
Rücktritt: Enis Hajri schmeißt als FCK-Sportdirektor hin
Überraschender Rücktritt beim 1. FC Kaiserslautern: Sportdirektor und Kaderplaner Enis Hajri verlässt die Roten Teufel zum Jahreswechsel - sechs Monate vor dem Ende seines auslaufenden Vertrages und auf eigenen Wunsch.
Einem Bericht der "Bild" zufolge, der sich weitgehend auch mit DBB-Informationen deckt, erklärte Hajri in der Mannschaftskabine nach dem heutigen 0:1 gegen Köln seinen Rücktritt. Hintergrund ist wohl, dass eine Verlängerung der Zusammenarbeit über den Sommer hinaus eher unwahrscheinlich war.
Uneinigkeit über Vertragsverlängerung wohl ausschlaggebend
Der frühere FCK-Spieler Hajri arbeitete seit März 2023 als Sportdirektor und Kaderplaner - offiziell: Technischer Direktor Sport - wieder auf dem Betzenberg. Vor allem in der Saison 2023/24 geriet der mittlerweile 41-Jährige aufgrund seines internen Auftretens auch öffentlich in die Kritik. Die damaligen FCK-Trainer Dirk Schuster und Friedhelm Funkel deuteten auch nach außen hin an, dass der oft emotionale Hajri ihrer Ansicht nach Unruhe in die Mannschaftskabine bringe. Auch die schlechte Zweitliga-Saison 2023/24, die fast im Abstieg mündete, wurde dem Stuttgarter angelastet, hier insbesondere die Fehltransfers in der Winterpause. Die Lautrer Ultras schmähten ihn am Ende der Spielzeit mit einem riesigen Spruchband als "Kaderverplaner".
Fürsprecher hielten dem einstigen Scout derweil zugute, dass er Top-Spieler wie Ragnar Ache, Tymo Puchacz oder Daisuke Yokota zum FCK gelotst habe. Darüber hinaus war die Kritik an Hajri in den letzten Monaten spürbar abgeflacht, was in den Vereinsgremien neue Diskussionen über eine mögliche Vertragsverlängerung über den 30. Juni 2025 hinaus auslöste. Laut "Bild" soll es im fünfköpfigen Beirat einzelne Stimmen dazu gegeben haben, während Geschäftsführer Thomas Hengen mit der Verlängerung noch gezögert haben soll.
Noch kein Kommentar vom FCK - Wintertransfers nun Hengens Job
Der FCK wollte die Trennung von Hajri am Sonntagabend auf Nachfrage von Der Betze brennt noch nicht bestätigen. Möglicherweise, weil der Rücktritt bisher nur mündlich in der Kabine erfolgte und die schriftliche Kündigung inklusive Information an die Gremien noch aussteht. Die Transferperiode im Winter dürfte nun von Geschäftsführer Hengen zusammen mit Cheftrainer Markus Anfang abgewickelt werden, ehe dann in den kommenden Monaten ein Nachfolger für Sportdirektor Hajri vorgestellt wird.
Quelle: Der Betze brennt
Weitere Links zum Thema:
- Eine komplizierte Saison und die zu ziehenden Lehren (Der Betze brennt, 19.05.2024)
Ergänzung, 23.12.2024:
"Berufliche Veränderung": FCK bestätigt Abgang von Hajri
Der 1. FC Kaiserslautern und der Technische Direktor Sport, Enis Hajri, haben sich einvernehmlich darauf geeinigt, ihre Zusammenarbeit zum 31. Dezember 2024 zu beenden. Der 41-Jährige wird den Verein verlassen, da er sich aus persönlichen Gründen beruflich verändern möchte.
Hajri, ehemaliger Profi des FCK, war seit März 2023 als technischer Direktor Sport für die Roten Teufel tätig und war dort vor allem für die Kaderplanung, Transfers und den damit verbundenen Verhandlungen verantwortlich. In seiner Amtszeit erreichte der Verein im Mai dieses Jahres das DFB-Pokal-Finale in Berlin.
"Ich danke allen, die meine Zeit hier auf dem Betze zu einer unvergesslichen Reise gemacht haben. Ich hoffe, dass das Pokalfinale in Berlin noch lange in den Erinnerungen aller Teufel weiterlebt. Ich freue mich, dass wir den Club im sportlichen Bereich weiterentwickelt haben, auch wenn die Zeiten nicht immer einfach waren", erklärt Enis Hajri. "Wenn man als Spieler und in der sportlichen Verantwortung für einen Verein arbeiten durfte, ist es immer schwer zu gehen. Ich hinterlasse aber ein bestelltes Feld und bin sicher, dass der Club auf diesem Fundament sportlich weiter erfolgreich sein kann. Ich werde den FCK für immer in meinem Herzen tragen."
Geschäftsführer Thomas Hengen kommentiert den Abschied Hajris wie folgt: "Wir bedauern seine Entscheidung, respektieren jedoch seinen persönlichen Wunsch und wissen, dass er dem Club stets eng verbunden bleiben wird. Enis hat den FCK im sportlichen Bereich sowohl in der Lizenzabteilung wie auch dem Nachwuchsleistungszentrum strukturell weiterentwickelt, insbesondere im Scouting-Bereich. Dafür möchten wir ihm herzlich danken."
Wir bedanken uns bei Enis Hajri für seinen Einsatz und wünschen ihm für seinen weiteren Lebensweg alles Gute.
Quelle: Pressemeldung FCK
Ergänzung, 23.12.2024:
Nachfolgersuche läuft: Hajri-Abgang war schon länger klar
Der Abgang von Enis Hajri war Thomas Hengen und Co. schon seit einigen Wochen bekannt und nicht erst seit Sonntag. Dementsprechend schnell könnte der 1. FC Kaiserslautern nun einen Nachfolger präsentieren.
Nach Informationen von Der Betze brennt hatten sich Geschäftsführer Hengen und Sportdirektor Hajri schon Mitte November auf die nun auch öffentlich bekanntgegebene Trennung zum 31. Dezember 2024 geeinigt. Der Vertrag wäre eigentlich noch bis Sommer 2025 gelaufen, jedoch nicht mehr verlängert worden.
Auch die Gespräche mit einem Nachfolger für Hajri, der als Sportdirektor und Kaderplaner (offizieller Titel: Technischer Direktor Sport) tätig war, sind schon weit fortgeschritten. DBB-Infos zufolge steht der neue Sportdirektor schon fast in den Startlöchern, die FCK-Gremien haben sich auf ihren Favoriten festgelegt. Die "Rheinpfalz" schreibt derweil von noch zwei Kandidaten in der engeren Auswahl. Konkrete Namen sind noch nicht durchgesickert und werden von den FCK-Verantwortlichen auch nicht kommentiert. Eine Bekanntgabe des Hajri-Nachfolgers vielleicht schon im Dezember, aber spätestens im Januar scheint dennoch eher wahrscheinlich als unwahrscheinlich.
Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung, 29.12.2024:
Hajris Zeit beim FCK: Ein Erfolg erst auf den zweiten Blick
In der vergangenen Saison war Enis Hajri für viele der Sündenbock beim 1. FC Kaiserslautern. Dass der Sportdirektor sein Image nicht aufpolieren konnte, lag auch an seiner Rolle im Klub - und war ein Grund für seinen Rücktritt.
Es hatte im März 2023 Züge eines Versteckspiels. Eine offizielle Vorstellung? Die gab es nicht. Die Personalie Enis Hajri wurde gerade mal im letzten Absatz einer Pressemitteilung erwähnt. Die Überschrift: "Anpassung der Führungsstruktur beim FCK". Gesprächsanfragen auf offiziellem Weg wurden vom Klub erst mal abgeblockt. Offensichtlich wollte man den neuen "Technischen Direktor Sport" nicht in den Fokus rücken. Das blieb auch so. Bis zum Ende seiner Amtszeit waren Hajris öffentliche Auftritte an einer Hand abzuzählen. So viel sei gesagt: An Hajri lag das nicht.
Das ist recht ungewöhnlich in dieser Branche für eine Person mit einem solchen Gestaltungsspielraum. Erst Recht bei einem der größeren Klubs der Nation. Mit der verklausulierten Bezeichnung der Stelle konnte die Öffentlichkeit zunächst zwar nicht viel anfangen, doch nach und nach kristallisierte sich heraus, was der 41-Jährige eigentlich tat. Im Grunde war er in Personalunion Sportdirektor, Kaderplaner, Schnittstelle zwischen Trainern und Geschäftsführung und für die strukturelle Entwicklung des sportlichen Bereichs zuständig. Arbeitstage von 18 Stunden waren für Hajri angesichts dieser Masse an Aufgaben keine Seltenheit.
Doch von seinem Wirken im Hintergrund bekam man zunächst nicht viel mit. Ende November 2023 und in den folgenden Monaten änderte sich das schlagartig. Durch die Freistellung Dirk Schusters, das Missverständnis mit Dimitrios Grammozis, die nicht gerade optimal gelaufene Wintertransferperiode und die Verpflichtung Friedhelm Funkels rückte Hajri automatisch ins Scheinwerferlicht und ins Zentrum der Kritik. Hinzu kam, dass auch manche Spieler, Mitarbeiter oder Verhandlungspartner mit der Arbeitsweise Hajris ihre Probleme hatten.
Kein Wunder. Der Ex-Profi polarisiert. Sein Auftreten ist forsch und selbstbewusst, aber manchmal nahe an oder sogar über der Grenze zu dem, was ihm mancher als Überheblichkeit auslegt. Viele sahen in ihm den Schuldigen für die sportliche Krise, die den FCK vor einem Jahr in den Abstiegskampf stürzte. Aussagen von Schuster und Funkel, die nahe legten, Hajri sei für das schlechte Kabinenklima verantwortlich, verstärkten dieses Bild. Auch der kicker sparte damals nicht mit Kritik. (…)
Quelle und kompletter Text: Kicker
Ergänzung, 03.01.2024:
Neuer Sportdirektor kommt wohl frühestens im Februar
Der neue Sportdirektor des 1. FC Kaiserslautern wird wohl erst im Februar sein Amt antreten. Priorität habe zunächst das Transferfenster im Januar, erklärte Geschäftsführer Thomas Hengen.
"Wir hoffen, dass wir relativ zeitnah nach dem Transferfenster, das für uns aber klar Priorität hat, eine Einigung erzielen können. Es kann aber auch noch später werden", wird Hengen von der "Deutschen Presse-Agentur" zitiert. Ob seine neue rechte Hand im sportlichen Bereich unter der Bezeichnung Technischer Direktor oder Sportdirektor firmieren wird, sei noch offen: "Wir haben gute Gespräche mit Kandidaten geführt. Wir werden aber abwarten müssen, ob wir jemanden für die erste Reihe bekommen oder jemanden, der lieber im Hintergrund arbeitet."
Ob der von "Rheinpfalz" und "Bild" ohne genauere Angaben spekulierte Sergio da Silva Pinto wirklich ein Kandidat ist, bleibt derweil weiter offen. Der 44-jährige war zuletzt Kaderplaner bei der SpVgg Fürth und davor Scout bei Fortuna Düsseldorf und Eintracht Frankfurt. Der FCK sucht einen Nachfolger für Enis Hajri, der von seinem Amt als Technischer Direktor Sport zum Jahreswechsel nach 19 Monaten zurückgetreten war.
Quelle: Der Betze brennt / Deutsche Presse-Agentur
Ergänzung, 03.01.2024:
"Bild": Sergio Pinto soll neuer FCK-Sportdirektor werden
Der 1. FC Kaiserslautern steht laut "Bild" vor der Einigung mit dem neuen Sportdirektor und Nachfolger von Enis Hajri: Sergio da Silva Pinto soll es werden - allerdings sei ein Knackpunkt noch dessen laufender Vertrag bei der SpVgg Fürth.
Hengen soll sich mit Pinto "so gut wie einig" sein, schreibt die Boulevardzeitung. Der 44-jährige Ex-Profi war zuletzt Kaderplaner bei der SpVgg Fürth und davor Scout bei Fortuna Düsseldorf und Eintracht Frankfurt. Im November wurde er beim "Kleeblatt" von seinen Aufgaben freigestellt, jedoch ist sein Vertrag bisher noch nicht aufgelöst worden. Das heißt, Fürth könnte eine Ablöse verlangen, die der FCK bislang jedoch nicht zu zahlen bereit sei. Geschäftsführer Thomas Hengen hatte am Rande des gestrigen Trainingsauftakts erstmal keine sehr schnelle Bekanntgabe in Aussicht gestellt: "Wir hoffen, dass wir relativ zeitnah nach dem Transferfenster, das für uns aber klar Priorität hat, eine Einigung erzielen können. Es kann aber auch noch später werden." (siehe ältere DBB-Meldungen)
Sollte es wirklich Pinto werden, wäre laut "Bild" der Titel "Sportdirektor" und nicht wie beim zurückgetretenen Hajri "Technischer Direktor Sport" geplant. Demnach solle der neue Mann mehr in der Öffentlichkeit erscheinen und näher an die Mannschaft rücken sowie bei den Spielen mit auf der Trainerbank sitzen. Zumindest letzteres hatte allerdings auch Hajri in seiner 21-monatigen Amtszeit schon gemacht, wobei es dann aber zu Konflikten mit den Ex-Trainern Dirk Schuster und Friedhelm Funkel kam. Im Gegensatz zur "Bild" äußerte sich FCK-Boss Hengen gestern auch zu diesem Punkt zurückhaltender und ließ eher noch zwei im Raum stehende Varianten durchklingen: "Wir haben gute Gespräche mit Kandidaten geführt. Wir werden aber abwarten müssen, ob wir jemanden für die erste Reihe bekommen oder jemanden, der lieber im Hintergrund arbeitet."
Quelle: Der Betze brennt / Bild
Ergänzung, 25.01.2025:
"Sky": Marcel Klos zweiter Kandidat als FCK-Sportdirektor
Der 1. FC Kaiserslautern sucht einen Nachfolger für Ex-Sportdirektor Enis Hajri, und jetzt ist auch der mutmaßlich zweite Kandidat bekanntgeworden: Marcel Klos soll mit Sergio Pinto um den Job konkurrieren.
Den 36-jährigen Klos brachte aktuell "Sky" ins Spiel, nachdem der 44 Jahre alte Pinto vor drei Wochen von der "Bild" als Kandidat genannt wurde. Klos arbeitet seit Februar 2022 zunächst als Assistent der Geschäftsführung und inzwischen als Technischer Direktor für den CFC Genua 1893 (Italien). Zuvor war er ebenfalls als Technischer Direktor bei Vitesse Arnheim (Niederlande) sowie im Scouting beim Hamburger SV und Rasenballsport Leipzig tätig.
Thomas Hengen hatte bereits vor einigen Wochen angedeutet, dass es zwei Optionen für die Nachfolge des im Dezember zurückgetretenen Hajri gibt. Der FCK-Geschäftsführer sagte damals: "Wir haben gute Gespräche mit Kandidaten geführt. Wir werden aber abwarten müssen, ob wir jemanden für die erste Reihe bekommen oder jemanden, der lieber im Hintergrund arbeitet." Den nun bekannten Profilen zufolge könnte demnach der Ex-Fürther Pinto unter dem Titel "Sportdirektor" angestellt werden - das wäre nach Hengens Definition der Mann für die erste Reihe. Oder es kommt Klos als "Technischer Direktor Sport", das wäre der gleiche Titel wie zuvor bei Hajri und somit der Mann für den Hintergrund. Tatsächlich unterscheiden sich die beiden Posten aber nur in Nuancen: Der zukünftige FCK-Direktor wird unter anderem für Kaderplanung, Scouting und Vertragsgespräche zuständig sein. Ob er auch regelmäßige Interviews gibt und an Spieltagen mit auf der Trainerbank sitzt, steht erst nach der genauen Stellenbeschreibung fest.
Mit einer Entscheidung ist laut FCK-Boss Hengen frühestens im Februar, vielleicht auch erst im März zu rechnen (siehe ältere DBB-Meldungen). Die aktuelle, noch bis zum 3. Februar 2025 laufende Transferperiode managt Hengen zusammen mit Trainer Markus Anfang, dem Scouting-Team und seinen weiteren Mitarbeitern.
Quelle: Der Betze brennt / Sky