Historie

Die Erfolge des 1. FC Kaiserslautern

Deutscher Meister 1951

Die erste deutsche Meisterschaft konnte die legendäre Walter-Elf am 30. Juni 1951 erringen. Vor 100.000 Zuschauern - damals wurde die Meisterschaft noch per Endspiel entschieden - setzte sich der 1.FC Kaiserslautern mit 2:1 gegen Preußen Münster durch. Zwar konnten die Münsteraner in Führung gehen, doch Ottmar Walter, zweimal nach Vorlage seines Bruders Fritz, konnte mit seinen beiden Kopfballtoren den Spieß noch umdrehen. Ausgerechnet Ottmar, der vor dem Finale verletzt war und dem sogar eine Operation drohte - was damals sogar eine ganze Fussballkarriere in Frage gestellt hätte. Doch er biss auf die Zähne, hielt das ganze Finale durch (Auswechslungen gab es damals noch nicht), und wurde zum Matchwinner.

Folgende Spieler kamen 1950/51 zum Einsatz (die fett markierten absolvierten das Endspiel gegen Preußen Münster): Adam (TW) , Baßler, H. Christmann, Eckel, Folz, B. Fuchs, Hartenstein, Huppert, Jergens, Klee, W. Kohlmeyer, E. Liebrich, W. Liebrich, Pilkahn, Rasch, Schaak, F. Walter, O. Walter, Wanger, W. Wenzel

Deutscher Meister 1953

Auch im Jahre 1953 wurde der FCK Deutscher Meister, mit der für viele Beobachter besten Elf der 1950er Jahre. 51:9 Punkte in der Oberliga Südwest sowie danach souveräne 11:1 Punkte in der Meisterschafts-Endrunde sprechen eine deutliche Sprache. Im Finale wurde dann der VfB Stuttgart mit 4:1 aus dem Berliner Olympiastadion gefegt. Bereits in der 1.Minute verschoß Fritz Walter einen Elfmeter, doch danach lief es besser und Fritz selbst, Karl Wanger, Erwin Scheffler und Willi Wenzel erzietlen die Tore für die roten Teufel. Der 1. FC Kaiserslautern war die beste deutsche Mannschaft der Nachkriegszeit, auch wenn dieser Titel leider der letzte der Walter-Elf sein sollte. Vize-Meister wurde der FCK immerhin noch in den Jahren 1948 (1:2 gegen Nürnberg), 1954 (1:5 gegen Hannover) und 1955 (3:4 gegen Essen).

Folgende Spieler kamen 1952/53 zum Einsatz (die fett markierten absolvierten das Endspiel gegen den VfB Stuttgart): Eckel, Fischer, Folz, Fritschi, Hölz (TW), Jergens, K. Jung, Junker, Klee, W. Kohlmeyer, E. Liebrich, W. Liebrich, Render, Scheffler, Sokoll, F. Walter, O. Walter, Wanger, W. Wenzel

Weltmeister 1954

"1954 wurde unser Betze sogar Weltmeister, verstärkt durch sechs Ergänzungsspieler aus anderen Vereinen", so erzählt man noch heute gerne in Kaiserslautern. Und in der Tat kamen fünf Stammspieler der legendären Weltmeister-Elf aus Kaiserslautern, und zwar Mannschaftskaitän Fritz Walter und sein Bruder Ottmar, Horst Eckel, Werner Liebrich und Werner Kohlmeyer. Zu der WM an sich muss man wohl nicht viel sagen, jeder Fußballfan kennt die Bilder und Kommentare, die der Bundesrepublik Deutschland neun Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg wieder zu Stolz und Achtung in der ganzen Welt verhalfen. Die Radio-Reportage von Herbert Zimmermann ist noch heute legendär. Und fünf Spieler des 1.FC Kaiserslautern waren unter den elf Hauptakteuren! 

DFB-Pokal-Sieger 1990

Nach vier Niederlagen im Laufe der Jahre gab es 1990 endlich den ersten Pokalsieg des 1. FC Kaiserslautern zu feiern. Trainer war damals der Pokalspezialist Kalli Feldkamp (in den Jahren zuvor bereits Pokalsieger mit Uerdingen und Frankfurt), der die Mannschaft binnen weniger Monate von den Abstiegsplätzen zum Klassenerhalt und ins Pokalfinale führte. Dort schlug dann die grosse Stunde des Kult-Sturmduos Labbadia/Kuntz: Die beiden Kumpel schossen Werder Bremen bereits in den ersten 30 Minuten ab, nach Toren von zweimal Bruno Labbadia und einmal Stefan Kuntz stand es bereits früh 3:0. Werder, damals mit Otto Rehhagel als Trainer, konnte zwar durch Tore von Neubarth und Burgsmüller noch mal aufholen, doch am Ende stand der lange ersehnte erste Pokalsieg des der roten Teufel.

Folgende Spieler kamen 1989/90 zum Einsatz (die fett markierten absolvierten das Endspiel gegen Werder Bremen): Allievi, Dooley, Ehrmann (TW), Emig, Foda, Friedmann, Goldbaek, Haber, F. Hartmann, Hoos, Hotic, Kranz, Kuntz, Labbadia, Lelle, R. Lutz*, Roos*, Scherr, Schupp, Serr, Shakov, Sommer, Stadler, Stumpf, Wiezik, Wuttke; * eingewechselt

Deutscher Meister 1991

Trotz des Pokalsieges im Vorjahr hatte niemand den 1. FC Kaiserslautern vor der Saison 1990/91 auf der Rechnung, das Ziel von Trainer Kalli Feldkamp lautete "einstelliger Tabellenplatz". Doch es sollte ganz anders kommen, die roten Teufel machten eine der größten Sensationen der Bundesligageschichte wahr und wurden wie aus dem Nichts Deutscher Meister - und das trotz vieler Spielerausfälle durch Verletzungen und rote Karten. Das Schlüsselspiel dieser Saison war sicher das 2:1 in der Rückrunde gegen den späteren Vizemeister Bayern München, denn in der Folgezeit gab der FCK die Tabellenspitze nicht mehr ab. Auch die üblichen Sticheleien aus München (Stefan Effenberg: "Die sind zu dumm, um Meister zu werden") und die leider erfolgreichen Abwerbeversuche Bruno Labbadias halfen dem Nobelclub von der Isar nicht: Am letzten Spieltag wurde der FCK, begleitet von 40.000 Fans, durch einen souveränen 6:2-Auswärtssieg beim 1. FC Köln Deutscher Meister! Später wurde der FCK noch zur "Mannschaft des Jahres" gewählt, Kalli Feldkamp wurde "Trainer des Jahres" und Kapitän Stefan Kuntz "Fussballer des Jahres".

Folgende Spieler kamen 1990/91 zum Einsatz (die fett markierten absolvierten das entscheidende Spiel gegen den 1. FC Köln): Dooley, Ehrmann (TW), R. Ernst*, Friedmann, Goldbaek, Haber, G. Hoffmann, Hotic, Kadlec, Krämer, Kranz, Kuntz, Labbadia*, Lelle, R. Lutz, T. Richter, Roos, Scherr, Schupp, Serr, Stadler, Stumpf, Winkler, Zimmermann; * eingewechselt

Supercup-Sieger 1991

Nur ein "kleiner" Titel, aber immerhin: Durch ein souveränes 3:1 gegen Pokalsieger Werder Bremen gewann der 1. FC Kaiserslautern 1991 erstmals den Supercup. Die Tore für den FCK erzielten an diesem Tag zweimal Jürgen Degen sowie Bernhard Winkler, für Bremen traf Wynton Rufer, der Jahre später ebenfalls ein kurzes Gastspiel in Kaiserslautern geben sollte. Nach der Wende wurde dem Supercup-Finale (heute: Ligapokal) erstmals ein Halbfinale vorangestellt, in dem die Roten Teufel den letzten ostdeutschen Meister Hansa Rostock besiegten.

Folgende Spieler kamen 1991/92 zum Einsatz (die fett markierten absolvierten das Endspiel gegen Werder Bremen): Degen, Dooley, Ehrmann, W. Funkel*, Goldbaek, Haber, Hajradinovic, G. Hoffmann, Hotic, Kadlec, Kranz, Kröhler, Kuntz, Lelle, R. Lutz*, Roos, Schäfer, Scherr, Serr (TW), Stumpf, Toth, Vogel, Winkler, Witeczek; * eingewechselt

DFB-Pokal-Sieger 1996

Eine Woche nach dem tränenreichen Abstieg stand der 1. FC Kaiserslautern unter Trainer Eckhard Krautzun im Pokalfinale gegen den Karlsruher SC und feierte eine Premiere: Noch nie zuvor konnte ein Absteiger ein Pokalfinale für sich entscheiden. Vor 76.000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion zeigte die Mannschaft eine Trotzreaktion auf den Abstieg und siegte durch ein Freistoßtor von Martin Wagner mit 1:0. Zwar trübte der vorangegangene Abstieg die Freude enorm, doch machte sich von nun an wieder Aufbruchsstimmung breit, zumal Torschütze und Leistungsträger Martin Wagner nach dem Spiel seine endgültige Zusage gab, auch in der zweiten Liga auf dem Betzenberg zu spielen. Dieser Entscheidung sollten noch einige Leistungsträger folgen.

Folgende Spieler kamen 1995/96 zum Einsatz (die fett markierten absolvierten das Endspiel gegen den Karlsruher SC): Anders, Arilson, Brehme, Dengel, Ehrmann, Flock, W. Funkel, Greiner, Hamann, Hengen, Hollerbach, Kadlec, Kern, H. Koch, Kuka, R. Lutz*, Marschall, Reinke, Rische, Ritter, Roos, Schäfer, Schwarzer, Wagner, Wegmann*, Wollitz*; * eingewechselt

Hallenmasters-Sieger 1997

Als erster Zweitligist überhaupt wurde der 1.FC Kaiserslautern in der Saison 1996/97 Sieger des DFB-Hallenmasters. Nach Siegen in der Vorrunde gegen Borussia Dortmund und den Karlsruher SC sowie einem Unentschieden gegen 1860 München trafen die roten Teufel im Halbfinale auf Fortuna Düsseldorf, das souverän mit 4:1 gewonnen wurde. Im Finale war dann der ewige Rivale Bayern München Gegner des FCK, doch auch der spätere Deutsche Meister wurde, trotz 0:1-Rückstand, mit 3:1 aus der Halle gefegt. Martin Wagner wurde zudem Torschützenkönig des Turniers.

Folgende Spieler kamen 1996/97 zum Einsatz: Brehme, Broß, Ehrmann, Franck, Greiner, Kadlec, Keller, H. Koch, Kuka, R. Lutz, Marschall, Ojigwe, Ratinho, Reinke, Reich, Rische, Riedl, Roos, Rufer, Schäfer, Schjönberg, Schwarzer, Wagner, Wegmann

Deutscher Meister 1998

Diese Deutsche Meisterschaft wird wohl für alle Zeiten einmalig bleiben: Als erster Aufsteiger überhaupt sicherten sich die roten Teufel den Titel, und wie! Bereits am 1.Spieltag wurde eine triumphale Rückkehr in die 1.Liga gefeiert, als Michael Schjönberg kurz vor Schluss den 1:0-Siegtreffer beim FC Bayern erzielte. An 32 von 34 Spieltagen stand der FCK an der Tabellenspitze und lieferte in einer Saison so viele unvergessene Spiele ab, wie in der Zeit nach der Meisterschaft bis zum heutigen Tage insgesamt nicht mehr. An dieser Stelle sollen nur die Heimspiele gegen Bayern, Hamburg, Dortmund und Mönchengladbach, die Gastspiele in Bochum, Karlsruhe und Bielefeld sowie jeweils die Hin- und Rückspiele gegen Stuttgart oder Rostock genannt.

Am 33.Spieltag wurde der 1. FC Kaiserslautern mit einem überragenden 4:0 gegen den VfL Wolfsburg vorzeitig Deutscher Meister, da die Bayern gleichzeitig nicht über ein 0:0 in Duisburg hinaus kamen. Überragender Spieler der Saison ist Olaf Marschall, der in nur 24 Spielen sagenhafte 21 Tore erzielt.

Folgende Spieler kamen 1997/98 zum Einsatz (die fett markierten absolvierten das entscheidende Spiel gegen den VfL Wolfsburg): Ballack, Brehme, Buck, Ertl, Franck, Greiner, Hristov, Hrutka, Kadlec, H. Koch, Kouba, Kuka*, R. Lutz, Marschall, Ojigwe, Ratinho*, Reinke, Reich, Rische*, Riedl, Roos, Schäfer, Schjönberg, Sforza, Szücs, Wagner; * eingewechselt

Doch die Titelsammlung der Roten Teufel geht weit über das hinaus, was auf dem Briefkopf zu lesen ist. Ein Überblick über die weiteren Erfolge des 1. FC Kaiserslautern und seiner Vorgängervereine:

  • 1901: Pfalzmeister (inoffiziell) - FC Palatia Kaiserslautern
  • 1902: Pfalzmeister (inoffiziell) - FC Palatia Kaiserslautern
  • 1902/1903: Pfalzmeister (Süddt. Fußballverband) - FC Palatia Kaiserslautern
  • 1903: Pfalzmeister (Verband Pfälzer Vereine für Bewegungsspiele) - FC 1900 Kaiserslautern
  • 1904: Pfalzmeister (Verband Pfälzer Vereine für Bewegungsspiele) - FC 1900 Kaiserslautern
  • 1905: Pfalzmeister (Verband Pfälzer Vereine für Bewegungsspiele) - FC 1900 Kaiserslautern
  • 1905/1906: Pfalzgaumeister B-Klasse (2. Liga Süddt. Fußballverband) - FC Bavaria Kaiserslautern
  • 1908/1909: Westkreismeister (Süddt. Fußballverband) - FC 1900 Kaiserslautern
  • Herbst 1917: Staffelsieger Bezirk Pfralz (Süddt. Fußballverband) - FV Kaiserslautern
  • Frühjahr 1918: Meister Bezirk Pfalz (Süddt. Fußballverband) - FV Kaiserslautern
  • Frühjahr 1919: Staffelsieger Bezirk Pfalz (Süddt. Fußballverband) - FV Kaiserslautern
  • Frühjahr 1919: Bezirkspokalsieger Pfalz (Süddt. Fußballverband) - FV Kaiserslautern
  • 1921/1922: Meister A-Klasse Pfalzgau (2. Liga Süddt. Fußballverband) - SV Phönix Kaiserslautern
  • 1923/1924: Kreismeister Hinterpfalz (2. Liga Süddt. Fußballverband) - FV Kaiserslautern
  • 1926/1927: Kreispokalsieger Hinterpfalz - FV Kaiserslautern
  • 1926/1927: Bezirkspokalsieger Pfalz/Saar - FV Kaiserslautern
  • 1927/1928: Kreismeister Hinterpfalz (2. Liga Süddt. Fußballverband) - FV Kaiserslautern
  • 1929/1930: Kreismeister Hinterpfalz (2. Liga Süddt. Fußballverband) - FV/Phönix Kaiserslautern
  • 1930/1931: Kreismeister Hinterpfalz (2. Liga Süddt. Fußballverband) - FV/Phönix Kaiserslautern
  • 1935/1936: Abteilungssieger Bezirk Pfalz (2. Liga)
  • 1936/1937: Abteilungssieger Bezirk Pfalz (2. Liga)
  • 1938/1939: Bezirksmeister Mittelpfalz (2. Liga)
  • 1939/1940: Gruppensieger Saarpfalz
  • 1941/1942: Gaumeister Westmark
  • 1946/1947: Gruppensieger Südwest
  • 1946/1947: Französischer Zonenmeister
  • 1947/1948: Gruppensieger Südwest
  • 1947/1948: Französischer Zonenmeister
  • 1948/1949: Gruppensieger Südwest
  • 1948/1949: Französischer Zonenmeister
  • 1949/1950: Gruppensieger Südwest
  • 1949/1950: Französischer Zonenmeister
  • 1950/1951: Meister Oberliga Südwest
  • 1951/1952: Meister Oberliga Südwest
  • 1952/1953: Meister Oberliga Südwest
  • 1953/1954: Meister Oberliga Südwest
  • 1954/1955: Meister Oberliga Südwest
  • 1955/1956: Meister Oberliga Südwest
  • 1956/1957: Meister Oberliga Südwest
  • 1962/1963: Meister Oberliga Südwest
  • 1990: Sieger Deutschland-Cup der Pokalsieger
  • 1996/1997: Meister 2. Bundesliga
  • 2009/2010: Meister 2. Bundesliga
  • 2018/2019: Verbandspokalsieger Südwest
  • 2019/2020: Verbandspokalsieger Südwest

Quelle: Markus Röder - 111 Jahre 1. FC Kaiserslautern