oleola hat geschrieben:Ich habe mir nochmal das Interview von Dr. Kleinschmidt beim SWR durchgelesen. Dabei bin ich über einen bestimmten Satz gestoplpert:
Das beste Angebot, das Zukunftschancen für den Verein und für den Profifußball biete sei in der Regel auch das beste Angebot für die Gläubiger.
Irgendwie schrillen bei mir die Alarmglocken bei diesem Satz. Das passt doch so überhaupt nicht zusammen, oder? Das beste Angebot für uns wäre doch ein kompletter Schuldenschnitt, der uns gewaltig Luft verschaffen würde. (...) Szenario in einem Insolvenzverfahren überhaupt möglich?
Möglichkeiten wird es viele geben. Ich habe das Interview mit Herrn Kleinschmidt so gewertet, dass er versucht zwischen den Parteien zu vermitteln und vor allem mal etwas Seriosität an den Tag legt. Hier im Forum kann man den Eindruck gewinnen, dass man auf dem türkischen Basar und nicht in einem standardisierten Prozess wäre. Jetzt mal völlig ohne Verschwörungstheorie: Kein Gläubiger/Partei (Stadt, Becca, Quattrex, Lagadere) kann ein ernsthaftes Interesse daran haben, den FCK völlig zu eliminieren. Gelände da oben hin oder her. Stadionabriss, Holzfällarbeiten, Einebnung der Plätze, Beseitigung des Schutts, Baugenehmigungen, Anträge, Vergabe von Aufträgen nach Ausschreibungen- in unserem Bürokratenstaat würde das ein gutes Jahrzehnt dauern. Und bis dahin wird da nur Geld reingepulvert.
Der Stadt würde das Stadion auf die Füße fallen und eine Menge Probleme von Landesseite bekommen. Quattrex müsste die 8(?) Mio. abschreiben. Lagadere verlöre einen Kunden, Buchholz seinen Einfluss/Spielzeug und Becca wäre seine 2,6 Mio auch los. Eichbaum und Kleinschmidt werden die "Causa FCK" auch lieber so abschließen wollen, dass der FCK ein REALISTISCHE Überlebensfähigkeit hat und die eine Erfolgsstory im Lebenslauf stehen haben. Die haben auch einen Ruf in Ihrem Job zu verlieren. Die sollen ja Unternehmen
retten und nicht plattmachen.
Zum Thema Schulden stunden: Natürlich wäre für uns das Szenario 90% Schuldenschnitt am attraktivsten. So wie ich den Kleinschmidt aber verstanden habe, will man eine für alle Parteien tragbare Lösung. Was auch in Ordnung ist. Es gibt sicherlich einige Modelle, die für die Gläubigerbefriedigung denkbar wären. Abtretungen von
-Eintrittsgeldern
-Fernsehgeldern (ab Liga 2 relevant)
-Transfererlösen von Nachwuchspielern
-Pokaleinnahmen
wären denkbar und wurden laut TM Usern auch von Kessler beim VfB Stuttgart mal eingefädelt. Vllt. wars auch Weimer, bin zu faul zum suchen. Vllt. werden auch 90% der Schulden gestrichen und der Rest in Aktien umgewandelt? Oder der Fröhnerhof verkloppt und zurückgemietet? Man wird es sehen. Im Fußball ziemlich "kreativ", was das Finanzieren angeht. Es gibt da Rosen, und Nelken, und Stiefmütterchen
Ich persönlich sehe dem 20.07 nach Kleinschmidts Interview relativ entspannt entgegen. Der entscheidende Mann scheint das Ruder im Griff und keine Angst davor zu haben, zur Not nach weiteren Investoren zu suchen. BILD hin, Wilhelm her- die Entscheidung wird von relativ neutraler Seite getroffen. Wenn ein Angebot klar besser ist, wird es genommen. Der hat garantiert keinen Bock drauf, dass der FCK in 1,2 Jahren wieder insolvent ist.
Von daher- doch. Es macht Sinn, dass jeder Partei ein gesunder und erfolgreicher FCK am liebsten ist. Dann kommt jeder nochmal mit einem blauen Auge aus der Sache raus, kriegt einen Teil der Kohle zurück und spart sich eine Menge Ärger und Arbeit.