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Hajri auf Bewährung: Sportdirektor nicht mehr auf der Bank

Hajri auf Bewährung: Sportdirektor nicht mehr auf der Bank


Beim 1. FC Kaiserslautern bahnt sich eine Änderung in der Führungsetage an. Ka­der­pla­ner und Sportdirektor Enis Hajri saß beim gestrigen Spiel gegen Hannover 96 nicht mehr auf der Bank. Warum, erklärte Friedhelm Funkel auf Nachfrage von Der Betze brennt.

Es war ein überraschendes Bild auf der Lautrer Trainer- und Reservebank. Enis Hajri, der erst im Januar den Platz am Spielfeldrand von Geschäftsführer Thomas Hengen übernommen hatte, war nicht zu sehen. Er saß stattdessen oben auf der Tribüne, weit weg von der Mannschaft. Und das wird auch bis zum Ende der Saison so bleiben. Nach DBB-Informationen stecken auch disziplinarische Gründe hinter dieser Maßnahme, was von Seiten des FCK aber nicht bestätigt, sondern diplomatisch erwidert wird. "Wir haben darüber gesprochen und er hat ja von der Tribüne aus viel besser die Möglichkeit, das Spiel zu analysieren", sagte Chef­trainer Fried­helm Funkel auf Anfrage nach dem 1:1 in Hannover. Ungewöhnlich ist es dennoch, dass niemand von der sportlichen Leitung und insbesondere der Sportdirektor nicht auf der Bank sitzt.

Schließlich schob Funkel auch noch einen zweiten Grund nach: "Dazu kommt noch, dass er sehr emotional ist. Er hat ja in der Rückrunde schon zwei Gelbe Karten gehabt. Da steht er da oben ein bisschen unter Selbstschutz. Er ist ja auch noch jung, gerade 41 geworden. Wenn man das erste Mal in so einer Funktion ist, dann merkt man das selbst auch manchmal gar nicht."

Funkel verkauft seine Entscheidung diplomatisch - Hajri auch beim Beirat im Fokus - Kritik wegen Kaderplanung und Personalführung

Ex-Profi Hajri ist beim FCK seit fast genau einem Jahr unter dem Titel "Technischer Direktor" angestellt und damit an zweithöchster Stelle direkt unter Geschäftsführer Hengen tätig. Er ist für die typischen Aufgaben eines Kaderplaners und Sportdirektors verantwortlich, also insbesondere für die Zusammenstellung der Mannschaft. Im Zusammenhang mit der sportlichen Talfahrt der Roten Teufel ist er vor einigen Wochen scharf in die Kritik geraten, ihm werden sowohl Fehler in der Kaderplanung als auch in der Personalführung vorgeworfen - das, was Funkel diplomatisch als "sehr emotional" betitelt. Zugute gehalten werden dem 41-Jährigen zwar auch Top-Transfers wie Ragnar Ache, aber die Kritik an handwerklichen Fehlern wie der zu dünn besetzten linken Abwehrseite trotz der zahlreichen Transfers im Winter überwog zuletzt.

Nach DBB-Informationen beschäftigt sich auch der Beirat des FCK, der wiederum Geschäftsführer Hengen übergeordnet ist, bereits mit der Situation. Noch ist nicht entschieden, ob Hajri auch kommende Saison in leitender Position bei den Roten Teufeln arbeiten darf.

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Chronologie im DBB-Forum: Diskutierte der Beirat eine Entlassung von Hengen und Hajri?

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