Fragen, Antworten und Anekdoten zur Geschichte des FCK.

Beitragvon Thomas » 16.01.2013, 19:35


Harry Koch: Wie wird man Liebling der Fans?

Harry Koch arbeitet heute erfolgreich als Gesundheitsmanager, mit einer Rückkehr in den Fußball liebäugelt er gleichwohl. Seine langen Haare sind ab. Auch der Schnurrbart. Ansonsten ist Harry Koch immer noch Harry Koch. Eine Legende in Lautern, so beliebt wie kein anderer. Zu seiner Zeit hat das ganze Stadion seinen Namen gerufen, die "Harry-Harry"-Chöre sind unvergessen. Der Verteidiger hat das 3000. Bundesligator für Kaiserslautern erzielt, auch das erste im neuen Jahrtausend. Die Fans haben ihn dafür gefeiert, geliebt haben sie ihn für etwas anderes. Über das Phänomen Fanliebling spricht Koch im DFB.de-Interview mit Redakteur Steffen Lüdeke.

DFB.de: Herr Koch, Sie müssen es wissen: Wie wird man zum Liebling der Fans?

Harry Koch: Zwischen mir und Lautern hat es einfach gleich gepasst. Ich hatte damals auch ein Angebot aus meiner Heimat Nürnberg, Interesse gab es zudem vom FC St. Pauli. Aber als ich mich dann näher mit dem FCK befasst habe, war mir schnell klar, dass ich als Arbeiter, als Kämpfer gut auf den Betzenberg passen würde. Für mich war die Konstellation auch deswegen günstig, weil Trainer Friedel Rausch mir von Beginn an das Vertrauen gegeben hat. Ich war sofort Stammspieler und habe das gemacht, was ich kann: ehrliche Arbeit abliefern, von der ersten bis zur letzten Minute. Das kam gut an bei den Fans in der Pfalz. Und daraus ist nach und nach eine sehr enge Verbindung gewachsen.

DFB.de: Sie waren aber nicht der einzige, der damals in Lautern ehrliche Arbeit abgeliefert hat. Und doch war niemand so beliebt wie Sie. Irgendetwas müssen Sie gehabt haben, was über das Rennen und Kämpfen hinausgeht.

Koch: Das stimmt schon, aber was genau das war, kann auch ich nicht so richtig sagen. Es hat bestimmt eine Rolle gespielt, dass ich mich immer gestellt und die Nähe zu den Fans gesucht habe. Auch wenn wir mal ein Spiel verloren hatten, habe ich mich nie versteckt und bin immer mit den Fans in Dialog getreten. Auch ansonsten habe ich mich mit meiner Familie nie abgeschirmt. Wir sind in Kaiserslautern wie jeder andere auch durch die Stadt gebummelt, sind Kaffee trinken gegangen. Dabei war ich für die Fans immer ansprechbar. Ich kann mir vorstellen, dass sie dies als etwas Besonderes empfunden haben. Ich habe ihnen immer gerne zugehört und mich mit ihnen ausgetauscht. Wir waren auch oft zu Fanveranstaltungen geladen, ich habe das nie als Pflicht empfunden. Mir hat es Spaß gemacht, mit den Menschen zu kommunizieren, die uns am Wochenende im Stadion unterstützen. (...)

Quelle und komplettes Interview: DFB
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon NebuLa_KC » 16.01.2013, 19:49


Harry! Harry!! :teufel2: :love:

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Beitragvon TDFCK » 16.01.2013, 20:18


Harry, du bist der Beste.
War damals ne geile Zeit.



Beitragvon Hellboy » 16.01.2013, 21:52


Da liest man "Haare ab, Schnuppes ab" und klickt neugierig auf den Link, und es öffnet sich ein Foto von Guardiola auf der News-Seite... Ich denk nur so: "Krass, DAS ist Harry Koch?" Hat mal kurz gedauert... :lol:
10



Beitragvon maxsz » 16.01.2013, 22:39


Vorbereitung für die weiteren Rückrundenspiele ? Interview lesen ! Zumindest der Großteil der Mannschaft: Macht uns den Harry :teufel2:

Ein bisschen schade finde ich es aber, dass Harry bei der Frage nach Identifikationsfiguren nicht auf Sippel und Heintz eingeht, die beide voll und ganz hinter dem Verein stehen, sich mit ihm identifizieren und das auch durch Einsatz und Kampf zeigen :doppelhalter:
Was annerschdwu e Blumevas', des is bei uns e Schobbeglas



Beitragvon teufelwiesbaden » 16.01.2013, 23:00


Unser guter Harry war technisch limitert, aber ein großer Kämpfer und Antizipator.
Als Publikumsliebling wurde sein Selbstvertrauen immer größer und er immer besser.
Vertrauen zahlt sich aus.
Das ist heute leider nicht meht möglich, wenn SK in jeder Saison gefühlte neue 20 Spieler holt :?:
"Eines weiß man,wenn du das versuchst, wenn du glaubst in die Sache, wenn du gibst nie auf, dann ist wirklich in Fußball alles möglich."
Milan Sasic am 18.05.2008



Beitragvon Freakcityteufel » 16.01.2013, 23:29


Ach ja unser Harry... ich durfte ihn auch mal persönlich kennenlernen, da mein Vater ihn in der Jungend einige Jahre trainiert hat.
Aber weiß einer näheres zu der Geschichte mit dem Abgang damals und das nicht jeder im Verein so gut auf ihn zu sprechen war? Das ging anscheinend irgendwie an mir vorbei...



Beitragvon Betzedeiwel » 16.01.2013, 23:35


@ maxsz

Sippel kann man wohl Identifikation unterstellen.Aber mehr leider auch nicht.

Weder kann er die Mannschaft führen,noch reißt er sie mit.
Ihm fehlt einfach das Charisma eines Olli Kahn oder Gerry Ehrmann.
Ihm haftet einfach der negative Ruf vergangener Tage an.
Ob er will oder nicht.

Heintz ist so ne Sache.Da muss man einfach abwarten.
Wenn er mal 5-6 Jahre bei uns bleibt und sich weiterhin so reinhängt,hat er durchaus die Chance ein Liebling zu werden.

Bei Harry hat einfach alles gepasst.
Sein Charakter,seine Art Fussball zu kämpfen,seine schicke Frisur und natürlich hat der Erfolg nach dem Abstieg auch sein nötiges dazu beigetragen.

Er behauptet wir haben keinen Führungsspieler?

Damit hat er vollkommen recht.
„Beim Kampf um den Ball haben wir da den Leuten den Schädel fast weggetreten, ohne foul zu spielen." Gerry Ehrmann



Beitragvon maxsz » 17.01.2013, 00:04


Betzedeiwel hat geschrieben:@ maxsz

Sippel kann man wohl Identifikation unterstellen.Aber mehr leider auch nicht.


Ich habe auch nur von Identifikationsfiguren gesprochen ;)
Was annerschdwu e Blumevas', des is bei uns e Schobbeglas



Beitragvon FCK58 » 17.01.2013, 04:16


NebuLa_KC hat geschrieben:Harry! Harry!! :teufel2: :love:

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Falsch:
Harryyy, Harryyyyy :wink:
Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
Hermann Hesse



Beitragvon Ereborn » 17.01.2013, 09:44


Der Artikel klärt nicht ganz auf, wieso Harry zur Kultfigur bei den Fans wurde - und vielleicht ist es ihm selbst auch nie ganz klar gewesen.

Viele der angesprochenen Punkte - Arbeiter, Einsatzwille, Offenheit - waren ein Teil davon. Aber eigentlich war es erst Mal sein Äusseres, wieso die Leute erst mal gelacht haben. Dann haben ein paar "Harryyyyyy" gerufen - und die Leute haben wieder gelacht. Gerade auch, weil gar nicht so klar war, ob es dabei um seinen Namen - oder eben um die Haare geht. ;)

Daraus wurde dann erst der Selbstläufer, dass die Kurve praktisch bei jedem Ballkontakt von ihm gerufen hat.

Ich würde sagen - das war der Ausgangspunkt. Dass er dann aber sowohl mit Leistung als auch mit Sympathie überzeugen konnte, hat das Ganze aber dauerhaft gemacht.


Mit der späteren Einschätzung zur aktuellen Lage im Fussball hat er völlig Recht. Nicht nur bei uns fehlen die Identifikationsfiguren. Früher - so in den 70ern, 80ern - gabs noch richtig skurrile Typen. Erst durch die Vermarktung, dass praktisch jedes Spiel von 14 Kameras eingefangen wird - ging das kaputt, da jeder aufpassen musste, was er tat oder was er sagte.

Aber gerade in der Nach-Bosman-Zeit im Fussball wechseln bei jedem Verein die Spieler so häufig - und gar nicht mal aus eigenem Antrieb - dass damit auch die Identifikation total verloren gegangen ist.

Es gab auch in letzter Vergangenheit immer wieder Spieler, die vom Verein abgegeben worden sind, obwohl die Fans sie sicher noch gerne länger gesehen hätten. Als aktuelles Beispiel fällt mir Amedick ein.

Zum Vergleich: der hatte mal so 4-5 schlechte Spiele in der letzten Vorrunde, schon hat man ihn weggejagt. Ein Hans-Peter Briegel hatte mal ein ganz schlechtes Jahr - und wurde trotzdem behalten. Oder Melzer - der war eigentlich schon 2 Jahre mit der Karriere fertig - trotzdem durfte er so lange bei uns spielen, wie er noch wollte und es Sinn machte, einfach weil er zum Gesicht der Mannschaft gehörte.

Aber dafür ist Fussball heute viel zu sehr eines - Geschäft. Und viel zu wenig was anderes - Emotion und Gefühl.
Vieles im Leben kann man mit Geld kaufen.
Emotion und Leidenschaft nicht.



Beitragvon jürgen.rische1998 » 17.01.2013, 10:34


Ach ja. Haarrryyyyyyy. was haben wir uns in
seiner Anfangszeit gewundert was das für ein
Kerl ist der mit dem Ball recht unbeholfen über
den Platz gerumpelt ist. Aber, dass er ein
Kämpfer vor dem Herrn ist, war direkt abzusehen.
Ich weiß noch wie die Gegner ihm die rechte Seite
oft überlassen haben nach dem Motto "der Koch kann
nix, da passiert nix". Und dann kam er aus der
Sommerpause und hat plötzlich sogar Flanken
schlagen können :lol: . Und nicht zu vergessen wie
er auf einmal eiskalter Elfmeterschütze wurde.

Die Kochs und Kadlecs und Co, die fehlen mir
sehr. Aber ein Heintz macht mir Hoffnung, dass
es vllt. auch im Jahr 2013 mal wieder so ne
Type geben könnte.
Omnia vincit amor



Beitragvon VandeCholtiz » 17.01.2013, 11:42


Harry Koch war ein Publikumsliebling, weil er auch wenn man 3:0 zurück lag immer gekämpft hat. Er war Kopfball- und Zweikampfstark und zudem ein sicherer Elfmeterschütze. Einem den ich es zutrauen würde ist Heintz, dem Jungen glaub ich wirklich, dass er für immer das rote FCK Trikot tragen will.
Schorle und Bier



Beitragvon FCK-Bergo » 17.01.2013, 12:43


VandeCholtiz hat geschrieben:Harry Koch war ein Publikumsliebling, weil er auch wenn man 3:0 zurück lag immer gekämpft hat. Er war Kopfball- und Zweikampfstark und zudem ein sicherer Elfmeterschütze. Einem den ich es zutrauen würde ist Heintz, dem Jungen glaub ich wirklich, dass er für immer das rote FCK Trikot tragen will.


Ja das glaube ich ihm auch, aber auch bei ihm wird der Punkt kommen, wo er anderswo das vierfache verdienen kann und auch international spielt. Ich befürchte, dass das kaum bei unserem FCK sein wird und dann wird auch er den Verein wechseln.

Lasse mich aber gerne eines Besseren belehren, die Zeit wirds zeigen. Jeder von uns würde genauso handeln...



Beitragvon Loddar Maddäus » 17.01.2013, 21:24


Einer wie der Harry fehlt Euch heute. Auch der Harry war ein Franke - ein Kämpfer vor dem Herrn! Mehr braucht man zu dem Harry nicht zu sagen - ein Supertyp!



Beitragvon Otto78 » 20.01.2013, 01:14


:D Das waren noch Zeiten... :love:
Haarrryyyyy....
Egal was passiert ich bleibe treu



Beitragvon Flasher1986 » 21.01.2013, 11:27


FCK-Bergo hat geschrieben:
VandeCholtiz hat geschrieben:Harry Koch war ein Publikumsliebling, weil er auch wenn man 3:0 zurück lag immer gekämpft hat. Er war Kopfball- und Zweikampfstark und zudem ein sicherer Elfmeterschütze. Einem den ich es zutrauen würde ist Heintz, dem Jungen glaub ich wirklich, dass er für immer das rote FCK Trikot tragen will.


Ja das glaube ich ihm auch, aber auch bei ihm wird der Punkt kommen, wo er anderswo das vierfache verdienen kann und auch international spielt. Ich befürchte, dass das kaum bei unserem FCK sein wird und dann wird auch er den Verein wechseln.

Lasse mich aber gerne eines Besseren belehren, die Zeit wirds zeigen. Jeder von uns würde genauso handeln...


Bin auch gespannt wie das weitergeht. Er hat auf jeden Fall das Potential hier ein ganz großer zu werden. Nicht mit Erfolgen übersäht, aber geliebt. Ach wie sehr wünsche ich mir, dass es irgendwann mal wieder einen Spieler gibt, der auf Fragen nach dem Vereinswechsel so antwortet wie in meiner Signatur...
"Aber ich hätte sogar Geld gezahlt, um in Kaiserslautern spielen zu dürfen." (Horst Eckel)




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