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TV-Geld-Tabelle: Lautern kommt langsam, aber stetig voran

TV-Geld-Tabelle: Lautern kommt langsam, aber stetig voran


Der FCK rückt bei der Ausschüttung der Fernsehgelder langsam, aber kon­ti­nu­ier­lich nach vor­ne. Nächste und übernächste Saison könnten größere Sprünge folgen - ab­hän­gig vom sportlichen Erfolg, aber auch von der zukünftigen Verteilung der TV-Milliarden.

Nach Platz 18 im Aufsteigerjahr 2022/23 und Platz 14 in der Saison 2023/24 hat sich der 1. FC Kaiserslautern aktuell auf Rang 12 in der "TV-Geld-Tabelle" vorgearbeitet. Das geht aus den vom "Kicker" veröffentlichten vorläufigen Berechnungen der Deutschen Fußball-Liga (DFL) zur Saison 2024/25 hervor. Die Roten Teufel erhalten demnach voraussichtlich 9,78 Millionen Euro aus dem Zweitliga-Pool und damit 0,32 Millionen mehr als im vergangenen Jahr.

Zum Vergleich: Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln steht mit 26,45 Millionen Euro (minus 26,24 Millionen gegenüber der Vorsaison) bei den Fernsehgeldern ganz oben, mit deutlichem Abstand gefolgt von Hertha BSC mit 21,61 Millionen. Ganz unten rangieren die Drittliga-Aufsteiger SSV Ulm und Preußen Münster mit jeweils rund 7,30 Millionen Euro (jeweils plus rund 6,10 Millionen Euro).

Die vorläufige TV-Geld-Tabelle 2024/25 laut "Kicker" in der Übersicht:

1. 1. FC Köln - 26,45 Mio. Euro
2. Hertha BSC - 21,61 Mio. Euro
3. Schalke 04 - 19,18 Mio. Euro
4. Darmstadt 98 - 18,37 Mio. Euro
5. Hamburger SV - 17,05 Mio. Euro
6. Fortuna Düsseldorf - 15,11 Mio. Euro
7. SpVgg Fürth - 14,7 Mio. Euro
8. SC Paderborn - 13,6 Mio. Euro
9. 1. FC Nürnberg - 12,83 Mio. Euro
10. Karlsruher SC - 12,4 Mio. Euro
11. Hannover 96 - 12,29 Mio. Euro
12. 1. FC Kaiserslautern - 9,78 Mio. Euro
13. 1. FC Magdeburg - 9,31 Mio. Euro
14. Jahn Regensburg - 8,72 Mio. Euro
15. Eintracht Braunschweig - 8,61 Mio. Euro
16. SV Elversberg - 8,38 Mio. Euro
17. Preußen Münster - 7,32 Mio. Euro
18. SSV Ulm - 7,3 Mio. Euro

In dieser Saison ist der Sprung für den FCK also relativ gering, aber nächste und übernächste Saison ist deutlich mehr drin - dank der Fünfjahreswertung. Diese besagt, dass vor allem die sportlichen Platzierungen in den letzten fünf Jahren ausschlaggebend für die Ausschüttung der Fernsehgelder sind. Weil Lautern erst seit zweieinhalb Jahren wieder in der 2. Bundesliga spielt, ist hier noch deutlich Luft nach oben. Die direkt vor dem FCK stehenden Klubs Hannover 96, Karlsruher SC und 1. FC Nürnberg bekommen laut DFL-Ranking schon je 2,5 bis drei Millionen Euro mehr als der FCK. Einen dieser Klubs in der Fünfjahreswertung zu überholen, könnte also buchstäblich Gold wert sein, auch wenn die Ausschüttungen nicht eins zu eins jedes Jahr gleich bleiben, sondern immer wieder nachberechnet werden. Auch die fünf Jahre selbst werden nicht gleich berechnet, sondern nach dem Faktor 5:4:3:2:1. Das heißt, die letzte Saison wird jeweils am höchsten bewertet. Es könnte für den FCK somit besonders wichtig werden, die direkten TV-Geld-Konkurrenten Hannover, Karlsruhe und Nürnberg in der kommenden Rückrunde auch sportlich hinter sich zu lassen.

Die Fernsehgelder werden von der DFL aktuell nach einem Vier-Säulen-Prinzip ausgeschüttet, das sich in der Saison 2024/25 wie folgt gestaltet: Säule 1 "Gleichverteilung" (rund 7,5 Millionen Euro, die jeder Zweitligist als Basissumme erhält), Säule 2 "Leistung" (die oben genannte Fünfjahreswertung, welche insgesamt 43 Prozent der TV-Einnahmen ausmacht), Säule 3 "Nachwuchs" (4 Prozent, für Einsatzminuten und Ausbildung junger Spieler), Säule 4 "Interesse" (3 Prozent, für Zuschauer-Interesse zum Beispiel bei Stadionbesuchen und TV-Übertragungen). Detailliertere Erklärungen hierzu gibt es auf der Seite der DFL: Verteilung der Medienerlöse für die Spielzeiten 2021/22 bis 2024/25.

Zweitligisten & Traditonsklubs drängen auf gerechtere TV-Geld-Verteilung

Weil ab kommender Saison 2025/26 die neuen, nochmals leicht höher dotierten Fernsehverträge der DFL gelten, findet am 16. Januar eine Außerordentliche Versammlung der Erst- und Zweitliga-Klubs statt. Hier soll der künftige Verteilschlüssel nach dem oben genannten Vier-Säulen-Prinzip diskutiert werden. Traditionsklubs wie zum Beispiel Schalke 04 drängen auf eine stärkere Ausschüttung der Säule "Interesse", während kleinere, aber erstklassig spielende Vereine wie Mainz 05 sich dem entgegen stellen. Dass der FCK hier eher auf der Seite von Schalke stehen dürfte, hatte auf der Mitgliederversammlung im November bereits der Beiratsvorsitzende Rainer Keßler deutlich gemacht. Generell müsse die Zweite Liga gestärkt, aber insbesondere auch das Interesse mehr berücksichtig werden, so Keßler: "Wenn der FCK immer wieder gerne für die Top-Spiele im Fernsehen angefragt wird, dann muss sich das irgendwann auch mal in unserer Kasse niederschlagen."

Aktuell bekommt die 2. Bundesliga nur knapp 20 Prozent der nationalen und 2,65 Prozent der internationalen Medienerlöse der DFL. Und das, obwohl die Stadien im Unterhaus oftmals sogar besser gefüllt sind als in der Beletage. In den Top 10 der gesamtdeutschen Zuschauertabelle stehen fünf Zweitligisten, darunter auch der 1. FC Kaiserslautern. Näheres zur laufenden Debatte hat unter anderem der "Kicker" zusammengefasst: Diskussion über Verteilung der TV-Milliarden am 16. Januar.

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- FCK klettert im TV-Geld-Ranking 2023/24 von Platz 18 auf 14 (Der Betze brennt, 09.06.2023)
- TV-Gelder 2022/23: Warum der FCK am wenigsten kassiert (Der Betze brennt, 19.07.2022)

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