
Vorbericht: 1. FC Magdeburg - 1. FC Kaiserslautern
Die blau-weiße Wand zum Verstummen bringen
Der bislang auswärtsschwache FCK ist beim Prime-Time-Spiel in Magdeburg der Außenseiter, der eine Überraschung schaffen will. Die wohl stimmungsvollste Kulisse seit dem Ausbruch der Pandemie soll dabei helfen.
Der Fußball nähert sich ganz langsam wieder dem Normalzustand. Nach zwei Geisterspielen in den Vorsaisons spielt der 1. FC Kaiserslautern am Samstagabend endlich mal vor der bekannt stimmgewaltigen Kulisse des Block U - zumindest vor halb vollen Tribünen. Der Gästebereich wird im Auswärtsspiel beim 1. FC Magdeburg so gut es geht gleichfalls stimmgewaltig dagegenhalten. Denn erstmals seit dem 29. Februar 2020 reisen die FCK-Ultras und die anderen aktiven Fanclubs wieder geschlossen zu einem Auswärtsspiel. Aufgrund der sehr kurzen Verkaufsphase werden zwar nur 600 Schlachtenbummler aus der Pfalz dabei sein, aber diese werden ihr Bestes geben, um ihre Mannschaft zu unterstützen. Neben der erneuten sportlichen Schieflage bei ihrem Klub sind die in Magdeburg lockereren Corona-Einschränkungen ein Grund für die Rückkehr der aktiven FCK-Fanszene. Dort gibt es zwar auch die für den Stadionbesuch während Corona mittlerweile etablierte 3G-Regelung, Daten werden allerdings nicht gespeichert, die Tickets zudem nicht personalisiert. Vor allem aber hat der FCK das vor Corona übliche Gästekontingent von 10 Prozent erhalten und die Stehplätze sind ohne Sonderregeln geöffnet, auch Fahnen und alles was dazugehört sind erlaubt. Es ist also ein den Umständen entsprechend stimmungsvolles Duell zwischen zwei absoluten Traditionsklubs zu erwarten. So soll Fußball auch sein und hoffentlich bald wieder werden! Achtung: Anstoß im Heinz-Krügel-Stadion ist am Samstag aufgrund der Live-Übertragung in der ARD erst um 18:00 Uhr.
Was muss man zum Auswärtsspiel in Magdeburg wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen zum 7. Spieltag:
Der FCK: Ausgangslage und Personal
Spätestens seit dem Gruselkick beim 1:1 gegen Zwickau und nur fünf Punkten aus sechs Spielen ist beim 1. FC Kaiserslautern wieder Ernüchterung eingekehrt. Bei den bislang spielerisch stark auftrumpfenden Magdeburgern dürfte die Antwerpen-Elf aber ein anderes Match als am vergangenen Samstag erwarten. Um die sich bietenden Räume zum Kontern zu nutzen, müssen die auswärts noch tor- und punktlosen Roten Teufel aber vor allem ihr Passspiel entscheidend verbessern, ohne dabei das Kämpferische zu vergessen. Dann könnte in einem engen Drittliga-Spiel alles möglich sein - aber auch nur dann!
Beim Tabellenzweiten wird der FCK daher wieder etwas defensiver erwartet und möglicherweise mit zwei Sechsern agieren. Neben René Klingenburg sind Alexander Winkler oder Nicolas Sessa Kandidaten für diese Position. Auch Marlon Ritter ist nach über vierwöchiger Verletzungspause wieder eine Option für den Kader. Er und Kevin Kraus, der seine Knieprobleme auskuriert hat, sind wieder fit und dürften ebenso wie Neuzugang Max Hippe mit auf die weiteste Auswärtsfahrt der Saison nach Sachsen-Anhalt starten. Simon Stehle muss dagegen mit einem grippalen Infekt passen.
Der Gegner: Ausgangslage und Personal
Christian Titz darf man beim 1. FC Magdeburg getrost als ganz großen Glücksgriff bezeichnen. Ebenso wie FCK-Trainer Antwerpen im Februar 2021 mit der Mission Klassenerhalt gestartet, rettete der gebürtige Mannheimer den FCM mit einer bemerkenswerten Aufholjagd vor dem Sturz in die Regionalliga. In der neuen Saison konnte Titz’ Mannschaft bisher starke 13 Punkte sammeln und liegt vor dem Spiel gegen den FCK auf Tabellenplatz 2. In dieser Verfassung sind die Magdeburger ein heißer Aufstiegsanwärter. Der 4:2-Auswärtssieg in Wiesbaden war zuletzt ebenso ein bemerkenswertes Statement wie zuvor das 2:1 gegen Duisburg. Zwischen diesen beiden Top-Spielen musste sich der FCM aber auch mit 1:2 in Saarbrücken geschlagen geben.
Der Unterschiedsspieler von Magdeburg ist der Frankenthaler Baris Atik, der in der Zweitliga-Abstiegssaison 2017/18 auch mal das FCK-Trikot trug. Vier Tore und vier Assists des 26-Jährigen in sechs Partien sprechen für sich. Nachdem Atik in Wiesbaden als falsche Neun agierte, wird Titz gegen Kaiserslautern wohl wieder mit einem echten Mittelstürmer starten. Kandidaten hierfür sind Luca Schuler und Kai Brünker, die als Joker die Partie in Wiesbaden entschieden. Abseits des Platzes sorgte der FCM in den vergangenen Tagen mit einem Rassismus-Vorwurf gegen Saarbrückens Spieler Dennis Erdmann, der die Vorwürfe bestreitet, für reichlich Schlagzeilen. Vier Spieler waren am Donnerstag vor dem DFB-Sportgericht in Frankfurt geladen, konnten also nicht regulär trainieren. Die Verhandlung soll nächste Woche weitergehen.
Frühere Duelle
Wie eingangs erwähnt, hat der FCK in der 3. Liga bereits zwei Mal in Magdeburg gespielt. Zum Re-Start nach dem ersten Corona-Lockdown siegten die Roten Teufel am 30. Mai 2020 mit 1:0. In der vergangenen Saison war die 0:1-Niederlage am 20. März diesen Jahres der Ausgangspunkt für eine starke Aufholjagd des FCK im Abstiegskampf.
Fan-Infos
Bis zu 15.000 Fans und damit rund 50 Prozent der vollen Kapazität dürfen das Spiel im Heinz-Krügel-Stadion verfolgen. 1.500 Karten gingen dabei an den FCK, von denen allerdings nur 607 verkauft wurden. Nach der Ankündigung der Ultras am Sonntagabend war die Zeit einfach zu knapp, um noch ganz groß zu mobilisieren. Die sportlichen Niederschläge sowie die Corona-Situation tun ihr Übriges. Die Tickets waren nur im Vorverkauf erhältlich, am Spieltag gibt es keine Tageskasse. Einlass ins Stadion ist ab 16:00 Uhr. Alle wichtigen Hinweise zum Besuch des Spiels haben sowohl der Heimverein als auch der FCK auf ihren Websites veröffentlicht.
Die Partie in Magdeburg wird live im Free-TV übertragen und ist ab 18:00 Uhr im Hauptprogramm der ARD zu sehen. Weil die Bundesliga wegen der Länderspiele zur WM-Qualifikation pausiert, hat sich "Das Erste" für dieses alternative Highlight aus der 3. Liga entschieden. Auch im Ausland lebende Fans können das Spiel anschauen, und zwar im internationalen Live-Stream des DFB auf YouTube.
O-Töne
FCK-Trainer Marco Antwerpen: "Dass wir auswärts reichlich Verbesserungspotenzial haben, das wissen wir. Wir müssen individuelle Fehler abstellen und in der Chancenverwertung effektiver werden. Die wenigen Chancen, die wir bekommen, müssen wir nutzen, um auch mal ein Auswärtsspiel gewinnen zu können."
FCM-Trainer Christian Titz: "Ich bin zufrieden, dass wir schon so viele Punkte geholt haben. Ich weiß wie eng und schwierig Drittliga-Spiele sind. Unser Ziel heißt, den 1. FC Kaiserslautern am Samstag niederzuringen."
Daten und Fakten
Voraussichtliche Aufstellung:
1. FC Magdeburg: Reimann - Obermair, Bittroff, Sechelmann, Bell Bell - Müller - Krempicki, Conteh, Atik, Condé - Schuler
Es fehlen: Jakubiak (Reha nach Achillessehnenriss), Leneis (Innenbandriss), Sliskovic (Fußgelenkverletzung)
1. FC Kaiserslautern: Raab - Hercher, Tomiak, Hippe, Zuck - Winkler (Sessa), Klingenburg - Zimmer, Wunderlich, Redondo - Kiprit
Es fehlen: Bakhat (Kniebinnenschaden), Ciftci (Muskelverletzung), Götze (Haarriss im Schädel), Röser (Kreuzbandriss), Spahic (Oberschenkelzerrung), Stehle (grippaler Infekt)
Quelle: Der Betze brennt / Autor: Florian Reis
Vorherige Meldungen ab 29.08.2021:

FCK-Ultras in Magdeburg erstmals wieder im Stadion
Der 1. FC Kaiserslautern kann jede Unterstützung gebrauchen - und er bekommt sie: Am kommenden Samstag werden zum Auswärtsspiel beim 1. FC Magdeburg nach langer Zeit wieder die Ultras und aktiven Fangruppen im Stadion dabei sein.
Das Fanbündnis 1. FC Kaiserslautern ruft zur Auswärtsfahrt nach Magdeburg (Samstag, 04. September, 18:00 Uhr) auf und weist alle interessierten Anhänger darauf hin, dass der Kartenvorverkauf nur noch bis zum morgigen Montag läuft. Tickets für den Gästeblock gibt es im Online-Shop des FCK:
» Zur Kartenbestellung: 1. FC Magdeburg - 1. FC Kaiserslautern (Gästeblock)
Der Grund für die Rückkehr der Ultras ist natürlich nicht nur der sportliche Fehlstart des FCK, sondern auch die in Magdeburg lockereren Corona-Regeln. Im Aufruf des FCK-Fanbündnis heißt es dazu: "3G-Regelung ohne Datenspeicherung - Keine personalisierten Tickets - 10% Gästekontingent" (siehe Flyer unten). Da diese Rückkehr zur Normalität im Fritz-Walter-Stadion so noch nicht umgesetzt ist, ist es also nicht automatisch klar, dass die Fanclubs auch eine Woche später beim Heim-Derby gegen Waldhof Mannheim dabei sein werden. Aber auch diese Rückkehr dürfte nur eine Frage der Zeit sein, da auch in Kaiserslautern die Corona-Regeln nach und nach gelockert werden - beispielsweise waren gestern gegen Zwickau erstmals wieder ein paar hundert Stehplätze zugelassen. Außerdem waren auch bei den bisherigen FCK-Partien schon viele Ultras anwesend, allerdings nur einzeln und nicht mit den mehrere hundert Personen starken Gruppen präsent. Das letzte Auswärtsspiel mit vollem Fan-Support war das Derby bei Waldhof Mannheim am 29. Februar 2020.

Quelle: Der Betze brennt
Weitere Links zum Thema:
- FCK-Fanclubs gehen nicht geschlossen zum Heimspiel (Der Betze brennt, 23.07.2021)
Ergänzung, 31.08.2021:

Samstag, 18:00 Uhr: Mit Ultra-Support nach Magdeburg
Auf den 1. FC Kaiserslautern wartet ein schweres Auswärtsspiel, das zudem böse Erinnerungen weckt. An mangelnder Unterstützung von den Rängen wird es beim 1. FC Magdeburg jedoch nicht scheitern.
Für den FCK ist die Lage nach dem 1:1 gegen Zwickau und nur fünf Punkten aus den ersten sechs Spielen schon wieder mehr als angespannt. Ausgerechnet jetzt muss die Mannschaft von Trainer Marco Antwerpen zum formstarken Tabellenzweiten aus Magdeburg. Doch vielleicht ist genau das der Gegner, den die Roten Teufel jetzt brauchen. Schaut man jedenfalls bei "Fussballdaten.de"auf die Historie dieses Duells, verlor der FCK in bisher vier Drittliga-Vergleichen erst einmal. Diese Niederlage ist allen Fans jedoch noch in schmerzvoller Erinnerung: Vor fünf Monaten unterlag die Antwerpen-Elf im damaligen Abstiegskrimi kampf- und mutlos mit 0:1, wenig später hatte sie sieben Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Es war aber auch ein "Hallo-Wach-Effekt", danach begann nämlich die Lautrer Aufholjagd, an deren Ende doch noch der Klassenerhalt stand. Noch so einen blutleeren Auftritt sollte es auf keinen Fall geben, sonst dürfte es am Betzenberg so richtig ungemütlich werden. Besser wäre es, sich am letzten FCK-Sieg gegen Magdeburg zu orientieren, der ebenfalls in Sachsen-Anhalt errungen werden konnte. Im Mai 2020 fand das erste Geisterspiel nach dem Corona-Ausbruch beim FCM statt, Lautern siegte dank eines frühen Tores des Ex-Magdeburgers André Hainault glücklich mit 1:0. Bei den beiden bisherigen Auswärtspartien waren Fans im Stadion untersagt, 2020 musste sogar ein schon gebuchter Sonderzug gecancelt werden, aber nun gibt es wieder Unterstützung von den Rängen: Am Samstag werden die FCK-Ultras erstmals seit 18 Monaten wieder organisiert zu einem Auswärtsspiel fahren. Karten für den Gästeblock gibt es nicht mehr, der Vorverkauf endete am Montag. Die ungewöhnliche Anstoßzeit um 18:00 Uhr ist der Länderspielpause in der Bundesliga geschuldet, immerhin wird so eine Live-Übertragung im Hauptprogramm der ARD ermöglicht.
Kommt Defensiv-Neuzugang Hippe gleich zu seinem ersten Einsatz?
Die Magdeburger hätten kaum besser in die Drittliga-Spielzeit starten können. Vergangene Saison dem Abstieg nur dank eines starken Schlusspurtes unter dem neuen Trainer Christian Titz entronnen, grüßt der FCM nun mit 13 Zählern aus den ersten sechs Partien von Aufstiegsplatz 2. Die Roten Teufel müssen vor allem auf den Ex-Lautrer und gebürtigen Frankenthaler Baris Atik aufpassen. Der 26-jährige Mittelfeldspieler traf in dieser Saison bereits viermal selbst und bereitete weitere vier Treffer vor. Dass diese Statistik sich nicht weiter verbessert, dazu soll unter anderem der am Montag verpflichtete Neuzugang Max Hippe beitragen. Der 23-Jährige kommt von Drittliga-Konkurrent BVB II und soll das Abwehrzentrum des FCK mit Ruhe, Auge und Zweikampfstärke stabilisieren. Bleibt zu hoffen, dass er fit ist und sofort einsatzbereit in Lautern aufschlägt. Auch sonst kann Marco Antwerpen mit Ausnahme der gebeutelten Sechser-Position aus dem Vollen schöpfen, weitere verletzungsbedingte Ausfälle sind zum Start der Trainingswoche jedenfalls nicht bekannt.
Quelle: Der Betze brennt / Fussballdaten.de
Weitere Links zum Thema:
- Übersicht: Kompletter Team-Status des 1. FC Kaiserslautern
Ergänzung, 02.09.2021:

Lautern fährt mit Ritter und Kraus nach Magdeburg
Der 1. FC Kaiserslautern will beim 1. FC Magdeburg unbedingt anfangen, auch auswärts zu punkten. Mit Kevin Kraus und Marlon Ritter kehren zwei potenzielle Startelf-Spieler zurück.
"Es ist ja nicht so, dass wir nur schlechte Auftritte gezeigt hätten. Wir werden am Samstag versuchen, den Turnaround zu schaffen und die Mannschaft in die richtige Richtung zu lenken. Mit Magdeburg erwartet uns eine Mannschaft, die aktuell natürlich das Momentum auf ihrer Seite hat. Wir dürfen also nicht allzuviel zulassen. Wir wissen aber, dass wir auch in Magdeburg in der Lage sind, drei Punkte zu holen. Das wollen wir angehen und erreichen", erklärt Marco Antwerpen auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel beim aktuell Tabellenzweiten der 3. Liga (18:00 Uhr, Heinz-Krügel-Stadion, auch live in der ARD).
Kraus und Ritter zurück, Stehle fällt aus, Götze auf gutem Weg
Gute Nachrichten gibt es von der medizinischen Abteilung: Kevin Kraus hat seine Knieprobleme ausgestanden und konnte das Mannschaftstraining ebenso wieder aufnehmen wie Marlon Ritter nach seiner Oberschenkelverletzung. Beide werden die Reise nach Sachsen-Anhalt mit antreten. Simon Stehle (grippaler Infekt) wird dagegen ebenso ausfallen wie weiterhin Hikmet Ciftci (Muskelverletzung) und Ersatzkeeper Avdo Spahic (Zerrung). Felix Götze, durchlief gestern im Lautrer Westpfalz-Klinikum weitere Untersuchungen und macht Fortschritte, er könnte im besten Falle schon in der kommenden Woche wieder ins Training einsteigen.
Der FCK wird in Magdeburg von rund 600 mitreisenden Fans unterstützt.
Alle weiteren Informationen rund um das Auswärtsspiel in Magdeburg folgen morgen im ausführlichen Vorbericht auf Der Betze brennt.
» Zum Video: Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel beim 1. FC Magdeburg
Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung, 03.09.2021:

Magdeburg beklagt schlechte Vorbereitung auf FCK-Spiel
So hat jeder Verein seine Probleme: Während beim 1. FC Kaiserslautern nach dem sportlichen Fehlstart der Baum brennt, müsste beim 1. FC Magdeburg eigentlich eitel Sonnenschein herrschen. Aber auch beim Gegner am morgigen Samstag ärgert man sich.
Hintergrund ist der gestrige Termin beim DFB-Sportgericht in Frankfurt, bei dem vier Startelf-Spieler des FCM, darunter der zuletzt überragende Baris Atik, als Zeugen aussagen mussten (siehe DBB-Vorbericht). Darüber wurde bei der heutigen Pressekonferenz der Magdeburger sehr ausgiebig diskutiert: Von insgesamt 24 Minuten wurde nur zum Schluss zwei Minuten lang über das anstehende Spiel gegen den FCK (Samstag, 18:00 Uhr) gesprochen, davor ging es kurz um die Transferperiode und ansonsten um die Gerichtsverhandlung nach Rassismus-Vorwürfen aus dem Spiel gegen Saarbrücken.
Schork beklagt DFB-Termin: "Es war eine Tortur für unsere Spieler"
FCM-Sportchef Otmar Schork schmeckte dabei vor allem die Tatsache nicht, dass seine vier Spieler Atik, Leon Bell Bell, Sirloid Conteh und Amara Condé einen ganzen Tag der Spielvorbereitung verpassten: "Es ist bekannt, dass Donnerstag mit der wichtigste Trainingstag ist, zwei Tage vor einem Spiel, wo der Trainer immer taktische Varianten und ähnliches probiert. Es ist nicht förderlich, wenn vier Spieler an diesem Tag ihrer Arbeit nicht nachgehen können, sondern zu dieser Sportgerichtsverhandlung müssen. Wir wollten eine Verlegung auf Anfang kommender Woche, damit wir den Fokus auf unser ganz wichtiges Spiel gegen Kaiserslautern legen können, aber dem wurde nicht stattgegeben. Tatsächlich war es gestern dann auch eine Tortur für unsere Spieler: Wir sind um 7:30 Uhr im Kleinbus nach Frankfurt gefahren, weil eine Zugfahrt wegen des Bahnstreiks nicht möglich war, standen dann wegen eines ausgebrannten Wohnwagens auf der Autobahn auch noch im Stau. Wir sind trotzdem pünktlich um 12:30 Uhr in Frankfurt angekommen, die Verhandlung ging bis 14:40 Uhr, und nach zwei weiteren Staus auf der Rückfahrt waren wir dann um 20:00 Uhr in Magdeburg zurück. Wir waren also zwölfeinhalb Stunden unterwegs - das wollten wir eigentlich vermeiden und hätten es uns anders gewünscht." Man habe beim DFB auch eine Video-Befragung beantragt, aber die Sportrichter hätten auf ein persönliches Erscheinen bestanden, so Schork. Cheftrainer Christian Titz stellte seine Trainingswoche aufgrund der Gegebenheiten sogar leicht um: "Wir haben unser Trainingsprogramm verschoben, indem wir die Gegnervorbereitung auf Mittwoch vorgezogen haben. Gestern haben wir dann eine etwas kleinere Gruppe gehabt, bei der wir einen anderen Trainingsschwerpunkt und einen stärkeren Spaßfaktor gesetzt haben. Wir sind gut vorbereitet auf das Spiel und das wird nicht der ausschlaggebende Grund sein."
Titz analysiert den FCK: "Zweite Bälle und pfeilschnelle Offensivspieler"
Der FCM rechnet für das morgige Spiel mit einer vollen Auslastung der 15.000 zugelassenen Zuschauer, für Heimfans sind momentan noch Restkarten erhältlich. Den FCK beurteilt Trainer Titz wie folgt: "Wir haben uns über mehrere Spiele mit dem Gegner auseinandergesetzt. Wir wissen, dass wir auf eine Mannschaft treffen, die eine hohe individuelle Qualität in ihren Reihen hat. Sie haben in den letzten Wochen gezeigt, dass sie kompakt stehen, dass sie einen hohen Ball spielen, auch auf den zweiten Ball gehen und dann mit ihren pfeilschnellen Spielern in der letzten Reihe versuchen, in den Rücken der gegnerischen Abwehr zu kommen. Das war ein Themenschwerpunkt, den wir in unsere Trainingsarbeit mit aufgenommen haben."
Beim FCK haben laut "Rheinpfalz" wie schon vermutet Neuzugang Max Hippe, Kevin Kraus und Marlon Ritter die Reise nach Magdeburg mit angetreten. Dafür müssen der erkrankte Simon Stehle, Alexander Winkler und Anil Gözütok aus dem 20-Mann-Spieltagskader weichen.
» Zum Video: Pressekonferenz des FCM vor dem Heimspiel gegen den FCK
Quelle: Der Betze brennt