
Remis im Derby: FCK und Waldhof spielen 1:1
Der 1. FC Kaiserslautern hat den ersehnten Derbysieg verpasst. Trotz klarer Überlegenheit in Hälfte eins mussten sich die Roten Teufel gegen Waldhof Mannheim mit einem 1:1 (1:1) begnügen. Nach der frühen Führung für die Gäste traf Kevin Kraus zum Endstand.
Der Innenverteidiger war in der 34. Minute nach einer Ecke von Manfred Starke per Kopf erfolgreich. Gianluca Korte hatte Mannheim in der 10. Minute ebenfalls mit einem Kopfball in Führung gebracht.
36.766 Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion sahen nach einer gigantischen Choreographie der FCK-Fans über drei Tribünen einen guten Auftakt der Lautrer. Timmy Thiele und Christian Kühlwetter prüften in den ersten Minuten Waldhof-Schlussmann Timo Königsmann, ehe Korte für einen Stimmungsdämpfer sorgte. In der 33. Minute scheiterte der auffällige Thiele wieder an Königsmann, den folgenden Eckball verwertetet Kraus zum 1:1.
Nach Wiederbeginn hatten die FCK-Anhänger in der 47. Minute den Torschrei auf den Lippen, als dem Mannheimer Michael Schultz nach Hereingabe von Dominik Schad um ein Haar ein Eigentor unterlaufen wäre. Kühlwetter scheiterte wenig später einmal mehr an Königsmann (57.). Hinten wurde es für die in der Schlussphase nicht mehr dominanten Lautrer in der 71. Minute noch einmal richtig eng. Kraus kratzte einen Lupfer von Dorian Diring gerade noch von der Torlinie.
Vor der anstehenden Länderspielpause steht für die Roten Teufel am Mittwoch noch ihr erstes Spiel im Verbandspokal auf dem Programm. Um 19:30 Uhr geht es im Ludwigshafener Südweststadion gegen den Landesligisten Phönix Schifferstadt.
Welche Note gebt Ihr den FCK-Profis? Hier geht's zur Spielerbenotung nach dem Heimspiel gegen Waldhof Mannheim.
Quelle: Der Betze brennt
Weitere Links zum Thema:
- Statistik zum Spiel: 1. FC Kaiserslautern - Waldhof Mannheim
Ergänzung, 16:45 Uhr:

Enttäuschung nach 1:1: "Zwei Punkte verloren"
Etwa eine Stunde lang war der FCK am Drücker, am Ende hätte er das Derby aber auch verlieren können. Trotz der sportlich wohl gerechten Punkteteilung überwog bei den Lautrern danach die Enttäuschung.
"Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt. Wir waren mutig und haben versucht, nach vorne zu spielen", sagte Trainer Sascha Hildmann nach dem 1:1 des 1. FC Kaiserslautern im Derby gegen Waldhof Mannheim. "Was Effektivität heißt, hat uns beim Gegentor aber der Waldhof gezeigt."
Endlich ein Standardtreffer: "Heute hat es mal geklappt"
Tatsächlich war die Führung der Gäste zwar gut herausgespielt, fiel aber ziemlich "aus dem Nichts", wie die FCK-Spieler anschließend zu Protokoll gaben. "Dann machen wir verdient den Ausgleich und drücken auch auf das zweite Tor", fand Timmy Thiele, der erneut auf der rechten Außenbahn agierte. Dabei kam den Roten Teufeln dieses Mal ein Eckball zu Hilfe, den Kevin Kraus per Kopf zum 1:1 verwertete. "Heute hat es mal geklappt", sagte der Torschütze. "Wir müssen unsere Kopfballstärke einfach öfter in Treffer ummünzen. Am Ende ist es ja egal, wer die Tore macht."
Nach einem ebenfalls guten Beginn in Durchgang zwei habe man dann aber "den Faden verloren2, sagte Hildmann. "Ganz ehrlich hätten wir am Ende auch verlieren können", so der FCK-Coach, der dabei vor allem die Großchance der Mannheimer in der 71. Minute vor Augen hatten, die Kraus auf der Torlinie gerade noch vereiteln konnte. "Am Ende geht das Unentschieden wohl in Ordnung", erklärte Manfred Starke, was an der allgemeinen Enttäuschung der Lautrer allerdings wenig änderte.
"So eine Kulisse, so eine Choreo", aber leider kein Sieg
"Für uns ist das zu Hause zu wenig. So eine Riesenkulisse, so eine Choreo. Jetzt ist es wie es ist. Wir haben zwei Punkte verloren", haderte Thiele. "Ich möchte noch ein Wort an unsere Fans richten", sagte Hildmann, "die für eine phantastische Derby-Atmosphäre gesorgt haben. Ich hatte Gänsehaut." Und Florian Pick hätte sich auch für die Zuschauer "so gewünscht, dass ein Ball einfach mal rein rutscht. Wir hätten das Spiel so gerne gezogen."
Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung, 20:00 Uhr:
"Für immer rot-weiß-rot": Mega-Choreo am Betze
Ein riesiger Fanmarsch, lautstarke Gesänge, Pyrotechnik, zahlreiche Spruchbänder und die größte Choreographie, die das Fritz-Walter-Stadion jemals gesehen hat: 36.766 Zuschauer haben beim Spiel des 1. FC Kaiserslautern gegen Waldhof Mannheim für eine knisternde Derby-Atmosphäre gesorgt.
Das Spiel des Jahres für den FCK gegen seinen Erzrivalen hatte schon Stunden vor dem Anpfiff die Lautrer Innenstadt in den Ausnahmezustand versetzt. Zum gemeinsamen Fanmarsch versammelten sich zunächst etwa 1.000 bis 1.500 FCK-Anhänger - alle in Rot gekleidet - auf dem rappelvollen St.-Martins-Platz. Über die Eisenbahnstraße bewegte sich der auf der Strecke durch dazu stoßende Fans immer größer werdende Tross begleitet von Böllern, Bengalos und lautstarken Schmähungen für den verhassten Rivalen in Richtung Stadion.

Ab der Gleisunterführung nahe des Hauptbahnhofs und auch um vor der angekündigten Kreiselsperrung durchzukommen, dürften es am Ende wohl 4.000 bis 5.000 FCK-Fans gewesen sein, die gemeinsam den Berg hoch marschierten. Dort angekommen fluteten die Anhänger schon vor der Stadionöffnung den Platz vor dem Horst-Eckel-Tor in der Westkurve, wo die Lautrer Ultras in den vergangenen Tagen und Wochen eine gewaltige dreiteilige Choreographie vorbereitet hatten.

Dabei erstrahlten nicht nur die rote Wand im Westen, sondern auch die Nord- und Südtribüne in hunderten roten und weißen Fahnen, während in der Westkurve zusätzlich eine erste riesige Blockfahne nach oben gezogen wurde. Ein furchteinflößender Teufel machte sich darauf am Waldhof-Wappen zu schaffen, passend zum Spruchband: "In den Krallen des Teufels findet ihr den Tod!". Abgelöst wurde dieses erste Motiv von einem zweiten mit dem darauf folgenden Reim: "Denn der Südwesten ist für immer rot-weiß-rot!". Dazu stieg vor der Kurve eine Wand aus Rauch in den FCK-Vereinsfarben nach oben. Als sich der Nebel gelegt hatte, wurde schließlich eine weitere große Blockfahne sichtbar mit dem Lautrer Derby-Motto: "Waldhof verrecke!"



Auch während der folgenden 90 Minuten hatten die von Anhängern mehrere befreundeter Klubs unterstützen FCK-Fans - sichtbar im Stadion waren Zaunfahnen der "Schwaben Kompanie" und der "Legion Süd" (VfB Stuttgart), der "Horda Frenetik" (FC Metz) sowie "Kop of Boulogne" (Paris St. Germain) - zahlreiche verbale Grüße für die Erzrivalen dabei. "Mannheim bleibt dem Waldhof treu? Ihr bleibt nur das Vorstadt-Geschwür der Eishockeystadt!", hieß es etwa in Anspielung auf das wahre sportliche Aushängeschild von Mannheim. Auf den Spruchbändern der FCK-Fans war zu lesen:
- "Waldhof Mannheim. Wenn die Working Class nach Dior stinkt!"
- "Mannheim bleibt dem Waldhof treu? Ihr bleibt nur das Vorstadt-Geschwür der Eishockeystadt!"
- "Wer den Fritz nicht schätzt, ist die OST nicht wert!"
- "Stell dir vor der 'Riese' ist erwacht und keiner geht hin!"


Die rund 5.000 mitgereisten Anhänger aus Mannheim versammelten sich ihrerseits zum Anstoß hinter einer "Barackler"-Zaunfahne mit der Unterzeile "Außer Rand und Band", die später durch eine schwarz-weiße Waldhof-Mannheim-Zaunfahne und dem Spruch "Der SVW bestimmt unser Leben - Tod allen Feinden" abgelöst wurde. Weitere Banner befreundeter Gruppen waren am Gästeblock nicht auszumachen. Dafür hatte die Zaunfahne der Waldhof-Hooligans "City Boys 85" sowohl auf dem Weg vom Bahnhof zum Stadion als auch am Gästeblock einen prominenten Platz.

Vor allem zum Anpfiff aber auch immer wieder im Spielverlauf zündeten die Gästefans Pyro und hatten zudem ebenfalls einige Spruchbänder in die Pfalz mitgebracht. Mit "Nicht lang schnacken, Kopf abhacken2 spielten sie an auf die Aktion, bei der vor einigen Wochen zwei Figuren am Elf-Freunde-Kreisel die Köpfe abgeschlagen wurden. Auf den Spruchbändern der Waldhöfer hieß es:
- "Der Waldhof wird euch alle überleben"
- "Nicht lang schnacken, Kopf abhacken"
- "Kopf ab"
Die Polizei zog nach dem brisanten Aufeinandertreffen ein positives Fazit und sprach in ihrem Bericht von einem "weitgehend friedlichen" Derby. Die Züge mit den Waldhof-Fans fuhren demnach zwischen 16:00 Uhr und 17:30 Uhr wieder in Richtung Mannheim ab. Danach ließen die FCK-Fans einen langen Derby-Tag noch ausklingen, im Stadion wurden die Choreo-Reste abgebaut, und es kehrte langsam aber sicher wieder Ruhe ein in der Barbarossastadt.
Zu den kompletten Fotogalerien vom Heimspiel gegen Mannheim:
- Fotogalerie | Fanfotos: 1. FC Kaiserslautern - Waldhof Mannheim
- Fotogalerie | Spielfotos: 1. FC Kaiserslautern - Waldhof Mannheim
Quelle: Der Betze brennt