Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.

Beitragvon Thomas » 22.07.2019, 14:00


Hier kommt nach der gestrigen Vorankündigung nun also der komplette Teil 1 unseres Interviews des Monats. Wir führen die Diskussion erstmal hier in diesem Thread weiter, könnten je nach Bedarf aber auch noch in einen separaten Thread aufsplitten - aber dann wird es vielleicht zu unübersichtlich. Für die weitergreifende Grundsatzdiskussion haben wir ja außerdem auch noch den großen Investoren-Thread mit seinen schon über 4.000 Beiträgen. Viel Spaß beim Lesen von Teil 1!

Bild
Flavio Becca beim FCK-Heimspiel gegen Unterhaching, im Gespräch mit Patrick Banf; Foto: Imago

Interview des Monats: FCK-Kapitalgeber Flavio Becca, Teil 1/3
"Die Frage war: Wie bekommen wir Ruhe rein?"


Das erste große Interview mit Flavio Becca: Bei Der Betze brennt spricht der Kapitalgeber aus Luxemburg über seine turbulenten Verhandlungen mit dem 1. FC Kaiserslautern, die Rücktrittsforderung gegen Michael Littig und womit Martin Bader und Co. sein Interesse an den Roten Teufeln geweckt haben.

Der Betze brennt: Flavio Becca, wer wird der Nächste sein, den Sie beim 1. FC Kaiserslautern zum Rücktritt auffordern?

Flavio Becca (57): Niemand. Wenn alles in Ordnung ist und alle an einem Strang ziehen, dann werde ich niemanden beim FCK zum Rücktritt auffordern.

Der Betze brennt: Ihre Rücktrittsforderung gegen den Aufsichtsratsvorsitzenden Michael Littig - der dieser letztendlich nachgekommen ist - hat die FCK-Familie tief gespalten. Lange wurde über die genauen Hintergründe gerätselt. Wie kam es zu dieser Forderung?

Becca: Wir - mein Team und ich - waren schon seit Januar in intensiven Gesprächen mit dem FCK. Unsere Verhandlungspartner waren Patrick Banf, Martin Bader und Michael Klatt (Beiratsvorsitzender und die beiden Geschäftsführer; Anm. d. Red). Zu einem Treffen kamen die drei dann zu uns und sagten: Wir haben ein Problem, morgen ist eine Beiratssitzung in Kaiserslautern, und die wollen Banf absägen. Littig möchte dort jetzt das Sagen haben.

Der Beirat der FCK Management GmbH besteht bislang aus den fünf gewählten Aufsichtsratsmitgliedern des FCK e.V. Zum ersten Mal wackelte der Stuhl des Vorsitzenden Patrick Banf hier schon im Januar 2019. Damals rauften die Beteiligten sich jedoch noch einmal zusammen und vertagten die Personalentscheidungen auf März/April - zuerst sollten die Lizenzunterlagen fertiggestellt werden, hieß es von Seiten der FCK-Verantwortlichen (Chronologie im DBB-Forum).

Der Betze brennt: Diese besagte Beiratssitzung fand am 04. April 2019 statt...

Becca: Ich habe dann gesagt: Bringt zu unseren Gesprächen mit, wen ihr möchtet. Aber wenn das schon so anfängt, dann verliere ich das Interesse. Banf hat vom Beirat ein Mandat für die Gespräche erhalten, dazu kommt Bader für das Sportliche und Klatt für die finanziellen Themen. Ein Wechsel bei meinen Verhandlungspartnern kam für mich nicht in Frage. Aber ich habe angeboten, dass sie jeden zum nächsten Treffen mitbringen, den sie möchten, also auch Littig.

"Mein Angebot war: Bringt mit, wen ihr möchtet"

Der Betze brennt: Michael Littig sagt, dass er eine solche Einladung nie erhalten habe?

Becca: Das weiß ich nicht. Der Einzige, der zum nächsten Treffen mitgekommen ist, war jedenfalls Paul Wüst (Aufsichtsrats- und Beiratsmitglied; Anm. d. Red.). Auch zu ihm sagte ich, dass die Konstellation dieselbe bleiben muss: Banf, Bader und Klatt sind meine Ansprechpartner. Und wenn mal eine größere Runde gemacht werden muss, dann kann die natürlich auch gemacht werden - aber wir können am Ende nicht mit 20 Leuten hier am Tisch sitzen.

Der Betze brennt: An jenem 04. April kam es dann zu dem sogenannten "Burgfrieden": Patrick Banf durfte Beiratsvorsitzender der FCK Management GmbH bleiben, Michael Littig übernahm von Banf das Amt als Aufsichtsratsvorsitzender des Vereins. "Der Gewinner ist der FCK", verkündeten Banf und Littig damals einmütig.

Becca: Diese Entscheidung konnte ich nicht verstehen, habe sie aber akzeptiert, in der Hoffnung auf Ruhe im Verein. Und was passierte dann drei Wochen später? Da war Martin Bader der Nächste, der abgesägt werden sollte...

"Die Konsequenz lautete: Littig muss gehen"

Der Betze brennt: Diese noch nicht offizielle Entscheidung des Beirats sickerte am 28. April über die Medien durch...

Becca: Wir hatten zu diesem Zeitpunkt noch keine Einigung, keinen Handshake, nichts. Und dann sollte mitten in unseren Verhandlungen schon mein zweiter Gesprächspartner gestürzt werden, wieder ausgehend von Littig?! Beim nächsten Treffen (am 30. April; Anm. d. Red.) habe ich mich dann bereiterklärt, beim FCK einzusteigen, aber nur verbunden mit der Lösung der Frage: Wie bekommen wir Ruhe rein? Antwort: Wenn die Leute, die gegen dieses Projekt steuern, nicht mehr da sind. Littig muss gehen, so lautete die Konsequenz. Das habe ich dann schriftlich als Absichtserklärung aufgesetzt und alle vier haben es unterschrieben: Flavio Becca, Patrick Banf, Martin Bader, Michael Klatt. Das ist genau das, was passiert ist, und nichts anderes.

Der Betze brennt: Wir müssen noch mal nachhaken. Sie haben zu den FCK-Verantwortlichen gesagt: "Bringt mit, wen ihr wollt." Warum kam dann aber kein frühzeitiges Gespräch mit Michael Littig zustande, im März, April, wo man die Probleme vielleicht noch hätte lösen können? Hat Littig diese Einladung nicht angenommen? Oder hat er sie vielleicht überhaupt nicht bekommen? Warum war nicht einfach mal der gesamte FCK-Beirat bei den Gesprächen in Luxemburg mit dabei?

Becca: Das weiß ich nicht. Das müsst ihr den Beirat fragen. Ich habe von Anfang an gesagt: Bringt alle mit, die ihr mitbringen wollt. Und dass wir verhandelt haben, war auch kein Geheimnis, es stand ja über gefühlt jedes Treffen in Luxemburg etwas in den Medien.

Der Betze brennt: Waren Sie denn von der riesigen Empörung überrascht, die ihre Forderung in Kaiserslautern ausgelöst hat?

Becca: Ja und Nein. Wenn die ganze Zeit gezündelt wird, ist es natürlich klar, dass irgendwann ein Feuer ausbricht. Wir haben auch sehr viel darüber diskutiert, ob das eine gute Idee war. Aber wenn du eine Kontinuität und Erfolg in den Klub bringen möchtest, dann kannst du nicht jemanden gebrauchen, der die ganze Zeit gegen dich schießt. Wir haben ein Ziel: Wir müssen den FCK wieder hochbringen. Und deshalb dürfen wir uns nicht untereinander zerstreiten.

Ganz besonders turbulent wurde es dann zwischen dem 30. April und dem 16. Mai: Während das Angebot und die Forderungen von Flavio Becca im Raum standen, akquirierte Michael Littig eigene regionale Investoren für den FCK, mit denen ebenfalls schon länger Kontakt bestand (erste Chronologie im DBB-Forum). Diese erhielten kurzzeitig sogar den Zuschlag des FCK-Beirats, ehe sie ihn später dann doch wieder verloren - nicht zuletzt weil Finanzdienstleister Quattrex mit der Verweigerung weiterer Millionen-Kredite drohte. Zu diesem Zeitpunkt, rund um das zweite Mai-Wochenende, reichte Littig auch nochmals die Hand in Richtung Becca und es kam doch noch zu ersten persönlichen Gesprächen mit Vertretern des Luxemburgers. Eine gemeinsame Einigung konnte zu diesem späten Zeitpunkt jedoch nicht mehr erzielt werden (zweite Chronologie im DBB-Forum).

"Warum hinterfragt niemand das Konzept der pfälzischen Investoren?"

Der Betze brennt: Um ein Haar hätte Michael Littig dann noch den Spieß umgedreht und die pfälzischen Unternehmer Hans Sachs und Klaus Dienes wären als FCK-Investoren eingestiegen. Nachdem der Beirat am 02. Mai noch pro Becca votiert hatte, wechselte die Mehrheit am 06. Mai zugunsten des Angebots von Sachs/Dienes...

Becca: Es ging zu diesem Zeitpunkt gar nicht um Becca gegen Dienes/Sachs. Da gibt es auch noch andere Mitspieler, wie etwa Quattrex - wenn die dem FCK weitere Kredite verweigert hätten, dann wäre der Verein in Konkurs gegangen.

Der Betze brennt: Aber Sachs und Dienes sagten, dass sie auch die Kredit-Lücke von Quattrex ausgleichen würden, sogar zu günstigeren Zinsen.

Becca: Das sagen sie, ja... Aber warum ist das dann nicht durchgegangen? Das sogenannte Konzept "FCK 2.0" dieser pfälzischen Investoren, das hinterfragt niemand und will niemand mal sehen, auch nicht in eurem Diskussionsforum. Dieses Konzept bestand nur aus einem Blatt Papier. Die Zukunftsvision lautete: Wenn wir als regionale Investoren einsteigen, dann werden auch andere folgen. Das hört sich gut an, genügt aber einem Finanzinstitut wie Quattrex nicht. Schauen sie: Im FCK-Aufsichtsrat gibt es heute mit fünf Personen schon große Probleme. Wie soll das dann erst morgen werden, wenn neben Sachs und Dienes noch zehn oder 20 weitere Investoren an einem Tisch sitzen?

Der Betze brennt: Sie kritisieren unterschwellig schon auch den zerstrittenen FCK-Aufsichtsrat, oder? Was sollte hier geschehen?

Becca: Ich kritisiere das Gremium nicht als solches. Vielleicht wäre es aber sinnvoll, wenn auf der nächsten Versammlung nicht fünf Einzelpersonen, sondern ein zusammengehörendes Team in den Aufsichtsrat gewählt wird? Die müssen nicht, könnten dann aber auch mit einem Investor antreten, also etwa "Team Becca" oder "Team Sachs/Dienes". Diesen Vorschlag hatten wir vor einigen Monaten auch mal gemacht, aber das wurde in den Gesprächen mit dem FCK nicht weiter vertieft.

"Mir wurde angeboten, beim Angebot von Sachs/Dienes mitzugehen"

Der Betze brennt: Wie stellte sich die Situation für Sie dar, als Sie am 06. Mai die Gunst des FCK zu verlieren schienen und sogar per Pressemitteilung verkündet wurde: "Das Angebot von Flavio Becca ist nicht mehr existent"?

Becca: Ich habe gerade in einem Restaurant am Tisch gesessen und da bekomme ich um 10, halb 11 Uhr abends einen Anruf aus der FCK-Sitzung. Da sollte in einer Nacht- und Nebelaktion der Vereinswert von 108 auf 30 Millionen Euro gesenkt werden ...

Der Betze brennt: ... für Anteile in der 3. Liga, wobei ja in der besagten Pressemitteilung auch eine Steigerung des Vereinswertes auf 130 bis 190 Millionen in der 2. Bundesliga und sogar auf bis zu 250 Millionen Euro in der Bundesliga schriftlich mitverkündet wurde. Anteile in Höhe von 3 Millionen Euro sollten zu diesem Zeitpunkt verkauft werden.

Becca: Mir wurde unterbreitet, bei diesem Angebot mitzugehen und dann den Zuschlag zu bekommen. Aber ich sagte, das interessiert mich nicht. Ich rede heute nicht über den Vereinswert, sondern ich rede heute von einer Bürgschaft über 2,6 Millionen Euro für den FCK. Schluss. Wenn ihr den Deal jetzt mit den anderen machen wollt, dann macht es halt - kein Problem.

Der Betze brennt: Das Ende ist bekannt: Nach turbulenten Tagen, über die wir nun schon ausführlich gesprochen haben, setzten Sie sich doch noch durch und erhielten am 16. Mai mit einer erneut gedrehten 3:2-Mehrheit den Zuschlag im FCK-Beirat.

In dem "Showdown" entschied sich der FCK-Beirat "nach intensiver und tiefgehender Analyse" für das Angebot von Flavio Becca und gegen jenes von Hans Sachs/Klaus Dienes. FCK-Geschäftsführer Michael Klatt sah bei den pfälzischen Investoren vor allem den Zeitfaktor als Problem und sagte: "Beide Angebote hatten Vorteile und Nachteile." Michael Littig trat als Konsequenz von allen Ämtern beim FCK zurück und erfüllte damit die Rücktrittsforderung aus der Absichtserklärung. Ruhe kehrte jedoch keine ein und die Diskussionen gingen noch eine lange Zeit weiter - eine Aufklärung und Beantwortung aller Fragen von Seiten des FCK ist für ein Mitgliederforum am 28. Juli und für die Mitgliederversammlung im Herbst/Winter 2019 angekündigt (Chronologie im DBB-Forum).

Der Betze brennt: Springen wir doch noch mal zwei Schritte zurück. Flavio Becca, seit wann beschäftigen Sie sich denn schon als potentieller Investor mit dem FCK? Im Vereinsumfeld ist zu hören, dass es schon vor vielen Jahren erste Kontakte gegeben haben soll?

Becca: Das ist richtig. Den ersten Kontakt zum FCK gab es schon ungefähr 2005, als René C. Jäggi (FCK-Vorstandsvorsitzender 2003 bis 2006; Anm. d. Red.)noch dort war. Auch später gab es dann immer mal wieder Gespräche, zuletzt 2016, 2017 mit Nikolai Riesenkampff und Mathias Abel (FCK-Aufsichtsratsmitglieder 2014 bis 2017; Anm. d. Red.). Aber die damaligen FCK-Verantwortlichen wollten immer nur das Geld haben, nach dem Motto: "Gib uns einen Blankoscheck und lass uns dann mal machen." Das kam aber für mich nicht in Frage.

"Ich gebe keinen Blankoscheck - das kommt nicht in Frage"

Der Betze brennt: Und bei den jetzigen Verhandlungen lief das sofort besser? Wer hat diesmal den Kontakt geknüpft?

Becca: Als Erster war Martin Bader hier, zusammen mit Boris Notzon (FCK-Sportdirektor; Anm. d. Red.). Die beiden saßen im Oktober 2018 bei mir im Büro, ich habe mir alles angehört und sie dann gefragt, ob sie am träumen sind (lacht). Zu diesem Zeitpunkt haben mir die Vorstellungen des FCK noch nicht gepasst und meine erste Reaktion war: Wir machen das Thema Lautern sofort wieder zu.

Der Betze brennt: Wie konnten Bader und Co. Sie dann doch noch überzeugen?

Becca: Durch die Ausgliederung waren neue Möglichkeiten geschaffen, in denen ich mich auch mit einbringen kann, denn ohne das ist es sicherlich nicht möglich. Wir - ich und mein Team - kennen uns im Sport aus und dementsprechend möchten wir auch mitreden, wenn es um die Entscheidungen geht. Ich werde mich natürlich nicht mit auf die Trainerbank setzen, dafür hätte ich auch gar nicht die Zeit. Aber wir möchten alles gemeinsam analysieren. Um das Bild von vorhin aufzugreifen: Ich gebe keinen Blankoscheck. Das kommt nicht in Frage. Wenn mein Geld im Spiel ist, dann möchte ich auch gerne wissen, was damit passiert und wie es investiert wird.

Der Betze brennt: Ein mitsprechender Investor wird von vielen Fans kritisch gesehen, Negativbeispiele wie 1860 München oder der Hamburger SV springen einem in den Kopf. Was halten Sie dem entgegen?

Becca: Die sportliche Expertise, die Kontakte aus dem Fußballgeschäft, die wir mitbringen - das kann doch nur zu Gunsten des FCK sein. Ich stecke ja nicht irgendwo Geld rein und nutze dann nicht die Möglichkeiten aus, die ich sonst noch habe, um mitzuhelfen.

"Die Summe von 2,6 Millionen wurde vom FCK vorgeschlagen"

Der Betze brennt: Im ersten Schritt haben Sie dem FCK nun 2,6 Millionen Euro in Form einer Bürgschaft zur Verfügung gestellt. Wie kam diese Summe zustande?

Becca: Diese 2,6 Millionen Euro für das erste Jahr sind 1,5 Millionen für die Lizenz, die im Mai noch gefehlt hatten. Und 1,1 Millionen für eine Erhöhung des Lizenzspieleretats, um damit in den Kader und die Zukunft zu investieren - diese Summe wurde von den FCK-Verantwortlichen vorgeschlagen. Zusätzlich haben wir vor zwei Wochen noch die Ablösesumme für Janik Bachmann mitfinanziert. Mein Ziel ist es, den FCK so schnell wie möglich wieder sportlich erfolgreich zu machen.

Morgen im zweiten Teil des großen DBB-Interviews: Flavio Becca über Darlehen und Eigenkapital, sein beabsichtigtes Investment von bis zu 25 Millionen Euro, die Zusammenarbeit vor dem Hintergrund der 50+1-Regel und sein Interesse am Fritz-Walter-Stadion.

(Das Interview führten Moritz Kreilinger und Thomas Hilmes.)

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Chronologie im DBB-Forum: Becca sticht pfälzische Investoren aus - Littig tritt zurück
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Seb » 22.07.2019, 14:20


Danke an das DBB-Team für das Interview!

Jetzt haben wir wenigstens die Infos aus 1. Hand und nicht nur vom Hörensagen. Ein abschließendes Urteil werde ich mir erst erlauben, wenn alle 3 Teile des Interviews erschienen sind.



Beitragvon Otto Rehagel » 22.07.2019, 14:23


Hier kann man sich als Fan nur wünschen, dass die Geschichte gut ausgeht.
Jetzt haben wir den Alleinherrscher mit "seinem Team". Und unsere schön sauber gewählten Gremien haben m.M. nach gar nix mehr zu sagen. Wenn Kuntz der Sonnenkönig für viele war (immerhin mit Sachverstand), wer ist dann Becca ?!?
Ich bleibe auf Teil II und II gespannt und hoffe es wurde nach den 4 Säulen gefragt, eine Kernfrage bei der Ausgliederung.
Zuletzt geändert von Otto Rehagel am 22.07.2019, 14:24, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon daachdieb » 22.07.2019, 14:23


Die erste Antwort auf die erste Frage reicht mir schon um skeptisch zu bleiben.
Oderint, dum metuant
fck-jetzt.de



Beitragvon Darkfrost » 22.07.2019, 14:25


daachdieb hat geschrieben:Die erste Antwort auf die erste Frage reicht mir schon um skeptisch zu bleiben.


Das hättest net schreiben brauchen denn davon gehen wir alle aus...

Aber ich verstehe Becca schon das er den Quertreiber net ham wollte aber das wird eh keinen der Hardliner hier überzeugen...



Beitragvon Stimpy001 » 22.07.2019, 14:26


daachdieb hat geschrieben:Die erste Antwort auf die erste Frage reicht mir schon um skeptisch zu bleiben.


Sehe ich genau so. Beruhigt hat mich das Interview nicht, aber warten wir den Rest ab, bevor es endgültig gewertet wird.
Auch wenn ich Hesse bin, so weiß ich wo guter Fussball gespielt und gelebt wird.

Wenn Du dich im dunkeln vor den Spiegel stellst und dreimal hintereinander "bunter Blumenstrauß" sagst, dann kannst du es ganz leise in Duisburg lachen hören!

Gegen Alleinherrscher wie Becca



Beitragvon Seb » 22.07.2019, 14:30


Otto Rehagel hat geschrieben:Jetzt haben wir den Alleinherrscher mit "seinem Team".


Nur weil er bei allen wichtigen Entscheidungen mitsprechen will, heißt das ja noch nicht, dass er auch alle Entscheidungen alleine trifft. Zur schlechten Verhandlungsposition des Vereins muss man leider auch sagen, dass der FCK sich in den letzten Jahren mit Anlauf selbst versenkt hat und wir froh sein können, dass da oben überhaupt noch der Ball rollt.



Beitragvon heiko1900 » 22.07.2019, 14:36


Moritz Kreilinger und Thomas Hilmes. Also der Kicker sitzt auch am Tisch, warten wir Runde 2 und 3 ab..
"Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille alles für den anderen zu geben." Fritz Walter



Beitragvon ikea68 » 22.07.2019, 14:37


Bei mir hat sich die Einstellung gefestigt, dass BBK das große Problem sind. Wieso erfährt ein "normaler" Mensch die Tagesordnung einer Beiratssitzung im Vorfeld einer Sitzung. Da hat wohl einer gegen seine Verschwiegenheitspflicht verstoßen. Dies ist alleine schon ein Grund ihn aus dem Verein auszuschließen. Das ein Investor natürlich nicht ohne Zugeständnisse sein Geld investiert dürfte wohl jedem klar sein. Für mich sind BBK die Alleinschuldigen an der ganzen Situation und müssen weg. Nur dann kann Ruhe in den Verein einkehren. Aber vorher werden natürlich noch die Verträge schön verlängert...



Beitragvon phil9309 » 22.07.2019, 14:38


Man merkt auf jeden Fall, dass Becca hier frei Schnauze redet und keinen PR-Profi dabei hatte.

Manche Antworten sind gefühlt unglücklich, da sie vieles triggern, was vielen Kritikern am Herzen liegt. Durch ein anderes Wording wäre da sicherlich mehr drin gewesen.

Gerade der Teil der seine Mitsprache-Absicht darlegt.. Natürlich will jemand der Millionen investieren will gerne dann auch wissen was mit seinen Millionen passiert und es ist auch klar, dass er über gezielte finanzielle Unterstützung oder eben Unterlassung davon steuern kann was genau passiert. Offensichtlich wurde der Bachmann-Transfer als positiv bewertet und deshalb unterstützt.

Hier werden niemals 25 Millionen fließen mit dem freien Auftrag was draus zu machen. Hier wird jeder einzelne Transfer genau dann bezuschusst, wenn "Team Becca" ihn für zielführend empfindet. Das einzig positive daran ist, dass eigentlich alle Akteure das gleiche Ziel haben sollten.

Aber ob man das so offensiv darlegen kann? Also Teil I des Interviews bietet schon genug Spaltungspotential.

Positiv zu erwähnen ist jedoch, dass Bader keinen Freifahrtschein zu haben scheint, so wie es hier von manchen behauptet wird. Gefühlt ist das hier seine letzte Chance.



Beitragvon sandman » 22.07.2019, 14:39


Ich finde die Art und Weise der Antwortgebung ziemlich "Diktatorisch"..war eigentlich fast dazu geneigt "herablassend" zu schreiben.

...dann werde ich niemanden beim FCK zum Rücktritt auffordern.
...bringt mit, wen ihr wollt.
...Mir wurde unterbreitet, bei diesem Angebot mitzugehen und dann den Zuschlag zu bekommen. Aber ich sagte, das interessiert mich nicht. Ich rede heute nicht über den Vereinswert, sondern ich rede heute von einer Bürgschaft über 2,6 Millionen Euro für den FCK. Schluss. Wenn ihr den Deal jetzt mit den anderen machen wollt, dann macht es halt - kein Problem.
... Die beiden saßen im Oktober 2018 bei mir im Büro, ich habe mir alles angehört und sie dann gefragt, ob sie am träumen sind.

Und da haben hier manche bei Kuntz Schnappatmung bekommen :lol:
...früher verdunkelten fliegende Feuerzeuge und Kleingeld den Himmel überm Fritz-Walter-Stadion...

„Das ist das einzige Stadion, in dem ich wirklich Angst hatte.“ (Gerd Müller)



Beitragvon Falsche9 » 22.07.2019, 14:39


Gutes Interview und gute, kritische Nachfragen.

Für mich KOMPLETT nachvollziehbar, was Becca sagt. Hätt ich auch so gemacht, wenn es mein Geld gewesen wäre. Das ist Business und fertig. Das wäre es bei den regionalen Investoren auch gewesen, aber mit deutlich weniger Substanz und viel mehr guten Hoffnungen. Was die Regionalität und den Stallgeruch angeht, sehen wir gerade an anderer, exponierter Stelle, was das bringt.

Wer Bretter will, muss Äste hobeln. Ich brauch dann halt auch keinen Littig, der sich auch nur selbst bewichteln möchte. Der feine Herr ist mir exakt so seriös vorgekommen, wie das Windei Riesenkampff.

Also, so ist das eben, wenn man Millionen braucht. Blankoschecks gibt's nicht.

Das muss man nicht bejubeln - nicht mal gut finden, muss man das. Aber drüber beschweren geht halt nicht.
Liebe kennt keine Liga!



Beitragvon Südpälzer » 22.07.2019, 14:40


Darkfrost hat geschrieben:Aber ich verstehe Becca schon das er den Quertreiber net ham wollte aber das wird eh keinen der Hardliner hier überzeugen...

Er bleibt eine Antwort schuldig auf die Frage, warum er nicht das Gespräch mit Littig direkt gesucht hat.

Außerdem stellt sich mir die Frage, warum er so auf BBK beharrt(e).
Wirklich näher scheint er sich dann ja nicht mit dem FCK und dessen handelnden Personen beschäftigt zu haben.



Beitragvon Betzebayer » 22.07.2019, 14:41


Eines muss man Becca lassen er nimmt kein Blatt vor den Mund und sagt alles frei raus - find ich gut!



Beitragvon Karl » 22.07.2019, 14:42


...der mann hat genaugenommen eigentlich (noch) gar nichts zu sagen, weil er (noch) keine anteile besitzt.
hat er anteile, sagen wir mal 5% als fiktive zahl, dann hätte er eigentlich immer noch keine alleinentscheidung zu fällen, sondern braucht zum durchsetzen seiner interessen noch die unterstützung von weiteren 45% der anteile plus eine stimme...

genau so war die ausgliederung gedacht, dass eben nicht einer "bestimmt".



Beitragvon phil9309 » 22.07.2019, 14:42


sandman hat geschrieben:Ich finde die Art und Weise der Antwortgebung ziemlich "Diktatorisch"..war eigentlich fast dazu geneigt "herablassend" zu schreiben.


Der Ton ist ganz ehrlich einfach nur Business.

Nicht vergessen, der Mann will Geld verdienen.

Auch hier gilt: Am meisten verdient er aber daran, wenn er den FCK von der 3. zurück in die 1. Liga hievt. Das ist das einzige was uns verbindet.



Beitragvon Michimaas » 22.07.2019, 14:44


einerseits hat der H. Becca recht, andererseits wird er umso mehr mitbestimmen wollen, umso mehr Geld er gibt. Er will die Kontakte und Wissen von seinem ``Team´´ nutzen. Das Team ist zum Grossteil wohl Toppi...



Beitragvon Darkfrost » 22.07.2019, 14:45


Michimaas hat geschrieben:einerseits hat der H. Becca recht, andererseits wird er umso mehr mitbestimmen wollen, umso mehr Geld er gibt. Er will die Kontakte und Wissen von seinem ``Team´´ nutzen. Das Team ist zum Grossteil wohl Toppi...


Hab auch gehört dass da noch ein Rainer Callmund mit von der Party sein soll neben dem Toppi



Beitragvon sandman » 22.07.2019, 14:46


phil9309 hat geschrieben:
sandman hat geschrieben:Ich finde die Art und Weise der Antwortgebung ziemlich "Diktatorisch"..war eigentlich fast dazu geneigt "herablassend" zu schreiben.


Der Ton ist ganz ehrlich einfach nur Business.

Nicht vergessen, der Mann will Geld verdienen.

Auch hier gilt: Am meisten verdient er aber daran, wenn er den FCK von der 3. zurück in die 1. Liga hievt. Das ist das einzige was uns verbindet.


Kein Thema...gehe ich vollkonform konform :daumen:
...früher verdunkelten fliegende Feuerzeuge und Kleingeld den Himmel überm Fritz-Walter-Stadion...

„Das ist das einzige Stadion, in dem ich wirklich Angst hatte.“ (Gerd Müller)



Beitragvon super-jogi » 22.07.2019, 14:46


Mich würde mal interessieren was Littig zu der Sache zu sagen hat, dass er am Tisch mitsitzen sollte. Wurde er nicht darüber informiert oder wollte er nicht ?
Das Leben ist wie eine Klobrille. Man macht so einiges durch !



Beitragvon Oktober1973 » 22.07.2019, 14:47


Südpälzer hat geschrieben:
Darkfrost hat geschrieben:Aber ich verstehe Becca schon das er den Quertreiber net ham wollte aber das wird eh keinen der Hardliner hier überzeugen...

Er bleibt eine Antwort schuldig auf die Frage, warum er nicht das Gespräch mit Littig direkt gesucht hat.

Außerdem stellt sich mir die Frage, warum er so auf BBK beharrt(e).
Wirklich näher scheint er sich dann ja nicht mit dem FCK und dessen handelnden Personen beschäftigt zu haben.


m.E. ist das die Antwort:

Der Betze brennt: Wir müssen noch mal nachhaken. Sie haben zu den FCK-Verantwortlichen gesagt: "Bringt mit, wen ihr wollt." Warum kam dann aber kein frühzeitiges Gespräch mit Michael Littig zustande, im März, April, wo man die Probleme vielleicht noch hätte lösen können? Hat Littig diese Einladung nicht angenommen? Oder hat er sie vielleicht überhaupt nicht bekommen? Warum war nicht einfach mal der gesamte FCK-Beirat bei den Gesprächen in Luxemburg mit dabei?

Becca: Das weiß ich nicht. Das müsst ihr den Beirat fragen. Ich habe von Anfang an gesagt: Bringt alle mit, die ihr mitbringen wollt. Und dass wir verhandelt haben, war auch kein Geheimnis, es stand ja über gefühlt jedes Treffen in Luxemburg etwas in den Medien.

Dann muss man mal den Beirat am 28.7. fragen, oder M. Littig, wenn er dann da ist.



Beitragvon Seb » 22.07.2019, 14:49


phil9309 hat geschrieben:Auch hier gilt: Am meisten verdient er aber daran, wenn er den FCK von der 3. zurück in die 1. Liga hievt. Das ist das einzige was uns verbindet.


Immerhin gibt es ein gemeinsames Ziel an dem wirklich jeder Interesse haben sollte: Sportlicher Erfolg für den FCK.



Beitragvon wernerg1958 » 22.07.2019, 14:50


Herr Becca spricht frei von der Leber, was nun für mich das Zeichen ist: Er hat alle und alles beim FCK im Griff. Der Ponomarev, der Ismaik vom FCK! Nun schau merr mol was noch so kommt.



Beitragvon wkv » 22.07.2019, 14:53


Ich muss gestehen, gute Fragen. Gut vorbereitet und schlüssig.
Ich muss auch gestehen, dass die Dinge sich jetzt aus der Sicht von Becca noch einmal anders darstellen.
Dass ich nichts gegen Becca als Investor habe, wenn Geld fließt hab ich erwähnt.

Mein Ärger, mein Focus geht an unseren AR.
Was Becca hier erzählt, ist irgendwie angesichts der Situation, in der sich der FCK damals befand unfassbar. Der heillos in sich zerstrittende AR, ein Angebot an Littig, welches scheinbar nicht weitergeleitet wurde, dass alles klingt gerade nach einem einzigen Haufen an beschissener Egomanie. Banf weg, Littig weg, jeder gegen jeden. Becce begründet das schlüssig.

Was mir natürlich aufstößt sind seine Ankündigungen, in die Belange des FCK aktiv einzugreifen. Da lässt er wenig Interpretationsspielraum, und das ist und bleibt entgegen dem Vier-Säulen-Modell, welches wir abgesegnet haben. Es war nie die Rede davon, einem Ankerinvestor die Machtfülle zu geben, die Becca scheinbar haben will.

Und in einem muss ich Becca widersprechen, aber ist wohl in der Fülle der Beiträge untergegangen. Die Einsicht in das Angebot der Privaten. Ich wollte beide gegenüber gestellt sehen, ich hab das sogar schon als Antrag für die JHV formuliert.
Die Privaten sagen, sie hätten ein komplettes Angebot abgegeben, Becca spricht von einem Blatt. Einer lügt.

Bisher gutes und aufschlußreiches Interview, dass vor allem unseren Aufsichtsrat in ein denkbar schlechtes Licht rückt. In eines, dass nach Aufarbeitung geradezu schreit. Alle fünf.
Und trotzdem bleiben die Unterschriften auf dem Blatt Papier eine Riesensauerei. Es wird mir wohl keiner widersprechen, wenn ich sage, dass die Banf Fraktion Becca benutzt hat, um Littig los zu werden. Ob Littig vorher versucht hat, Banf los zu werden, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Aber auch da hätte ich gerne Antworten zu, auf einer JHV.


Meine Fragen an den Aufsichtsrat bleiben. Und ich hab mehr als vorher. An mehr Personen als vorher.


Ich muss das alles jetzt mal aufarbeiten, die neuen Infos verarbeiten. Ich hoffe, es kommen noch Antworten zu konkreten Investitionen.
Zuletzt geändert von wkv am 22.07.2019, 14:55, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon Chrisss » 22.07.2019, 14:55


wernerg1958 hat geschrieben:Herr Becca spricht frei von der Leber, was nun für mich das Zeichen ist: Er hat alle und alles beim FCK im Griff. Der Ponomarev, der Ismaik vom FCK! Nun schau merr mol was noch so kommt.


Wacht endlich mal auf! Leute, die Geld haben, und sich ein ganzes Reich an Macht aufgebaut haben, werden ganz sicher keine Eierl*tscher werden, auch nicht beim großen FCK. Wenn du aber an dieser Kuh nuckeln willst, und was anderes bleibt dem FCK Stand 2019 nicht mehr übrig, dann musst du auch mal bereit sein, in der Realität anzukommen. Viele hier sind es nicht.

Becca formuliert manche Sachen "unglücklich" hart und frei raus, auf der anderen Seite bin ich mir sicher, dass der den FCK professionalisieren kann. Dieser Sauladen war bald mal einer.

Schon alleine, dass er zu Bader und Notzon "Träumer" sagen musste, sagt doch alles über unsere Vereinsführung. AR, Beirat bzw. Geschäftsführung kommen hier alles andere als gut weg.




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