Zwischen Geschäft und TraditionVon Christopher Spies
1. FC KAISERSLAUTERN Vermarktung des Stadionnamens bei Bundesliga-Aufstieg kein Tabu-Thema29. März 2010, Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern spielt gegen 1860 München. Schon nach zehn Minuten tönt es geschlossen aus dem Gästeblock der befreundeten Fans aus München: "Fritz-Walter-Stadion!" Schon eine Woche zuvor, als der FCK in Düsseldorf gespielt hatte, zeigten die Fortuna-Fans ein Transparent: "Für immer Fritz-Walter-Stadion." Ein Gerücht wabert seit einiger Zeit um den Betzenberg, das nicht nur die Pfälzer Fans beunruhigt: Das Fritz-Walter-Stadion könnte bald ganz anders heißen, so wie das Nürnberger Frankenstadion inzwischen "Easy-Credit-Stadion" heißt.
Von den derzeitigen Erstligisten verzichten nur Mönchengladbach, Bremen und Berlin auf einen Stadionsponsor. Ob sich der FCK, der am Freitag durch einen Heimsieg gegen Hansa Rostock ins Oberhaus zurückkehren kann, als Aufsteiger diesen Luxus auch leisten könnte, ist fraglich. Geschäft ist das eine, Tradition das andere: Der 1. FC Kaiserslautern wird bis heute mit seinem wohl größten sportlichen Idol in Verbindung gebracht: Fritz Walter, Mannschaftskapitän der Helden von Bern. Der Historiker Joachim Fest nannte ihn den "mentalen Gründungsvater der Bundesrepublik Deutschland." Schon zu Lebzeiten setzten sie ihm in Kaiserslautern ein Denkmal: Seit 1985 trägt das Betzenbergstadion seinen Namen.
Auf den Vorstandsvorsitzenden Stefan Kuntz kommt eine Menge Arbeit zu, will er den traditionsbewussten FCK-Fans einen Verkauf des Stadionnamens vermitteln. Die Vereinssatzung müsste geändert werden, wie Kuntz auf Anfrage dieser Zeitung bestätigt - und dazu müssten auch die Mitglieder zustimmen. (...)
Quelle und kompletter Artikel:
http://www.allgemeine-zeitung.de/sport/ ... 791128.htmEckel spricht sich gegen Namensänderung aus"Horst Eckel hat sich für die Beibehaltung des Namens Fritz-Walter-Stadion beim 1. FC Kaiserslautern stark gemacht. "Ich könnte mir nicht vorstellen, ins Stadion zu gehen, und es trägt nicht mehr den Namen vom Fritz", sagte der Weltmeister von 1954 der Allgemeine Zeitung. (...) Der 78 Jahre alte Eckel ist aber auch der Meinung, dass sich Fritz Walter nicht quergestellt hätte, wenn der FCK sich zu diesem Schritt gezwungen sehe: "Wenn es gar nicht anders ginge, dann müsste man darüber reden. Der Fritz würde wahrscheinlich Ja sagen."
Quelle und kompletter Artikel:
http://sportbild.bild.de/SPORT/services/telegramm/2010/04/22/45608-eckel-spricht-sich-gegen-namensaenderung.html