Rund 150 Fanclub-Vertreter fanden sich am Abend auf Einladung von Stefan Kuntz in der Nordtribüne des Fritz-Walter-Stadions ein. In geselliger Runde konnten die Anhänger unter Moderation von Fanbetreuer Stefan "Rossi" Roßkopf ihre Fragen an den Vorstandsvorsitzenden des 1. FC Kaiserslautern stellen.
Im Mittelpunkt des rund zweistündigen Gesprächs stand natürlich das "Endspiel" gegen den 1. FC Köln am kommenden Sonntag. "Ich bin genauso angespannt wie Ihr, auch wenn man mir das während dem Spiel oft nicht ansieht", versicherte Kuntz. Dennoch herrschte sowohl bei ihm als auch bei den anwesenden Fans eine zwar nervöse, aber generell optimistische Grundstimmung in Bezug auf den Klassenerhalt: "Wir packens!"
Vieles hänge vom Ausgang dieser Partie ab, so Kuntz. Im Abstiegsfall werde wohl kaum ein Spieler zu halten sein, andererseits hätte man dann aber auch keine vertraglichen Pflichten mehr gegenüber Spielern, die man eher loswerden möchte. Auch bei Verhandlungen mit neuen Spielern, mit Sponsoren oder der Stadiongesellschaft hänge momentan alles an der Frage "Abstieg oder Klassenerhalt?" - fast alle Entscheidungen über die Zukunft des FCK werden somit erst ab kommender Woche getroffen.
Des Weiteren sprach Kuntz über die Zeit seit seinem Weggang im Sommer 1995. Nach dem FCK-Abstieg 1996 habe es ein Angebot zur Rückkehr gegeben, dass Kuntz als Nationalspieler aber ablehnte, da er seine Zukunft in der ersten Liga sah. Unter Präsident "Atze" Friedrich gab es erste Gespräche über ein Engagement als Sportdirektor, was aber am Veto des damaligen Trainers Otto Rehhagel scheiterte. Vor zwei Jahren gab es dann erneut Gespräche zu diesem Amt, wo der FCK jedoch vom VfL Bochum ausgestochen wurde: In Kaiserslautern sollte Kuntz nur die Verantwortung für die Profimannschaft tragen, jedoch ohne Vorstandsamt und ohne Mitspracherecht im Nachwuchsbereich und in der Zusammensetzung des Trainerstabs. Die Entscheidung für Bochum fiel schließlich, nachdem ihm dort genau diese Rechte samt Posten im Vorstand und weiteren Befugnissen zugesichert wurden.
Stefan Kuntz sprach mit dem bekannten "Lautrer Herzblut" über den FCK und seine Fans. "Als ich vor einigen Wochen wieder hierher kam habe ich mir alles angeschaut und war erschüttert darüber, wie der Verein sich in der Zwischenzeit von seinen Fans entfernt hat", so Kuntz. Eines seiner Ziele sei, dass im Zusammenhang mit dem FCK nicht mehr von "denen da oben" gesprochen wird, sondern wie früher wieder in der Wir-Form. In diesem Zusammenhang gab Kuntz auch als Vision an, dass der Fanshop und andere Einrichtungen auf den Betzenberg verschoben werden, um eine zentrale Anlaufstelle für alle Anliegen zu haben. Der FCK müsse seine Fans wieder mit offenen Armen empfangen und nicht nach dem Motto "die sollen froh sein, dass sie zu uns kommen dürfen".
Kuntz' Worte, die er zwischendurch auch immer wieder in saarpfälzischem Dialekt und mit viel Charme rüberbrachte, wurden häufig mit lautstarkem Applaus bedacht.
Auch zur allgemeinen Situation wurden einige Fragen gestellt. So von Seiten der anwesenden Ultras etwa zur "50+1"-Regelung, die besagt, dass auch bei einer Ausgliederung des Lizenzspielerbereichs noch über 50 Prozent der Anteile in Händen des Vereins bleiben müssen. Hierzu sind im Laufe des Jahres unter Führung von Hannovers Präsident Martin Kind Gespräche geplant, in denen es um die Abschaffung dieser Regelung geht. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger im FCK-Vorstand, Erwin Göbel, antwortete Kuntz hier eindeutig: "Die Mehrheit muss auch weiter beim Verein liegen, wir werden auf jeden Fall gegen eine Abschaffung dieser Regelung stimmen."
Nicht fehlen durfte natürlich auch die Frage nach dem Erzrivalen Waldhof Mannheim, mit dem der Europameister von 1996 als Trainer aus der 2. Bundesliga abstieg. Kuntz antwortete ohne Augenzwinkern: "Das war auf jeden Fall ein Fehler, den ich heute nicht mehr begehen würde."
Stefan Kuntz wurde nach der Beantwortung dieser und vieler weiterer Fragen mit viel Applaus verabschiedet und stand auch nach der Veranstaltung noch für persönliche Gespräche und Autogrammwünsche zur Verfügung. Der Vorstandsboss und die Fans waren sich am Ende einig: Gemeinsam schaffen wir das und dann gehts wieder aufwärts!
Am Rande des Diskussionsabends richtete Fanbetreuer Stefan Roßkopf außerdem noch schöne Grüße aus Griechenland aus: Ex-Torwart Jürgen Macho drückt dem FCK aus der Ferne die Daumen und wird zum Spiel gegen Köln einfliegen und die Roten Teufel im Endspiel um den Klassenerhalt unterstützen!
- Fotos von der Diskussionsrunde
Quelle: Der Betze brennt
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Wollte mir eigentlich noch Notizen zu den wichtigsten Aussagen des Treffens machen, hatte aber mein Schreibzeug vergessen. Falls noch was wichtiges war, kann das ja vielleicht der eine oder andere noch ergänzen Morgen wirds in der Gallery von Dr. Betze wohl auch noch ein ausführliches Video von der Diskussionsrunde geben, der genaue Link folgt dann sobald es online ist.
Verdammt der weiß, du bist es einfach wert!"
Hab leider keine karte mehr bekommen, sonst würd ich selbst en Plakat basteln
Und ich bin verdammt froh, dass Kuntz da ist! Alles andere wäre einfach nur schrecklich gewesen, aber so hat man irgendwie das Gefühl, dass auch ein Abstieg nicht das Ende ist, sondern dass wir es GEMEINSAM wieder nach oben schaffen!
Das Jürgen Macho nun nochmal kommt, um uns die Daumen zu drücken, zeigt nocheinmal, welch ein Fehler da mit seinem Transfer gemacht wurde. Nicht nur wegener seiner Leistung, auch wegen seiner Art und seinem Charakter!
Danke Jürgen!
Schade dass Spieler und Menschen wie er in der heutigen Zeit im Fußball die große Ausnahme sind, was die Identifikation mit einem Verein angeht.
Bezeichnend dass der Spieler, wegen dem er schlußendlich gehen musste, uns am Ende der Saison verlässt. Aber das ist ein anderes Thema.
Wäre schön wenn wir Macho am Sonntag gebührend empfangen und ihm zeigen würden, dass auch wir ihn nicht vergessen haben. Er ist einer der ganz, ganz wenigen zwischen all den Söldnern in den letzten Jahren dem man nicht mangelndes Engagement oder fehlenden Einsatz vorwerfen kann, im Gegenteil, er hat immer alles gegeben.
Auch wenn er das wohl nicht lesen wird - danke für Alles, Jürgen!
Ich hab irgendwie keine Angst, zum Glück haben wir Stefan Kuntz. Die Situation würde anders aussehen, wenn jetzt noch unser Herr Göbel da oben wäre. Wir müssen am Sonntag alle Zusammenhalten!!!
Einer der geilsten Torhüter auf dem Betze, im wahrsten Sinne seines Spitznamens "Ultra"
Großartige Geste!!! Wenns mit den 3 Punkten klappt komm mit der Mannschaft auf den Platz, Jürgen!!
und so zogen wir in die Bundesliga ein, und wir werden wieder Deutscher Meister sein!
Stefan Kuntz hat geschrieben:Vieles hänge vom Ausgang dieser Partie ab, so Kuntz. Im Abstiegsfall werde wohl kaum ein Spieler zu halten sein, andererseits hätte man dann aber auch keine vertraglichen Pflichten mehr gegenüber Spielern, die man eher loswerden möchte.
Genau das ist das Problem. Wir haben zuviele Gurken in der Truppe und der Preis für den Klassenerhalt wäre, dass wir die dann weiterhin mitschleifen müssen. Bin mal gespannt, mit welcher Zielsetzung wir dann in die nächste Saison gehen werden.
Wird vielleicht noch ein Weilchen dauern, bis wir tatsächlich ernsthaft über die Rückkehr in die Bundesliga nachdenken dürfen. Sehr ärgerlich...
respekt, jürgen, wenn du wirklich am sonntag da bist, ziehe ich meinen hut vor dir! das wäre eine GANZ große geste in dieser (über-)kommerzialisierten, verhurten fußballwelt!
bist ein großer...
gruß aus hessen!
hap
Hut ab
Wenn Jürgen wirklich kommt, dann zeigt er, dass ihm auch noch viel am Verein liegt. Hat er auch "Herzblut"
Bis der Tod uns trennt, bis die Welt untergeht.
Für immer FCK
potsdamteufel hat geschrieben:ich habs immer gewusst, der Macho war immer ein echter Lautrer! ein echtes Vorbild für alle
das hab ich mir eben auch gedacht! einer der wenigen , die noch mit dem herzen dabei waren!
Alb-Teufel hat geschrieben:Und ich bin verdammt froh, dass Kuntz da ist! Alles andere wäre einfach nur schrecklich gewesen, aber so hat man irgendwie das Gefühl, dass auch ein Abstieg nicht das Ende ist, sondern dass wir es GEMEINSAM wieder nach oben schaffen!
Das Gefühl hab ich auch. Danke Stefan, dass du dich dieser Aufgabe stellst und uns unseren FCK erhälst. Viele ehem. Spieler haben sich aus reinem Eigeninteresse angetragen, aber keiner wie Stefan der Sache wegen!
Ich hab dich als Spieler verehrt und ich tue es auch gegenüber dem Menschen Stefan Kuntz.
Ich wette mit euch, dass ein Macho unter Kuntz nicht hätte gehen müssen....
DANKE und Respekt Stefan Kuntz!
Und ebenfalls tausend Dank an Jürgen Macho!
Ebenfalls ein Mann mit Herz für den FCK! Ein toller Kerl!
Wenn ich daran denke, wie er ausgebootet wurde packt mich die kalte Wut....
"Sieger zweifeln nicht und Zweifler siegen nicht!" (Gerry Ehrmann)
von der einstellung her immer ein vorbild....
Zu SK: Was ist daran ein Fehler mit den Waldhöfern abzusteigen ?
Stefan ist ein lauterer. Er ist ein wahrer Sportsmann und Mensch. Auch in Bochum war er bei den Fans sehr beliebt. Und beim FCK geht er mit noch mehr Herzblut zur Sache. Man kann einfach nur sagen danke, danke Stefan. Und Jürgen, Du bist ein echter Kerl, wenn Du wirklich am Sonntag da bist, hast Du eine Applaus und Sprechchöre verdient. Was ich aber kurz anmerken möchte, gebt bitte nicht Fromlowitz die Schuld am Verkauf von Jürgen. Der Trianer musste sich für einen Torwart entscheiden und Flo wollten viele im tor haben, dass er sich verletzt, kann man nicht ahnen, aber das er jetzt nach Wolfsburg geht finde ich eine Sauerei.
Vielleicht schaut der Jürgen ja noch beim SK im Büro vorbei und bekommt einen schicken Vertrag vorgesetzt.
In diesem Sinne.
Nur der FCK
2) Jürgen Macho ist ebenso ein Spitzentyp!
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