Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.

Beitragvon Hopfenteufel » 01.02.2021, 12:50


Seltsame Analyse!!
Gerade auf so rutschigem Geläuf sind doch normalerweise kleinere, leichte und wendige Spieler im Vorteil!
Ich erinnere mal an frühere Zeiten, an Seppl Pirrung in unseren Reihen!!! Er spielte an solchen Tagen meistens überragend !!!
Ein BBK zur rechten Zeit, brachte Stimmung und Zufriedenheit. Und nach dem Spiel: Club 63 in KL-Einsiedlerhof :teufel2:
Das ware noch Zeite, domols in de Sibbzischer :doppelhalter:



Beitragvon MarcoReichGott » 01.02.2021, 18:56


Die Taktikanalysen versprechen auf jedenfall interessant zu werden. Antwerpen hat in Braunschweig fast jede WOche das System umgestellt, mal mit 3er Kette, mal mit 4er Kette. Innerhalb der halben SAison dort hat er quasi jedes System auf den Platz gebracht, das es so gibt. Man darf gespannt sein, was uns so erwartet



Beitragvon Kohlmeyer » 03.02.2021, 08:28


Hopfenteufel hat geschrieben:Seltsame Analyse!!
Gerade auf so rutschigem Geläuf sind doch normalerweise kleinere, leichte und wendige Spieler im Vorteil!
Ich erinnere mal an frühere Zeiten, an Seppl Pirrung in unseren Reihen!!! Er spielte an solchen Tagen meistens überragend !!!


Wenn wir über 100 Meter-Lauf reden würden, hättest du sicher Recht. Wir reden aber über Fußball, und das, was kleine, leichte Spieler normaler Weise besser können als große, schwere, ist auf so einem Schlammacker nun mal nicht mehr möglich: Mit dem Ball sprinten, dribbeln, auf engem Raum kombinieren.

Ich kann mich auch nicht erinnern, dass Seppl Pirrung noch glänzen konnte, wenn gar kein Rasen mehr vorhanden war, so, wie es am Samstag mit zunehmender Spieldauer der Fall war.

Da muss gebolzt, hintergehetzt und der zweite Ball geholt werden, und da tun sich die Kraftpakete dann doch leichter. Im übrigen auch BEIDE Trainer hinterher erklärt, dass die stärkere Physis der Wiesbadener das Spiel entschieden hat, so "seltsam" kann meine Analyse also gar nicht sein.

Gruß,
Kohlmeyer



Beitragvon Kohlmeyer » 07.02.2021, 17:47


Hier kommt unsere Taktik-Nachlese zum Derbysieg auf dem Waldhof:

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Foto: Imago Images

Taktik-Nachlese zum Spiel SVW-FCK
DBB-Analyse: Startelf umkrempeln, Waldhof wegrempeln

Huch, was war das denn? Ausgerechnet in dieser Grottensaison beschert der 1. FC Kaiserslautern seinen Fans den ersehnten Derbysieg gegen Waldhof Mannheim. Und dieses 2:0 ist längst nicht das Einzige, das den Betrachter einfach nur staunen lässt.

4-2-3-1 statt 4-1-4-1. Attackiert wird nicht mehr zaghaft ab der Mittellinie, sondern in des Gegners Hälfte, mit allen vier Offensivspielern, und die Hintermannschaft rückt konsequent auf, damit keine Lücken entstehen. Tim Rieder ist jetzt Innenverteidiger. Die Außenverteidigerpositionen sind mit Jean Zimmer und Hendrick Zuck neu besetzt, ihre Vorgänger Philipp Hercher und Adam Hlousek stehen (bei Hlousek auch verletzungsbedingt) nicht einmal im Kader. Rechtsfuß Marius Kleinsorge ist als offensiver Flügelspieler in die Startelf zurückgekehrt, agiert aber "seitenverkehrt" auf der linken Seite, Kenny Redondo muss dagegen rechts ran.

Im Grunde findet sich nur die vertikale Linie mit Avdo Spahic, Alex Winkler, Hikmet Ciftci und Marvin Pourié auf den Positionen wieder, die sie in dieser Spielzeit bislang eingenommen haben. Viel mehr umkrempeln, als es der neue FCK-Coach Marco Antwerpen zu seinem Debüt getan hat, lässt sich eine Startelf eigentlich nicht.

Doch siehe da: Das Ganze funktioniert, und zwar vom Anpfiff weg. Und zwar so gut, dass es schon 2:0 steht, ehe die Zuschauer an den TV-Geräten sämtliche Änderungen korrekt registriert haben. Den Waldhöfern um ihren Coach Patrick Glöckner muss es in den ersten 20 Minuten genauso gegangen sein, denn vermutlich steht es genau deswegen so früh 2:0.

Nicht die Tore erstaunen, sondern deren Machart - Phänomen Kleinsorge

Interessant auch die Machart beider Tore, denn die war so in dieser Spielzeit bislang selten bis gar nicht zu sehen. Der erste Treffer fällt nach einer Ecke. Nicht unmittelbar, sondern nach einer geistesgegenwärtig retournierten Abwehraktion der Mannheimer. Der 1,75 Meter große Ouahim verlängert den zweiten Ball mit dem Hinterkopf auf Pourié, der körperlich stark zu Torschütze Zuck auflegt.

Vor dem 2:0 erobert sich Kleinsorge in der gegnerischen Hälfte den Ball, ein Pressing fast so schön wie das folgende Tor selbst, spielt im Zentrum Ouahim an, der ihn mit etwas Glück - auch das ist plötzlich vorhanden - behauptet und den einlaufenden Kleinsorge bedient. Und schon steht’s 2:0. Mann, Mann, Mann.

Was hatte dieser Kleinsorge bislang eigentlich für Probleme, in diese Mannschaft zu finden? Mit Zuck gemeinsam bildet er 60 Minuten lang ein Flügelpärchen, das sogar Zimmer und Redondo auf der anderen Seite aussticht.

Zimmer als Kapitän: vorbildlich - Nur Redondo fremdelt noch

Wobei eigentlich nur Redondo, bislang einer der wenigen verlässlichen Aktivposten in der FCK-Offensive 2020/21, mit seiner neuen Rolle noch ein wenig fremdelt. Wohingegen es an Zimmer, der schon während der Woche mit starken PR-Auftritten seinem neuen Kapitänsamt Ehre machte, auch auf dem Platz nichts zu meckern gibt: Je nach Gefechtslage mal Dampfmacher, mal pressingresistenter Bällebehaupter, mal einfach nur coole Sau.

Wie unterschiedlich gut die Lautrer Flügelpärchen harmonieren, zeigt auch die Positions- und Passgrafik. Zimmer findet seine Anspielpartner eher in Ouahim und Pourié als in Redondo, während Zuck nicht nur seinen Vordermann Kleinsorge gut mit Bällen versorgt, sondern auch dessen offensive Nebenleute. Zuck ist daher auch, kaum verwunderlich, als Spieler mit dem "Most progressive Passing" aufgeführt.

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Zum Vergleich die Positions- und Passgrafik der Waldhöfer. Das sieht auf den ersten Blick nach ordentlicher Ballzirkulation aus. Bei genauerem Hinschauen wird aber deutlich: Zwischen den fünf vorderen Spots verlaufen kaum Linien, lediglich Hamza Saghiri und Mohamed Gouaida spielten sich öfter mal das Leder zu. Zu erkennen ist aber auch, was für eine verlässliche Umschaltstation Marco Schuster im Mannheimer Spiel bildet.

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Und wieso war dieser FCK dem SV Wehen Wiesbaden noch vor Wochenfrist körperlich so hoffnungslos unterlegen? Auf dem Waldhof sind die Lautrer über 90 Minuten in nahezu allen Zweikämpfen präsenter als der Gegner. Klar kann man sich drüber streiten, ob es "sportlich" ist, mit Verwarnungen zu strunzen, in diesem Fall aber darf diesem Aspekt mal eine gewisse Aussagekraft zugebilligt werden: 7:3 "siegt" der FCK in Sachen Gelbe Karten.

Wer da wohl aggressiver zu Werke ging? Waldhof-Sportchef Jochen Kientz pienzte in der Pause in die SWR-Kameras, der gelbe Karton gegen Ouahim hätte - weil Attacke "mit offener Sohle" - sogar ein roter sein müssen. Okay, "hätte können" vielleicht, und eine Überzahl hätte die Mannheimer womöglich besser ins Spiel gebracht. Aber "müssen"? Derby ist nun einmal Derby.

Sickinger und Ciftci: Als Doppelsechs deutlich im Aufwärtstrend

Und wieso hatte diese FCK-Mannschaft die ganze Zeit solche Probleme, von der Sechser-Position ein präzises Aufbauspiel zu initiieren? Rieder verrichtet diesmal als Innenverteidiger, was er am besten kann, nämlich Abwehrarbeit. Den Posten vor der Arbeit teilen sich die zuletzt schwächelnden Sickinger und Ciftci - und siehe da, das sieht über weite Strecken richtig gut aus, beiden glücken endlich mal wieder Balleroberungen und effektive Zuspiele nach vorne, also genau das, was "auf der Sechs" geleistet werden soll.

Auch wenn die Lautrer in Hälfte Zwei keine wirklich gefährlichen Angriffsaktionen vor dem Tor des SVW verzeichnen: Von kurzen Phasen abgesehen, halten sie den Ball vom eigenen Tor weg. Am besten setzt sich noch der eingewechselte Gilian Jürcher für die Gastgeber in Szene. Zehn Minuten vor dem Ende grätscht in aussichtsreicher Position der ebenfalls eingewechselte Marvin Senger energisch dazwischen - eine Aktion, die höchst riskant aussieht, die der Leihgabe aus St. Pauli aber blitzsauber glückt. Von der Ersatzbank und den ganz wenigen FCK’lern auf der Tribüne wurde diese Aktion bejubelt wie ein eigenes Tor.

Die xG-Timeline: Nicht viel Action vor den Toren, dennoch spannend

Die "expected Goals"-Timeline weist ein Endergebnis 0.70 : 0.57 zugunsten der Waldhöfer auf - was zeigt, dass ein Spiel spannend sein kann, auch wenn sich die Ereignisse vor den Toren nicht überschlagen. Als "dickstes Ding" der Gastgeber erscheint Marcel Seegerts Kopfballchance nach einer Ecke in der 18. Minute. Kurz danach markiert Kleinsorge das 2:0 für den FCK.

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Was hat Marco Antwerpen in nur drei Tagen mit dieser Truppe angestellt? Okay, an dieser Stelle sei den notorischen Skeptikern Raum gegeben: Immer mit der Ruhe, schön den Ball flach halten, eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Erst mal sehen, wie es jetzt weitergeht.

In der Tat: Noch sind es erst drei Punkte auf die Abstiegsränge, und nächsten Samstag geht es gegen den FC Bayern II. Ein unberechenbarer Gegner, bei dem sich viel Talent bündelt, der sich aber schwertut, zu konstanter Leistung zu finden. Und der über die vielen Umstellungen, mit denen Antwerpen den Gegner diesmal überrumpelte, genau informiert sein dürfte. Aber der große FCK-Kader bietet ja auch noch genug Möglichkeiten für weitere Überraschungen.

Quelle: Der Betze brennt / Autor: Eric Scherer

Weitere Links zum Thema:

- Saison-Ãœbersicht 2020/21: Die DBB-Analysen der FCK-Spieltage



Beitragvon Oktober1973 » 07.02.2021, 18:53


Wenn man sich diese Passmap ansieht. Gigantisch. Symetrisch vertikal und fast Jeder mit Jedem auch hoch in der gegnerischen Hälfte. Man kann es fast kaum glauben. Diese Dreiecksvermaschung lässt auf mehr hoffen. Da steht ein Team auf dem Platz. Wenn man das auf Transparentpapier mit den anderen Spielen aufeinander legt, glaubt man im falschen Film zu sein. :love:



Beitragvon Allievi89 » 07.02.2021, 19:08


Oktober1973 hat geschrieben:Wenn man sich diese Passmap ansieht. Gigantisch.


Yes, das sieht richtig gut aus. Ich bin mal gespannt wie die nächste Ausrichtung aussehen wird. Habe heute eine HZ bei Bayern II reingeschaut. Die versuchen irgendwie immer den Ball schnell von A nach B laufen zu lassen, vor allem auf dem Flügel und im Halbraum zwischen 16er und Mittellinie ist aufgefallen, wie sie da auch zu Dreiecken verdichten, sodass immer zwei Anspielstationen da sind. Aber das ist ja nur ein kleiner Aspekt von deren Spiel...

1-2 Verteidiger waren recht groß und schnell, einer von denen (oder war's der 6er?!) dribbelte gerne mal scheinbar recht planlos nach hinten. Wenn wir da genau so aggro und diszipliniert draufgehen/aufrücken könnte das was werden. Aber ja, sind nur 1-2 Punkte die aufgefallen sind und sicher wird das keine 1:1 Blaupause gegen die wie Waldhof...



Beitragvon MarcoReichGott » 07.02.2021, 19:24


Ehrlich gesagt bestätigt mich die Analyse hier von meinem Spieleindruck. Wir haben kollektiv anders gespielt, aber es war jetzt auch nicht so als hätten wir Mannheim hier an die Wand gespielt...

Wir haben die Pressing Linien deutlich nach vorne verschoben. Dies ermöglicht uns beim Ballgewinn natürlich, dass wir näher am gegnerischen Tor sind, zugleich erfordert es aber einen sehr hohen Laufeinsatz. Die Folge kann im XG Plot schön sehen: Ab der 30 Minuten waren die ersten SPieler wie Kleinsorge schon ziemlich platt und konnten nicht mehr 100% nach vorne liefern. Die Folge war, dass wir offensiv eigentlich nicht mehr existent waren, obwohl uns Mannheim mit zunehmender Spieldauer immer mehr Platz gegeben hat. Wir haben uns ohnehin zunehmend immer weiter zurückgezogen, sodass in der zweiten Halbzeit von Offensiv Pressing auch in keiner Weise mehr gesprochen werden kann. Aber im Vergleich zu den spielen unter Saibene hatte man jederzeit das Gefühl doch alles im Griff zu haben.

Was hat den Unterschied gemacht?
1. Die Umstellung in der Abwehr: Rieder und Zimmer in die Verteidigung hab ich mir hier ja mehr als nur einmal gewünscht. Beide sind defensiv einfach ein deutliches Upgrade zu Kraus und Hercher und geben hier massiv stabilität, aber auch im SPielaufbau gleich neue Möglichkeiten. Zuckt reiht sich hier auch mit ein, zwar kam er manchmal nicht hinterher, aber hat oft auch ganz tolles Stellungsspiel gehabt, aber vor allem in der SPieleröffnung eine ganz andere Dynmaik reingebracht als das bei Hlousek der Fall ist, der fast immer den Sicherheitspass zum Vordermann wählt.
2. Das Zentrale Mittelfeld ist mit Sickinger, Ciftci und Ouahim deutlich besser ins SPiel eingebunden, wobei Sickinger hier leider noch ziemlich abgefallen ist im Vergleich zu den anderen beiden. Wenn Götze fit gewesen wäre, dann hätten wir vermutlich auch ihn anstatt Sickinger gesehen.
3. Die absolute Gier und Wille die Zweikämpfe zu gewinnen und den Ball dann im Tor zu versenken. Wir haben die entscheidenen Zweikämpfe einfach fast alle gewonnen. Pourie vor dem 0:1 und Kleinsorge und Ouahim vor dem 0:2 offensiv - und defensiv sowieso.
4. Wir haben einfach cleverer gespielt. Während wir in der Hinrunde in solchen Phasen den Ball nur noch nach vorne gehauen haben, sah man gestern mehrfach schön wie wir bewusst das Tempo rausgenommen haben. Nicht schön anzusehen, aber bei nem 2 Tore VOrsprung einfach auch mal wichtig.

Fazit: Die Mannschaft hat sich mit deutlich mehr Zugriff im Zweikampf präsentiert und eigentlich das geliefert, was Saibene seit wochen gefordert hat. Das zeigt aber eben auch, dass es alles nicht nur eine Frage des Willens ist, sondern die Spieler auch eine entsprechende Position benötigen um diesen Willen abrufen zu können.

Nichtsdestotrotz lief da gestern einfach extrem viel für uns. Die beiden ersten Chancen saßen gleichmal und beide hatten einen gehörigen Ping-Pong Weg, der ins Tor führte. Im Gegenzug steht der Gegner mal wieder bei ner Ecke viel zu frei, aber köpft halt diesesmal neben das Tor anstatt ins Tor. Spannends wird es, wenn wir eben nicht so früh in Führung gehen und sich der Gegner stärker zurückzieht. Denn auch unter Saibene hatten wir durchaus ahnsehnliche Pressing-Phasen, wenn auch tieferstehend und mit weniger Risiko. Dementsprechend bleib ich vorher neugierig, wie unser Spiel unter Antwerpen aussehen wird, wenn er sich der Gegner stärker zurückzieht. Gehen wir auch dann noch ins starke Pressing und risikieren völlig offen zu stehen wie Dresden das gegen uns passiert ist? Oder wird man dann doch eher versuchen spielerische Lösungen zu finden, die Schommers und Saibene so sehr gesucht haben.



Beitragvon VollePulle1 » 07.02.2021, 19:25


Oktober1973 hat geschrieben:Wenn man sich diese Passmap ansieht. Gigantisch. Symetrisch vertikal und fast Jeder mit Jedem auch hoch in der gegnerischen Hälfte. Man kann es fast kaum glauben. Diese Dreiecksvermaschung lässt auf mehr hoffen. Da steht ein Team auf dem Platz. Wenn man das auf Transparentpapier mit den anderen Spielen aufeinander legt, glaubt man im falschen Film zu sein. :love:


Hat ja auch etwas mit unserem neuen Trainer zu tun , der sein Trainerdiplom 2016 an der Sporthochschule in Köln abgelegt. Die Umsetzung und das Verständnis dessen obliegt in den Reihen der Spieler.Hier mal ein Bericht zu "Labor auf dem Rasen". Wen `s interessiert.
https://www.dshs-koeln.de/aktuelles/for ... 019/paper/
Null Bock auf Regionalliga



Beitragvon 1:0 » 07.02.2021, 19:53


0.70 : 0.57 für Blau-Schwarz.
Ja, klar. Logo.
2 Tore fürn FCK zählen weniger als 0 Chancen für den Gegner.
Hätte der Computer geschwiegen, hätten wir ihn für einen Weisen gehalten.



Beitragvon MarcoReichGott » 07.02.2021, 20:22


Beim 2:0 von Kleinsorge wurde ich manchen Zusammenfassungen schon von einem Traumtor/Traumschuss oder sowas ähnlichem geredet, während Seegert nach der Ecke da einfach völlig freisteht und es irgedwie schafft den Ball nichtmals aufs Tor zu bekommen.

Ich weiß: Neuer Trainer, 90 Minuten Kampf, 2:0 und ein Matchplan vor allem, der aufgegangen ist. Aber es war jetzt echt nicht so als hätten wir uns gestern Großchance um Großchancen herausgespielt oder Mannheim dauerhaft in Halbzeit 2 in deren Hälfte festgenagelt. Musste ja auch alles nicht sein, Stand ja schon 2:0 für uns. Aber ich hatte gestern nach dem Spiel auch schon den Verdacht, dass Xg Timeline eher für Mannheim als für uns sprechen würde...



Beitragvon Oktober1973 » 07.02.2021, 20:45


MarcoReichGott hat geschrieben:Beim 2:0 von Kleinsorge wurde ich manchen Zusammenfassungen schon von einem Traumtor/Traumschuss oder sowas ähnlichem geredet, während Seegert nach der Ecke da einfach völlig freisteht und es irgedwie schafft den Ball nichtmals aufs Tor zu bekommen.

Ich weiß: Neuer Trainer, 90 Minuten Kampf, 2:0 und ein Matchplan vor allem, der aufgegangen ist. Aber es war jetzt echt nicht so als hätten wir uns gestern Großchance um Großchancen herausgespielt oder Mannheim dauerhaft in Halbzeit 2 in deren Hälfte festgenagelt. Musste ja auch alles nicht sein, Stand ja schon 2:0 für uns. Aber ich hatte gestern nach dem Spiel auch schon den Verdacht, dass Xg Timeline eher für Mannheim als für uns sprechen würde...


sehe ich ähnlich. Aber sind wir doch ehrlich. Als Fussballer kannst Du doch in einem Derby auswärts mit einem 2:0 zur Halbzeit dein Glück gar nicht fassen und lässt es etwas sicherer angehen in der 2. Halbzeit. Unterbewusst willst Du ja auch nicht ins Messer laufen. Der Unterschied zu den vorangegangenen Spielen war doch, dass wir nicht um die Gegentore gebettelt haben und ich sicher war, dass wir das heimschaukeln.
Dazu hat sicher auch Antwerpens Körpersprache beigetragen, der ständig interveniert hat.



Beitragvon Oktober1973 » 07.02.2021, 20:45


Doppelpost bitte löschen.....50 Zeichen..........................



Beitragvon SEAN » 08.02.2021, 09:31


Wie interessant. Kaum haben wir mit Ouahim einen Mann für das zentrale offensive Mittelfeld, schon steigt die Passquote ins Sturmzentrum um ein vielfaches. Und gewonnen haben wir auch noch!
Diese Lücke hätte man viel viel früher schließen müssen. Vor allem als sich Sessa das zweite mal verletzte, und man absehen konnte, das es Skala wohl auf der Position nicht schaffen wird. Ich bin überzeugt, das wir da viele Punkte verschenkt haben, weil wir einfach die Stürmer schlecht in Szene gesetzt haben, und durch das Spiel überwiegend über die außen viel zu leicht ausrechenbar waren.
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........



Beitragvon F-W-8 » 08.02.2021, 09:42


1:0 hat geschrieben:0.70 : 0.57 für Blau-Schwarz.
Ja, klar. Logo.
2 Tore fürn FCK zählen weniger als 0 Chancen für den Gegner.
Hätte der Computer geschwiegen, hätten wir ihn für einen Weisen gehalten.


Es geht nicht darum ob der Ball im Tor landet oder nicht. Die xG-Werte geben an mit welcher Wahrscheinlichkeit der Ball unter Berücksichtigung einiger (auch einiger mir unbekannten) Faktoren im Tor landet.

Abgesehen davon brauch man keinen xG-Wert von 1 um ein Tor zu erzielen. Das sieht man recht deutlich in diesem Spiel. Abgesehen davon sind auch Chancen mit einem xG-Wert zwischen 0,2-0,4 oft mal solche bei denen man als Zuschauer meist denkt "Den MUSS er machen".
Und rein Objektiv ist deine Beobachtung von "0 Chancen" für den Gegner falsch.



Beitragvon Chrisss » 08.02.2021, 10:44


MarcoReichGott hat geschrieben:Beim 2:0 von Kleinsorge wurde ich manchen Zusammenfassungen schon von einem Traumtor/Traumschuss oder sowas ähnlichem geredet, während Seegert nach der Ecke da einfach völlig freisteht und es irgedwie schafft den Ball nichtmals aufs Tor zu bekommen.

Ich weiß: Neuer Trainer, 90 Minuten Kampf, 2:0 und ein Matchplan vor allem, der aufgegangen ist. Aber es war jetzt echt nicht so als hätten wir uns gestern Großchance um Großchancen herausgespielt oder Mannheim dauerhaft in Halbzeit 2 in deren Hälfte festgenagelt. Musste ja auch alles nicht sein, Stand ja schon 2:0 für uns. Aber ich hatte gestern nach dem Spiel auch schon den Verdacht, dass Xg Timeline eher für Mannheim als für uns sprechen würde...


Na ja, also Kleinsorge ist m. E. in der perfekten Position um den genau so zu treffen. Dass ihm der Ball so vor die Füße fällt, ist sicher Glück, aber der Schuss an sich war jetzt kein Sonntagsschuss. Seegert wiederum ist in einer für den Kopfball schlechten Position, weil er sich nach vorne Richtung Ecke bewegt und dadurch gar nicht den passenden Winkel fürs Kopfballspiel hinbekommt, geschweige denn den Ball ordentlich drücken kann.

Man kann immer fragen, was wäre wenn. Es war so aber nicht. Wenn Mannheim den Anschlusstreffer macht, wird Antwerpen sicher reagieren und vielleicht läuft das Spiel nochmal in eine komplett andere Richtung. Man weiß es nicht. Fakt ist, wir treffen und Mannheim hatte kaum nennenswerte Großchancen, wenn überhaupt.

Meines Erachtens hat man schon gesehen, wie stark Mannheim ist. Wir haben sie nur immer sehr gut gedeckelt und frühzeitig beim Fußballspielen gestört. Das muss man so auch erst mal liefern. Wir hatten im Spiel in der 2. HZ kurz vor den Wechseln auch eine Phase wo ich dachte, dass wir jetzt nicht mehr zulassen sollten, sonst kippt es ggf. Aber Antwerpen hat erfolgreich reagiert.

Alles in allem ein sehr, sehr gutes Spiel.



Beitragvon Markus67 » 08.02.2021, 13:54


Zur Taktik-Nachlese 4-2-3-1 statt 4-1-4-1

Ich konnte das nicht genau erkennen, für mich war das ein 4-2-4, zumindest im Angriffsspiel.
Gut bei Verteidigung konnte man schon ein 4-2-3-1 erkennen.

Sehe ich das falsch ??

[url=https://www.meineaufstellung.de]Bild[/url



Beitragvon Rückkorb » 08.02.2021, 16:17


Auch wenn der Sieg an sich geil war, zeigt die Analyse, dass Euphorie völlig fehlplatziert ist.

Nach der X-Gol-Analyse von 0,7 zu 0,5 hätte eigentlich Waldhof gewinnen oder es ein Unentschieden geben müssen.

Wenn Marcel Seegerts Kopfball in der 18. Minute reingeht, hätten wir ein völlig anderes Spiel gehabt. Denn der Stand völlig frei und hatte eigentlich alle Zeit, den Ball wohin er wollte, zu platzieren. Eigentlich eine 100-%-ige Chance. Wäre der rein gegangen, hätten alle wieder über die dusselige Abwehr diskutiert. Gegen Seegert nicht zu verteidigen, war schwach ohne Ende.

Auch die beiden Tore waren mehr als dusselig. Ohne die beiden dummen Fehler bei den Waldhöfern wären sie nicht passiert.
Beim 1:0 wird der Ball in die Mitte abgewehrt, was regelmäßig bestraft wird und wirklich saublöd gemacht war.
Die Balleroberung von Kleinsorge war aus Waldhöfer Sicht völlig unnötig. Sich hier in den Zweikampf zu begeben, musste der Waldhöfer unbedingt vermeiden.

Alles in allem daher meines Erachtens ein Dusselsieg. Schön fürs Gemüt, mehr aber nicht.
Auch das kann ein Rückkorb noch aufladen.



Beitragvon Kohlmeyer » 15.02.2021, 12:00


Hier kommt die Taktik-Analyse zum Heimspiel gegen die Bayern-Amateure:

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Foto: Neis/Eibner

Taktik-Nachlese zum Spiel FCK-FCB2
DBB-Analyse: Wieder nur Remis - aber anders als zuvor


Wieder kein Sieg, der 1. FC Kaiserslautern steht auch nach dem 1:1 gegen den FC Bayern II auf Tabellenrang 15. Dass das 13. Remis der Saison bessere Fußball-Unterhaltung bot als die meisten Punkteteilungen zuvor, tröstet da kaum.

Im zwischenmenschlichen Bereich scheint bei Spielern und Betreuern beider Mannschaften einiges im Argen zu liegen. Was da an Nickligkeiten auf dem Platz zu sehen und an verbalen Attacken von den Bänken glücklicherweise nur andeutungsweise zu hören war, lässt kaum auf den Beginn wunderbarer Freundschaften hoffen. Rein fußballerisch betrachtet boten die Teams jedoch gemeinsam ordentliches Entertainment. Wobei wie zu jedem Heimspiel des FCK in diesen Wochen, aber auch insgesamt auf den Plätzen der 3. Liga ergänzt werden muss: Als "Rasensport" lassen sich die Darbietungen auf den vom Winter geplagten Fußballfeldern gegenwärtig kaum noch bezeichnen.

Denn das muss man dem Nachwuchshort der Münchner einfach lassen: Er ist talentiert, geht unbekümmert zur Sache und verfolgt eben nicht den Matchplan diverser anderer Drittligisten, erst mal hinten abzusichern und auf Fehler des Gegners zu warten. Die kleinen Bayern wollen spielen - und leisten sich dabei auch die obligatorischen Fehler der Jugend.

Etwa, was die Absicherung nach hinten angeht, wenn sie aufrücken. Das schafft dem Gegner Räume, die er mit langen Bällen in die Spitze nutzt. Das ist besonders dann von Vorteil, wenn die Platzverhältnisse kaum Kurzpassspiel erlauben. Und vorne Spieler lauern, die flink genug sind, sich hohe Zuspiele zu erlaufen.

Weite Bälle auf Kleinsorge machen den kleinen Bayern Probleme

So wird es zumindest 51 Minuten lang ein Spiel, das auch aus Lautrer Sicht Spaß macht. Die schnellen Außen Marius Kleinsorge und Kenny Redondo orientieren sich weit nach vorne, sodass die eigentliche 4-2-3-1-Grundordnung eher zu einem 4-2-1-3 mutiert. Da die Bayern hinten mit einer Dreierkette agieren, geht's Mann gegen Mann, wenn der lange Ball in den Rücken der Abwehr gesegelt kommt. Das kommt insbesondere Kleinsorge zupass. Eine Einschussposition ersprintet er sich nach einem langen Ball Alex Winklers, den dieser vom eigenen Sechzehner schlägt. Eine andere nach einem weiten Zuspiels Hendrick Zucks, der aus bedrängter Position fast von der Grundlinie passt, und Marvin Pourié den Ball gut weiterleitet.

Jean Zimmer zeigt kurz vor der Pause, dass sich lange vertikale Bälle auch flach spielen lassen. Er setzt den auf die rechte Seite rochierten Kleinsorge in Szene, der Pourié bedient. Der bringt sich eindrucksvoll in Schussposition, haut das Leder dann aber weit übers Tor.

Mit dem Platzverweis endet das Spiel in die weiten Räume

Kurz nach der Pause glänzt Hikmet Ciftci als Absender eines langen, diesmal diagonalen Balls. Er setzt Redondo auf der rechten Seite ein. Der will das Leder mit der Brust am heranrauschenden Bright Akwo Arrey-Mbi vorbei legen, was ihm den freien Weg zum Tor eröffnen würde. Der bereits gelb vorbelastete 17-Jährige bringt ihn jedoch zu Fall.

Man ahnt es bereits: Das waren jetzt eigentlich schon wieder zu viele gute Szenen, die keinen Torerfolg brachten. Das wird nicht ewig so weitergehen. In der Tat: Arrey-Mbi wird nach seinem erneuten Foulspiel vom Platz gestellt - womit für Lautern auch das Spiel in die weiten Räume endet.

Elf gegen Zehn: Das ist kein Vorteil, sondern eher wie Zähneziehen

Ein Platzverweis fürs Gästeteam: Zu Zeiten, in denen Fans im Stadion waren, wurde ein solcher manchmal wie ein Tor bejubelt. Und das im Grunde völlig zu Unrecht. Tatsächlich nämlich gestalten sich Spiele Elf gegen Zehn oft wie Zähneziehen, erst recht in den unteren Profiligen, erst recht bei schlechten Platzverhältnissen.

So auch diesmal. Die bislang so unbekümmert aufrückenden und schlecht absichernden Bayern positionieren sich nun tief, wogegen den Roten Teufeln zunächst mal gar nichts einfällt. Trainer Marco Antwerpen setzt von der Bank aus jedoch sofort Impulse, die sich erst nach einer Weile auswirken. Sofort nach dem Platzverweis bringt er Marlon Ritter für Anas Ouahim, später Daniel Hanslik für Kleinsorge.

Gegentreffer trotz Ãœberzahl: Wer ist schuld?

Dazwischen muss ein Nackenschlag verkraftet werden. Dimitri Oberlin schießt die Bayern trotz Unterzahl in Front. Und wie? Antwerpen gibt sich direkt nach dem Spiel überfragt, als er ohne vorherige Video-Ansicht das Zustandekommen des Treffers analysieren soll. Ist auch nicht so einfach. Oberlin darf den Ball in halbrechter Position am Sechzehner vollkommen frei annehmen, das deutet zunächst mal auf Winkler als Schuldigen hin.

Allerdings: Vorlagengeber Christopher Gavin Scott wird im Zehnerraum mit einem vertikalen Pass durchs Zentrum von der Mittellinie aus angespielt. Der Ball findet seinen Weg durch gefühlt die halbe Lautrer Mannschaft hindurch. Ein einziger Fuß, im rechten Moment ausgestreckt, hätte genügt, die Bahn zu brechen und den Treffer zu verhindern.

Direkt nach dem Ausgleich die Führung? Schiri sagt nein

Doch der FCK reagiert, kommt nun mit dem Überzahlspiel besser klar, und die beiden Eingewechselten besorgen den Ausgleich: Ritter flankt von rechts, Hanslik nimmt den abgefälschten Ball direkt.

Kurz darauf kommt es zum Ärgernis des Spiels. Ritter flankt erneut, Redondo drischt die Kopfballauflage von Pourié in die Maschen. Assistent Roman Potemkin hebt nach langem Überlegen die Fahne, Schiedsrichter Nicolas Winter hat keine eigene Meinung dazu, der Treffer wird wegen Abseits nicht anerkannt. Viel zu analysieren gibt es da nicht: Klare Fehlentscheidung, Antwerpen hat dazu nach dem Spiel das Passende gesagt.

Die DFB-Gesandten hatten kein Einsehen - der Fußballgott auch nicht

Bleiben wir beim Spiel: Natürlich vermag dieser FCK in der Schlussviertelstunde kein Powerplay aufzuziehen, wie es vor langer, langer Zeit mal typisch für "de Betze" war. Er stellt sich gegen einen tiefstehenden Gegner aber um einiges besser an als zuletzt in den Spielen unter Jeff Saibene. Antwerpen bringt Simon Skarlatidis für Jean Zimmer und Marvin Senger für Zuck. Hanslik und Pourié bilden jetzt eine Doppelspitze, im Zehnerraum halten Skarlatidis, Ritter und Redondo die Bayern-Hintermannschaft in Bewegung.

Pourié hat nach einem starken Vertikalpass von Ciftci kurz vor dem Ende noch eine gute Einschussgelegenheit aus halblinker Position, Skarlatidis jagt eine Direktabnahme aus dem Rückraum knapp am Tor vorbei - das Happy End ist greifbar, doch nach den DFB-Gesandten hat auch der Fußballgott kein Einsehen mit dem FCK.

Das belegt auch der Zeitstrahl der "expected Goals". Lautern hat im Grunde über das gesamte Spiel hinweg Torchancen erarbeitet, der Sieg wäre verdient gewesen. Unentschieden mit solchen xG-Ergebnissen hat die Mannschaft auch unter Saibene einige produziert. Wir bleiben dabei: Bis zum Saisonende werden sich solche Auftritte auch in Toren und Punkten niederschlagen.

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Interessant auch die Besetzung der Außenverteidiger-Positionen in den Schlussminuten. Carlo Sickinger, eigentlich Sechser oder Innenverteidiger, gibt den rechten Verteidiger, der 1,93 Meter große Senger, eigentlich gelernter Innenverteidiger, den linken. Beides keine Typen, die auf der Außenbahn bis zur Grundlinie gehen - wobei Senger mit einer Wühlaktion im Strafraum kurz vor Schluss dem gegnerischen Tor bedrohlich nahe kommt.

Allerdings: Auch Zimmer und Zuck geben zuvor keine marschierenden Außenverteidiger, obwohl sie dazu besser geeignet wären. Dies scheint, neben den "seitenverkehrt" agierenden offensiven Flügelspielern, ein Stilmittel zu sein, für das Antwerpen sich aktuell entschieden hat und das am Betzenberg so in den vergangenen Jahren nicht zu sehen war: Die Außenverteidiger setzen sich nach vorne in erster Linie als Passgeber in Szene und sind ansonsten für Konterabsicherung zuständig.

Das bestätigt auch die Positions- und Passgrafik. Zimmer und Zuck sind als Passspieler ebenso aktiv wie die zentralen Mittelfeldspieler Ciftci und Sickinger.

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Und wie schon beim Antwerpen-Debüt in Mannheim ist zu sehen: Linksfuß Redondo ist auf seiner neuen, rechten Position noch nicht so ins Spiel einbezogen wie sein Gegenüber Kleinsorge.

Zum Vergleich die Positions- und Passgrafik der kleinen Bayern: Ganz schön breit. Präsent vor allem der erst 19-jährige Angelo Stiller.

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Auch wenn das Ergebnis frustriert und auf den ersten Blick die endlose Remis-Serie von Jeff Saibene fortzusetzen scheint - es war das nunmehr 13. Unentschieden dieser Saison - darf festgestellt werden: Spielidee und Einstellung der Mannschaft entwickeln sich positiv. Und nach den Niederlagen von Lübeck und Unterhaching hat dieser eine Punkt immerhin auch einen Zähler mehr Distanz auf die Abstiegsränge beschert.
Mit dem Tabellenzweiten Ingolstadt hat der FCK auf dem Papier nun zwar einen schweren Gegner vor der Brust. Der aber könnte auch genau der richtige zu diesem Zeitpunkt sein. Denn der Aufstiegsaspirant wird sich gegen den Tabellen-15. kaum hinten reinstellen - und dem Antwerpen-Team gegebenenfalls die weiten Räume nach vorne bieten, in denen sich Kleinsorge und Co. in der ersten Hälfte dieses Spiels so stark in Szene setzten.

Quelle: Der Betze brennt / Autor: Eric Scherer

Weitere Links zum Thema:

- Saison-Ãœbersicht 2020/21: Die DBB-Analysen der FCK-Spieltage



Beitragvon Chrisss » 15.02.2021, 13:31


Ich weiß auch nicht, aber mir gefällt unser Spielstil momentan. Wir sind bissig, MA stellt die Mannschaft augenscheinlich überragend gut ein und das Spiel sieht mal nach Fußballspielen aus. Die geschundene FCK-Fanseele freut sich darüber sehr. Wenn jetzt noch Siege kommen, und die werden kommen, sind wir vielleicht mal wieder ein bisschen glücklich.

So macht der FCK jedenfalls wieder Spaß, egal ob Unentschieden oder Gewonnen.



Beitragvon Miggeblädsch » 15.02.2021, 16:01


@Kohlmeyer: Hervorragende Analyse :daumen:

Ein dickes Dankeschön dafür :teufel2:
Jetzt geht's los :teufel2:



Beitragvon BetzeBodega » 15.02.2021, 17:33


danke für die Analyse, spannend ist auch der Vergleich der expected goals zum Waldhofspiel
"Kritisiert mir den nicht so viel, das ist ein guter Mann"



Beitragvon charty1972 » 15.02.2021, 20:01


Ich mag diese Analysen sehr. Das Spiel faktenbasiert auf den Punkt gebracht. :daumen:
FCK-Mitglied und Fan aus Leidenschaft. Seit 1990 immer dabei. 2 Deutsche Meisterschaften, Pokalsiege, Ab- und Aufstiege. Gegen Barca, Ajax und Sheffield Wednesday. Gegen Roter Stern Belgrad, Eindhoven und die Rangers, aber auch gegen Sonnenhof-Großaspach, den SC Verl und Türkgücü München. :teufel2:



Beitragvon Paul » 17.02.2021, 09:26


Die Analyse zeigt glaube ich, was mir auch beim Spiel schon auffiel. Viel Quergeschiebe in den hinteren Reihen. Das meine ich gar nicht zwingend negativ, denn man kann auch sagen: mit Geduld auf den richtigen Steilpass wartend.

Aber: das "Quergeschiebe" hinten ging mir zu langsam und zaghaft. Damit war es nicht wirklich möglich, die Unterzahl-Bayern wirklich so ins Laufen zu bringen, dass größere Lücken reißen.

Und da meine ich, konmmt dann leider auch das Geläuf ins Spiel. Es ist schwieriger, auf so einem Acker zielgerichtet und mit ordentlicher Geschwindigkeit ein sauberes Spiel aufzuziehen.

Insgesamt fand ich unseren Auftritt einen Tick zu mutlos. Mehr Lust, auch auf diesem Acker mal nen Fehler zu machen. Aber wenn wir dann 1-2 verlieren, hauen eben auch alle drauf.

Der Mannschaft an sich kann ich keinen Vorwurf machen, eigentlich war es ja auch trotzdem ein Sieg :teufel2:
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Nur im Pälzer Bode hänn moi Haxe richdich Halt!
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unzerstörbar - NUR der F C K



Beitragvon betzebub1991 » 17.02.2021, 15:44


BetzeBodega hat geschrieben:danke für die Analyse, spannend ist auch der Vergleich der expected goals zum Waldhofspiel


Dieser Vergleich stützt meine persönliche Analyse.

Wir haben mehr oder minder das selbe Spiel gesehen, der Unterschied lag alleine im Ausnutzen der Chancen - siehe Kleinsorge. Macht er die 2 Dinger weg läuft es identisch. Wir spielen es runter und gut ist.

WEil so viele Chancen hatten wir in Mannheim auch nicht.

Einzig und allein in Mannheim waren wir noch nen tick bissiger , ein paar Derby % schätze ich.



Beitragvon Kohlmeyer » 21.02.2021, 13:33


Hier kommt unsere Taktik-Analyse zum gestrigen FCK-Spiel in Ingolstadt:

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Foto: Imago Images

Taktik-Nachlese zum Spiel FCI-FCK
Die DBB-Analyse: Früh attackiert, spät verloren

Auch gegen den Tabellenzweiten FC Ingolstadt beeindruckt der 1. FC Kaiserslautern mit seiner neuen, forschen Gangart - die Punkte aber verbleiben diesmal beim Gegner. Jetzt heißt es, positiv bleiben, und vor allem: mutig

In so ziemlich allen Spielberichten bislang ist das Problem mit der "Chancenverwertung" breitgetreten worden, und beim Betrachten der einzelnen Szenen, die dieses dokumentieren, raufen sich die leidgeprüften FCK-Fans immer noch die Haare. Dieser Analyse soll daher eine Momentaufnahme vorangestellt werden, die es in die diverse Zusammenschnitte nicht geschafft hat.

79. Minute: Der FC Ingolstadt klärt einen hohen Flugball in den eigenen Strafraum. Noch am eigenen Sechzehner wird Stürmer Dennis Eckert Ayensa eingesetzt, der daraufhin zum ganz langen Lauf Richtung Lautrer Strafraum ansetzt. Der einzige, der sich ihm in den Weg stellt, kurz hinter der Mittellinie, ist Hikmet Ciftci. Den kassiert Eckert Ayensa recht locker, anschließend sprintet er allein aufs FCK-Tor zu - und es sieht ganz danach aus, dass, wenn überhaupt, nur noch Keeper Avdo Spahic mit einem hochriskanten Einsatz einen Treffer verhindern kann.

Doch dann geschieht Überraschendes: Anas Bakhat und Kenny Redondo hatten sofort nach dem Ballverlust den Rückwärtsgang eingeschaltet, sind über rund 60 Meter im Vollsprint geblieben, obwohl ihnen die Chance, noch eingreifen zu können, minimal erschienen sein muss. Und sie schaffen es tatsächlich noch, Eckert Ayensa zu stoppen, ehe Spahic Kopf und Kragen riskiert. Was an dieser Szene so bezeichnend ist für dieses Spiel?

Hälfte eins: 1a-Gegenpressing wie aus der Klopp-Schule

Zum einen zeigt sie, mit welcher Intensität die Roten Teufel hinter verloren gegangenen Bällen herjagen, seit Marco Antwerpen auf der Trainerbank sitzt. Wobei sie so weite Wege wie in dieser Szene in dieser Partie nur selten gehen müssen. Vor allem in der starken ersten Hälfte attackiert die Elf bereits in unmittelbarer Nähe der Stelle, an der das Leder abgegeben wird - innerhalb der vier bis sechs Sekunden, die die Lehrmeister des sogenannten Gegenpressings als ideal erachten. Einmal nageln Jean Zimmer und Redondo ihre Gegner sogar an der linken Eckfahne der Ingolstadter Torauslinie fest, um sich den Ball zurückzuholen.

Die Art, wie Ingolstadt zu dieser Kontermöglichkeit kommt, zeigt aber auch, wie hoch die Männer in Rot unter Antwerpen nunmehr aufrücken - und dass dieses Höherstehen selbstverständlich auch Risiken birgt. Andererseits: Wer punkten will, muss auch was riskieren, das hat gerade die jüngste Vergangenheit gelehrt.

Das Tiefstehen, das Antwerpens Vorgänger Jeff Saibene praktizieren ließ, schafft lediglich trügerische Sicherheit - gegen Mannschaften, die ebenso zaghaft agieren. Teams, die forsch attackieren, etwa Saarbrücken, 1860 München, Dresden und Wiesbaden, kamen gegen tiefstehende Lautrer zu Torchancen en masse. Unterm Strich stehen 21 Punkte in 20 Spielen unter Saibene - und ein Torverhältnis von 20:24. Das spricht für sich.

Hälfte zwei: Der Mut ist noch da, die Konzentration lässt nach

Der Zeitpunkt, zu dem Ingolstadt zu dieser Chance kommt, zeigt aber auch: In dieser Phase hat die Konzentration im Spiel der Gäste bereits deutlich nachgelassen. Die erste Hälfte hatte Antwerpens Elf nahezu perfekt dominiert, lediglich eine Kopfballchance des starken Caiuby nach einer Ecke zugelassen, und das, obwohl der Trainer schon nach einer Viertelstunde Bakhat für den verletzt ausscheidenden Carlo Sickinger bringen muss. In der zweiten Hälfte jedoch mehren sich die Abwehrfehler. Wenige Minuten vor der Ayensa-Aktion lassen bereits Caiuby und der eingewechselte Caniggia Elva Top-Gelegenheiten für Ingolstadt liegen.

Der Zeitstrahl der "expected Goals" (xG) bestätigt, wie stark Ingolstadt in Hälfte zwei aufkam.

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Wieder mal zeigt sich: Von der Bank kommen keine frischen Impulse

Das Beispiel Elva wiederum zeigt: Der Gegner vermag Personal von der Bank zu bringen, die das eigene Spiel noch einmal entscheidend beleben. Elva ist nach seiner Einwechslung in der 65. Minute der gefährlichste Stürmer auf dem Platz. Und mit Justin Butler markiert ein weiterer eingewechselter Spieler den Siegtreffer für die Schanzer - die Vorlage liefert Elvas.

Und bei Lautern? Nach der verletzungsbedingten frühen Auswechslung nimmt Marco Antwerpen ab der 73. Minute noch vier weitere vor - als wirklich belebend erweist sich keine davon. Dem FCK gelingt es zwar auch, über weite Strecken der zweiten Hälfte den Ball vom eigenen Tor wegzuhalten. Selbst nach dem späten Gegentreffer in der 85. Minute war das Bemühen, noch einmal zurückzuschlagen, durchaus noch erkennbar. Doch Kraft, Konzentration und damit auch die Präzision hatten bereits zu stark nachgelassen. Ein derart intensives Spiel mit Pressing und Gegenpressing, wie es die Lautrer in Hälfte eins geboten hatten, lässt sich eben nicht über neunzig Minuten durchhalten - erst recht nicht, wenn von der Bank keine Blutauffrischung auf gleichwertigem Niveau erfolgt.

Die mangelnde Chancenverwertung: Was ist da dran?

Das bis zum Geht-nicht-mehr angeführte Phänomen der "mangelnden  Chancenverwertung" lässt sich dagegen kaum mit einem nüchtern analysierendem Verstand erfassen. Fortwährend über fehlende Qualität der Offensivpersonals, beziehungsweise das Fehlen eines "echten Torjägers" zu schwadronieren, ist müßig.

Marvin Pourié, Kenny Redondo, Daniel Hanslik, Marlon Ritter, Marius Kleinsorge und der derzeit nicht berücksichtigte Elias Huth haben in ihrem erwachsenen Fußballerleben zusammen bislang 404 Treffer erzielt, davon 105 in der 3. Liga. Sie können es also.

Dass es derzeit nicht klappt, kann also kaum eine Frage fehlender Qualität sein. Eher eine des fehlenden Selbstvertrauens, das sich halt erst mit zunehmenden Erfolgen wieder einstellen kann. Oder der richtigen Besetzung. Oder der Spielanlage, die die Fähigkeiten jedes Einzelnen zur Geltung zu bringen.

Pourié: "Ladehemmung" oder Rollenverschiebung?

So wird beispielsweise viel über Pouriés "Ladehemmung" gesprochen. Doch fällt auf, dass er in den ersten Spielen unter Antwerpen zuletzt vorne kaum noch in Schusspositionen kam - auch wenn er auf dem Papier als einzige Sturmspitze geführt ist. Seine Aufgabe scheint nun aber eher darin zu bestehen, im Zentrum die Wege für seine Neben- und Hintermänner zu öffnen. So ließ ihn Antwerpen zuletzt auch in Braunschweig agieren, wo Pourié ebenfalls nicht als Torjäger auffiel und dennoch als Aktivposten galt.

Auch in Lautern hatte die Karlsruher Leihgabe in den jüngsten drei Spielen durchaus starke Szenen. Vor Wochenfrist gegen den FC Bayern II bescherte er etwa Kleinsorge eine Topchance. Will sagen: Würden die, die er einsetzt, treffen, wäre Pouriés "Ladehemmung" nicht weiter tragisch.

Die Positions- und Passgrafik zeigt allerdings, dass er am Samstag auch als Anspielstation nicht gut im Spiel war.

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Auffällig an dieser Grafik ist auch diesmal, wie wichtig die Außenverteidiger als Anspiel- und Umschaltstationen geworden sind. Wobei diesmal Zimmer besser im Spiel war als Zuck - in den jüngsten beiden Partien war es noch umgekehrt.

Zum Vergleich die Positions- und Passgrafik des FC Ingolstadt. Ganz schön weit auseinander gezogen, deren Spiel.

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Marius Kleinsorge, den Antwerpen so effektvoll wiederbelebt hat, kann gegen Ingolstadt übrigens unter anderem deswegen nicht von Beginn an ran, weil er schon länger an Leistenbeschwerden laboriert. Zu allem Unglück kommt also auch noch Verletzungspech dazu.

Und was heißt das nun? Angesichts des Tabellenplatzes 14 und nur noch einem Punkt Vorsprung auf die bei Platz 17 beginnenden Abstiegsränge, wobei die dahinter liegende Konkurrenz noch in Nachholspielen punkten kann? Ganz einfach: "Positiv bleiben", wie es auch Innenverteidiger Alex Winkler nach der unglücklichen 0:1-Niederlage ausgedrückte.

Jetzt kommen die Gegner, gegen die gepunktet werden muss

Der Unterschied zwischen Topmannschaften und Kellerkindern in der 3. Liga besteht in erster Linie darin, dass die an der Spitze eben die entscheidenden Momente zu nutzen verstehen, die anderen nicht. Ein gegnerisches Team wirklich über 90 Minuten beherrschen kann keiner. Das hat die Partie gegen den Tabellenzweiten einmal mehr gezeigt.

In den nächsten sechs Wochen trifft der FCK mit Hansa Rostock nur noch ein einziges Mal auf ein sogenanntes Topteam. Ansonsten heißen die Gegner Meppen, Zwickau, Magdeburg, Halle und Lübeck. Wenn die Lautrer sich ihren Mut zu frühem Pressing und beherztem Gegenpressing bewahren, werden da die nötigen Punkte eingefahren werden. Zudem wird der neue Rollrasen, der jetzt auf dem Betzenberg verlegt und bereits gegen Meppen zur Verfügung stehen wird, den Zufallsfaktor in Heimspielen weiter eliminieren.

Quelle: Der Betze brennt / Autor: Eric Scherer

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