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Spielbericht: 1. FC Kaiserslautern - VfB Stuttgart 0:2 (Der Betze brennt)

Archiv für Threads zu nicht mehr aktuellen Spielen.
Westkurvenveteran

Beitrag von Westkurvenveteran »

Und nach dem 34. Spieltag müssen wir dann eh neu aufbauen, wieder mal .....
Giggs
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Beitrag von Giggs »

mxhfckbetze hat geschrieben:Aussagen von SK, MK und Haber bei Flutlicht.

SK "Trainerentlassung.....das ist das Hirnloseseste was ich bisher gehört habe....wir wußten, dass es die schwerste Saison für den FCK wird und da sind wir mitten drin".

MK "Wir arbeiten in der Länderspielpause daran, dass wir die Chancen auch nutzen und in schalke 3 Punkte zu holen"

Haber "Je nach Verlauf der Hinrunde bis zur Winterpause sind Verstärkungen möglich....wir haben aber volles Vertrauen in den jetzigen Kader".

Es wird also bis um 34.Spieltag keine personellen Veränderungen geben....oder folgert da Jemand etwas anderes draus ????
Und die JHV wird wieder ein netter Videoabend.....11.11.11 Helau.
Ich kann daraus, weder das eine noch das andere rauslesen.
fck-forever
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Beitrag von fck-forever »

So, jetzt möchte ich auch mal etwas zu den Geschehnissen hier sagen..
Das viele hier den Kopf des Trainers fordern ist für mich unverständlich, den ich glaube dass wir zurzeit keinen bessern finden als Marko Kurz der so gut zu uns passt!
Klar macht er nicht alles richtig (aber welcher Mensch schafft das schon), wie z.B. fragwürdige Aufstellungen.
Aber ich denke wenn Kurz die Spieler hätte wie Dortmund, die sich erlauben können einen Kagawa und wie sie alle heißen auf die Bank setzen zu können, dann würde er das ganze Mittelfeld sogar mit Tiffert sofort austauschen!
So, jetzt haben wir blos nicht die Spieler wie Dortmund sie vielleicht hat, also muss Kurz eben das beste aus dem machen was er hat.
Klar, ich würde auch gerne mal wieder Bilek und DeWit von anfang an sehen, doch MK sieht die Jungs jeden Tag und wenn er sagt dass die und die heute spielen, dann ist das hal so, dass können wir von außen schlecht sagen ob das jetzt die richtige oder falsche Entscheidung war!
Ich vertraue da Marko Kurz und Stefan Kuntz voll und ganz und werde weiterhin hinter ihnen stehen!
Jetzt sind erstmal zwei Wochen Pause, dann gehts nach Schalke, wo es nicht einfach wird und wenn man es mal realistisch sieht, es für uns auch da nichts zu holen geben wird, doch wir sind Kaiserslautern und wir fahren da nicht hin mit tausenden Irren, die die Mannschaft klasse unterstützen um schon im vorneherein aufzugeben!
Wir werden auch da kämpfen und alles versuchen um da zu punkten!
Danach kommt Freiburg und dann das Pokalspiel in F'furt und diese 2 Spiele sind für mich die 2 Schlüsselspiele!
Wenn wir in Schalke verlieren sollten (gut gespielt und vor allem gekämpft!), macht das nichts, es geht weiter und der Trainer wird erstmal in Ruhe gelassen und dann schlagen wir daheim die Studenten und hauen die Stricher weg! Dann gehts auswärts, zum bis jetzt schwächelnden HSV, wo auch aufjeden Fall etwas möglich sein sollte!
Also jungs, weitermachen und die Mannschaft wie bisher weiter so stark unterstützen! YNWA!
Wer all seine Ziele erreicht hat, hat sie sich als zu niedrig ausgewählt.
Atti1962
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Beitrag von Atti1962 »

@fck-forever:
Solche Optimisten wie du einer bist, sind mir tausend mal lieber als ein Dauernörgler wie "werauchimmer". Trotzdem: Die Situation ist kritisch und anstatt uns gegenseitig zu zerreißen, sollten wir zusammenhalten.
Als der FCK am 18. Mai 2008 vor dem Abgrund stand, da hielten alle zusammen und es hat geklappt.
Lautern ist der geilste Club der Welt! :teufel2:
Exilpälzer
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Beitrag von Exilpälzer »

Ist es neu, dass wir diese Saison gegen den Abstieg spielen? Wir liegen mit dem Etat in 2011/12 auf Platz 17 - noch hinter Augsburg. Aus diesem Grund den Trainer wechseln? Denkt alle nochmal genau drüber nach. :teufel2:
Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille alles für den Anderen zu geben. - Fritz Walter
Exilpälzer
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Beitrag von Exilpälzer »

Pug hat geschrieben:Wer Spieler verkauft oder gehen lässt, ohne für einen geeigneten Ersatz zu sorgen, darf sich nicht wundern, wenn der Verein da steht, wo er jetzt steht.

Ich jedenfalls habe in allen meinen bisherigen Jahren als Fritz-Walter-Stadion-Pilger noch nie eine Mannschaft gesehen, die so nahe am Abgrund stand, wie diese.
Warst Du nicht im Stadion in der 2. Liga? 2008?
... und wir haben es trotzdem geschafft!
Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille alles für den Anderen zu geben. - Fritz Walter
Hessischer Aussenposten
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Beitrag von Hessischer Aussenposten »

Gott sei Dank bin ich schon ein paar Jahre älter und kann über Vieles hier nur noch lachen.

Leute, nehmt's mir bitte net übel, aber wenn ich hier lese, dass
-DAUM als neuer Trainer vorgeschlagen wird,
-Kuntz als intriganter, sich selbstbereichernder managertechnischer Blindgänger hingestellt wird,
-man sich über das Outfit von Haber bei Flutlich aufregt und
-schon über irgendwelche Neuanfänge im nächsten Sommer spekuliert wird,
spätestens dann ist der Moment gekommen, wo man sich wieder selbst eine DBB-Auszeit gönnen sollte.

Achja, eine Frage hätte ich zum Schluss noch:

Kommt es nur mir so vor, dass bestimmte "Forumsgrößen" immer nur in Krisenzeiten und rund um die MV-Termine aus ihren Löchern gekrochen kommen?

Aber haben ja alle nur das "Beste" für den Verein im Hinterkopf, gell.? :wink:
Gruß vom HAP
"... Von dem Angebot (von Preston North End) hätte ich damals halb Vogelbach kaufen können. ... Ich weiß, das versteht heute niemand, dass ich nicht gewechselt habe. Aber ich hätte sogar Geld gezahlt, um in Kaiserslautern spielen zu dürfen." (FCK-Legende Horst Eckel)
Westkurvenveteran

Beitrag von Westkurvenveteran »

Was ist daran falsch, dass der FCK dem 34.Spieltag neu aufbauen muss ?

Nichts als die Wahrheit .... :lol:
hanswurst
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Beitrag von hanswurst »

Ziel für die Hinrunde sind etwas zw. 14+ x Punkte. Realistische gesehen ist das auch machbar. Wir haben in den 8 Spielen 5 Punkte geholt. Bei der Leistungssteigerung, die im Vergleich zum Anfang der Saison durchaus zu erkennen ist, sollten in den restlichen 9 Spielen auch mind. 9 Punkte machbar sein. Das geben die Gegner auch her. Und das die Rückrunde besser werden muss (egal mit welchem Personal) ist eh klar. Da wären 24 Punkte wohl nötig. Übrigens am achten Spieltag ist noch keiner abgestiegen :!:
tim_price

Beitrag von tim_price »

Alles locker. Dieses Jahr braucht man maximal 25 Punkte um drin zu bleiben 8-) .
playball
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Beitrag von playball »

Der Etat, der Etat, der Etat. Der FCK hat den zweitkleinsten Etat und ist damit automatisch ein Abstiegskandidat. Mir geht das Gequatsche so was von auf den Zeiger, dass ich wuetend werde und einem in die Schnauze hauen koennte, der mit dem dummen Etatgequatsche kommt. Sorry, aber es ist so.

In unserem ganzen Leben hatten wir vom FCK noch nicht den besten Etat. Ich selbst gehe seit 30 Jahren auf den Betze und wann hatten wir die groessten Etats? In den Jahren 1994 bis 1996 und in den Jahren 1999 bis 2003. Und das waren genau die Jahre, in denen wir abgeschmiert sind.
In den 80ern hatten wir immer einen der kleinsten Etats, brachten Spieler aus den Oberligen (damals gab es keine Regionalliga) hervor, eigene Talente aus den eigenen Reihen dazu, fertig. Stars wurden schon mal gar nicht gekauft. Der einzige, der Mitte der 80er einen Namen hatte, der zu uns kam, war Dieter Trunk, und den haette man besser in Nuernberg gelassen. Ohne jeglichen zugekauften Star konnten wir immer Rennen, Kaempfen, Zweikaempfe und Kopfbaelle gewinnen. Betze pur. Das war meine Welt, als Bauern verspottet haben wir sie alle niedergerannt.

Hoehepunkt des Etats war 1990/1991. Wuttke ging im Spaetherbst 1989 weg, Foda und Allievi nach dem Pokalsieg 1990 und schon erwartete man das allerschlimmste. Und was geschah? Wir wurden Meister. Ok, ein Jahrhundertwerk (von Otto 1998 kopiert!), wie es kaum moeglich ist. Vom Namen her uebermaechtige Gegner wurden niedergerannt von so weltbekannten Leuten wie Markus Kranz, Axel Roos, Kay Friedmann, Tom Dooley, Uwe Scherr oder Reinhard Stumpf. Wer kannte die denn damals? Keine Sau. Aber die Spieler vom FC Barcelona kennen sie uebrigens noch heute und wir Fans natuerlich auch. Aber wir vergessen, dass diese Spieler aus dem Niemandsland kamen.

Und was zur Spielqualitaet: Stefan Effenberg beschwerte sich: „Die koennen nur Einwuerfe und Eckbaelle“. Ja und? Klasse. Aber genau das waren – neben den Zweikaempfen – die Grundtugenden um Spiele zu gewinnen, und wir haben gewonnen.
Und damals war ich selbst noch einer der Trainingskiebitze. Nach der Schule rein in den Zug, hinein nach Kaiserslautern und hoch auf den Berg. Und Training geguckt. Da fiel einiges auf. Wie konkret Flankenlaeufe oder „in die Gasse schicken“ trainiert wurde. Wie Laufwege einstudiert wurden von Mittelfeldspielern oder Stuermern. Und es war immer wieder der selbe Angriff. Jeder Spieler hatte exakt seine Bewegung. Die Aussen kreuzten, gingen Steil, flankten, in der Mitte kreuzten die Stuermer und es brannte lichterloh. An alle der juengeren Generation: Guckt Euch mal auf Youtube das 3:0 im Pokalendspiel 1990 an. Schupp geht links, zieht nach Innen, Lelle geht auf die Aussenbahn, bekommt den Ball, flankt wo Kuntz, der zuvor mit Labbadia gekreuzt hat, am langen Pfosten einkoepft. Ein Klassiker. So fiel nicht nur ein Tor, so fielen etliche Tore und brachten den FCK nach oben.
Und zu den Standards. Guckt Euch das 1:0 vom selben Pokalendspiel 1990 an. Eckball, einer der Innenverteidiger steht kurz am Fuenfmeterraum. Auf ihn kommt der Eckball, er verlaengert mit dem Kopf und in der Mitte stehen Kuntz, Labbadia oder der andere Innenverteidiger und es brennt dadurch Lichterloh. Im Falle des Pokalendspiels stand Labbadia da. Und es gab ein Tor. Und die Tore fielen oft durch diese Variante. Ueberlegt kurz danach das Spiel gegen Genua. Schaut Euch den Treffer durch Kuntz an. Schaut Euch die ganze Saison 1990/91 an, wie die Tore fielen. Nicht durch Sololaeufe a la Messi und keine Fallrueckzieher a la Klaus Fischer. Keine Spitze, Hacke, Einszweidrei. Nein, einfaches Fussballeinmaleins mit simplen Tugenden des Fussballs. Und das hoechst erfolgreich. Wir hatten pfeilschnelle Aussen mit Scherr und Kranz, Rambos in der Abwehr mit Stumpf, Friedmann und Dooley, Leute wie Guido Hoffmann, Demir Hotic oder Bjarne Goldbaek zentral in der Mitte, sicherlich keine ueberragenden Fussballer. Aber Spieler mit Herz und Leidenschaft.

Ich will jetzt nicht von den „Guten alten Zeiten“ schwelgen. Die Zeit ist vorbei, ich bin Realist genug, dies zu sehen. Aber ich bin auch Realist genug, zu sehen, dass diese damals simplen Mittel zum Erfolg gefuehrt haben. Zu einem langfristigen Erfolg. Ich habe gesehen, wie Kaiserslauterer Underdogs die uebermaechtigen Bremer besiegt haben und im Jahr drauf als Abstiegskandidat Nr. 1 die Meisterschaft geholt hatten.
Mit Kondition, Einwuerfen, Eckbaellen und gewonnenen Zweikaempfen. Und noch was. Kalli Feldkamp uebernahm die Mannschaft im Februar auf Tabellenplatz 18. Die Mannschaft war im Februar 1990 tot. Toter als die Mannschaft heute ist. Aber obwohl alle totgesagt waren, hatten wir, hatte Kalli, binnen einer Woche eine Mannschaft, auf die keiner mehr einen Pfifferling gab, geformt. Binnen EINER Woche waren Laufwege einstudiert. Nach zwei Wochen waren die Laufwege fast perfektioniert, die Zweikaempfe waren da und auch die Standards waren einstudiert. BASISWISSEN. Der Rest der Story ist bekannt.

Warum schweife ich ab. Sorry dafuer. Nochmal, ich will nicht die guten alten Zeiten aufleben lassen. Was will ich? Damit komme ich zurueck zu meiner Ursprungsaussage. Ich hasse dieses Totschlagsargument, wir haetten kein Geld. Und wenn wir kein Geld haben, koennen wir nicht erfolgreich sein. Das ist doch Scheisse. Und vor allem ist es ein Argument, dass die Offiziellen den Spielern geben, wenn die Scheisse spielen. Mittlerweile argumentieren die Spieler ja selbst schon mit dem Etat, wenn sie den Ball auf die Tribuene kicken und zu faul sind um in einen Zweikampf zu gehen. Furchtbar!

Die Geschichte des FCK hat es oftmals bewiesen, was mit den eigenen Tugenden Moeglich ist. Dass der beruehmte Glauben Berge versetzen kann und dass man vor allem mit dem Basiswissen in Sachen Fussball erfolgreich sein kann. Und erfolgreich heisst fuer mich in dieser Saison auch das Erreichen eines Platz 12 oder 13.
Aber wir haben diese Grundlagen nicht im Spiel, unabhaengig ob es fuer Platz 12 reichen soll oder fuer weiter hoch. Bei Standards kloppen wir die Baelle blind vorne in den Fuenfer rein. Keine Gefahr. Obwohl mit Martin Amedick ein Mann mit gefuehlten Zweimeterzehn da vorne drinsteht, mit Rodnei ein weiterer Kleiderschrank mitgehen kann und mit Shechter und sogar Sukuta-Pasu mit seiner Groesse furchteinfloessend sein muss. Shechter oder Kouemaha sollten da sowieso dabei sein, dazu ein oder zwei Mittelfeldspieler im Hintergrund, der/die auf Appraller warten. Aber nichts ist da. Warum studiert man es nicht ein, wie eben 1990, dass z.B. Rodnei kurz steht und den Ball in die Mitte verlaengert? Stattdessen segeln bei uns die Eckbaelle, wenn wir denn ueberhaupt mal einen haben, in die Mitte, wo die Stuermer wie Bohnenstangen still stehen. Sogar in der B-Jugend lernte ich selbst, dass ich als Stuermer von der Sechzehnerlinie nach vorne laufen muss, dem Ball entgegen und dass ich keine Chance habe, wenn ich am Fuenfer stehe und nur warte, bis mir die Kugel auf den Kopf faellt.

Und im Spiel nach vorne. Wozu hat man denn eine Viererkette? Ich gebs ja zu, dass fuer mich eine Viererkette bis heute der groesste Schwachsinn im Fussball ist, aber es ist ja nun mal modern. Aber was ist denn die Idee? Dass die Aussenverteidiger mit nach vorne gehen und Flankenlaeufe machen. Doch insbesondere Dick und Jessen, die durchaus gute Flanken bringen koennen, haben keinerlei Passpiel mit dem Mittelfeld und werden in das Offensivspiel nicht mit eingespielten Spielzuegen eingebunden. Sollte nicht gerade die sogenanne Doppelsechs mit den beiden funktionieren? Genau das ist bei uns nicht da. Wenn die Viererkette den Ball hat, spielt Rodnei zu Amedick, der zu Jessen, der zu Amedick, der zu Rodnei, der zu Amedick, der zu Rodnei, der zu Dick, der zu Rodnei und der bringt dann den hohen langen Ball auf Shechter, der dann den Ball verliert. Klasse, Spitze, Super. Lange Zeit Ballbesitz, doch einfach nur dummes Zeug gespielt. Wo ist denn hier der Spielaufbau ueber das Mittelfeld, das automatische nach vorne gehen BEIDER Aussenverteidiger, evtl ein Kreuzen mit den sogenannten Doppelsechsern, um dadurch faecheraertig nach vorne gehen zu koennen? Nix ist da. Quergeschiebe und dann auf Zufall hoffen.

Im Mittelfeld in Richtung Sturm ist es aehnlich. Wo sind die Gassen in die die Stuermer gehen? Wo sind die Stuermer, die mit dem Ruecken zum Tor den Weg freisperren, einen Ball prallen lassen, so dass ein Mittelfeldspieler nach vorne stossen kann? Wo sind die Stuermer, die die Baelle halten und dann auf den mittlerweile aufrueckenden Aussenverteidiger spielen koennen? Wo sind die Mittelfeldspieler, die in die Luecke im Sturm aufschliessen, wenn sich mal ein Stuermer fallen laesst oder ueber die Aussen kommt?
Gar nichts dergleichen ist da. Wir stehen statisch auf unseren Positionen. Die Abwehrkette steht auf einer Linie und bewegt sich nicht. Die Mittelfeldspieler stehen fix auf der Position. Der einzige, der da mal etwas „Meter macht“ ist Tiffert, doch der bekommt vom Gegner einen Mann auf die Fuesse und fertig ist die Kunst. Jeder sieht: Ist Tiffert ausgeschaltet, ist der FCK ausgeschaltet, so einfach. Das wars. In der Not fliegen dann hohe Baelle aus dem Halbfeld in die Spitze, die dann postwendend wieder zurueckkommen und in einem Gegenangriff muenden. Und ich muss ja fast schon wieder unser – von mir bereits vielgescholtenen – Mittelfeld ein wenig in Schutz nehmen. Weil man weiss, dass die Baelle so primitiv nach vorne kommen und der Gegner nachdem er das Baellchen abgefangen hat, gleich den Konter startet, deshalb bleiben unsere Mittelfeldleute gleich hinten um schlimmeres zu vermeiden. Da verliert man doch jedes Selbstbewusstsein. Vielleicht ist das auch noch ein Ueberbleibsel von vor einem Jahr. Viele Tore hatten wir damals durch Jessens Ballverluste bekommen als dann die linke Abwehrseite verwaist war. Ein Fehler Jessens oder des Systems, weil keiner Jessens Loch stopft, nachdem er im Vorwaertsgang den Ball verloren hat? Das muss jeder fuer sich beantworten.
Egal welche Kleinigkeit schuld ist, wir haben definitiv keinen Spielaufbau, keinerlei Basis und folglich auch keinerlei Torchancen. Wenn sich mal was ergibt, dann aus Zufall wie gegen Mainz oder in Koeln (die Vollspannflanke Dicks als Vorlage zum 1:0 damals war doch auch nicht so gewollt) und nicht durch zwingend herausgespielte Torchancen.
Und ich bleibe dabei. Fussball ist einfach. Roggensack sagte damals, wir muessten 4 Spielsysteme beherrschen. Wir schmierten ab. Feldkamp kam und sagte, man muesse 1 System beherrschen und das richtig. Feldkamp machte den Fussball einfach. Er nahm dem Fussball die Wissenschaft. Und das erfolgreich!
Und das ist auch heute noch mein persoenlicher Loesungsansatz. Schneller laufen, hoeher springen, bessere Kondition haben und die Zweikaempfe fuer sich entscheiden. Der Rest kommt dann allein.

Aber wenn man Zweikaempfe nicht gewinnt, Kopfbaelle nicht gewinnt, den Gegner nicht ueberlaufen kann und am Ende nicht mal mehr die Kondition hat, wie in aller Welt soll dann Besserung eintreten? Und das ist mein Problem derzeit und mein Grund des Pessimismus. Die Grundtugenden fehlen. Diese fehlenden Grundtugenden nebst Spielaufbau, also einstudierten Laufwegen. Hier ist nichts da.
Und hier hilft auch kein Nemec oder Vermouth, denn was bringen mir gute Fussballer, wenn die nicht in Szene gesetzt werden oder niemanden in Szene setzen koennen? Es muss generell was passieren. Wie Altbundespraesident Herzog so schoen sagte: „es muss ein Ruck“ durch das Team gehen. Doch jemand muss den Ruck initiieren. Und hier sehe ich gerade keinen, was mir Angst macht.

Und ich bitte unseren Trainer, schnellstens fuer diesen Ruck zu sorgen. Andererseits kommt die Unruhe und er wird das Heft nicht mehr in der Hand haben. Es waere schade.
Jerrylee
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Registriert: 31.10.2007, 20:36

Beitrag von Jerrylee »

Hi playball,

Du beschreibst unser Problem sehr treffend. Unser Problem ist die mangelhafte Arbeit des Trainergespannes.
Ich frage mich mittlerweile ob Lutz und Schäfer letzte Saison andere Spielelemente reinbrachten...
Diese Saison ist kein System erkennbar. Deshalb muß man den Trainer hinterfragen und dieser wird nach der Länderspielpause noch 2 Chancen haben, die er nutzen muß.

Unser Philiophie ist eigentlich die Offensive, aber die Defensive nicht vernachlässigen... Im letzten Jahr gingen wir im Spiel ohne Ball ein höheres Tempo und weitere Wege. Dieses Jahre suchen die Spieler vergeblich eine Anspielsation. Dies liegt klar am Spielsystem und der Taktik.
Würde Tiffert wieder neben Petsos installiert, so wäre die Vierekette und das defensive Mittelfeld identisch mit der letzten Saison.. Aber nur die Viererkette ist einigermaßen stabil, das Mittelfeld ist desaströs!

* Herr Kurz: welches System haben Sie sich hier ausgedacht, wenn Sie denn eines haben?

Wo ist die Disziplin auf dem Platz die wir letztes Jahr hatten um gute Aktionen vorzubereiten und kompakt zu stehen? Nur so kann jeder unserer Spieler seine Stärken entfalten und einbringen!
Tiffert sollte nicht grätschen und am Boden liegen, er sollte auf der richtigen Position präsent sein um unser Spiel anzutreiben!
Gleiches gilt für die Aussen!

* Herr Kurz : Lassen Sie endlich das geeignete System spielen!!

Nun um nicht vorhandenen System.
Es wird lamentiert, wir hätten keine Aussspieler... Naja Sahan hat im DFB Pokal den einen oder anderen Bundesligisten aufgemischt und Walch ist mit seiner Schnelligkeit entwicklungsfähig. Auch de Wit ist mit seiner Technik und Aggressivität eine Option. Vermouth kann dies sicher spielen, Fortounis sehe ich eher Zentral oder in einem 4-2-3-1 mit einem Nebenmann in der Zentrale. ( Positionswchsel, kreuzen! )

Ich denke 4-2-3-1 wäre gür uns momentan ein besseres System, mit einem wuchtigen Stürmer vorne drin und Shechter dahinter. Er könnte dann mit seiner Schnelligkeit die gegnerische Abwehr aufreisen.

Das wichtigste wäre aber, wie schon von playball beschrieben, eine System...
Ja die Spieler müssen kreuzen, einfache Dinge müssen nach einem Schema ablaufen...

Ich mag Kurz, aber er wird seine Probleme bekommen!
Mathias
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Beitrag von Mathias »

Jetzt kommt das Thema "Trainer" wieder auf. Auch ich habe da eine konkrete Frage: Wieso wechselt Herr Kurz nur zwei mal aus?
Und das nicht zum ersten mal beim Spiel gegen Stuttgart. Nein, auch letzte Saison einige male!
Weil Depressionen echt scheiße sind, schau Dir das Video an. (Quelle: br.de)
Kümmert Euch um Eure Freunde!
tim_price

Beitrag von tim_price »

@playball

Die Dinge, die Du ansprichst haben ja im Prinzip letzte Saison wunderbar geklappt, insbesondere die Verwertung der Ecken.

Und die Spieler, die Du von "früher" erwähnst hatten alle was Spezielles. Axel Roos, Kay Friedmann, Tom Dooley, Uwe Scherr, Markus Schupp oder Reinhard Stumpf. Die sind nach Barcelona gefahren um gut auszusehen und ja hätte Guido Hoffmann..., dann hätte man sich das ganze Melodram im Rückspiel ersparen können.

Mir stehen im Allgemeinen unsere Spieler zu wenig in der Verantwortung. Die werden dargestellt als reine "Anweisungen ausführende" Dutzendgesichter, denen man die Grundlagen des Fussballs noch erklären muss. Tut man das nicht, wissen sie nicht wohin mit dem Ball, wissen nicht wie man sich freiläuft, wie man Pressing spielt etc.

Ich sehe da liebe Jungs. Nette Kerle, aber ohne Profil. Die einzigen schrägen Typen (Ilicevic, Lakic, Sam) mussten abgegeben werden und im Moment haben wir vielleicht noch mit Tiffert, Shechter und Dick solche "Dreckschweine" auf dem Platz, die man für den erfolgreichen Lowbudgetfussball braucht. Der Rest kommt rüber wie fantasielose Beamte, die Dienst nach Vorschrift machen. Und das bei sehr eingeschränkten Fähigkeiten. Das ist nicht persönlich gegen die Spieler gemeint, so sind sie halt bzw. so kommen sie halt rüber. Wo sind die Elfmeter und die roten Karten auf dem Betzenberg (die gegen Ivo mal ausgenommen...)? Wo ist der dreckige Fussball?
Mir fehlt dieses direkte Draufgehen, Pressing von Beginn an, Zeigen dass hier der FCK das Spiel macht und gewinnen will. Aber die Jungs sind verunsichert, das spürt man...

Das Gerede vom bösen Co-Trainer kann ich nicht mehr hören. Die verdienen 50 000 Euro im Monat. Jeder Arbeiter muss sich auf "strenge" Vorgesetzte einstellen, aber die Jungs, die doch vergleichsweise locker durchs Leben gehen, können das nicht ? Pah!

Unser Team ist dennoch besser Augsburg und auch Freiburg dürfte zu packen sein, auch wenn die schon angekündigt haben nachzulegen.
Grundsätzlich sehe ich das mittlerweile schon so, dass der Geldbeutel sich auch am Tabellenplatz wiederspiegelt. Schau Dir mal den Kader vom HSV an oder auch nur den von Köln.
Die Spieler mit dem gewissen etwas kosten halt und die Chance, dass wir so einen im Winter kriegen ist ziemlich klein. Zumal er uns auch nicht die Rettung verspricht.

Für die Heimspiele habe ich - wie immer schon - Hoffnung, dass wir jeden schlagen können an nem guten Tag. Auswärts fehlt mir die Fantasie auf Schalke oder auch beim HSV was zu holen. Leider.

Platz 16, mit Glück Platz 15. Und Abstiegskampf ist doch irgendwie geil.
Yogi
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Beitrag von Yogi »

Laudrer1988 hat geschrieben:Jetzt hat Kurz mal was angesprochen und jetzt ist auch Net recht...

Kurz hat recht, tiffert muss mehr nachsetzen wenn er den Ball verliert und sich nicht nur ärgern!

es war m.m. ein großer Fehler Tiffert zum Kepptn zu machen...
nicht daß seine Leistung nicht stimmte,,,aber als einer der wenigen guten offensiv Spieler hatte und hat er genug zu tun das Spiel nach vorne zu bringen.Da brauche ich nicht auch noch die LAST der Binde...dafür gibts gute Abwehrspieler....
Seit er Kepptn ist , ist er lange nicht mehr so gut wie letztes Jahr....

das hat auch nichts mit Doppeln zu tun , wurde letztes Jahr in der RR auch schon gemacht....
HANSLIK/Man of the important Goals
Westkurvenveteran

Beitrag von Westkurvenveteran »

Tim, wenn das so ist, wie du sagst, wer ist dann verantwortlich für die Kaderzusammenstellung ?

Aber im Grundtenor hast du nicht Unrecht, die Trainerdiskussion Pierretten Spielern ein perfektes Alibi. Kurz kann die Tore nicht reinmachen, die Shechter oder Fortounis auf den Fuessen hat. Aber wenn ich z.B. Einen 18 jährigen bringe, und das Risiko gehe, ist es geradezudaemlich, dann als Entschuldigung für das Versagen sein Alter anzufuehren. Auch der bekommtsein Geld !
Blochin

Beitrag von Blochin »

Was mich am meisten beunruhigt: Nach den Eindrücken vieler User verfügt die Mannschaft nicht über die gleiche Kondition wie letztes Jahr. Wirklich den Gegner niedergerannt haben wir nur die Mainzer; den Bayern waren die FCK-Spieler läuferisch (natürlich auch spielerisch) klar unterlegen. Hier müsste der Hebel angesetzt werden. Hat daran evtl. der neue Co-Trainer Schuld? Von außen kann ich das unmöglich beurteilen.
Zuletzt geändert von Blochin am 03.10.2011, 09:55, insgesamt 2-mal geändert.
Betzehörb
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Beitrag von Betzehörb »

playball hat geschrieben:Der Etat, der Etat, der Etat. Der FCK hat den zweitkleinsten Etat und ist damit automatisch ein Abstiegskandidat. Mir geht das Gequatsche so was von auf den Zeiger, dass ich wuetend werde und einem in die Schnauze hauen koennte, der mit dem dummen Etatgequatsche kommt. Sorry, aber es ist so.

In unserem ganzen Leben hatten wir vom FCK noch nicht den besten Etat. Ich selbst gehe seit 30 Jahren auf den Betze und wann hatten wir die groessten Etats? In den Jahren 1994 bis 1996 und in den Jahren 1999 bis 2003. Und das waren genau die Jahre, in denen wir abgeschmiert sind.
In den 80ern hatten wir immer einen der kleinsten Etats, brachten Spieler aus den Oberligen (damals gab es keine Regionalliga) hervor, eigene Talente aus den eigenen Reihen dazu, fertig. Stars wurden schon mal gar nicht gekauft. Der einzige, der Mitte der 80er einen Namen hatte, der zu uns kam, war Dieter Trunk, und den haette man besser in Nuernberg gelassen. Ohne jeglichen zugekauften Star konnten wir immer Rennen, Kaempfen, Zweikaempfe und Kopfbaelle gewinnen. Betze pur. Das war meine Welt, als Bauern verspottet haben wir sie alle niedergerannt.

Hoehepunkt des Etats war 1990/1991. Wuttke ging im Spaetherbst 1989 weg, Foda und Allievi nach dem Pokalsieg 1990 und schon erwartete man das allerschlimmste. Und was geschah? Wir wurden Meister. Ok, ein Jahrhundertwerk (von Otto 1998 kopiert!), wie es kaum moeglich ist. Vom Namen her uebermaechtige Gegner wurden niedergerannt von so weltbekannten Leuten wie Markus Kranz, Axel Roos, Kay Friedmann, Tom Dooley, Uwe Scherr oder Reinhard Stumpf. Wer kannte die denn damals? Keine Sau. Aber die Spieler vom FC Barcelona kennen sie uebrigens noch heute und wir Fans natuerlich auch. Aber wir vergessen, dass diese Spieler aus dem Niemandsland kamen.

Und was zur Spielqualitaet: Stefan Effenberg beschwerte sich: „Die koennen nur Einwuerfe und Eckbaelle“. Ja und? Klasse. Aber genau das waren – neben den Zweikaempfen – die Grundtugenden um Spiele zu gewinnen, und wir haben gewonnen.
Und damals war ich selbst noch einer der Trainingskiebitze. Nach der Schule rein in den Zug, hinein nach Kaiserslautern und hoch auf den Berg. Und Training geguckt. Da fiel einiges auf. Wie konkret Flankenlaeufe oder „in die Gasse schicken“ trainiert wurde. Wie Laufwege einstudiert wurden von Mittelfeldspielern oder Stuermern. Und es war immer wieder der selbe Angriff. Jeder Spieler hatte exakt seine Bewegung. Die Aussen kreuzten, gingen Steil, flankten, in der Mitte kreuzten die Stuermer und es brannte lichterloh. An alle der juengeren Generation: Guckt Euch mal auf Youtube das 3:0 im Pokalendspiel 1990 an. Schupp geht links, zieht nach Innen, Lelle geht auf die Aussenbahn, bekommt den Ball, flankt wo Kuntz, der zuvor mit Labbadia gekreuzt hat, am langen Pfosten einkoepft. Ein Klassiker. So fiel nicht nur ein Tor, so fielen etliche Tore und brachten den FCK nach oben.
Und zu den Standards. Guckt Euch das 1:0 vom selben Pokalendspiel 1990 an. Eckball, einer der Innenverteidiger steht kurz am Fuenfmeterraum. Auf ihn kommt der Eckball, er verlaengert mit dem Kopf und in der Mitte stehen Kuntz, Labbadia oder der andere Innenverteidiger und es brennt dadurch Lichterloh. Im Falle des Pokalendspiels stand Labbadia da. Und es gab ein Tor. Und die Tore fielen oft durch diese Variante. Ueberlegt kurz danach das Spiel gegen Genua. Schaut Euch den Treffer durch Kuntz an. Schaut Euch die ganze Saison 1990/91 an, wie die Tore fielen. Nicht durch Sololaeufe a la Messi und keine Fallrueckzieher a la Klaus Fischer. Keine Spitze, Hacke, Einszweidrei. Nein, einfaches Fussballeinmaleins mit simplen Tugenden des Fussballs. Und das hoechst erfolgreich. Wir hatten pfeilschnelle Aussen mit Scherr und Kranz, Rambos in der Abwehr mit Stumpf, Friedmann und Dooley, Leute wie Guido Hoffmann, Demir Hotic oder Bjarne Goldbaek zentral in der Mitte, sicherlich keine ueberragenden Fussballer. Aber Spieler mit Herz und Leidenschaft.

Ich will jetzt nicht von den „Guten alten Zeiten“ schwelgen. Die Zeit ist vorbei, ich bin Realist genug, dies zu sehen. Aber ich bin auch Realist genug, zu sehen, dass diese damals simplen Mittel zum Erfolg gefuehrt haben. Zu einem langfristigen Erfolg. Ich habe gesehen, wie Kaiserslauterer Underdogs die uebermaechtigen Bremer besiegt haben und im Jahr drauf als Abstiegskandidat Nr. 1 die Meisterschaft geholt hatten.
Mit Kondition, Einwuerfen, Eckbaellen und gewonnenen Zweikaempfen. Und noch was. Kalli Feldkamp uebernahm die Mannschaft im Februar auf Tabellenplatz 18. Die Mannschaft war im Februar 1990 tot. Toter als die Mannschaft heute ist. Aber obwohl alle totgesagt waren, hatten wir, hatte Kalli, binnen einer Woche eine Mannschaft, auf die keiner mehr einen Pfifferling gab, geformt. Binnen EINER Woche waren Laufwege einstudiert. Nach zwei Wochen waren die Laufwege fast perfektioniert, die Zweikaempfe waren da und auch die Standards waren einstudiert. BASISWISSEN. Der Rest der Story ist bekannt.

Warum schweife ich ab. Sorry dafuer. Nochmal, ich will nicht die guten alten Zeiten aufleben lassen. Was will ich? Damit komme ich zurueck zu meiner Ursprungsaussage. Ich hasse dieses Totschlagsargument, wir haetten kein Geld. Und wenn wir kein Geld haben, koennen wir nicht erfolgreich sein. Das ist doch Scheisse. Und vor allem ist es ein Argument, dass die Offiziellen den Spielern geben, wenn die Scheisse spielen. Mittlerweile argumentieren die Spieler ja selbst schon mit dem Etat, wenn sie den Ball auf die Tribuene kicken und zu faul sind um in einen Zweikampf zu gehen. Furchtbar!

Die Geschichte des FCK hat es oftmals bewiesen, was mit den eigenen Tugenden Moeglich ist. Dass der beruehmte Glauben Berge versetzen kann und dass man vor allem mit dem Basiswissen in Sachen Fussball erfolgreich sein kann. Und erfolgreich heisst fuer mich in dieser Saison auch das Erreichen eines Platz 12 oder 13.
Aber wir haben diese Grundlagen nicht im Spiel, unabhaengig ob es fuer Platz 12 reichen soll oder fuer weiter hoch. Bei Standards kloppen wir die Baelle blind vorne in den Fuenfer rein. Keine Gefahr. Obwohl mit Martin Amedick ein Mann mit gefuehlten Zweimeterzehn da vorne drinsteht, mit Rodnei ein weiterer Kleiderschrank mitgehen kann und mit Shechter und sogar Sukuta-Pasu mit seiner Groesse furchteinfloessend sein muss. Shechter oder Kouemaha sollten da sowieso dabei sein, dazu ein oder zwei Mittelfeldspieler im Hintergrund, der/die auf Appraller warten. Aber nichts ist da. Warum studiert man es nicht ein, wie eben 1990, dass z.B. Rodnei kurz steht und den Ball in die Mitte verlaengert? Stattdessen segeln bei uns die Eckbaelle, wenn wir denn ueberhaupt mal einen haben, in die Mitte, wo die Stuermer wie Bohnenstangen still stehen. Sogar in der B-Jugend lernte ich selbst, dass ich als Stuermer von der Sechzehnerlinie nach vorne laufen muss, dem Ball entgegen und dass ich keine Chance habe, wenn ich am Fuenfer stehe und nur warte, bis mir die Kugel auf den Kopf faellt.

Und im Spiel nach vorne. Wozu hat man denn eine Viererkette? Ich gebs ja zu, dass fuer mich eine Viererkette bis heute der groesste Schwachsinn im Fussball ist, aber es ist ja nun mal modern. Aber was ist denn die Idee? Dass die Aussenverteidiger mit nach vorne gehen und Flankenlaeufe machen. Doch insbesondere Dick und Jessen, die durchaus gute Flanken bringen koennen, haben keinerlei Passpiel mit dem Mittelfeld und werden in das Offensivspiel nicht mit eingespielten Spielzuegen eingebunden. Sollte nicht gerade die sogenanne Doppelsechs mit den beiden funktionieren? Genau das ist bei uns nicht da. Wenn die Viererkette den Ball hat, spielt Rodnei zu Amedick, der zu Jessen, der zu Amedick, der zu Rodnei, der zu Amedick, der zu Rodnei, der zu Dick, der zu Rodnei und der bringt dann den hohen langen Ball auf Shechter, der dann den Ball verliert. Klasse, Spitze, Super. Lange Zeit Ballbesitz, doch einfach nur dummes Zeug gespielt. Wo ist denn hier der Spielaufbau ueber das Mittelfeld, das automatische nach vorne gehen BEIDER Aussenverteidiger, evtl ein Kreuzen mit den sogenannten Doppelsechsern, um dadurch faecheraertig nach vorne gehen zu koennen? Nix ist da. Quergeschiebe und dann auf Zufall hoffen.

Im Mittelfeld in Richtung Sturm ist es aehnlich. Wo sind die Gassen in die die Stuermer gehen? Wo sind die Stuermer, die mit dem Ruecken zum Tor den Weg freisperren, einen Ball prallen lassen, so dass ein Mittelfeldspieler nach vorne stossen kann? Wo sind die Stuermer, die die Baelle halten und dann auf den mittlerweile aufrueckenden Aussenverteidiger spielen koennen? Wo sind die Mittelfeldspieler, die in die Luecke im Sturm aufschliessen, wenn sich mal ein Stuermer fallen laesst oder ueber die Aussen kommt?
Gar nichts dergleichen ist da. Wir stehen statisch auf unseren Positionen. Die Abwehrkette steht auf einer Linie und bewegt sich nicht. Die Mittelfeldspieler stehen fix auf der Position. Der einzige, der da mal etwas „Meter macht“ ist Tiffert, doch der bekommt vom Gegner einen Mann auf die Fuesse und fertig ist die Kunst. Jeder sieht: Ist Tiffert ausgeschaltet, ist der FCK ausgeschaltet, so einfach. Das wars. In der Not fliegen dann hohe Baelle aus dem Halbfeld in die Spitze, die dann postwendend wieder zurueckkommen und in einem Gegenangriff muenden. Und ich muss ja fast schon wieder unser – von mir bereits vielgescholtenen – Mittelfeld ein wenig in Schutz nehmen. Weil man weiss, dass die Baelle so primitiv nach vorne kommen und der Gegner nachdem er das Baellchen abgefangen hat, gleich den Konter startet, deshalb bleiben unsere Mittelfeldleute gleich hinten um schlimmeres zu vermeiden. Da verliert man doch jedes Selbstbewusstsein. Vielleicht ist das auch noch ein Ueberbleibsel von vor einem Jahr. Viele Tore hatten wir damals durch Jessens Ballverluste bekommen als dann die linke Abwehrseite verwaist war. Ein Fehler Jessens oder des Systems, weil keiner Jessens Loch stopft, nachdem er im Vorwaertsgang den Ball verloren hat? Das muss jeder fuer sich beantworten.
Egal welche Kleinigkeit schuld ist, wir haben definitiv keinen Spielaufbau, keinerlei Basis und folglich auch keinerlei Torchancen. Wenn sich mal was ergibt, dann aus Zufall wie gegen Mainz oder in Koeln (die Vollspannflanke Dicks als Vorlage zum 1:0 damals war doch auch nicht so gewollt) und nicht durch zwingend herausgespielte Torchancen.
Und ich bleibe dabei. Fussball ist einfach. Roggensack sagte damals, wir muessten 4 Spielsysteme beherrschen. Wir schmierten ab. Feldkamp kam und sagte, man muesse 1 System beherrschen und das richtig. Feldkamp machte den Fussball einfach. Er nahm dem Fussball die Wissenschaft. Und das erfolgreich!
Und das ist auch heute noch mein persoenlicher Loesungsansatz. Schneller laufen, hoeher springen, bessere Kondition haben und die Zweikaempfe fuer sich entscheiden. Der Rest kommt dann allein.

Aber wenn man Zweikaempfe nicht gewinnt, Kopfbaelle nicht gewinnt, den Gegner nicht ueberlaufen kann und am Ende nicht mal mehr die Kondition hat, wie in aller Welt soll dann Besserung eintreten? Und das ist mein Problem derzeit und mein Grund des Pessimismus. Die Grundtugenden fehlen. Diese fehlenden Grundtugenden nebst Spielaufbau, also einstudierten Laufwegen. Hier ist nichts da.
Und hier hilft auch kein Nemec oder Vermouth, denn was bringen mir gute Fussballer, wenn die nicht in Szene gesetzt werden oder niemanden in Szene setzen koennen? Es muss generell was passieren. Wie Altbundespraesident Herzog so schoen sagte: „es muss ein Ruck“ durch das Team gehen. Doch jemand muss den Ruck initiieren. Und hier sehe ich gerade keinen, was mir Angst macht.

Und ich bitte unseren Trainer, schnellstens fuer diesen Ruck zu sorgen. Andererseits kommt die Unruhe und er wird das Heft nicht mehr in der Hand haben. Es waere schade.
WOW! Was ein geiler Kommentar! :applaus:
Blochin

Beitrag von Blochin »

Westkurvenveteran hat geschrieben:Tim, wenn das so ist, wie du sagst, wer ist dann verantwortlich für die Kaderzusammenstellung ?

Aber im Grundtenor hast du nicht Unrecht, die Trainerdiskussion Pierretten Spielern ein perfektes Alibi. Kurz kann die Tore nicht reinmachen, die Shechter oder Fortounis auf den Fuessen hat. Aber wenn ich z.B. Einen 18 jährigen bringe, und das Risiko gehe, ist es geradezudaemlich, dann als Entschuldigung für das Versagen sein Alter anzufuehren. Auch der bekommtsein Geld !

Fortounis war für mich ein Lichtblick! Der kann Fußball spielen. Falls wir tatsächlich den Gang in die 2. Liga antreten müssen, sollten Spieler wie Fortounis - auch Shechter - gehalten werden. Frage an dich: Was hältst du von den Abschlägen Trapps? Ich finde die richtig schlecht. Die waren bei Sippel zwei Klassen besser.
Westkurvenveteran

Beitrag von Westkurvenveteran »

Du weisst, dass ich von dem planlosen Gebleue nach vorne eh nix halte. Der Job eines TW ist ein anderer. Und den macht Trapp gut. Sippel hatte drei Jahre Kredit, da wird man bei Trapp auch mehr Geduld haben, wenn man schon Fehler suchen will....

Aber wenn wir wieder zurueck zu Sasic wollen, da ist Sippel die bessere Wahl, denn seine Abschläge sind besser.

Die Frage dann wäre noch, wer von denen vorne überhaupt einen Abschlag verwerten soll .....

Ich wundere mich nur, wieso jetzt die Torwartfrage aufkommt, wo wir wirklich andere Probleme haben ...

Aber nein, eigentlich wundere ich mich nicht ...
Blochin

Beitrag von Blochin »

... aber auch Trapp macht lange Abschläge. Und die sind schlecht. Ich halte insgesamt mehr von Trapp als von Sippel (deshalb ist dies auch keine TW-Diskussion, sondern eine Randnotiz). Aber die schlechten Abschläge Trapps nerven mich. Ich glaube auch schon, dass es Spielsituationen gibt, in denen ein langer Abschlag Sinn macht.
tim_price

Beitrag von tim_price »

@ wkv

Ja, wer stellt den Kader zusammen? VV und Trainer? 80 % VV und 20 % Trainer? 50-50? Keine Ahnung.

Von unseren Neuzugängen war mir außer Sahan keiner bekannt. Shechter hatte ich mal im Kicker gelesen, Vermouth nie gehört, Kouemaha nie gehört, Sukuta-Pasu nie gehört und Fourtunis auch nicht.

Der Grundtenor hier im Forum war aber positiv. Sahan, Superspieler, technisch sehr gut, ein kleiner Spielmacher. Fourtunis der Wahnsinn und das mit 18! Spielt in der U 21 von Griechenland ne tolle Rolle. SuPa, endlich mal ein Talent, das mit einem langfristigen vertrag ausgestattet wird. Und dann noch unsere beiden Israelis. Der eine beinahe mal in Liverpool gelandet (wir hatten 96 ausgestochen) und der andere der kongeniale Vorlagengeber!

Klar gab es auch die Kritiker, die Kuntz kostspielige und zeitraubende Israelreise kritisierten, die lieber Mölders gehabt hätten, aber grundsätzlich verließ man sich doch auf das Händchen (von wemauchimmer...) für die Spieler, die gut sind und sonst von keinem entdeckt werden.

Und ich hab immer noch die Hoffnung, dass sie kommen..., insbesondere bei Fourunis, Sahan und Shechter. Dass Fourtunis 18 ist, ist doch scheißegal. Ich komm jetzt nicht mit Götze oder so...

Die Torchance zum 1-2. Hab mir das Ding nun ein paar Mal angesehen und es ist echt zum Verzweifeln. Vielleicht mach ich mich hier komplett lächerlich. Klar muss das eigentlich ein Tor sein, aber da sind auch einige Dinge blöd gelaufen, ein ganz schräges Ding. Und die wollten das Tor doch machen, hatten Schiss den Ball auf die Tribüne zu kicken. Ähnlich wie Lakic letzes jahr in FFM. Zu viel nachgedacht.
Und wenn Shechter statt zu schießen nochmal auf Fourtunis legt (der sich NOCHMAL schön freigelaufen hatte) dann wirds ein cooles Tor. Und wir verlieren 3-1 :D.
Grundsätzlich natürlich ein leicht dilettantisch ausgeführter Konter, keine Frage. Mir stellt sich eher die Frage, was man machen will, wenn den Stürmern der Ball ständig vom Fuss springt? Da können die Laufwege instinktiv oder auch eintrainiert noch so gut funktionieren.
pebe
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Beitrag von pebe »

Betzehörb hat geschrieben:
playball hat geschrieben:Der Etat, der Etat, der Etat. Der FCK hat den zweitkleinsten Etat und ist damit automatisch ein Abstiegskandidat. Mir geht das Gequatsche so was von auf den Zeiger, dass ich wuetend werde und einem in die Schnauze hauen koennte, der mit dem dummen Etatgequatsche kommt. Sorry, aber es ist so.

In unserem ganzen Leben hatten wir vom FCK noch nicht den besten Etat. Ich selbst gehe seit 30 Jahren auf den Betze und wann hatten wir die groessten Etats? In den Jahren 1994 bis 1996 und in den Jahren 1999 bis 2003. Und das waren genau die Jahre, in denen wir abgeschmiert sind.
In den 80ern hatten wir immer einen der kleinsten Etats, brachten Spieler aus den Oberligen (damals gab es keine Regionalliga) hervor, eigene Talente aus den eigenen Reihen dazu, fertig. Stars wurden schon mal gar nicht gekauft. Der einzige, der Mitte der 80er einen Namen hatte, der zu uns kam, war Dieter Trunk, und den haette man besser in Nuernberg gelassen. Ohne jeglichen zugekauften Star konnten wir immer Rennen, Kaempfen, Zweikaempfe und Kopfbaelle gewinnen. Betze pur. Das war meine Welt, als Bauern verspottet haben wir sie alle niedergerannt.

Hoehepunkt des Etats war 1990/1991. Wuttke ging im Spaetherbst 1989 weg, Foda und Allievi nach dem Pokalsieg 1990 und schon erwartete man das allerschlimmste. Und was geschah? Wir wurden Meister. Ok, ein Jahrhundertwerk (von Otto 1998 kopiert!), wie es kaum moeglich ist. Vom Namen her uebermaechtige Gegner wurden niedergerannt von so weltbekannten Leuten wie Markus Kranz, Axel Roos, Kay Friedmann, Tom Dooley, Uwe Scherr oder Reinhard Stumpf. Wer kannte die denn damals? Keine Sau. Aber die Spieler vom FC Barcelona kennen sie uebrigens noch heute und wir Fans natuerlich auch. Aber wir vergessen, dass diese Spieler aus dem Niemandsland kamen.

Und was zur Spielqualitaet: Stefan Effenberg beschwerte sich: „Die koennen nur Einwuerfe und Eckbaelle“. Ja und? Klasse. Aber genau das waren – neben den Zweikaempfen – die Grundtugenden um Spiele zu gewinnen, und wir haben gewonnen.
Und damals war ich selbst noch einer der Trainingskiebitze. Nach der Schule rein in den Zug, hinein nach Kaiserslautern und hoch auf den Berg. Und Training geguckt. Da fiel einiges auf. Wie konkret Flankenlaeufe oder „in die Gasse schicken“ trainiert wurde. Wie Laufwege einstudiert wurden von Mittelfeldspielern oder Stuermern. Und es war immer wieder der selbe Angriff. Jeder Spieler hatte exakt seine Bewegung. Die Aussen kreuzten, gingen Steil, flankten, in der Mitte kreuzten die Stuermer und es brannte lichterloh. An alle der juengeren Generation: Guckt Euch mal auf Youtube das 3:0 im Pokalendspiel 1990 an. Schupp geht links, zieht nach Innen, Lelle geht auf die Aussenbahn, bekommt den Ball, flankt wo Kuntz, der zuvor mit Labbadia gekreuzt hat, am langen Pfosten einkoepft. Ein Klassiker. So fiel nicht nur ein Tor, so fielen etliche Tore und brachten den FCK nach oben.
Und zu den Standards. Guckt Euch das 1:0 vom selben Pokalendspiel 1990 an. Eckball, einer der Innenverteidiger steht kurz am Fuenfmeterraum. Auf ihn kommt der Eckball, er verlaengert mit dem Kopf und in der Mitte stehen Kuntz, Labbadia oder der andere Innenverteidiger und es brennt dadurch Lichterloh. Im Falle des Pokalendspiels stand Labbadia da. Und es gab ein Tor. Und die Tore fielen oft durch diese Variante. Ueberlegt kurz danach das Spiel gegen Genua. Schaut Euch den Treffer durch Kuntz an. Schaut Euch die ganze Saison 1990/91 an, wie die Tore fielen. Nicht durch Sololaeufe a la Messi und keine Fallrueckzieher a la Klaus Fischer. Keine Spitze, Hacke, Einszweidrei. Nein, einfaches Fussballeinmaleins mit simplen Tugenden des Fussballs. Und das hoechst erfolgreich. Wir hatten pfeilschnelle Aussen mit Scherr und Kranz, Rambos in der Abwehr mit Stumpf, Friedmann und Dooley, Leute wie Guido Hoffmann, Demir Hotic oder Bjarne Goldbaek zentral in der Mitte, sicherlich keine ueberragenden Fussballer. Aber Spieler mit Herz und Leidenschaft.

Ich will jetzt nicht von den „Guten alten Zeiten“ schwelgen. Die Zeit ist vorbei, ich bin Realist genug, dies zu sehen. Aber ich bin auch Realist genug, zu sehen, dass diese damals simplen Mittel zum Erfolg gefuehrt haben. Zu einem langfristigen Erfolg. Ich habe gesehen, wie Kaiserslauterer Underdogs die uebermaechtigen Bremer besiegt haben und im Jahr drauf als Abstiegskandidat Nr. 1 die Meisterschaft geholt hatten.
Mit Kondition, Einwuerfen, Eckbaellen und gewonnenen Zweikaempfen. Und noch was. Kalli Feldkamp uebernahm die Mannschaft im Februar auf Tabellenplatz 18. Die Mannschaft war im Februar 1990 tot. Toter als die Mannschaft heute ist. Aber obwohl alle totgesagt waren, hatten wir, hatte Kalli, binnen einer Woche eine Mannschaft, auf die keiner mehr einen Pfifferling gab, geformt. Binnen EINER Woche waren Laufwege einstudiert. Nach zwei Wochen waren die Laufwege fast perfektioniert, die Zweikaempfe waren da und auch die Standards waren einstudiert. BASISWISSEN. Der Rest der Story ist bekannt.

Warum schweife ich ab. Sorry dafuer. Nochmal, ich will nicht die guten alten Zeiten aufleben lassen. Was will ich? Damit komme ich zurueck zu meiner Ursprungsaussage. Ich hasse dieses Totschlagsargument, wir haetten kein Geld. Und wenn wir kein Geld haben, koennen wir nicht erfolgreich sein. Das ist doch Scheisse. Und vor allem ist es ein Argument, dass die Offiziellen den Spielern geben, wenn die Scheisse spielen. Mittlerweile argumentieren die Spieler ja selbst schon mit dem Etat, wenn sie den Ball auf die Tribuene kicken und zu faul sind um in einen Zweikampf zu gehen. Furchtbar!

Die Geschichte des FCK hat es oftmals bewiesen, was mit den eigenen Tugenden Moeglich ist. Dass der beruehmte Glauben Berge versetzen kann und dass man vor allem mit dem Basiswissen in Sachen Fussball erfolgreich sein kann. Und erfolgreich heisst fuer mich in dieser Saison auch das Erreichen eines Platz 12 oder 13.
Aber wir haben diese Grundlagen nicht im Spiel, unabhaengig ob es fuer Platz 12 reichen soll oder fuer weiter hoch. Bei Standards kloppen wir die Baelle blind vorne in den Fuenfer rein. Keine Gefahr. Obwohl mit Martin Amedick ein Mann mit gefuehlten Zweimeterzehn da vorne drinsteht, mit Rodnei ein weiterer Kleiderschrank mitgehen kann und mit Shechter und sogar Sukuta-Pasu mit seiner Groesse furchteinfloessend sein muss. Shechter oder Kouemaha sollten da sowieso dabei sein, dazu ein oder zwei Mittelfeldspieler im Hintergrund, der/die auf Appraller warten. Aber nichts ist da. Warum studiert man es nicht ein, wie eben 1990, dass z.B. Rodnei kurz steht und den Ball in die Mitte verlaengert? Stattdessen segeln bei uns die Eckbaelle, wenn wir denn ueberhaupt mal einen haben, in die Mitte, wo die Stuermer wie Bohnenstangen still stehen. Sogar in der B-Jugend lernte ich selbst, dass ich als Stuermer von der Sechzehnerlinie nach vorne laufen muss, dem Ball entgegen und dass ich keine Chance habe, wenn ich am Fuenfer stehe und nur warte, bis mir die Kugel auf den Kopf faellt.

Und im Spiel nach vorne. Wozu hat man denn eine Viererkette? Ich gebs ja zu, dass fuer mich eine Viererkette bis heute der groesste Schwachsinn im Fussball ist, aber es ist ja nun mal modern. Aber was ist denn die Idee? Dass die Aussenverteidiger mit nach vorne gehen und Flankenlaeufe machen. Doch insbesondere Dick und Jessen, die durchaus gute Flanken bringen koennen, haben keinerlei Passpiel mit dem Mittelfeld und werden in das Offensivspiel nicht mit eingespielten Spielzuegen eingebunden. Sollte nicht gerade die sogenanne Doppelsechs mit den beiden funktionieren? Genau das ist bei uns nicht da. Wenn die Viererkette den Ball hat, spielt Rodnei zu Amedick, der zu Jessen, der zu Amedick, der zu Rodnei, der zu Amedick, der zu Rodnei, der zu Dick, der zu Rodnei und der bringt dann den hohen langen Ball auf Shechter, der dann den Ball verliert. Klasse, Spitze, Super. Lange Zeit Ballbesitz, doch einfach nur dummes Zeug gespielt. Wo ist denn hier der Spielaufbau ueber das Mittelfeld, das automatische nach vorne gehen BEIDER Aussenverteidiger, evtl ein Kreuzen mit den sogenannten Doppelsechsern, um dadurch faecheraertig nach vorne gehen zu koennen? Nix ist da. Quergeschiebe und dann auf Zufall hoffen.

Im Mittelfeld in Richtung Sturm ist es aehnlich. Wo sind die Gassen in die die Stuermer gehen? Wo sind die Stuermer, die mit dem Ruecken zum Tor den Weg freisperren, einen Ball prallen lassen, so dass ein Mittelfeldspieler nach vorne stossen kann? Wo sind die Stuermer, die die Baelle halten und dann auf den mittlerweile aufrueckenden Aussenverteidiger spielen koennen? Wo sind die Mittelfeldspieler, die in die Luecke im Sturm aufschliessen, wenn sich mal ein Stuermer fallen laesst oder ueber die Aussen kommt?
Gar nichts dergleichen ist da. Wir stehen statisch auf unseren Positionen. Die Abwehrkette steht auf einer Linie und bewegt sich nicht. Die Mittelfeldspieler stehen fix auf der Position. Der einzige, der da mal etwas „Meter macht“ ist Tiffert, doch der bekommt vom Gegner einen Mann auf die Fuesse und fertig ist die Kunst. Jeder sieht: Ist Tiffert ausgeschaltet, ist der FCK ausgeschaltet, so einfach. Das wars. In der Not fliegen dann hohe Baelle aus dem Halbfeld in die Spitze, die dann postwendend wieder zurueckkommen und in einem Gegenangriff muenden. Und ich muss ja fast schon wieder unser – von mir bereits vielgescholtenen – Mittelfeld ein wenig in Schutz nehmen. Weil man weiss, dass die Baelle so primitiv nach vorne kommen und der Gegner nachdem er das Baellchen abgefangen hat, gleich den Konter startet, deshalb bleiben unsere Mittelfeldleute gleich hinten um schlimmeres zu vermeiden. Da verliert man doch jedes Selbstbewusstsein. Vielleicht ist das auch noch ein Ueberbleibsel von vor einem Jahr. Viele Tore hatten wir damals durch Jessens Ballverluste bekommen als dann die linke Abwehrseite verwaist war. Ein Fehler Jessens oder des Systems, weil keiner Jessens Loch stopft, nachdem er im Vorwaertsgang den Ball verloren hat? Das muss jeder fuer sich beantworten.
Egal welche Kleinigkeit schuld ist, wir haben definitiv keinen Spielaufbau, keinerlei Basis und folglich auch keinerlei Torchancen. Wenn sich mal was ergibt, dann aus Zufall wie gegen Mainz oder in Koeln (die Vollspannflanke Dicks als Vorlage zum 1:0 damals war doch auch nicht so gewollt) und nicht durch zwingend herausgespielte Torchancen.
Und ich bleibe dabei. Fussball ist einfach. Roggensack sagte damals, wir muessten 4 Spielsysteme beherrschen. Wir schmierten ab. Feldkamp kam und sagte, man muesse 1 System beherrschen und das richtig. Feldkamp machte den Fussball einfach. Er nahm dem Fussball die Wissenschaft. Und das erfolgreich!
Und das ist auch heute noch mein persoenlicher Loesungsansatz. Schneller laufen, hoeher springen, bessere Kondition haben und die Zweikaempfe fuer sich entscheiden. Der Rest kommt dann allein.

Aber wenn man Zweikaempfe nicht gewinnt, Kopfbaelle nicht gewinnt, den Gegner nicht ueberlaufen kann und am Ende nicht mal mehr die Kondition hat, wie in aller Welt soll dann Besserung eintreten? Und das ist mein Problem derzeit und mein Grund des Pessimismus. Die Grundtugenden fehlen. Diese fehlenden Grundtugenden nebst Spielaufbau, also einstudierten Laufwegen. Hier ist nichts da.
Und hier hilft auch kein Nemec oder Vermouth, denn was bringen mir gute Fussballer, wenn die nicht in Szene gesetzt werden oder niemanden in Szene setzen koennen? Es muss generell was passieren. Wie Altbundespraesident Herzog so schoen sagte: „es muss ein Ruck“ durch das Team gehen. Doch jemand muss den Ruck initiieren. Und hier sehe ich gerade keinen, was mir Angst macht.

Und ich bitte unseren Trainer, schnellstens fuer diesen Ruck zu sorgen. Andererseits kommt die Unruhe und er wird das Heft nicht mehr in der Hand haben. Es waere schade.
WOW! Was ein geiler Kommentar! :applaus:
aber schon ein rehagel erkannte "geld schießt tore" Heute mehr den je und es gibt keinen weg mehr zurück (außer es geht keiner mehr ins stadion oder schaut es im TV)
Ich verfolge übrigens den FCK seit sicher über 40ig jahren und in einem gebe ich recht. Die wissenschaft sollte aus dem fussball VERSCHWINDEN angefangen vom gequatsche über chip im ball bis hin zu 28 schiedsrichtern. Moderner fussball? 11 gegen 11, die regeln sind bekannt und wenn es nicht klappt sollte gespielt werden was man kann. Von mir aus wieder mit libero klassischer art und vor allem will ich sie beißen sehen!!!
Leider ist das nicht der fall und genau das unser problem. Ein trainer der von ballbesitz träumt mit "tödlichem pass" marke barcelona. Im keller "spielerisch" die dinge lösen will. Sorry, das hat noch nie geklappt und wird es nie. Unser vorhandener spielerkader braucht einen trainer, sonst sind wir absteiger Nr. 1.

PS: Wenn ein 21 jähriger rotzlöffel marke suku pasu oder wie er heißt nach einem halben eigentor nach KATASTROPHLALEN spielen bisher mit gespitzent ohren an der WEST/NORD vorbeistolziert als hätte er ein ding aus 30 m in den winkel gezimmert so empfinde ich es als ein bodenlose unverschämtheit. Ein echter trainer hätte den danach auf die tribüne gesetzt damit er merkt worum es geht. Aber wir haben keinen TRAINER
tim_price

Beitrag von tim_price »

Mensch Pebe, wo ist das Problem den größten Teil des zitierten Textes zu entfernen?
rmpa77
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Beitrag von rmpa77 »

Mathias hat geschrieben:Jetzt kommt das Thema "Trainer" wieder auf. Auch ich habe da eine konkrete Frage: Wieso wechselt Herr Kurz nur zwei mal aus?
Und das nicht zum ersten mal beim Spiel gegen Stuttgart. Nein, auch letzte Saison einige male!
Wen Soll er denn einwechseln? Positionsbezogene Wechsel sind fast unmöglich, am Freitag hatten wir mit Sippel (Tor),Bugera,Abel,Walch,De Wit, Fortounis & Vermouth wieder keine Option um müde, bzw formschwache Stürmer zu ersetzen.
Ich finde es eigentlich tragisch wie wir lachend in die Kreissäge rennen und wir vor lauter "Herzblut" noch nicht einmal merken dass da eigentlich alles auf Alarm geht. Playball sprach in seinem ( absolut supergeilen) Beitrag die Laufwege an - habt ihr euch mal das 0 : 1 Genau angesehen? Tiffert lässt seinem Mann 1 1/2 m Platz, Jessen läuft nicht mit und in der Zentralen Position wird Cacau eingeladen abzuschließen. Parallelen zum Wolfsburgspiel, sind mehr als gegeben- ein einfacher steil oder Querpass reicht anno 2011 aus um uns auszuhebeln. Das kann auch ein Konzeptfußball sein.

Ich hab jetzt auch ein paar tage gebraucht um den schmonsens zu verarbeiten - wie ich zu dem ganzen stehe habe ich auch schon oft genug niedergeschrieben und möchte mich eher nicht widerholen da wir nichtg im chatroulette sind - aber nur noch eins: wir haben uns zurück entwickelt. Im Taktischen, Spielerischen, Mannschaftsgefüge & Umfeld. Dieses ganze Gedöns erinnert mich an 2006. Wer Kritisiert ist böse und kein Lautrer. Schade, dass diese Aussage heuer von Vereinsseite kommt.
Mein FCK gibt mir derzeit einiges an Kopfzerbrechen.

@Playball: danke nochmals für die Qualität deines Beitrags!
Zuletzt geändert von rmpa77 am 03.10.2011, 10:32, insgesamt 1-mal geändert.
I solemnly swear that I am up to no good.
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