DFL-Kennzahlen 2023/24: FCK kommt finanziell weiter voran (Der Betze brennt)

DFL-Kennzahlen 23/24: FCK kommt finanziell weiter voran

Die DFL hat die Finanzkennzahlen der Saison 2023/24 veröffentlicht, die beim FCK von Ab­stiegs­kampf und Pokalerfolgen geprägt war. Daraus geht hervor: Die Roten Teufel sind rein finanziell mit Tendenz zum oberen Drittel der 2. Bundesliga aufgestellt.

Die Saison 2023/24 war das zweite Jahr des 1. FC Kaiserslautern nach dem Aufstieg, es handelt sich also nicht um die neuesten Zahlen von 2024/25. Diese werden von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) für alle 36 Erst- und Zweitligisten immer erst ein Jahr später veröffentlicht. Festhalten lässt sich aber insgesamt, dass der FCK sein Schritt-für-Schritt-Wachstum seit den schlimmen Jahren in der 3. Liga inklusive Insolvenz 2020 konsequent fortsetzt und immer weiter vorankommt.

FCK vorletzte Saison finanziell auf Rang 8 - weitere Fortschritte in Aussicht

Die interessanteste Kennzahl ist wohl der "Personalaufwand" - das sind hauptsächlich die Spielergehälter und -prämien, außerdem Kosten fürs Trainerteam und so weiter. Hier gab der FCK laut DFL exakt 24,459 Millionen Euro aus, was eine erhebliche Steigerung gegenüber der Vorsaison (2022/23: 17,261 Mio.) bedeutet. Dieser Anstieg ist durch die Erfolge mitsamt fälliger Prämien im DFB-Pokal und durch die zwei Trainerwechsel, aber auch durch das jedes Jahr ohnehin geplante organische Wachstum des FCK begründet. Durch bedachte Etat-Steigerungen soll der Verein kontinuierlich wirtschaftlich wie auch sportlich weiter vorangebracht werden, ohne dabei ein zu großes Risiko wie in früheren Jahren einzugehen.

Zum Vergleich: Mit den 24,459 Millionen Euro fürs Personal lag der FCK in der "Finanz-Tabelle" 2023/24 auf Rang 8. Sportlich reichte es mit den Trainern Dirk Schuster, Dimitrios Grammozis und Friedhelm Funkel nur zu Platz 13, aber eben auch fürs Pokalfinale. Den höchsten Personalaufwand hatten Hertha BSC mit 45,793 Millionen und der Hamburger SV mit 44,311 Millionen. Die letztjährigen Aufsteiger FC St. Pauli (32,792 Mio.) und Holstein Kiel (21,078 Mio.) rangierten finanziell vor und hinter dem FCK. Lauterns 2022er Mitaufsteiger Eintracht Braunschweig (15,990 Mio.) und 1. FC Magdeburg (14,506 Mio.) sowie die 2023 hinzugekommene SV Elversberg (12,819 Mio.) lagen beim Personalaufwand am unteren Ende des Tableaus von jenen Klubs, die den Klassenerhalt schafften. Die Absteiger sind in der DFL-Tabelle nicht enthalten.

Vereine wie der Karlsruher SC (25,984 Mio.), 1. FC Nürnberg (27,302 Mio.), Fortuna Düsseldorf (29,144 Mio.) und Hannover 96 (30,220 Mio.) sind die nächsten, die die Roten Teufel sportlich und wirtschaftlich überflügeln wollen. Da der FCK die vier Genannten mit Ausnahme von Düsseldorf in der gerade abgelaufenen Saison 2024/25 in der sportlichen Tabelle hinter sich gelassen hat, dürften die Aussichten hierfür auch ganz gut sein. Denn dank dieser Platzierung werden die Lautrer auch in der TV-Geld-Tabelle weiter klettern - hierzu sind allerdings noch keine exakten Daten bekannt, diese werden erst später im Jahr erwartet.

Gewinn und Eigenkapital: Top-Finanzwerte für einstiges Sorgenkind FCK

Weitere interessante Zahlen: Der FCK bezahlte 2023/24 925.000 Euro an Spielerberater und liegt damit fast exakt im Durchschnitt aller Zweitligisten (989.000 Euro). Und die Roten Teufel verbuchten unter anderem dank des DFB-Pokals einen Rekord-Überschuss von rund 4,5 Millionen Euro, was zwar schon seit der letzten Mitgliederversammlung bekannt war, aber sich anhand der DFL-Zahlen jetzt auch noch als größtes Finanzplus sämtlicher Zweitligisten entpuppt. Ebenfalls herausragend: Das Eigenkapital des FCK lag zum Stichtag 30. Juni 2024 bei 28,316 Millionen Euro - auch das ist Zweitliga-Bestwert und zeigt, wie stark der Klub nach den Finanzmiseren der 2000er und 2010er Jahre mittlerweile wirtschaftlich gesundet ist.

Die 2024 veröffentlichten Finanzkennzahlen sowie die aus den Jahren davor sind auf der Internetseite der DFL zu finden oder unter den folgenden Direktlinks:

» Klubs der Bundesliga 2025/26 - GuV zum 30.06.2024
» Klubs der 2. Bundesliga 2025/26 - GuV zum 30.06.2024

» Klubs der Bundesliga 2025/26 - Bilanz zum 30.06.2024
» Klubs der 2. Bundesliga 2025/26 - Bilanz zum 30.06.2024

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- DFL-Kennzahlen 22/23: FCK hatte Spieleretat im Mittelfeld (Der Betze brennt, 30.05.2024)

Finanziell wird solide Arbeit geliefert und Wachstum als solches somit generiert.
Nun von Jahr zu Jahr höher platziert im Liga Ranking sportlich würde für den 5 Jahres Plan sprechen und in 2 Jahren mit dem Aufstieg belohnt.
Würde also voll im Plan sein bedeuten.

Kennt sich vielleicht jemand etwas mit Finanzen aus und kann das für mich einordnen?
Was heißt es denn, dass wir ein hohes Eigenkapital haben? Liegt das daran, dass wir Anteile an Investoren verkauft haben, was andere Vereine theoretisch auch noch tun könnten, um dann auch höheres Eigenkapital zu haben?
Gibt es Kennzahlen für den Anteil verkaufter Anteile im Verhältnis zum Eigenkapital bei anderen Vereinen?

Mir sagt das alles so wenig...

Besten Dank und ein schönes Wochenende

Solide finanzielle Lage, das ist Balsam für unsere geschundenen FCK-Seelen
Jetzt mit dem neuen Sportdirektor ein ebenso solides Transfermanagement, mit angemessenen Ablöseverträgen und sinnvolles Recruitment von wenig kostenintensiven Spielern, die sich über den FCK weiterentwickeln und ihren persönlichen Marktwert steigern, von dem wir dann aber auch was haben wollen. So funktioniert das.
Dazu ein Minimal-Staffing in der Verwaltung/Geschäftsführung mit dort ebenfalls angemessenen Gehältern.
Dazu dann noch eine Stadt Kaiserslautern die sich nicht "gesundstoßen" will an unserem Verein, und starke Investoren die uns helfen und nicht behindern.
Das alles könnte am Ende passen, für den großen Traum "Rückkehr" auf die ganz große Bühne.

Der Plan ist ganz einfach.Wir müssen uns nur peu a peu weiterentwickeln und alle anderen sucsesive überholen bis wir wieder auf Augenhöhe mit den Bayern sind.

Dann ist Atze Friedrichs Traum doch noch erfüllt worden.

Liest sich aus meiner Sicht super. Ich meine auch, dass der angepasste Stadionvertrag noch nicht in diesem Zeitraum fällt. D. h. beim nächsten Geschäftsjahr sollten aus Ausgaben für das Stadion etwas geringer lasten.

Sportlich steht nun an:
- Kader"umbruch" meistern
- In der nächste Pokalrunde eine Station weiterkommen
- 2. Mannschaft in die Regio holen für einen besseren Nachwuchs
- Hoffentlich mal eine Saison mit einem Trainer..

@ MisterT das hört sich doch nach einem plan an.

Ich hoffe das Umfeld inklusive Fans spielt da auch mit und verliert nicht beim ersten Sturm mal wieder komplett die nerven..es wäre wirklich mal ein Erfolg mit TL auch in die nächste Saison zu gehen..

Nur irgendwie fehlt mir der Glaube

Am Beispiel von Kiel sieht man, was man mit wenig Geld erreichen kann. Am Beispiel von Hertha und Schalke sieht man, wie man viel Geld verbrennen kann.

Unterm Strich kommt's auf ein stimmiges sportliches Konzept an.

hier der richtig Link:
Klubs der 2. Bundesliga 2025/26 - GuV zum 30.06.2024:
https://www.der-betze-brennt.de/images/news/2025-05-30-dfl-finanzkennzahlen-2-bundesliga-guv-2023-24.jpg

Der Plan ist ganz einfach.Wir müssen uns nur peu a peu weiterentwickeln und alle anderen sucsesive überholen bis wir wieder auf Augenhöhe mit den Bayern sind.

Dann ist Atze Friedrichs Traum doch noch erfüllt worden.

Da bekomme ich Flashbacks vom Größenwahn zwischen 1998 und 2006. Das gallische Dorf wollte auf einmal wie der FC Bayern sein. Der Rest ist Geschichte.

Hey, ich versuch’s mal einfach zu erklären: @vsscf94

Ein hohes Eigenkapital bedeutet grundsätzlich, dass ein Verein finanziell gut aufgestellt ist – also mehr besitzt als schuldet. Das ist besonders wichtig für die Lizenzierung und die allgemeine wirtschaftliche Stabilität.

Du hast recht mit deiner Vermutung:
Ein Teil des Eigenkapitals beim FCK stammt tatsächlich aus dem Verkauf von Anteilen an Investoren. Diese bringen frisches Geld in den Verein (bzw. die ausgegliederte Kapitalgesellschaft), das als Eigenkapital verbucht wird. Theoretisch könnten andere Vereine das auch tun – aber es hängt davon ab, ob sie Anteile verkaufen wollen und ob es überhaupt Interessenten gibt.

Unterm Strich heißt das für den FCK:
Finanziell steht man momentan solide da – nicht zuletzt wegen der Investoren. Aber das bedeutet natürlich auch, dass ein Teil des Vereinskapitals nicht mehr in Vereinsbesitz ist.

Schönes Wochenende dir auch!

Weiß jemand, wie viel Geld man bräuchte, um irgendwann das Stadion zurückzukaufen? Das wäre langfristig natürlich der Hammer, wenn man sich z.B. die Miete sparen könnte, gerade wenn man in der 1. Liga wäre, da wird die Miete ja glaube ich nochmal deutlich höher.

Kennt sich vielleicht jemand etwas mit Finanzen aus und kann das für mich einordnen? Was heißt es denn, dass wir ein hohes Eigenkapital haben? ...

Die kürzeste und einfachste Erklärung ist folgende Rechnung: Vereinsvermögen (Immobilen, Grundstücke, Bankkonto, etc. etc.) - Verbindlichkeiten (Kredite, schuldig Ablösen etc.) = Eigenkapital.
Da die Nummer 1 in Liga 2 zu sein, sagt sehr viel über unsere wirtschaftliche Gesundheit aus.

Weiß jemand, wie viel Geld man bräuchte, um irgendwann das Stadion zurückzukaufen? Das wäre langfristig natürlich der Hammer, wenn man sich z.B. die Miete sparen könnte, gerade wenn man in der 1. Liga wäre, da wird die Miete ja glaube ich nochmal deutlich höher.

Meines Wissens sind das um die 70 Millionen. Dafür müsste der FCK in Liga 1 und ne ganze Weile sparen, ohne einen Abstieg zu riskieren oder bräuchte einen Investor.

Wenn ich Milliardär Ware, wurde ich das Stadion einfach kaufen und zu der modernsten Arena der Welt ausbauen. Was sollte ich sonst mit dem Geld machen?

Das Stadion hat keinen Wert von 70 Mio, und das wird der FCK auch niemals zahlen. Spannend wird Anfang 2030 was mit dem offenen Kredit passiert, sehe hier eher einen Wert von 30-50 Mio, aufgrund der hohen Investitionen die der Eigentümer investieren müsste.

Normalerweise müsste der FCK das Stadion relativ günstig kaufen können, problematisch ist eben nur der Kredit der irgendwo über 60 Mio liegen sollte.

Genau. Ich meinte damit auch die Restschuld. Die muss jemand ablösen.

Kleiner Fehler im Artikel: Spielerberater-Ausgaben nur bei 925k. Das ist sogar noch unter dem Durchschnitt.

Wieso sollte der FCK kurzfristig in der TV- Tabelle Plätze gut gemacht haben? Das ist doch eine 5 Jahreswertung und alle Teams vor uns spielten in den letzten 5 Jahren durchweg 1. oder 2. Liga. Wir haben erst 3 Jahre hinter uns. Wir haben eher noch die Chance von Magdeburg überholt worden zu sein, da das aktuelle Jahr mehr gewichtet wird. Wäre Elversberg aufgestiegen hätten wir sogar noch einen Platz eingebüßt.

@fichtenherbert das Frage ich mich auch schon die ganze Zeit. Wenn man die TV Geld Tabelle nach den Daten auf der DFL Website berechnet müsste von den Punkten her in der 5Jahres Tabelle folgendes Ergebnis stehen: (vorrausgesetzt das ich mich nicht verrechnet oder etwas übersehen habe)

Karlsruhe 174
Hannover 151
Magdeburg 119
Nürnberg 118
Kaiserslautern 114
Elversberg 112

Demnach würden wir sogar einen Platz fallen und hätten für die nächsten Jahre das Problem, dass wir uns wesentlich besser als Elversberg platzieren müssen um vor ihnen zu bleiben. Wir haben zwar einige Punkte auf die oberen aufgeholt, andere wie Magdeburg und Elversberg allerdings noch mehr.

@fichtenherbert, @Sogeking:
Danke für Eure guten Hinweise. Die genauen TV-Gelder für die kommende Saison sind wie gesagt noch nicht raus und werden von der DFL sowieso nur intern an die Vereine verschickt, meistens landen sie danach aber auch in den Medien. Laut der letzten veröffentlichten Berechnung der Saison 2024/25 lag der FCK auf Platz 12 und bei 9,78 Millionen Euro (siehe hier).

Erstmal ist das ein ganz tolles Ergebnis! Wer hätte gedacht dass sich dass seit COVID so entwickelt! Dass Investoren da auch einen Teil von mittragen ist klar, vermutlich in zig Clubs aber genauso.

Zum TV Geld: Sind die zwei Plätze von MD wirklich so massiv? Summiert waren sie vor 2 Jahren zwei Plätze und sogar letztes Jahr Einen hinter uns. Ja, verlieren die Jahr um Jahr an "Wert", aber soviel? Naja, dann ist das so. Trotzdem geile Runde. Und nach und nach purzeln die Drittliga Jahre raus. Wenn Fürth so weiter macht kann man die vielleicht angreifen nächste Saison.

Stadion wär natürlich super. Aber es ist ja auch der Investstau den man da mitkaufen muß. Davor gruselt es mir schon sehr. Das Stadion ist leider ein Doppelwumms