
Sonntag, 13:30 Uhr: Mit neuer Energie gegen Schalke
Eine turbulente Woche liegt hinter dem 1. FC Kaiserslautern, wenn es am Sonntag gegen Schalke 04 geht. Torsten Lieberknecht soll neue Energie auf dem Betze entfachen - das dürfte vor fast 50.000 Zuschauern nicht schwer werden.
"Für Torsten Lieberknecht haben wir uns entschieden, weil er ein extrem energiereicher und extrem erfahrener Trainer ist. Er kann führen und nicht nur der Mannschaft, sondern auch dem Staff und dem gesamten Verein neue Energie geben", erklärte Marcel Klos am Mittwoch gegenüber Der Betze brennt. Die in den letzten Wochen fehlende Energie in den Spielen und auch im Training war für den Sportdirektor in Verbindung mit der Punkte-Krise der Hauptgrund für die Entlassung von Markus Anfang. Lieberknecht soll es nun besser machen und den Betze beben lassen. Die Rahmenbedingungen dafür sind trotz teils heftiger Diskussionen in den letzten Tagen gut: Das Fritz-Walter-Stadion ist schon seit Wochen mit 49.327 Zuschauern ausverkauft, auf den Rängen wird es einmal mehr ein Spektakel geben.
Spielpaarungen geben der Tabelle am Wochenende wieder viel Potential
Und auch wenn der Aufstieg nach den jüngsten drei Niederlagen und der resultierenden Trainerentlassung in weite Ferne gerückt zu sein scheint - dieses Bild könnte sich ebenfalls ganz schnell wieder ändern: Am Freitag hat der Tabellen-3. Magdeburg (49 Punkte) ein schweres Auswärtsspiel bei der formstarken Hertha. Am Samstag nehmen sich Paderborn und Elversberg (beide 48 Zähler) gegenseitig die Punkte weg, abends spielt Düsseldorf (ebenfalls 48) gegen die unberechenbaren Nürnberger. Wer weiß, wie die Ausgangslage für die Roten Teufel mit 46 Punkten dann am Sonntag vielleicht aussieht?
Lieberknechts erste Aufstellung ohne Bauer - Chaos-Tage auch bei Schalke
Wer übrigens denkt, dass beim FCK "Chaos" herrscht, der sollte mal genauer nach Schalke schauen. Dort wurde nach einer erneut schlechten Saison und viel Hü-Hott in den letzten Tagen nun doch Trainer Kees van Wonderen, der erst im Oktober Nachfolger von Karel Geraerts wurde, mit Frist zum Saisonende vor die Tür gesetzt. Und in Lautern fehlt nun auch noch Kapitän und Leader Kenan Karaman, der gegen den HSV (2:2) schon nach drei Minuten Rot sah. Der FCK muss derweil wegen der fünften Gelben Karte auf Maxi Bauer verzichten. Ansonsten sind wohl alle Spieler einsatzbereit, auch wenn Ragnar Ache und Daisuke Yokota am Mittwoch nur individuell trainierten. Es wird spannend zu erwarten sein, welche Änderungen beim Personal oder vielleicht auch beim System der neue FCK-Trainer vornehmen wird. Die erste Pressekonferenz mit Torsten Lieberknecht ist für Freitag vorgesehen, um 11:00 Uhr geht es los.
Quelle: Der Betze brennt
Weitere Links zum Thema:
- Übersicht: Kompletter Team-Status des 1. FC Kaiserslautern
Ergänzung, 25.04.2025:
Lieberknecht: "Fast wie Playoffs, vor denen wir stehen"
Torsten Lieberknecht hat vor dem Heimspiel gegen Schalke seine erste Pressekonferenz gegeben. Der neue FCK-Trainer will ein Signal an die anderen Teams senden und fordert von seiner Mannschaft vor allem Haltung.
Mit Handschlag und einem freundlichen "Hallo, ich bin der Torsten" begrüßte Lieberknecht erstmal jeden einzelnen der rund 15 anwesenden Journalisten auf dem Betzenberg. "Eine Vorfreude ist mit Sicherheit da, aber auch eine große Angespanntheit. Ich bin bis zum Spieltag im Tunnel und in Gedanken nur bei meiner Mannschaft", blickt der 51-Jährige (noch) gar nicht so emotional auf sein bevorstehendes Debüt als Trainer des 1. FC Kaiserslautern. Das Fritz-Walter-Stadion ist mit 49.327 Zuschauern schon seit Wochen ausverkauft, mit einem Heimsieg gegen Schalke 04 (Anstoß: Sonntag, 13:30 Uhr) soll die Hoffnung auf den Relegationsplatz neu geschürt werden. Der einstige Aufstiegsmacher von Braunschweig und Darmstadt geht mit voller Konzentration, aber auch großem Optimismus ins Saisonfinale, trotz der zuletzt drei Niederlagen seines neuen Teams: "Ich habe keine Mannschaft übernommen, die kurz vorm Abstieg steht. Wir können noch das eine oder andere erreichen und die Saison vielleicht noch verlängern. Das ist fast wie Playoffs, vor denen wir jetzt stehen. Wir wollen ein Signal an die anderen Teams senden, dass wir von hinten weiter kratzen. Und dann werden wir sehen, was bei den vier Spielen rauskommt. Ich bin optimistisch."
Lieberknecht möchte den Spielern Sicherheit geben, einen klaren Auftrag vermitteln, er führt viele Gespräche. Die nur wenigen Tage zur Vorbereitung auf seine erste Aufgabe nutzt der Mann mit dem pfälzischen Dialekt intensiv: "Mir war es wichtig, in der kurzen Zeit den Jungs schon zu vermitteln, was ich in der Offensive und auch in der Defensive erwarte. Aber das Wichtigste ist, dass wir über 90 Minuten eine hohe Aktivität an den Tag legen und diese Haltung zeigen: Wir wollen unbedingt das Spiel gewinnen."
Pokerface bei System- und Personalfragen - Bauer fehlt mit Gelb-Sperre
Zu seiner Aufstellung für Sonntag machte Lieberknecht naturgemäß keine Angaben, auch um gegenüber dem Gegner keine Informationen preiszugeben. Er schloss aber beispielsweise nicht aus, das System von einer Dreier-/Fünferkette in der Abwehr auf eine Viererkette umzustellen. Auch zur Frage nach lange nicht mehr auf dem Platz gestandenen Spielern wie Philipp Klement, Tobias Raschl, Almamy Touré oder Aaron Opoku setzte der Trainer ein Pokerface auf: "Also verrückt fände ich das nicht, jemandem davon vielleicht eine Chance zu geben. Aber es kommt auf die Trainingsleistungen an, und man muss auch berücksichtigen, dass die Spieler, die die letzten Wochen aufgelaufen sind, keineswegs alles schlecht gemacht haben." Große Stücke hält Lieberknecht jedenfalls auf Ragnar Ache ("Es ist ein Privileg, ihn trainieren zu dürfen"). Der Lautrer Top-Torjäger trainierte am Mittwoch zwar nur individuell, ist mittlerweile aber wieder voll eingestiegen und soll im Strafraum mit noch mehr Flanken als bisher gefüttert werden. Außer den Langzeitverletzten stehen Lieberknecht alle Spieler zur Verfügung, mit einer Ausnahme: Maxi Bauer sah in Braunschweig seine fünfte Gelbe Karte in dieser Saison und muss deswegen in der Innenverteidigung ersetzt werden.
» Zum Video: Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Schalke 04
Alle weiteren Informationen zum FCK-Spiel gegen Schalke folgen am Samstag im ausführlichen Vorbericht auf Der Betze brennt.
Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung, 25.04.2025:
Gegner-Check S04: Klar ist nur, dass nichts klar ist
1. FC Kaiserslautern gegen Schalke 04. War schön öfter, ist diesmal aber ganz besonders das Duell zweier Teams auf Achterbahnfahrt. Zuletzt ging's für beide talwärts. Für wen sich das am Sonntag ändert? Das weiß nur der Fußballgott.
Das hat sich geändert: Im Hinspiel siegten die Roten Teufel auf Schalke recht souverän mit 3:0. Davor aber waren die Königsblauen drei Spiele ungeschlagen, und danach blieben sie erneut fünf Runden ohne Niederlage, gewannen dreimal, in Paderborn (4:2) und in Elversberg (4:1) sogar mit Oha-Effekt. Es schien, als sei die Schlappe gegen die Betze-Buben nur ein Ausreißer gewesen, als bekäme der Niederländer Kees van Wonderen, der S04 Mitte der Hinrunde übernommen hatte, sein Team so langsam auf Linie. Aber es schien nur so. Ein 2:5 zuhause gegen Magdeburg Anfang Februar leitete eine Rückserie ein, in der es wie gewohnt Auf und Ab ging im Revier. Einem 2:1-Auswärtssieg bei Hertha BSC folgte am Spieltag darauf eine 1:2-Heimniederlage gegen Hannover. Schalke halt. Tiefpunkt war vor zehn Tagen ein 0:2 beim Tabellenletzten Regensburg, was wieder mal den Trainerstuhl ins Wackeln brachte. Vergangene Woche folgte ein bemerkenswertes 2:2 gegen den Hamburger SV, dem die Knappen ein Remis abtrotzten, obwohl ihr Kapitän Kenan Karaman bereits in der 3. Minute vom Platz flog. Coach van Wonderen stiftete dennoch Unfrieden, als er Medienvertretern zwar erfrischend ehrlich, aber ohne Not offenbarte, er rechne nicht damit, noch lange Trainer auf Schalke zu sein. Nachdem ihm zunächst zugestanden wurde, noch bis Sommer weitermachen zu dürfen, zog die Vereinsführung nun doch die Reißleine. Am Donnerstag wurde van Wonderen nun freigestellt, allerdings erst zum 30. Juni, wie es zunächst heißt. Und nun? In den Foren wurde unter der Woche schon geargwöhnt, Markus Anfang könne nach seiner Entlassung beim FCK am Sonntag bereits auf der Schalke-Bank Platz nehmen - soweit wird's so schnell natürlich nicht kommen. Obwohl da mit dem Sportvorstand Frank Baumann ein neuer Mann an Bord ist, der ihn schon mal nach Bremen geholt hat. Der Wunschtrainer, als der er zunächst gehandelt wurde, scheint Anfang aber doch nicht sein. Jüngsten Medienberichten zufolge soll Schalke auch schon Roger Schmidt gebaggert haben, der aber absagte. Jetzt ist der gerade in Hannover geschasste André Breitenreiter im Gespräch. Auch Real-Madrid-Legende und Ex-Schalker Raul wird immer wieder als Kandidat genannt. In Lautern sitzt aber nach wie vor noch van Wonderen auf der Bank, in seinem viertletzten Spiel für Königsblau.
Das hat sich geändert: Auf jeden Fall weniger, als man ändern wollte, und zum Guten am allerwenigsten. In der Winterpause engagierte Schalke etwa den Mainzer Aymen Barkok (26) fürs Mittelfeld. Nur vier Startelf-Einsätze bislang. Beim moralischen 2:2-"Sieg" über den HSV saß er durchgehend auf der Bank - "einschlagen" geht anders. Der Senegalese Pape Meïssa Ba (27), der auch beim FCK im Gespräch war und aus der zweiten französischen Liga in den Ruhrpott wechselte, war ein wenig erfolgreicher. Immerhin schon sechs Startelf-Einsätze, zwei Treffer erzielt, zwei vorbereitet. Um die Ausfälle auf der Torwartposition zu kompensieren, gab Königsblau dem zuletzt vereinslosen Loris Karius einen Vertrag. Der machte, als seine Chance kam, ein paar richtig gute Spiele, verletzte sich dann aber an der Wade. Jetzt steht wieder Justin Heekeren (24) im Kasten.
Gewinner und Verlierer: Ui, in der Rubrik könnte man sich leicht verlieren. Schalke hat im vergangenen Sommer viele neue Spieler geholt. Nachhaltig profilieren konnten sich die wenigsten. Amin Younes (31), 2014/15 beim FCK und immerhin mal deutscher Nationalspieler, plagte sich mit Verletzungen, kommt oft nur von der Bank. Ähnlich verhält es sich mittlerweile mit dem anderen Ex-Lautrer, Janik Bachmann (28), für den es Anfang der Saison noch einigermaßen gut lief. Der argentinische 1,2 Millionen-Einkauf Felipe Sánchez (21) wird noch seltener eingewechselt. Anton Donkor (27), in Braunschweig vergangene Saison Schwungrad auf der linken Seite, kommt auf Schalke nicht an der etablierten Stammkraft Derry Murkin (25) vorbei. Überhaupt sind es die etablierten Größen, die dem Team noch Halt geben. Linksfuß Tobias Mohr (29) etwa ist mit sieben Assists bislang bester Vorlagengeber, Karaman, der auf dem Betze allerdings rotgesperrt fehlen wird, mit 13 Treffern zweitbester Torschütze. Nach <strongMoussa Sylla (25) mit 15 Buden, der von allen Neuzugängen am besten eingeschlagen hat. Erfreulich ist die Entwicklung der Youngster Taylan Bulut (19) und Max Grüger (19). Bulut ist als rechter Verteidiger, Grüger im zentralen Mittelfeld regelmäßig im Einsatz. Eine weitere von vielen Merkwürdigkeiten: Mohr wurde wie Innenverteidiger und Marcin Kaminski (33) und dem rechten Flügelspieler Mehmet Aydın (23) bereits mitgeteilt, dass sein Vertrag im Sommer nicht verlängert wird. Alle drei gehören gegenwärtig noch zur Stammbesetzung, Mohr war gegen den HSV bester Mann.
Zahlenspiele: 54 Gegentore hat Schalke bereits kassiert, mehr als die hinter ihnen platzierten Aufsteiger aus Ulm und Münster. Damit ist der Hauptproblem der Königsblauen bereits identifiziert. Vorsicht geboten ist bei Freistößen. Direkt verwandelt haben sie zwar erst einen, aber sie schaffen sich dadurch überdurchschnittlich viele Einschussgelegenheiten. Gegen den HSV wurde beide Treffer durch Freistoßflanken von Mohr eingeleitet, der solchen Hereingaben auch am besten beherrscht. Im Sprints-Ranking sind die Schalker Dritter, und für einen Tabellen-13. streben sie nach erstaunlich viel Ballbesitz. 53 Prozent, nur Magdeburg und Hamburg fordern das Leder mehr. In punkto Passpräzision (83,7 Prozent) liegen die Knappen mit den Roten Teufeln gleichauf. Spieler mit herausragenden Skills? Murkin hat einen ziemlichen Bums. 124,6 km/h wurden bei einem seiner linken Hämmer schon gemessen. Bester Lautrer in dieser Disziplin ist Jannis Heuer (123,1 km/h).
Fazit: Nach den jüngsten Turbulenzen auf beiden Seiten lässt sich zu diesem Spiel kaum was Vernünftiges prognostizieren. Nach dem gefühlten Erfolg über den HSV könnte Schalke mehr Selbstbewusstsein getankt haben als der FCK nach seinem deprimierenden Auftritt in Braunschweig. Dafür fehlt bei den Gästen mit Karaman der Kapitän, und die Lautrer müssen nach drei Niederlagen in Folge nun endlich eine Reaktion zeigen. Torsten Lieberknecht gibt sein Debüt. Er wird in den vier Tagen, die ihm zur Vorbereitung zur Verfügung stehen, an ein paar Stellschrauben drehen, aber auch nicht allzu viel ändern können. Möglich ist eine Umstellung auf Viererkette, auch der eine oder andere Wechsel ist drin, nicht nur wegen der Gelb-Sperre von Maxi Bauer. Dass der FCK gewinnen muss, um seine Chance auf Relegationsrang 3 zu wahren, ist klar. Dass diese Chance auf jeden Fall gespielt werden soll, nun auch. Das Narrativ "Wir wollen eine ruhige Saison spielen und uns spielerisch weiterentwickeln" hat sich nach den Ereignissen dieser Woche endgültig erledigt. Jetzt heißt es: "Wir wollen ein Signal an die Teams vor uns senden und nochmal oben angreifen."
Quelle: Der Betze brennt / Autor: Eric Scherer
Ergänzung, 26.04.2025:
Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - Schalke 04
Feuer frei!
Wenn das Heimspiel des 1. FC Kaiserslautern gegen Schalke 04 angepfiffen wird, dann ist das Thema "Trainer" vorbei und es geht wieder um den Sport. Mit voller Power von den Rängen und auf dem Rasen wollen die Roten Teufel doch nochmal oben angreifen.
Nein, wir machen hier zur Abwechslung mal keine Wortspiele mit Anfang, Ende oder sonst irgendwas. Die Woche am Betze war wieder turbulent genaug und dass sich Sachverhalte beim FCK regelmäßig wiederholen, haben wir auch schon beim letzten Trainerwechsel geschrieben. Jetzt führt also Torsten Lieberknecht die Roten Teufel an. Der fünfte Übungsleiter in eineinhalb Jahren soll das große Ziel Aufstieg doch noch erreichen. Dafür ist am Sonntag ein Sieg gegen Schalke schon Pflicht. Spielbeginn im erneut ausverkauften Fritz-Walter-Stadion ist um 13:30 Uhr.
Was muss man zum 31. Spieltag wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen:
Der FCK: Ausgangslage und Personal
FCK-Trainer Lieberknecht sprach am Freitag von einer Art "Playoffs", die jetzt für die Roten Teufel beginnen. Ob der Haßlocher ein Faible für Eishockey oder Basketball hat, ist nicht überliefert, aber auch da sind in der Ausscheidungsrunde ja (bis zu) vier Siege zum Weiterkommen nötig. Klar ist: Der 1. FC Kaiserslautern wird defensiv sicher stehen, aber vor allem auch offensiv etwas anbieten müssen. Denn mindestens drei, wenn nicht gar erwähnte vier Siege werden nötig sein, um die Top 3 doch noch zu erreichen.
Die Aufstellung könnte wie immer nach einem Trainerwechsel eine Wundertüte werden. Doch einen Tornado wird Lieberknecht wohl nicht durch die Startelf fegen lassen. Maximilian Bauer ist gelbgesperrt. Für ihn könnte Jan Elvedi in die Dreierkette zurückkehren. Vielleicht stellt der Coach aber auch auf Viererkette um, dann wäre die Sache nochmal anders. Stellt er Luca Sirch in der Innenverteidigung oder im Mittelfeld auf? Wer soll für die Flanken auf Ragnar Ache sorgen, die Lieberknecht vermehren möchte, wer sollen die angekündigten zusätzlichen Akteure im gegnerischen Strafraum sein? Interessant wird auch sein, ob einige der Spieler, die zuletzt mehr oder weniger außen vor waren, schon am Sonntag eine neue Chance im Kader oder sogar von Beginn an erhalten. Außer Bauer und den Langzeitverletzten Hendrick Zuck und Afeez Aremu stehen Lieberknecht alle Akteure zur Verfügung.
Der Gegner: Ausgangslage und Personal
Auch bei Schalke 04 stand in dieser Woche das Thema Trainer im Mittelpunkt. Für den Niederländer Kees van Wonderen, der vergangenen Samstag die Vereinsführung kritisiert hatte, ist nach deutlich mehr Hin und Her als beim FCK am Saisonende Schluss. Einer der vielen möglichen Nachfolger ist der am Dienstag in Lautern beurlaubte Markus Anfang. In den letzten vier Partien der Saison darf van Wonderen die Knappen aber noch betreuen, beginnend mit dem Gastspiel des S04 in Kaiserslautern.
Und generell könnten die Schalker noch eine Art Zünglein an der Waage im Aufstiegskampf sein. Denn nach der Begegnung mit dem FCK geht es auch noch gegen Paderborn, Düsseldorf und Elversberg. Zu was die Mannschaft in der Lage sein kann, bewies sie am vergangenen Samstag: Kapitän Kenan Karaman sah nach nicht mal drei Minuten die Rote Karte, trotzdem reichte es am Ende zu einem 2:2 gegen den HSV. Karaman fehlt somit ebenso wie der verletzte Stammkeeper Loris Karius in Kaiserslautern. Wer den Angreifer ersetzen wird, verriet der Coach noch nicht.
Frühere Duelle
Zum 92. Mal spielen Kaiserslautern und Schalke am Sonntag gegeneinander, fast alle Duelle fanden in der Bundesliga statt. Der S04 gewann 35 Mal, der FCK 32 Mal. Die beiden letzten Begegnungen gingen mit 4:1 und 3:0 klar an die Roten Teufel.
Fan-Infos
Das Fritz-Walter-Stadion ist mit 49.327 Zuschauern mal wieder ausverkauft und das nächste große Tribünen-Spektakel ist zu erwarten. Es werden keine Tageskassen geöffnet. In der DBB-Kartenbörse gibt es noch ein paar Angebote zum Einkaufspreis. Aus Gelsenkirchen begleiten voraussichtlich gut 6.000 Fans ihr Team. Stadionöffnung ist um 11:30 Uhr, es wird zu einer frühzeitigen Anreise geraten.
O-Töne
FCK-Trainer Torsten Lieberknecht: "Schalke 04 hat zu Hause einen Punkt in Unterzahl geholt und gezeigt, dass sie sich von ihren Fans haben tragen lassen und über sich hinausgewachsen sind. Aber wir sind auch keine Laufkundschaft - sie werden sich auch auf uns vorbereiten müssen."
S04-Trainer Kees van Wonderen: "Wir freuen uns auf die Atmosphäre in Kaiserslautern und auf das Duell mit einem Gegner, der mit allen Möglichkeiten um den dritten Platz kämpfen wird. Wir bereiten uns auf ein intensives Spiel vor."
Daten und Fakten
Voraussichtliche Aufstellung:
1. FC Kaiserslautern: Krahl - Elvedi, Sirch, Heuer - Zimmer, Ritter, Breithaupt, Redondo (Kleinhansl) - Hanslik, Ache, Yokota
Es fehlen: Aremu (Kapselabriss in der Schulter), Bauer (Gelb-Sperre), Zuck (Kreuzbandriss)
Schalke 04: Heekeren - Bulut, Schallenberg, Kaminski, Murkin - Bachmann, Seguin - Aydin, Younes, Mohr - Sylla
Es fehlen: Hamache (Sprunggelenkverletzung), Karaman (Rot-Sperre), Karius (muskuläre Wadenverletzung)
Quelle: Der Betze brennt / Autor: Florian Reis
Ergänzung, 27.04.2025:
Big Point im Aufstiegskampf: FCK schlägt Schalke 2:1
Das perfekte Ende einer turbulenten Woche beim 1. FC Kaiserslautern: Beim 2:1 (1:0) gegen den FC Schalke 04 im ersten Spiel unter Torsten Lieberknecht ist einmal mehr Ragnar Ache der Mann des Tages. Die Roten Teufel sind der Gewinner des Spieltags.
Mit Spannung wurde die erste Aufstellung von Torsten Lieberknecht erwartet. Der neue FCK-Trainer änderte die Startelf auf fünf Positionen, verzichtete dabei aber auf große Überraschungen, bis auf die Besetzung des rechten Schienenspielers: Frank Ronstadt stand erstmals seit dem 16. Spieltag wieder bei Anpfiff auf dem Platz, für ihn rotierte Jan Gyamerah komplett aus dem Spieltagskader. Zudem begannen Jan Elvedi, Filip Kaloc, Daniel Hanslik und Daisuke Yokota für Tim Breithaupt, Leon Robinson, Erik Wekesser und den gesperrten Maxi Bauer. In der Anfangsphase machten sich die Wechsel und letzten Ergebnisse bemerkbar, viele Ungenauigkeiten auf beiden Seiten sorgten dafür, dass in den Strafräumen wenig bis gar nichts passierte. So wurde es erst nach der Hälfte der ersten Halbzeit gefährlich vor dem Schalker Tor, doch Ragnar Ache stand bei seinem Abschluss im Abseits (22.). Der Lautrer Toptorschütze hatte zehn Minuten später auch die erste richtig gute Torchance, sein Lupfer über Schalkes Keeper Justin Heekeren fand jedoch nicht den Weg ins Tor. Die Roten Teufel schienen aber endlich offensiv ins Spiel zu finden und nutzten die nächste Gelegenheit: Kenny Redondo setzte sich auf dem linken Flügel stark durch und flankte präzise in den Strafraum auf Ache. Dessen wuchtigen Kopfball konnte Heekeren zwar noch stark parieren, gegen den Abstauber von Yokota war er aber machtlos (35.). Beide Teams näherten sich im Anschluss noch je einmal an, es blieb aber bei der 1:0-Halbzeitführung des 1. FC Kaiserslautern.
Die zweite Halbzeit im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion war gerade einmal zehn Sekunden alt, da stand es schon fast 2:0, Hanslik scheiterte aber mit seinem Kracher aus 16 Metern an Heekeren. Inzwischen war deutlich mehr in den Strafräumen los, auch Schalke kam nun zu Abschlüssen. Die größte Chance in dieser Phase hatte aber Ragnar Ache auf dem Fuß, sein Abschluss alleine vor Heekeren geriet aber deutlich zu hoch. Und wie es häufig ist, so auch diesmal: Anstatt die Chancen zum 2:0 zu nutzen, kamen die Gäste besser ins Spiel und nutzten ihre erste zwingende Torgelegenheit durch Moussa Sylla zum Ausgleich (61.). Das Spiel stand nun auf der Kippe, doch der FCK wollte den Sieg und legte wieder den Vorwärtsgang ein. Und in der Tat explodierte der Betze in der 72. Minute: Der eingewechselte Tobi Raschl setzte sich klasse durch, passte auf Ache und der zirkelte den Ball sensationell in den Winkel. Ein absolutes Traumtor, doch der VAR war dagegen und kassierte den Treffer wieder ein. Aber auch der Kölner Keller konnte die Lautrer Führung wenige Minuten später nicht verhindern und wieder war es Ache, der einen langen Ball von Marlon Ritter humorlos zum 2:1 in die Maschen schweißte (77.). Ache hatte kurz vor Ablauf der 90 Minuten noch die Chance auf die Entscheidung, scheiterte aber aus spitzem Winkel.
Nach dem Sieg gegen Schalke und den Ergebnissen an diesem Wochenende sind die Roten Teufel nun wieder dick im Kampf um den Relegationsplatz dabei und nur noch einen Punkt hinter Platz 3. Am kommenden Sonntag reist der FCK zum Derby beim Karlsruher SC, die sich ebenfalls wieder im Aufstiegsrennen zurückgemeldet haben. Anpfiff im Wildpark ist um 13:30 Uhr.
Wie bewertest Du die heutige Leistung der Roten Teufel? Hier geht's zur Spielerbenotung zum Heimspiel gegen den FC Schalke 04.
Quelle: Der Betze brennt
Weitere Links zum Thema:
- Statistik zum Spiel: 1. FC Kaiserslautern - Schalke 04 2:1
Ergänzung, 27.04.2025:
Stimmen zum Spiel
Lieberknecht: "Ein super Tag für die Pfalz und den FCK"
Torsten Lieberknecht macht den 1. FC Kaiserslautern zum großen Sieger des 31. Spieltags und schwärmt nach dem 2:1 gegen Schalke 04 von der Moral seiner neuen Mannschaft. Am Betze wird jetzt sogar wieder vom Aufstieg geredet.
Hengen zum Trainerwechsel: "Der FCK greift an und darf auch verlieren"
"Ich freue mich sehr, dass wir das Spiel gewinnen konnten und einen ordentlichen Start hatten. Die Jungs sind dran geblieben, das war neben dem Sieg das Wichtigste. Und das nach einer Pfalz-Choreo, die unglaublich war. Von daher war das für die Pfalz und für den FCK ein super Tag", resümierte ein glücklicher Torsten Lieberknecht nach dem Heimsieg gegen den S04. Weil alle (!) vor den Roten Teufeln platzierten Teams patzten, ist der FCK der große Gewinner des Spieltags und darf - obwohl die Tabelle auf den ersten Blick "nur" Platz 7 zeigt - nur wenige Tage nach dem Trainerwechsel wieder ernsthaft vom Aufstieg träumen. Nach einer abermals beeindruckenden Choreographie der Lautrer Ultras unter dem Motto "Das Herz der Pfalz" waren es Daisuke Yokota (35.) und Ragnar Ache (77.), die den hart erkämpften Heimsieg trotz des zwischenzeitlichen Ausgleichs von Moussa Sylla (61.) sicherstellten. Lieberknecht weiter: "Ich habe schon in den letzten Tagen gemerkt, dass die Mannschaft komplett intakt und gut in Schuss ist. Aber ich habe auch manchmal gespürt, da geht noch mehr, vor allem was die gegenseitige Unterstützung auf dem Platz angeht. Dort können sich noch mehr Leader herauskristallisieren, die Verantwortung übernehmen. Was die gelaufenen Kilometer angeht, waren wir einen Ticken besser als Schalke. Wir wollten die Jungs auch mal dahingehend pushen, dass sie über die Grenzen gehen."
Den für manche überraschenden Trainerwechsel erklärte bei "Sky" auch FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen nochmals: "Trainerwechsel passieren nicht von heute auf morgen. Das ist ein Prozess. Wir hatten immer wieder viele Gespräche geführt und es ging immer um Einstellung, die Intensität, die Gier, die Galligkeit, nie zufrieden zu sein. Dass viele zufrieden geworden waren, das wurden wir nicht mehr los. Da ging es gar nicht um das Ziel Aufstieg, sondern darum, jedes Spiel gewinnen zu wollen. Und nicht auf den Platz zu gehen, um nicht zu verlieren. Wir können uns nach dem Braunschweig-Spiel (0:2 letzte Woche, das letzte Spiel von Markus Anfang; Anm. d. Red.) nicht hinstellen und sagen: Wir haben in der ersten Halbzeit die Null gehalten. Das ist nicht der FCK! Der FCK greift an und darf auch verlieren. Wir sind nicht abgehoben, sondern immer noch demütig. Aber was ich erwarten kann, ist, dass wir alles geben, wenn wir rausgehen. Und das hat man heute gesehen."
Ache: "Einfach weitermachen" - Ritter: "Viele Gespräche geführt"
"In den letzten drei Spielen wollte der Ball einfach nicht reingehen und nach ein paar Chancen ging er heute endlich rein. Ich dachte: Endlich hat es geklappt und dann höre ich, es war Millimeter Abseits. Ich dachte, nee, das kann doch nicht sein. Aber dann muss ich einfach weitermachen und dann hab ich doch ein Tor gemacht", frohlockte Siegtorschütze Ragnar Ache, dessen ausgiebiger Jubel vor der Westkurve beim ersten Mal noch Minuten später zurückgepfiffen wurde. Beim zweiten Mal zählte sein Treffer dann - und es war das goldene Tor zum Sieg. Lauterns Top-Torjäger hat mit seinem neuen Trainer eine Wette laufen, die sich nach DBB-Informationen um die Anzahl seiner Saisontore (aktuell 17; Anm. d. Red.) und um eine spezielle Belohnung dafür dreht. Mit Blick auf die noch drei ausstehenden Spieltage dieser Saison sagte Ache am TV-Mikrofon: "Im Moment ist alles noch möglich."
FCK-Kapitän Marlon Ritter beschrieb derweil seine Eindrucke nach dem Trainerwechsel von Markus Anfang, dem die Fans ein "Dankeschön"-Plakat" widmeten, zu Torsten Lieberknecht unter der Woche: "Der Trainer hat viele Gespräche geführt. Er hat uns auch gezeigt, wie einfach Fußball sein kann und das haben wir heute ganz gut umgesetzt. Wir haben jetzt noch drei Spiele, die wollen wir alle gewinnen."
Lieberknecht: "In Köln gab es schon mal was Grandioses für den FCK"
Wenn der FCK wirklich die drei keineswegs einfachen Spiele gegen Karlsruhe, Darmstadt und Köln gewinnen würde, wäre mindestens die Relegation oder vielleicht sogar noch ein direkter Aufstiegsplatz drin. Im krassen Gegensatz zu den letzten Monaten unter Markus Anfang, der am Ende neben einer neun Spiele langen Krise auch an seinen zurückhaltenden öffentlichen Zielsetzungen gescheitert ist, äußerte sich nach diesem goldenen Spieltag Torsten Lieberknecht: "Es hat sich einmal mehr bewahrheitet, dass in diesen letzten Spieltagen Dinge passieren, die man oftmals gar nicht erklären kann. Und dass man an solche Sachen auch einfach glauben kann. Als ich noch nicht hier Trainer war, vor längerer Zeit schon, bin ich mal gefragt worden, wie die Chancen für den FCK stehen. Ich habe immer gesagt: In Köln gab es schon mal was ganz Grandioses für den 1. FC Kaiserslautern. Da kann mal doch darüber sprechen und das in Erinnerung holen. Aber bis dorthin ist es noch ein echt weiter Weg. Und wir wollen jetzt einfach gemeinsam weitergehen." Was Lieberknecht mit dieser Erinnerung meint, ist das 6:2 des FCK in Köln vom 15. Juni 1991, als 40.000 mitgereiste Lautern-Fans nichts Geringeres als die Deutsche Meisterschaft feiern durften ...
» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Heimspiel gegen Schalke 04
Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung, 28.04.2025:
"Unwiderstehlich": Ragnar Ache ist der Spieler des Tages
Matchwinner Ragnar Ache wird zum fünften Mal in die "Elf des Tages" beim "Kicker" nominiert und zum "Spieler des Tages" der ganzen Liga gekürt. Das ist keine Überraschung - andere Auftritte beim 2:1 des FCK gegen Schalke schon.

"Offensiv war er omnipräsent, in der Luft unwiderstehlich - und als energischer Anläufer fiel er zudem auf", schreibt der "Kicker" über den Akteur, den er diese Woche zum Besten der gesamten Zweiten Liga kürt. Die Spieltagsnote 1,5 für Ragnar Ache ist da nur noch Formsache. Bei bisher schon mehr als 3.000 abgegebenen Einzelnoten der FCK-Fans auf Der Betze brennt schneidet Ache ebenfalls mit Bestwert ab. Aber in einer kollektiv guten Mannschaftsleistung fallen auch zwei Einwechselspieler auf, die in dieser Rubrik 2024/25 noch gar nicht auftauchten: Der 19 Jahre alte gebürtige Lautrer Mika Haas (DBB: 2,5 / Rheinpfalz: 3 / Kicker: 3) hat sofort ein paar gute Szenen und fällt durch sehr hohe Motivation auf. Und Tobias Raschl (DBB: 2,2) ist trotz monatelanger Pause sofort im Spiel und legt Ache sogar ein Tor auf, das allerdings wegen hauchdünnem Abseits zurückgepfiffen wird.
Die Spielernoten werden präsentiert von Weinstraßen Energie, unserem Partner für nachhaltige und gleichzeitig preiswerte Energieversorgung. Geschäftsführer und Betze-Fan Simon Willim zieht folgendes Fazit: "Das Spiel und mal wieder die Choreo nach diesen letzten Tagen - einfach nur Hut ab! Mein Teufel des Tages ist natürlich ebenfalls Ragnar Ache. Der hätte auch fünf Tore machen können, wenn man nur an den Abseitstreffer oder auch seine Vorbereitung für Daisuke Yokota denkt. Der FCK hat Schalke dominiert und war immer gefährlich, hätte aber noch zwingender sein müssen. Aber egal was war, jetzt gilt es für die letzten Wochen nochmal zusammen Gas zu geben."
» Zur kompletten Notenübersicht: 1. FC Kaiserslautern - Schalke 04

Die DBB-Noten zum Heimspiel gegen Schalke können noch bis heute, 15:15 Uhr abgegeben werden: Zur Notenabgabe FCK-S04.
Quelle: Der Betze brennt / Rheinpfalz / Kicker
Ergänzung, 28.04.2025:

Blick in die Kurve
"Herz der Pfalz": Schon wieder Choreo-Spektakel am Betze
Die Fans und Ultras des 1. FC Kaiserslautern liefern und liefern und liefern. Gegen Schalke 04 gibt es die dritte riesige Choreographie in Folge, und es wird wohl noch lange nicht die letzte gewesen sein. Grandios!
Als Vorsänger Justin den Rasen betritt und über das Stadion-Mikrofon die letzten Anweisungen für die bevorstehende Kurvenshow gibt, wissen die meisten Zuschauer schon Bescheid. Denn wie immer wurde die Choreo schon beim Betreten des Stadions auch mit Plakaten und Handzetteln angekündigt. "Die letzten Tage waren wie immer Chaos. Aber für uns ist es jetzt wichtig, nur nach vorne zu gehen - mit dem Kopf durch die Wand", sagt der Vorsänger vor dem Hintergrund des vieldiskutierten Trainerwechsels unter der Woche. Er kündigt den Countdown für die gleich beginnende Choreo an, die Gästefans nutzen eine kurze Pause, um mit "Hurra, Hurra, die Schalker, die sind da" zu stören, aber sie werden dann sowas von niedergebrüllt: "Alle die Fäuste nach oben, egal auf welcher Tribüne: HIER REGIERT DER FCK!" Auch die Süd, Nord und Ost machen mit.
Dann kommen die Mannschaften aus dem Spielertunnel. Die Fans zählen von Zehn bis Eins runter und es folgt Gänsehaut beim ersten frühlingshaften Heimspiel dieses Jahres: In der Westkurve formen rote und weiße Folien das Motto "Herz der Pfalz". Noch beeindruckender ist das Bild auf der Südtribüne, wo als Muster der gar nicht mal so unkomplizierte Pfälzer Löwe und das Wappen das FCK entstehen. Was soll man dazu noch groß schreiben? Nach den Heimspielen gegen Nürnberg und gegen Düsseldorf ist es schon die dritte Kurvenshow innerhalb von nur vier Wochen. Und auch wenn die Ultras dazu kein Wort verraten und die Stadionbesucher lieber überraschen wollen, besteht die berechtigte Hoffnung auf weitere große Bilder in den nächsten Monaten. Immerhin stehen noch einige Highlight-Spiele und nicht zuletzt auch das große Vereinsjubiläum "125 Jahre FCK" an.



Auch dank der Einstimmung durch die Choreo ist die Atmosphäre im Fritz-Walter-Stadion trotz der ungünstigen Anstoßzeit um 13:30 Uhr zunächst "Flutlicht-like". Zwischendurch gibt es zwar ein paar leisere Phasen, die aber auch durch die extreme Spannung zu erklären sind. Immerhin ginge es für den FCK im Falle eines Sieges wieder voll um den Aufstieg. Trotzdem: Nicht nur bei den Toren von Daisuke Yokota und zweimal Ragnar Ache (von dem eins leider drei Minuten später zurückgepfiffen wird) bebt der Betze. "Lautre" ist einfach ein Erlebnis. Durch das restlos ausverkaufte Stadion wird der Zuschauerschnitt dieser Zweitliga-Saison vorerst auf sagenhafte 46.177 hochgeschraubt. In den letzten vier Heimspielen war der Heimbereich jeweils komplett ausverkauft und der Schnitt liegt hier sogar bei exakt 49.000.


Während des Spiels würdigen die Fans noch das entlassene Trainerduo Markus Anfang und Florian Junge: "Danke für euren Einsatz, Markus und Flo!" Nach dem Schlusspfiff ist Erleichterung und Feierei angesagt. Nach zuvor drei Niederlagen ist der FCK zurück im Aufstiegsrennen. Passend dazu haben die "Betze Devils" ein altbekanntes Banner aus dem Keller hochgeholt und präsentieren es in Block 8.2: "Unser Traum! Euer Ziel! Aufstieg 2025!", ist zu lesen, wobei ganz hinten die "2022" vom damaligen Zweitliga-Aufstieg durchgestrichen und eben durch eine "2025" ersetzt ist. Die Spieler stehen mit großen Augen vor der Westkurve und viele von ihnen stimmen in die Fangesänge mit ein. Ganz zum Schluss gibt es noch einen lautstarken Gruß nach Karlsruhe, wo am kommenden Wochenende das Derby für den FCK ansteht: "Was steht an jeder Ecke?"


Auf der Gegenseite haben sich rund 6.500 Schalker mit Karten für das ausverkaufte Fritz-Walter-Stadion eingedeckt. Auch auf den Sitzplätzen außerhalb des Gästeblocks sind zwischendrin größere Gruppen mit blauen Trikots zu erkennen. Eine Choreo wie letzte Saison zeigen die Knappenfans hinter dem Riesenbanner "Nordkurve Gelsenkirchen" nicht. Dafür aber ebenfalls einen farbenfrohen und lautstarken Auftritt, obwohl es sportlich für sie um nichts mehr geht.

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- Fotogalerie | 31. Spieltag: 1. FC Kaiserslautern - Schalke 04
Quelle: Der Betze brennt