Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.

Beitragvon paulgeht » 09.12.2014, 17:00


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Im Blickpunkt: Der FCK und die Medien
Festgefahrene Fronten


Der FCK und die Medien, das scheint aktuell keine einfache Beziehung zu sein. Vor allem die Vorwürfe im Zuge des neuen Stadion-Pachtmodells sorgten zuletzt für viel Gesprächsstoff. Wer trägt Schuld an der negativen Berichterstattung über den Verein? Ist der FCK selbst machtlos? DBB-Autor paulgeht hat sich die gegenwärtige Situation näher angeschaut.

Es war die Jahreshauptversammlung am 23. November, die das ambivalente Verhältnis des FCK zur Medienwelt am besten veranschaulichte: Zunächst die Rede des Aufsichtsratsvorsitzenden Dieter Rombach, der für seinen Bericht nach eigener Aussage Teile seines eigenen Textes verwarf und stattdessen einen Kommentar von Rheinpfalz-Redakteur Oliver Sperk vorlas. Ein Kommentar, der die Arbeit der Vereinsführung lobend zusammenfasste. Und da war der Moment, als der Vorsitzende des Ehrenrates, Burkhard Schappert, an das Mikrofon trat und unbedingt in Richtung des FAZ-Journalisten Michael Ashelm nachlegen wollte: „Ich möchte auch noch mal draufhauen: Ihr Chefredakteur sollte Sie feuern, aber dann können Sie ja Pressesprecher beim Bund der Steuerzahler werden“.

Zwei kurze Sequenzen, die verdeutlichen, wie der FCK sich aktuell in den Medien repräsentiert sieht und sich selbst präsentiert. Woher kommt es, dass sich der Verein in den letzten Wochen und Monaten immer wieder einer eher kritischeren Berichterstattung ausgesetzt sah? Gibt es eine übergreifende Kampagne gegen den FCK? Wird der Verein als politischer Spielball missbraucht? Arbeiten manche Zeitungshäuser und Rundfunkanstalten nicht gründlich genug? Und hat der FCK tatsächlich keine Chance, sich dagegen zu wehren?

Juristische Schritte als Ausweg?

Wie jeder andere Bundesligaverein hat der 1. FC Kaiserslautern eine PR- und Presseabteilung, die für Auskünfte an die Presse verantwortlich ist, aber auch durch eigene Mitteilungen das Image des FCK lenken und repräsentieren soll. Bestenfalls kann der Verein damit die Berichterstattung in seinem Sinne beeinflussen. Unabhängig davon, wie gut dieser Austausch zwischen Verein und Medien funktioniert: wenn sich die Vereinsverantwortlichen einer Kampagne ausgesetzt sehen und in der Presse aus ihrer Sicht wiederholt falsche Tatsachen behauptet werden, müssen sie sich im Interesse des eigenen Vereins irgendwann mit juristischen Schritten wehren.

Zu diesem Schluss kam der FCK am am 2. Dezember (Link). Als Reaktion auf die vom Bund der Steuerzahler Rheinland-Pfalz (BdSt) in seinem „Schwarzbuch 2014“ aufgeführten Anschuldigungen teilte der Klub mit: „Tatsächlich sind die Vorwürfe haltlos. Da sich der Bund der Steuerzahler gleichwohl weigerte, seinen Bericht zu korrigieren, ist der FCK nun mehr gerichtlich gegen die Veröffentlichung vorgegangen.“ Konkret wurde eine Unterlassungsklage gegen zwei Passagen erwirkt, wie der BdSt seinerseits mitteilt (Link). Es scheint, als hätten die FCK-Verantwortlichen am Ende tatsächlich juristische Mittel als letzten Ausweg im Umgang mit dem Steuerzahler-Bund gesehen.

Dabei hatten es die Verantwortlichen im Frühjahr 2014 noch anders versucht - man wolle mit Argumenten überzeugen, wurde damals verlautbart. Einem kämpferischen Auftritt von Stefan Kuntz in der SWR-Sendung „Zur Sache Rheinland-Pfalz“ Ende März (Link) folgte wenige Tage später die Bereitschaft, einen umfassenden Fragenkatalog des Bundes der Steuerzahler zum neuen Pachtmodell zu beantworten, (Link). So wollte man die erhobenen Vorwürfe entkräften, obwohl der Verein grundsätzlich keiner Auskunft verpflichtet ist. „Gegenüber einem privaten Verein haben wir keine Auskunftsansprüche. Deshalb haben wir den FCK-Vorstand anfangs auch nicht gefragt“, sagt René Quante, BdSt-Vorsitzender, „Nachdem Herr Kuntz sich Anfang des Jahres öffentlich darüber beklagt hatte, habe ich mit ihm telefonisch vereinbart, dass der FCK unsere Fragen erhält und diese so gut es geht beantwortet werden.“ Doch seitdem herrsche in dieser Sache Funkstille. Auch auf Nachfrage war laut René Quante „in dieser Sache von der FCK-Pressestelle leider nichts Definitives mehr zu erfahren.“ Mit einer Ausnahme: Ursprünglich sollten die Fragen bis zum 10. Oktober beantwortet werden. Doch sowohl der Verein als auch die Stadiongesellschaft, die ebenfalls einen Fragenkatalog erhielt und anders als der Verein zur Auskunft verpflichtet ist, baten um eine Fristverlängerung bis Ende des Monats, wie der Steuerzahler-Bund am 13. Oktober mitteilte (Link). Doch bis heute wartet man beim BdSt auf die Antworten.

Auf Nachfrage beim FCK sagt Pressesprecher Stefan Roßkopf dazu: „Für die Beantwortung dieser Fragen ist die Stadiongesellschaft zuständig, nicht der 1. FC Kaiserslautern.“ Man hat es sich also im Laufe der letzten sechs Monate auf der Geschäftsstelle anders überlegt. „Weitere Anfragen von uns, zum Beispiel zum Zinssatz der verlängerten Pachtstundung wurden entweder ignoriert oder die Beantwortung unter Verweis unserer fehlenden Auskunftsansprüche verweigert“, berichtet René Quante weiter und fügt an: „Wie seriös es in der Öffentlichkeit wirkt, erst fehlende Fragen des BdSt zu beklagen und diese dann nicht zu beantworten, muss der FCK für sich entscheiden.“

Tatsächlich ist das ein wichtiger Punkt, wenn es um die Außendarstellung des FCK geht. Wie nötig und wie erfolgversprechend der juristische Weg ist, werden die Vereinsverantwortlichen selbst am besten zu beurteilen wissen. Eher unglücklich wirken in diesem Fall allerdings das Beklagen mangelnder Nachfrage, dann die Gesprächsbereitschaft, anschließend der Rückzieher und nun die Unterlassungserklärung. Die Phase des Dialogs ist längst vorbei, zu einem Gespräch „auf Basis von Fakten“, wie Fritz Grünewalt im SWR sagte, wird es trotz gegenseitiger Angebote voraussichtlich nicht kommen.

Selbst da scheint allerdings eine gewisse Unklarheit zu herrschen. Während der FCK in seiner Pressemitteilung vom 2. Dezember erklärt, dass sich der Steuerzahler-Bund „nach Erlass der einstweiligen Verfügung“ beim FCK gemeldet „und um einen Dialog gebeten“ habe, berichtet die SWR-Landesschau am 3. Dezember (Link) dagegen, dass der Steuerzahler-Bund das Gesprächsangebot des FCK abgelehnt habe, da es zeitgleich mit der Unterlassungerklärung eingegangen sei. So oder so - die Fronten sind festgefahren, Näheres wird spätestens der anberaumte Gerichtstermin im Februar zeigen.

UPDATE: Der FCK und der BdSt wollten sich zu einem informellen Gespräch treffen, um die Möglichkeit einer außergerichtlichen Einigung zu erörtern. Da allerdings zeitgleich mit der Einladung zu diesem Gespräch die Pressemitteilung des FCK herausgegeben wurde, in der unter anderem über die Prüfung von Schadensersatzansprüche seitens des Vereins informiert wird, sagte René Quante das Gespräch ab. Beide Parteien treffen sich nun erst im Februar 2015 zur Güteverhandlung.

Vorerst keine juristischen Schritte gegen die FAZ

Dass der Verein auch anders vorgehen kann und will, zeigt der Umgang mit Michael Ashelm. Der FAZ-Journalist, der auf der Jahreshauptversammlung heftig kritisiert wurde, hatte spätestens mit seinem Artikel „Pfälzer Wahrheiten“ Mitte November (Link) den ganzen Zorn der Vereinsführung auf sich gezogen. Ein Dringlichkeitsantrag forderte den Vorstand sogar auf, auf der JHV zu den darin enthaltenen Aussagen Stellung zu beziehen. Die folgende, emotionale Auseinandersetzung verschob sich zwar mit zunehmender Dauer von einer sachlichen zu einer persönlichen Abrechnung, Stefan Kuntz und Fritz Grünewalt bezogen aber letztlich klar Stellung: Die Vorwürfe seien komplett haltlos.

Trotzdem wird der FCK die Aussagen Ashelms juristisch nicht anfechten, auch wenn man sich darüber intensiv beraten habe, wie Stefan Roßkopf erklärt,: „Wir erachten es zum jetzigen Zeitpunkt als nicht sinnvoll, kostspielige juristische Schritte gegen einen großen Medienkonzern wie die FAZ einzuleiten.“ Der Verein werde stattdessen, so Stefan Roßkopf weiter, in Zukunft die Mitglieder und Fans weiter über falsche Behauptungen aufklären. Womit er indirekt auf den Umgang des FCK mit kritischen Schlagzeilen zurückkommt.

Ein Boykott als Lösung

Wie schon der gescheiterte Dialog mit dem BdSt zeigt, muss sich der FCK den Vorwurf gefallen lassen, in Phasen kritischer Berichterstattung nicht immer souverän agiert zu haben. Beispielhaft ist in diesem Zusammenhang der Boykott der SWR-Sendung „Flutlicht“, der über einen längeren Zeitraum aus Protest gegen die Berichterstattung des SWR aufrechterhalten wurde. Ein Schritt, zu dem sich der FCK auch auf Wunsch der eigenen Anhängerschaft entschlossen habe, betont Stefan Roßkopf: „Viele Fans hatten den Verein nach der Berichterstattung des SWR zu nicht-sportlichen Themen aufgefordert, er solle sich klar und deutlich positionieren.“ Als Konsequenz schickte der FCK über mehrere Monate keine Spieler oder Funktionäre in die Sendung nach Mainz.

Die Frage ist, ob solche „PR-Mittel“ einen nachhaltigen Wert für den FCK haben? Ganz abgesehen davon, ob es sich der Verein überhaupt erlauben kann, die schmalen Lücken auszulassen, die ihm im vollgepackten Fußball-Fernsehprogramm bleiben: darf sich der FCK einer öffentlichen Debatte verschließen und aus Protest sogar Sendungen boykottieren? Als Verein darf er es natürlich, niemand zwingt ihn, sich in den Medien zu äußern. Doch es geht um das eigene Image, um die äußere Attraktivität für Fans und Sponsoren. Es geht dabei um eine gewisse Souveränität im Umgang mit Negativschlagzeilen. Natürlich ist es hart und unangenehm, wenn in der breiten, öffentlichen Diskussion nicht durchgehend mit fairen Argumenten „gekämpft“ wird. Es mag lästig sein, jeden kleinsten Vorwurf zu kommentieren oder korrigieren, wenn er sich als falsch herausstellt. Aber gerade dann wäre es umso wichtiger, die eigene Sichtweise nach außen zu tragen, sich Gehör zu verschaffen, ein klares Statement abzugeben und Zusammenhänge zu erklären. Auch wenn man als Verein damit manchmal in eine mühevolle Vorleistung treten muss - wer die Chance zum Dialog nicht nutzt, der kann sich auch nicht in seinem Interesse wehren.

Der Boykott wurde inzwischen aufgehoben. Diese Entscheidung fiel nach einem „rund dreistündigen intensiven Gespräch zwischen der Vereinsführung des 1. FC Kaiserslautern und den zuständigen Verantwortlichen des SWR“, berichtet Stefan Roßkopf, worauf Ende Oktober erstmals Markus Schupp und zwei Wochen später Stefan Kuntz bei „Flutlicht“ zu Gast waren.

Eiertanz mit der AZ

Ohnehin müssten doch jetzt in Bezug auf das Pachtmodell nach dem „Grünen Licht aus Brüssel“ sämtliche Fakten und Argumente für den FCK sprechen. Da das Zukunftsmodell von großer Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit des FCK ist, wäre allmählich die Zeit gekommen, dass letzte Unklarheiten ausgeräumt werden.

Gerade in diesem Zusammenhang irritiert es dann, dass die Allgemeine Zeitung unter der Fragestellung „Was wurde in Brüssel geprüft?“ am 17. November (Link) berichtete, dass der FCK „trotz mehrfacher Anfrage“ nicht bereit war, seine Aussagen über das positive Signal aus Brüssel zu belegen.

Der Autor Markus Lachmann kontaktierte den Verein mit der Frage, ob es möglich sei eine Kopie der schriftlichen EU-Bestätigung zu bekommen. Nachdem er später selbst bei der EU-Kommission Erkundigungen einholte, präzisierte Lachmann seine Anfrage, nämlich ob das Zukunftsmodell nach Kenntnis des Vereins unter die Allgemeine Freistellungsverordnung falle. Daraufhin wurde der AZ-Journalist vom Verein aufgefordert, seine eingeholte Stellungnahme von der EU an den FCK weiterzuleiten, wozu der Journalist nicht bereit war. Nach mehreren Tagen ließ ihn der FCK wissen, dass man auf seine Anfrage nicht reagieren werde, solange er kein offizielles Dokument mit einer Stellungnahme der EU-Kommission vorlegen könne. Warum der Verein zu keiner eigenen Stellungnahme bereit war oder weshalb er diese nicht abgeben konnte, erklärte er nicht.

Auf die Frage, warum der FCK seine Aussagen gegenüber Markus Lachmann und der AZ nicht belegen wollte, antwortet Stefan Roßkopf: „Wir haben Herrn Lachmann, wie auch anderen Medienvertretern, zu diesem Zeitpunkt mitgeteilt, dass wir in dieser Sache zunächst unsere Mitglieder im Rahmen der Jahreshauptversammlung informieren und keine Stellungnahmen mehr an Medien hierzu abgeben.“ Allerdings sei das erst nach der Veröffentlichung des Artikels und über eine Woche nach seiner ersten Anfrage der Fall gewesen, berichtet Markus Lachmann.

Es mag Gründe gegeben haben, weshalb der FCK das EU-Schriftstück nicht einfach weiterreichen durfte. Stefan Roßkopf erklärt zum Beispiel, dass es sich „um ein internes Papier der Bundesregierung“ handeln würde, das nicht an den 1. FC Kaiserslautern adressiert sei. Dann verwundert es allerdings, warum man diesen Sachverhalt von Vereinsseite nicht einfach klipp und klar darlegen kann, stattdessen von einem Journalisten die Vorlage einer Stellungnahme aus Brüssel fordert. „Wenn es eine Art Letter of Comfort gibt“, meint Markus Lachmann dazu, „hätte man es mir ja sagen können.“ Die Information über die Existenz eines solchen Briefes bekam er stattdessen aus Mainzer Regierungskreisen, wie er in seinem Artikel schreibt. Und er fügt darin an: „Wenn dies der Fall ist, wäre der Club tatsächlich auf der sicheren Seite.“

Stefan Kuntz findet die richtigen Worte für die Zukunft

Hat der FCK also die Chance verpasst, sich in dieser Angelegenheit gut zu repräsentieren? „Der FCK“, so sagt Lachmann „hätte sicherlich den Artikel noch in seinem Sinne beeinflussen können.“ Ähnlich äußert sich auch René Quante in Bezug auf das EU-Schreiben: „Der FCK-Vorstand hätte mit der Veröffentlichung dieses Papiers jeden Zweifel und Misstrauen zerstreuen können.“ So bleiben Missverständnisse, wilde Spekulationen und viele, viele Diskussionen rund um den Verein.

Es wäre wünschenswert, wenn der FCK künftig in diesen Dingen aktiver und transparenter agiert. Stefan Kuntz fand da auf der Jahreshauptversammlung die richtigen Worte: Der Verein habe seine Mitglieder und Fans in letzter Zeit mit den Vorwürfen in der Öffentlichkeit zu lange alleine gelassen. Der FCK habe kaum Argumente geboten, mit denen sich die Anhängerschaft in der öffentlichen Debatte zur Wehr setzen konnte. Das solle sich in Zukunft ändern.

Wenn die Verantwortlichen ihren Worten Taten folgen lassen, sich in den Medien deutlicher und im Sinne des FCK zu bestehenden Unklarheiten äußern, wäre wohl wirklich allen geholfen. Den Fans. Den Mitgliedern. Den Journalisten. Und nicht zuletzt auch dem FCK selbst.

Quelle: Der Betze brennt
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Beitragvon CharlyRedDevil » 09.12.2014, 17:12


paulgeht hat geschrieben: ... Boykott der SWR-Sendung „Flutlicht“, der über einen längeren Zeitraum aus Protest gegen die Berichterstattung des SWR aufrechterhalten wurde. Ein Schritt, zu dem sich der FCK auch auf Wunsch der eigenen Anhängerschaft entschlossen habe, betont Stefan Roßkopf: „Viele Fans hatten den Verein nach der Berichterstattung des SWR zu nicht-sportlichen Themen aufgefordert, er solle sich klar und deutlich positionieren.“ Als Konsequenz schickte der FCK über mehrere Monate keine Spieler oder Funktionäre in die Sendung nach Mainz.


Also hat man den Fans zuliebe den SWR boykottiert, das ist ja ein Ding...

Seriöse und professionelle Pressearbeit sieht anders aus. Wenn der SWR als "unser" Fernsehsender eine aus FCK-Sicht falsche oder unsachliche Berichterstattung bringt, dann muss man sich mit ihnen auseinandersetzen und sie nicht boykottieren.

Das hat ungefähr das gleiche Niveau, wie unliebsame Kommentare auf Facebook zu löschen. :nachdenklich:

Ansonsten danke für den unaufgeregten, sachlichen Bericht über die Geschehnisse der letzten Monate. :daumen:

Bin gespannt, ob irgendjemand auf die viel zitierten "Fakten" eingeht, oder ob wieder nur drauf gehauen wird...



Beitragvon Westerwald Teufel » 09.12.2014, 18:32


Eins ist doch klar. Wer die Berichterstattung in den letzten Monaten verfolgt hat (und über keine weiteren internen Infos verfügt), der ist heute immer noch nicht viel schlauer. Die eine Seite behauptet eine Sache, die andere Seite widerspricht dem.
Eine abschließende klärende Entscheidung scheint es wohl nicht gegeben zu haben seitens der EU. Wenn doch, dann wurde diese bislang nicht veröffentlicht.
Wobei mein Gefühl überwiegt, dass wir jetzt erst einmal auf der sicheren Seite zu sein scheinen, was das Pachtmodell und das Nachwuchsleistungszentrum angeht. Gott sei Dank!
Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, dass weiterhin ein Schwert über uns schwebt.
Und dieses Gefühl würde ich gerne loswerden.
Ich denke, in den nächsten Wochen werden die Dinge noch klarer gestellt werden, von beiden Seiten. Außerdem steht die Entscheidung aus Hamburg noch an, zumindest die Rechtskraftentscheidung, sofern die einstw. Vfg. nicht angefochten wird.
Das wäre ja auch schon ein gutes Signal für uns.

Was den Umgang des Vereins mit den Medien angeht (sprich Boykott usw.): Alles in allem fand ich das gar nicht schlecht. Man muss sich ja nicht alles gefallen lassen. Zugleich habe ich Kuntz bei mehreren Gelegenheiten (z.B. Doppelpass) gesehen, als er seine Sicht und die Sicht des Vereins kundgetan hat. Komplett verschlossen hat man sich also gar nicht.

Noch einmal: Klärung werden - so hoffe ich - die nächsten Wochen bringen.
„Wenn Deutsche so gedemütigt wurden, hält sie nichts mehr auf - die sind glatt in der Lage, uns zu überrennen. Ich weiß das. Ich war in Kaiserslautern. Damit bin ich genug bedient.“ J. Guardiola



Beitragvon Hohenecken » 09.12.2014, 18:36


Dies ist meiner Meinung nach ein lesenwerter Artikel und zeigt auf, mit was wir uns die letzten Monate so rumschlagen durften. Als Beispiel kann man hier noch die Sache zu dem RB-Testspiel in Österreich erwähnen, die sich dann als falsch herausgestellt hatte.

Zum EU-Bescheid: In der Rheinpfalz stand, die Bestätigung würde der Öffentlichkeit nachweislich vorliegen. Wo?

Auf Transfermarkt.de schrieb mal jemand, man hätte DBB in der Akkreditierung eingeschränkt, stimmt das? Hatte das etwas mit dem Wort "mundtot machen" auf der JHV zutun?

paulgeht hat geschrieben:Die Frage ist, ob solche „PR-Mittel“ einen nachhaltigen Wert für den FCK haben? Ganz abgesehen davon, ob es sich der Verein überhaupt erlauben kann, die schmalen Lücken auszulassen, die ihm im vollgepackten Fußball-Fernsehprogramm bleiben: darf sich der FCK einer öffentlichen Debatte verschließen und aus Protest sogar Sendungen boykottieren?


Nein, ich denke nicht. Dies hätte man einfach eleganter lösen müssen.

paulgeht hat geschrieben:Es wäre wünschenswert, wenn der FCK künftig in diesen Dingen aktiver und transparenter agiert. Stefan Kuntz fand da auf der Jahreshauptversammlung die richtigen Worte: Der Verein habe seine Mitglieder und Fans in letzter Zeit mit den Vorwürfen in der Öffentlichkeit zu lange alleine gelassen. Der FCK habe kaum Argumente geboten, mit denen sich die Anhängerschaft in der öffentlichen Debatte zur Wehr setzen konnte. Das solle sich in Zukunft ändern.


:daumen: :daumen:



Beitragvon betzeopa » 09.12.2014, 18:55


Auch Herr Quante und der Bund der Steuerzahler hat einen umfangreichen Frage-Katalog erhalten und diesen bis heute nicht beantwortet. Es sieht leider nach einem politischem Machtkampf auf Kosten des FCK, über spezielle Medien und Vereine die sich zum selbst erklärten Anwalt der Bürger machen, aus.
Von diesem Verein werde ich jedoch nicht vertreten. Wir könnten uns allerdings als FCK Mitglieder und Steuerzahler überlegen alle in den Verein einzutreten und dort tätig zu werden....
Die betroffenen Medien werden sich auf Dauer selbst schaden, weil sie sich von ihren eigentlichen Aufgaben entfernen. Medien sollen Information verbreiten und nicht Meinung machen.
FCK-FKP 5:3;FCK-Bayern 7:4; FCK-Real 5:0; KSC-FCK 3:5; FC Köln-FCK 2:6; FCK-Werder 3:2; FCK-Barcelona 3:1;... unvergessen!



Beitragvon daachdieb » 09.12.2014, 19:47


@paulgeht

Hattest du zu Beginn deiner Arbeit an diesem "Artikel" (denn so würde ich das sowohl der Sprache wegen als auch vom Ton her bezeichnen) schon im Kopf was du als Ergebnis präsentieren wolltest - nämlich die in Zügen "schlechte" Pressearbeit des FCK, oder bist du ergebnisoffen an die Sache ran gegangen? Wie dem auch sei, sollte man ein paar Dinge doch noch erwähnen:

Der BdStZ ist kein Journalist und die Inhalte auf deren Website und ihr Schwarzbuch keine journalistischen Erzeugnisse. Er muß sich somit auch nicht an den Pressecodex halten und zB sauber recherchieren. Da sich dieser Verein u.a. mit dem Thema "Verschwendung von Steuergeldern" beschäftigt ist der FCK als Sportverein eigentlich der falsche Adressat für die Vorwürfe. Er ist Nehmer und nicht Geber der Gelder. Oder wie Mac41 schon zu Beginn der Debatte zu bedenken gab: Wir sind nur der Sack auf den man schlägt. Ziel ist eigentlich der Esel.

Wie die Kommunikation hätte anders laufen können - darüber kann im nachhinein wohlfeil debattiert und geurteilt werden.

Wenn falsche Anschuldigungen über dich verbreitet werden, dann darfst du das so sagen. Und feststellen, daß das nicht hätte sein müssen, wenn vor der Äußerung ein Gespräch gesucht worden wäre. Genau das hat der FCK getan. Dann erst kam der Fragenkatalog. Hast du dir den angesehen? Wenn ich darin Fragen lese wie diese
5) Der FCK hatte ausgeführt, dass das neue Pachtmodell marktüblich wäre. Bitte geben Sie die pachten für Stadien an, die eine zum Fritz-Walter-Stadion vergleichbare Größe haben.

dann würde ich mit dem Kopf schütteln und denken:

Mach deine Arbeit doch selbst. Wir haben hier anderes zu tun. Im Gegensatz zu deinem Verein stehen wir im Konkurenzkampf mit anderen und unsere Mitarbeiter haben wichtigere Dinge zu tun als für dich Recherchearbeit zu leisten. Leg dir einen Praktikanten zu und laß den nach der Antwort suchen.

Die Feststellung des FCK, daß Quante keine Auskunftsansprüche an den FCK hat sind vollkommen richtig. Geht er an die richtigen Stellen, dann bekommt er wie du und ich auch die Auskünfte, die ihm zustehen. Wäre er zu Beginn und VOR den Veröffentlichungen an den FCK herangetreten - man hätte ihn vor Dummheiten bewahren können. Jetzt muß er Kapitel schwärzen und Pressemeldungen von der Website löschen. Im Informations- und Kommunikationszeitalter ein SuperGAU.

Zu Pressevertretern ist die Beziehung eine andere. Eher symbiotisch. Und beim SWR noch einmal "speziell", da er durch Gebühren und nicht mit Verlagsgeld finanziert wird. Deshalb ist die Feststellung von CRD auch vollkommen richtig: Der SWR ist "unser" Sender. Und er steht im (Quoten-)Wettbewerb. Der Sender hat sicher nicht nur von offizieller Vereinsseite sondern auch von Fans "feedback" erhalten. Und wenn sich der Verein entschließt ein paar Monate keine Vertreter mehr in die Sendung zu schicken ist das genau so legitim wie bei jedem Fan, der seinen Unmut kundtut und durch Boykott die Quote "nach unten korrigiert". Nicht daß wir uns falsch verstehen: Der SWR sollte nicht die ausgelagerte PR-Abteilung des Vereins sein. Aber um langfristig "im Geschäft zu bleiben" darf man "Partner" auch nicht zu oft und heftig vor den Kopf stoßen. Oder wie siehst du das?

Bei FAZ und AZ sehe ich nicht, was der FCK da überhaupt machen sollte. Presseanfragen sollten auf jeden Fall beantwortet werden. Zeitnah, und nicht erst nach einer Woche. Wo aber der "Aufschrei" außerhalb der Region Rhein-Hessen und der FCK-Blase gewesen sein soll sehe ich nicht. Man hat eben seine "Freunde". Daß der Ashelm auf die JHV kommt war für die FCK Führung eine Steilvorlage und für Ashelm der nächste "Auftrag" (da ich die FAZ nicht als Zeitungsabo habe kann ich noch nicht einmal sagen, welche Artikel Ashelms dort wirklich im Print erscheinen und welche nur auf der Website - und da auch nie als eyecatcher ganz oben). Alles in allem gut zusammengespielt. Ob das jetzt ein paar Worte zu viel waren liegt im Auge des Betrachters. Stimmungsmäßig wurde dieses Element auf jeden Fall bravourös in die Szenerie integriert.

Mein Fazit:

Alles in allem gibt es nicht wie in deiner Überschrift behauptet festgefahrene Fronten zwischen dem FCK und "den Medien", sondern ganz wenige (noch nicht mal eine Hand voll) Medienvertreter , die - wie Kuntz es an der JHV so schön ausgedrückt hat - uns ans Bein pissen. Denn Quante ist für mich kein "Medienmacher" und mit dem SWR sind die Fronten nicht festgefahren sondern inzwischen geklärt.
Oderint, dum metuant
fck-jetzt.de



Beitragvon paulgeht » 09.12.2014, 20:11


daachdieb hat geschrieben:(...) Denn Quante ist kein "Medienmacher" (...)


Danke für die ausführliche Rückmeldung, @daachdieb. Auf einen Punkt möchte ich schnell und direkt eingehen, weil ich damit gerechnet habe, dass er kommt. Denn ganz so klar ist die Sache in Bezug auf "Quante" oder besser gesagt auf den Bund der Steuerzahler nicht.

Nach eigener Aussage von René Quante ist der BdSt als Herausgeber des Magazins "Der Steuerzahler" als Presse anerkannt und hat dementsprechend "gegenüber staatlichen Stellen sowie Unternehmen in staatlicher Hand Auskunftsrechte". Dieser Punkt ist vor allem in Bezug auf die gestellten Fragen an die Stadiongesellschaft von Bedeutung.

Trotzdem ist der Steuerzahler-Bund natürlich kein "reines" Pressemedium, wie die Allgemeine Zeitung oder die Rheinpfalz.
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Beitragvon wkv » 09.12.2014, 20:24


Das Problem am Auftritt gegenüber Anshelm von Kuntz und dem Unehrenrat Schappert ist die Tatsache, dass er die Solidarisierung unter Presseleuten signifikant verkennt.

Dieses "An den Pranger stellen" oder "dann hau ich auch noch mal drauf" vom Ehrenmann ist kontraproduktiv und wenig souverän. Es mag die "Hängt ihn höher" Stimmung einer JHV bedienen, die Presseleute beeindruckt das aber nicht in der Weise, in der man es wohl möchte.



Beitragvon daachdieb » 09.12.2014, 20:25


paulgeht hat geschrieben:"Der Steuerzahler"[...] als Presse anerkannt und hat dementsprechend "gegenüber staatlichen Stellen sowie Unternehmen in staatlicher Hand Auskunftsrechte".

Danke, so sah ich das im Prinzip auch.
Oderint, dum metuant
fck-jetzt.de



Beitragvon tk » 09.12.2014, 22:40


Klasse Beitrag, der m.E. wichtigen Diskussionen innerhalb einer (nicht immer) aktiven, konstruktiv-kritischen Fanszene den Weg bereitet! Wollemer hoffen, dass er was bewirkt...



Beitragvon AlbiundIssi » 09.12.2014, 23:01


nach lektüre deines eröffnungsbeitrags kann ich nur sagen: so wie du es beschreibst, macht - meiner sicht nach - der fck da ALLES richtig. es gibt eine klare aussage bezüglich EU - belege gehen keinen was an - das einzige, was zählt, ist: dass es so ist

ansonsten haben alle betroffenen gegner einen dämpfer verdient - angefangen beim swr, der plötzlich wieder richtig gut, ausführlich und positiv vom fck berichten kann - komisch, hm? :wink:



Beitragvon Lonly Devil » 09.12.2014, 23:11


(Medial/öffentlich gemeinter Vergleich)
Wenn dir einer auf die Backe haut, dann halte auch die andere hin.

... ... und dann bekommst du einen voll in die Fresse.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------
Gut, dass der Verein dieses Verhalten nicht mehr praktiziert.
Man (der 1.FCK) muss nicht immer alles hinnehmen, was andere über einen auskübeln.
Auch wenn die sich für noch so unantastbar halten.
https://www.youtube.com/watch?v=48grx-7 ... H-y_g9MkxO
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
Gott mag gewisse Machenschaften eventuell vergeben, ICH NICHT!



Beitragvon werauchimmer » 10.12.2014, 06:13


@paulgeht
Aus meiner Sicht ist es kein Zufall, dass der FCK derart in den Fokus gerückt ist.
Zum einen Inhaltlich nicht, was aber aufgrund der Komplexität der Sache fast niemandem vorzuwerfen ist, zum anderen von den ganz normalen "Umgangsformen", die man scheinbar so durch die Bank an den Tag legt.

Es ist aber auch fast logisch, dass der Weggang des einzig bundesligareifen Protagonisten auf dem Berg, Markus Gruber, nicht von einem sagen wir mal stets bemühten Stefan Roßkopf kompensiert werden konnte. Der medien- und berufserfahrene Gruber dürfte den Laden und seine Pappenheimer schon besser im Griff gehabt haben.

Ich denke, dass Dein ansonsten sehr guter Artikel damit auch zur indirekten Kritik an der Arbeit von Roßkopf gerät, dem die Schuhe zumindest anfänglich, nicht gepasst haben dürften.

Ob er es mittlerweile in den Griff bekommt und die Zusammenarbeit ihm besser wird, werden wir sehen.

Letztlich ist aber auch das eigentlich kein Vorwurf an den Berufsanfänger Roßkopf, sondern letztlich an die Vereinsführung, die die Nachfolge von Gruber wohl damit nicht im Sinne des FCK optimal gelöst und mit einem erfahrenen Mann/Frau besetzt haben. Ob der entstandene Imageschaden diesen Schritt rechtfertigt darf aus heutiger Sicht bezweifelt werden.

Ich denke, dass viele der Dinge, die von Dir "kritisiert" oder zumindest hinterfragt werden, von einem Kaliber Marke Gruber still und leise im Hintergrund entschärft worden wären. Dazu war Roßkopf schlicht nicht in der Lage, das Ergebnis sehen wir.

Den FCK hat das viele Probleme bereitet, die Außendarstellung war teilweise katastrophal und dürfte viele Leute und leider auch Sponsoren negativ beeinflusst haben.
Das zeigt auch die Tatsache, dass es selbst für einen professionellen Vermarkter fast nicht zu bewerkstelligen war einen Hauptsponsor (ohne Riesenkampf hätten wir wohl heute noch keinen) zu finden.
Das ist für den FCK generell eh nicht leicht, mit den Irrungen und Wirrungen der Außendarstellung der vergangenen Wochen und Monate aber schon fast unmöglich. Wer bindet sich so eine "Bombe", einen Verein, der derart in der öffentlichen Kritik oder zumindest kritischen Beobachtung der Medien steht als Sponsor ans Bein?

Wir können nur hoffen, dass sich das mit der Zeit einfach bessert und Roßkopf den Laden besser in den Griff bekommt. Die Außendarstellung muss wieder besser werden.



Beitragvon MäcDevil » 10.12.2014, 08:45


Für mich war der FCK in dieser Sache ganze lange Zeit viel zu passive und hätte schon viel früher auf den Tisch hauen müssen. Man hat es nicht getan...das hat man jetzt davon... Das Fass ist übergelaufen !
Die Presseabteilung muss jetzt viel offensiver mit dem Thema umgehen und keine Kosten scheuen diesen Leuten wie Quante usw. an den Karren zu fahren. Ansonsten bleibt man ständig der Spielball der Medien.
Ich hoffe, der FCK hat die Kraft und den Mut alles aus der Welt zu schaffen...
...und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen!" ...und ich lächelte und war froh, und es kam schlimmer...!



Beitragvon salamander » 10.12.2014, 09:08


Wenn man in Quante, Ashelm & Co unabhängige Wahrheitssucher sieht, die durch faire und ergebnisoffene Recherchen Missstände aufklären wollen, dann kann man paulgeht folgen.

Wenn man jedoch eine mehr oder weniger gesteuerte politische Kampagne sieht, mit dem Ziel den Nürburgring-Skandal-Komplex irgendwie auszudehnen und bis zur nächsten Wahl warmzuhalten, dann hat der FCK zwar Fehler gemacht, aber am Ende doch richtig gehandelt. Der Fehler lag daran, zu glauben, man könne dieser politischen Kampagne mit Diskussionsbereitschaft und Offenheit entgegen treten. Die einseitige, polemische Berichterstatuung in FAZ, SWR und AZ, die maßlosen Attacken von Quante ließen doch von Anfang an nur den Schluss zu, dass es hier nicht um den Fusballverein geht. Im Gegenteil, der ist den CDU-nahen Angreifern doch völlig Wurscht.

Der FCK hat mit Kooperationsbereitschaft und Offenheit nicht zu erwarten. Jede Schwäche, jede ausgestreckte Hand wird gnadenlos ausgenutzt werden. Erst nach der nächsten Landtagswahl wird die Kampagne plötzlich abebben. Bis dahin heißt es: dagegen halten!



Beitragvon mxhfckbetze » 10.12.2014, 09:12


Roßkopf macht doch keine Aussendarstellung...die macht doch Kuntz.



Beitragvon FCK58 » 10.12.2014, 09:13


Du kannst auf den Tisch hauen oder du kannst Porzellan zerschlagen. Das ist schon ein kleiner Unterschied. Letzteres ist bei uns aber leider seit einigen Jahren usus.
Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
Hermann Hesse



Beitragvon sow42195 » 10.12.2014, 10:05


Schöner Artikel. Ich schreibe auch einen :-)
Wie einige zuvor bereits schreiben ist mediale Berichterstattung zum Teil auch politisch motiviert und initiiert und dagegen schwer anzukommen. Aber gerade hier ist es dann von Nöten, eine vorausschauende Kommunikationsstrategie zu haben, die keine weitere Angriffsfläche oder Steilvorlagen bzw. Nebenkriegsschauplätze bietet. Diesbezüglich drängt sich bei mir oft der Eindruck auf, dass man wegen zu hohem Adrenalinspiegel oftmals nicht in der Lage ist, wenigstens um eine Ecke zu denken.
Unsere Kommunikation scheint mir zu sehr emotional gesteuert. Insbesondere Stefan Kuntz, aber auch Fritz Grünewalt wirken auf mich sehr impulsiv und teilweise unbeherrscht. Dies führt unter anderem zu unüberlegten und teilweise unpräzisen Aussagen in der Öffentlichkeit, die zum Teil widersprüchlich, zumindest jedoch missverständlich sind und so regelmäßig bei Fans wie auch Medien in dem Vorwurf enden, die Unwahrheit gesprochen zu haben. Sie bieten Raum für Spekulationen und Folgeberichte.

Die Reaktion gegenüber kritischen Medienberichten wie öffentlichen Drohungen, Medienboykotten oder der Verweigerung von Informationen sind aus meiner Sicht ebenso nicht zielführend. Unerreicht in diesem Zusammenhang bisher das unsägliche Verhalten der Verantwortlichen auf der JHV.
Ich wünsche mir deutlich mehr Strategie und Souveränität nach außen. Keine Boykotts oder ähnliches, Fragen aller Medien stets präzise, überlegt und souverän beantworten.
Bei falschen Darstellungen die Dinge intern (bei dem jeweiligen Medium) kritisch ansprechen, da gerne auch mal richtig auf den Tisch hauen, drohen und zur Not auch klagen - aber nach außen immer abgeklärt bleiben und keine neue Angriffsfläche bieten. Ich bin mir sicher, hätte man wegen dem FAZ-Artikel (der kurz vor der JHV erschien) dort vorgesprochen, hätte Herr Anshelm intern einiges an Ärger bekommen. Ein solcher Artikel kann nicht dem Anspruch einer Zeitung wie der FAZ genügen. Es geht nicht darum, den Kopf einziehen oder die Dinge hinzunehmen. Es geht um strategisch kluges Verhalten.
Souveränität und Zurückhaltung gilt auch für Gegendarstellungen und das Auskosten von Erfolgen. Sollte man sich mit der PM zur einstweiligen Verfügung gegen den BdSt inhaltlich zu weit aus dem Fenster gelehnt und damit ein Eigentor geschossen haben, ist das für mich ein weiterer selbstverschuldeter medialer Gau. Unsäglich auch die Sache mit Layenberger…

Was mir im Artikel von paulgeht fehlt: Die Tatsache, dass die Rheinpfalz Betze-Partner ist. Dies wird auch einen Einfluss haben. Alleine dass der Rheinpfalz bei dieser Konstellation die notwendige Distanz für eine kritische Berichterstattung fehlen muss, ist doch klar. Die tendenziell positiven Artikel verlieren ihre positive Wirkung für den Verein, weil sie keiner ernst nimmt. Viel schlimmer ist aber, dass sich das aus meiner Sicht negativ auf die Berichterstattung anderer Zeitungen / Verlage auswirkt, die in Konkurrenz zur Rheinpfalz stehen.
Der Artikel von paulgeht zeigt doch deutlich, wie verschnupft Journalisten ab und an reagieren, wenn ihre Fragen nicht ausreichend beantwortet werden - und das dann in ihren Berichten zum Ausdruck kommt. Ich erlebe das auch in meinem Beruf. Wenn dann noch der Verdacht im Raum steht, dass das Konkurrenzprodukt besser (exklusiver) bedient wird muss man sich über nichts mehr wundern. Vielleicht ist das der Kern des Konflikts mit der AZ, während es bei der FAZ eher politische Motive sind.
Tradition ist eine Laterne, der Dumme hält sich an ihr fest, dem Klugen leuchtet sie den Weg (George Bernard Shaw)



Beitragvon paulgeht » 10.12.2014, 11:20


werauchimmer hat geschrieben:(...)
Ich denke, dass Dein ansonsten sehr guter Artikel damit auch zur indirekten Kritik an der Arbeit von Roßkopf gerät, dem die Schuhe zumindest anfänglich, nicht gepasst haben dürften. (...)


Diesen einzelnen Punkt aus deinem ganzen Post möchte ich kurz rausgreifen: Ich denke nicht, dass das zwingend auf eine Kritik an Einzelpersonen hinauslaufen muss, so möchte ich das auch nicht verstanden wissen. Denn wenn deren Zusammenfassung verkürzt wäre: "Der/Die kann seinen Job nicht", wäre das ziemlich anmaßend von mir.

Mir geht es mehr um den grundsätzlichen Umgang, nennen wir es meinetwegen die grundsätzliche "Philosophie der Außendarstellung", die man beim FCK verfolgt hat.

salamander hat geschrieben:Wenn man in Quante, Ashelm & Co unabhängige Wahrheitssucher sieht, die durch faire und ergebnisoffene Recherchen Missstände aufklären wollen, dann kann man paulgeht folgen.(...)


Ein weiterer wichtiger Punkt, den man in zwei Dimensionen betrachten kann: Selbst wenn wir davon ausgehen, dass wir der Spielball einer größeren politischen Kampagne sind, verstehe ich den Kurs nicht. Denn trotzdem bleibt für uns das "Tagesgeschäft", in dem wir uns gut verkaufen und darstellen müssen. Man könnte auch sagen: Wir bieten aufgrund Fehler in längerer Vergangenheit nunmal diese Angriffspunkte, dann müssen wir nun für uns das beste daraus machen. Das zielt dann in einen souveränen, positiven Umgang mit solchen Vorwürfen und in eine offensive Außendarstellung, wenn es um die Widerlegung falscher Tatsachen geht - so wie das SK beispielsweise am Anfang im SWR ("Zur Sache Rheinland-Pfalz") gemacht hat. Der "Rückzug" ist dagegen keine gute Idee. Erst recht, wenn man doch alle Trümpfe in der Hand hat.

Ich denke auch, @salamander, dass du zum Beispiel in Bezug auf Markus Lachmann etwas unfair bist. Denn die "Episode" um diesen Comfort Letter zeigt doch sehr schön, wie einfach es gewesen wäre: Auf die Frage, ob der FCK einen solchen Brief erhalten hat (was uns ja hier tagelange Diskussionen beschert hat), schreibt Lachmann:
    „Wenn dies der Fall ist, wäre der Club tatsächlich auf der sicheren Seite.“
Es wäre doch also recht einfach gewesen, von Vereinsseite diesen Ball ins Tor zu schießen und damit das Spiel zu entscheiden, quasi selbst abzupfeifen, wenn ich in diesem Bild bleiben darf. Oder, wenn dies eben nicht möglich ist, hätte man doch zumindest kurz erklären können, warum ein Nachweis gegenwärtig nicht zu erbringen ist. Stattdessen ging es hin und her und am Ende haben wir wieder ein riesengroßes Missverständnis am Hals.

Grundsätzlich sollten wir uns vielleicht auch noch einmal klar machen, dass es absolut in Ordnung und richtig ist, wenn die Medien kritisch nachfragen. Nur um das im Fall der AZ einzuordnen: Der Verein veröffentlicht eine PM und ein Journalist fragt nach. Ich sehe darin jetzt nicht das ganz große Problem oder gar den ganz großen, medialen Angriff.
Bild
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Beitragvon The Blackout » 10.12.2014, 11:29


Was von der FAZ zu halten ist kann man sich ja auf Youtube in einem Interview von Herrn Udo Ulfkotte anschauen.



Beitragvon daachdieb » 10.12.2014, 11:36


The Blackout hat geschrieben:... Herrn Udo Ulfkotte ...

Nee du, lieber nicht.
Oderint, dum metuant
fck-jetzt.de



Beitragvon allemann5 » 10.12.2014, 11:55


Bei diesem Möchtgern Pressesprecher ist es nicht verwunderlich das nichts kommt.Er hat sich bei Jäggi eingeschleimt und sich kontinuierlich unentberlich gemacht. Das man so einen zum Pressesprecher macht, zeigt die Qualität der Herren die Ihn als solchen eingestellt haben.Woher sollte Er diesen Beruf auch können. Als Fanvertreter hat Er diese Voraussetzungen sicher nicht nachgewiesn. Aber das ist auf dem Berg auch nicht Bedingung.Da kann jeder alles machen,ob qualifiziert oder nicht.



Beitragvon The Big Easy » 10.12.2014, 12:10


Das ist jetzt etwas unfair. Roßkopf hat Journalismus studiert (oder wie auch immer der Studiengang heißt), darüberhinaus einige Jahre u.a. unter Gruber Berufserfahrung gesammelt. Für einen Zweitligaverein ist seine Beförderung jetzt nicht völlig abwegig.
Nichts Genaues weiß man nicht



Beitragvon Markttingler » 10.12.2014, 12:51


allemann5 hat geschrieben:Bei diesem Möchtgern Pressesprecher ist es nicht verwunderlich das nichts kommt.Er hat sich bei Jäggi eingeschleimt und sich kontinuierlich unentberlich gemacht. Das man so einen zum Pressesprecher macht, zeigt die Qualität der Herren die Ihn als solchen eingestellt haben.Woher sollte Er diesen Beruf auch können. Als Fanvertreter hat Er diese Voraussetzungen sicher nicht nachgewiesn. Aber das ist auf dem Berg auch nicht Bedingung.Da kann jeder alles machen,ob qualifiziert oder nicht.

...schließe mich vollumfänglich an. Ich habe quasi das Gleiche schon mehrfach in der Vergangenheit geschrieben und wiederhole gern auch nochmal meinen Hinweis, daß der "Pressesprecher" ua auch eine Repräsentationsfigur des Vereins darstellt ! :nachdenklich:

Im übrigen finde ich die in manchen posts gebrachten "politischen Gründe" als reine Hypothesen oder gar "Verschwörungstheorien" gegen- in diesem Falle -die CDU. Es war schließlich zu Zeiten Beck`s und seiner SPD als die Weichen für das neue Stadion gestellt wurden und von dem oder der SPD kommt i.d.S. überhaupt nichts!!!
Nur zur Klarstellung: ich habe weder mit der einen oder anderen Partei zu tun oder identifiziere mich damit, ich äussere mich als neutraler Bürger unseres Landes. Es geht mir einzig und allein um unseren FCK :daumen:



Beitragvon jürgen.rische1998 » 10.12.2014, 13:10


Markttingler hat geschrieben:
Im übrigen finde ich die in manchen posts gebrachten "politischen Gründe" als reine Hypothesen oder gar "Verschwörungstheorien" gegen- in diesem Falle -die CDU. Es war schließlich zu Zeiten Beck`s und seiner SPD als die Weichen für das neue Stadion gestellt wurden und von dem oder der SPD kommt i.d.S. überhaupt nichts!!


Die CDU stand damals sehr wohl auch hinter der WM Bewerbung. Jetzt machen die nur so, als hätten sie damit gar nichts am Hut gehabt und nutzen die ganze Geschichte populistisch aus. Die schenken sich doch in der Beziehung alle nichts.

Nach der WM haben sie ALLE geschrien. Aber den Scherbenhaufen haben sie der Stadt und dem FCK alleine überlassen...

Landes- und Bundespolitiker machen am Besten einen riesen Bogen um den Berg, wenn sie nicht beweisen können, dass sie schon zu Kindestagen FCK Fan waren :D
Omnia vincit amor




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