Viel Feuerwerk und kritische Spruchbänder in Hannover

Flutlicht-Atmosphäre und mehr als 40.000 Zuschauer im Stadion von Hannover 96, davon 5.000 mitgereiste Fans des 1. FC Kaiserslautern. Dieser Samstagabend hatte auch auf den Rängen einiges zu bieten.

Knapp 800 Schlachtenbummler hatten sich mit dem vom Fanbündnis 1. FC Kaiserslautern organisierten Sonderzug auf den Weg in die niedersächsische Landeshauptstadt gemacht. Auf der Fahrt und am Bahnhof kam es zu Verzögerungen, so dass die Gruppe um die Lautrer Ultras relativ spät, aber doch noch rechtzeitig vor dem Anpfiff im Stadion ankam. Rund 5.000 Betze-Fans waren es dort - weniger als die 8.000 aus der Vorsaison, aber immer noch eine stolze Zahl. Der offizielle Gästebereich war dabei nicht ganz ausverkauft, jedoch hatten sich einige Anhänger auch drumherum mit Karten eingedeckt.

Zum Intro präsentierte der FCK-Anhang wegen der späten Ankunft zunächst (fast) nichts, ehe nach sechs Minuten im Oberrang eine etwas größere Pyroshow folgte. Der Nebel aus der Heimkurve hatte sich gerade gelegt, da qualmte und blinkte es rot im Gästeblock, auch ein paar Feuerwerksraketen flogen nach oben. Solche in die Luft geschossenen oder geworfenen Pyro-Artikel sind bekanntlich immer grenzwertig, aber hier blieb dem ersten Eindruck nach wohl alles unter Kontrolle. Etwas später im Spiel folgte per Spruchband eine Erklärung für die Raucheinlage: "Uneingeschränkte Freigabe aller Fanmaterialien! Wir zünden wann und wo wir wollen!" Hintergrund: Hannover 96 hatte den FCK-Fans im Vorfeld sämtliche Choreographien, Banner und ähnliches verboten, nachdem vergangene Saison noch eine aufwändige, dreiteilige Choreo im Gästeblock für Begeisterung gesorgt hatte. Weitere Spruchbänder beschäftigten sich mit der Thematik Eintrittskarten ("Scheiß Print@Home") sowie einem jüngsten Urteil gegen das sozialpädagogische Fanprojekt des KSC: "Aussageverweigerungsrecht für Fanprojekte - in Karlsruhe und überall!"

Insgesamt wohnten der Partie 42.500 Zuschauer bei, was für Hannover den dritthöchsten Besuch in der laufenden Saison bedeutet. Die 96er hatten den Abend unter das Motto der Deutschen Meisterschaft von 1954 gestellt, die damals durch ein 5:1 im Endspiel gegen die Waltermannschaft des FCK errungen wurde. Das Team lief mit einem Retro-Trikot auf und die Fans zeigten in der Nordkurve eine imposante Choreographie: Zum 100 Meter langen Banner "Deutscher Meister 1954 - Hannoverscher Sportverein" wurden dutzende Breslauer Feuer abgebrannt und aus der ersten Reihe ein regelrechtes Silvesterfeuerwerk mit Raketen und vielen Funken nach oben geschossen.

Zur kompletten Fotogalerie vom FCK-Auswärtsspiel in Hannover:

- Fotogalerie | 26. Spieltag: Hannover 96 - 1. FC Kaiserslautern

Quelle: Der Betze brennt

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