Es ist diese verdammte Warterei.
Bei allen ist seit dem Spiel gegen Aachen und verstärkt durch die Niederlage gegen Duisburg eine gewisse Enttäuschung spürbar.
Hinzu kommt die nicht gerade professionelle Informationspolitik des FCK.
Ich kann zwar verstehen, das es als Tugend gilt nichts zu sagen und erst was zu verkünden, wenn die Tinte trocken ist, aber professionell wäre es, immer wieder mit positiven Meldungen die Fans zu streicheln. Seit fast einem Monat wissen wir, das wir einen neuen Trainer brauchen, das die Mannschaft sich verändert und die Zwischenzeit war nicht gerade von hoffnungsvollen Nachrichten aufgefüllt.
Demai weg, Sam und Fuchs unsicher, Reinert weg, Simpson, Dzaka, Sippel alles im Fluß, und ausser Hornig nix Konkretes.
Funkel ziemlich barsch im Dementi und keine hoffnungsvollen Rauchzeichen bei BL und FF.
Auch ich sehe den FCK in der Kette der Suchenden Vereine immer weiter nach hinten durchgereicht.
Sind wir doch mal ehrlich, ein Verein wie MG, der gute Aussichten hatte die 2. Liga zu erreichen, mit einem bescheidenen Management und einer noch bescheideneren Präsidentschaft (nicht im finanziellen Sinne), bei dem der Retter ihnen die Brocken vor die Füße schmeist, überholt in der Rangliste der Funkelarbeitsplätze den FCK innerhalb kürzester Distanz - Scheisse!
Bei BL sind auch einige, deren der FCK leider nicht das Wasser reichen kann, im Bietertopf und man kann den Eindruck haben, der FCK muss nehmen was übrigbleibt, obwohl eigentlich der frühe Vogel den Wurm fangen sollte.
Auch bei den Spielern scheint sich diese Reise nach Jerusalem zu wiederholen, denn angesichts der Großumbauten einiger Vereine wird der FCK u.U. auch zu oft nur 2. Sieger sein.
Diese große Differenz zwischen Anspruch und Wirklichkeit, die sich bei vielen Fans inzwischen zur Wahrheit manifestiert, macht unzufrieden. Die gebetsmühlenartigen Hinweise, dass der FCK den 18.Mai überlebt hat, helfen da auch nicht mehr und klingen fast wie die Beteuerungen Sasic's, er habe eine junge Mannschaft.
Wie ich schon mehrfach sagte, ist die Wirkung des unsäglichen Rosenkrieges zwischen Sasic und Kuntz wohl tiefergehend als eine reineTrainerentlassung. Dieser Zwist hat den Aufstieg gekostet und die Arbeit von einem Jahr in Gefahr gebracht. Er hat ausserdem viel Vertrauen in die Führungsfähigkeit des Vorsitzenden gekostet. Sollte es wirklich stimmen, das Sasic derartig dicke Arme machte, dann hätte Kuntz schon viel früher die Reissleine ziehen müssen. Und wenn er dann noch schmutzige Details ausgepackt hätte, wären alle Milananhänger ganz schnell zum großen Stefan unter die Decke gekrochen.
So sieht es aus, als ob er zu lange gewartet hätte und die Haupttugend eines Managers, "Entschlossenheit" fehlte.
"A Manager must Manage", sagte Lee Iacocca einmal. Das heisst er muss bestimmen und der große Schwertkämpfer Miyamoto Musashi schrieb in seinem "Buch der fünf Ringe", "...Töte mit deinem ersten Schlag!"
Das heisst nicht zögern und unangenehme Dinge beseitigen, bevor einem die Scheisse in die Schuhe läuft!
Wenn jetzt Schwäche gewittert wird, heulen die Wölfe.
Die Sache mit S&F ist, wie ich schon schrieb, ein alter Hut! Die Bochum Connections stören einige alte FCK-Insider-VIP's-Bandchenträger und da gibt es einige, die noch Rechnungen offen haben.
Sollte sich Stefan davon angepisst fühlen, wäre es für beide Seiten die schlechteste Lösung, dass er die Brocken hinschmeisst. In Bochum ist er weg, bevor er den Showdown mit Altegoer riskierte, ein zweites Mal kann er sich nicht ohne Schaden zurückziehen.
Ich finde, Offenheit und Kommunikation sind jetzt angesagt und keine gereizte Kurzantwort auf die nervigen Fragen der Reporter. Hat er einen fest, dann raus damit, egal wer, besser als warten! Kann er noch nicht, weil andere noch nicht reden können, dann soll er doch die Spekulationen beenden und sagen, bei uns ist alles klar, Pressekonferenz am Montag, Dienstag 9:30 Betzeberg! ... und der Keks ist gegessen und die Spekulatius auf dem Tisch der Presse und von uns dollen Fans.
Was sich aber wirklich langfristig verändern muss, ist das Kommunikationsverhalten des Vereins. Hatten wir mit Buchholz und für gewisse Zeit Bauckhage zwei ständig rinnende Wasserhähne, die den Mund nicht halten konnten und unausgegorene Gedanken oder dümmliches Politikersprech von sich gaben,(Fritz Fuchs unterschlage ich einfach), so war Sunnyboy Stefan am Anfang der mediale Star, der sein Lächeln und seinen Charme spielen ließ. Seit der Winterpause kommt da nichts mehr und viele haben nun Entzug! Die Homepage ist eine mediale Katastrophe und kann nur besser werden, die Pressemitteilungen haben absolutes Provinzniveau.
Und so ganz kann ich mich des Gefühls nicht erwehren, das dort die Achillesferse (nicht die Satanische) des Stefan K liegt.
Die Medien, Funk und Fernsehn, das ist dem Stefan sein Ding, da duldet er keine Götter neben sich, Zeitung, "lästiges Übel oder Schleimer" und Fans aus der Kurve sind gut für Atmosphäre, aber sonst äusserst lästig! Wenn dieser Eindruck auch nur ein bischen wahr ist, sollte er ihn ganz schnell ändern und zwar nicht nur oberflächlich. Denn entäuschte Liebe endet oft in einer Katastrophe, wie man im Film "Johnny Guitar, wenn Frauen hassen" von Nicholas Ray eindrucksvoll sehen kann.
So und zum Schluss eine persönliches Kompliment:
@mxhfckbetze
...wie du mit den Mandeln umgegangen bist, Respekt.
Bewahr etwas kritische Distanz und einen klaren Kopf, dann ist das echt ok so!
