
Ich kann daraus, weder das eine noch das andere rauslesen.mxhfckbetze hat geschrieben:Aussagen von SK, MK und Haber bei Flutlicht.
SK "Trainerentlassung.....das ist das Hirnloseseste was ich bisher gehört habe....wir wußten, dass es die schwerste Saison für den FCK wird und da sind wir mitten drin".
MK "Wir arbeiten in der Länderspielpause daran, dass wir die Chancen auch nutzen und in schalke 3 Punkte zu holen"
Haber "Je nach Verlauf der Hinrunde bis zur Winterpause sind Verstärkungen möglich....wir haben aber volles Vertrauen in den jetzigen Kader".
Es wird also bis um 34.Spieltag keine personellen Veränderungen geben....oder folgert da Jemand etwas anderes draus ????
Und die JHV wird wieder ein netter Videoabend.....11.11.11 Helau.
Warst Du nicht im Stadion in der 2. Liga? 2008?Pug hat geschrieben:Wer Spieler verkauft oder gehen lässt, ohne für einen geeigneten Ersatz zu sorgen, darf sich nicht wundern, wenn der Verein da steht, wo er jetzt steht.
Ich jedenfalls habe in allen meinen bisherigen Jahren als Fritz-Walter-Stadion-Pilger noch nie eine Mannschaft gesehen, die so nahe am Abgrund stand, wie diese.
Laudrer1988 hat geschrieben:Jetzt hat Kurz mal was angesprochen und jetzt ist auch Net recht...
Kurz hat recht, tiffert muss mehr nachsetzen wenn er den Ball verliert und sich nicht nur ärgern!
WOW! Was ein geiler Kommentar!playball hat geschrieben:Der Etat, der Etat, der Etat. Der FCK hat den zweitkleinsten Etat und ist damit automatisch ein Abstiegskandidat. Mir geht das Gequatsche so was von auf den Zeiger, dass ich wuetend werde und einem in die Schnauze hauen koennte, der mit dem dummen Etatgequatsche kommt. Sorry, aber es ist so.
In unserem ganzen Leben hatten wir vom FCK noch nicht den besten Etat. Ich selbst gehe seit 30 Jahren auf den Betze und wann hatten wir die groessten Etats? In den Jahren 1994 bis 1996 und in den Jahren 1999 bis 2003. Und das waren genau die Jahre, in denen wir abgeschmiert sind.
In den 80ern hatten wir immer einen der kleinsten Etats, brachten Spieler aus den Oberligen (damals gab es keine Regionalliga) hervor, eigene Talente aus den eigenen Reihen dazu, fertig. Stars wurden schon mal gar nicht gekauft. Der einzige, der Mitte der 80er einen Namen hatte, der zu uns kam, war Dieter Trunk, und den haette man besser in Nuernberg gelassen. Ohne jeglichen zugekauften Star konnten wir immer Rennen, Kaempfen, Zweikaempfe und Kopfbaelle gewinnen. Betze pur. Das war meine Welt, als Bauern verspottet haben wir sie alle niedergerannt.
Hoehepunkt des Etats war 1990/1991. Wuttke ging im Spaetherbst 1989 weg, Foda und Allievi nach dem Pokalsieg 1990 und schon erwartete man das allerschlimmste. Und was geschah? Wir wurden Meister. Ok, ein Jahrhundertwerk (von Otto 1998 kopiert!), wie es kaum moeglich ist. Vom Namen her uebermaechtige Gegner wurden niedergerannt von so weltbekannten Leuten wie Markus Kranz, Axel Roos, Kay Friedmann, Tom Dooley, Uwe Scherr oder Reinhard Stumpf. Wer kannte die denn damals? Keine Sau. Aber die Spieler vom FC Barcelona kennen sie uebrigens noch heute und wir Fans natuerlich auch. Aber wir vergessen, dass diese Spieler aus dem Niemandsland kamen.
Und was zur Spielqualitaet: Stefan Effenberg beschwerte sich: „Die koennen nur Einwuerfe und Eckbaelle“. Ja und? Klasse. Aber genau das waren – neben den Zweikaempfen – die Grundtugenden um Spiele zu gewinnen, und wir haben gewonnen.
Und damals war ich selbst noch einer der Trainingskiebitze. Nach der Schule rein in den Zug, hinein nach Kaiserslautern und hoch auf den Berg. Und Training geguckt. Da fiel einiges auf. Wie konkret Flankenlaeufe oder „in die Gasse schicken“ trainiert wurde. Wie Laufwege einstudiert wurden von Mittelfeldspielern oder Stuermern. Und es war immer wieder der selbe Angriff. Jeder Spieler hatte exakt seine Bewegung. Die Aussen kreuzten, gingen Steil, flankten, in der Mitte kreuzten die Stuermer und es brannte lichterloh. An alle der juengeren Generation: Guckt Euch mal auf Youtube das 3:0 im Pokalendspiel 1990 an. Schupp geht links, zieht nach Innen, Lelle geht auf die Aussenbahn, bekommt den Ball, flankt wo Kuntz, der zuvor mit Labbadia gekreuzt hat, am langen Pfosten einkoepft. Ein Klassiker. So fiel nicht nur ein Tor, so fielen etliche Tore und brachten den FCK nach oben.
Und zu den Standards. Guckt Euch das 1:0 vom selben Pokalendspiel 1990 an. Eckball, einer der Innenverteidiger steht kurz am Fuenfmeterraum. Auf ihn kommt der Eckball, er verlaengert mit dem Kopf und in der Mitte stehen Kuntz, Labbadia oder der andere Innenverteidiger und es brennt dadurch Lichterloh. Im Falle des Pokalendspiels stand Labbadia da. Und es gab ein Tor. Und die Tore fielen oft durch diese Variante. Ueberlegt kurz danach das Spiel gegen Genua. Schaut Euch den Treffer durch Kuntz an. Schaut Euch die ganze Saison 1990/91 an, wie die Tore fielen. Nicht durch Sololaeufe a la Messi und keine Fallrueckzieher a la Klaus Fischer. Keine Spitze, Hacke, Einszweidrei. Nein, einfaches Fussballeinmaleins mit simplen Tugenden des Fussballs. Und das hoechst erfolgreich. Wir hatten pfeilschnelle Aussen mit Scherr und Kranz, Rambos in der Abwehr mit Stumpf, Friedmann und Dooley, Leute wie Guido Hoffmann, Demir Hotic oder Bjarne Goldbaek zentral in der Mitte, sicherlich keine ueberragenden Fussballer. Aber Spieler mit Herz und Leidenschaft.
Ich will jetzt nicht von den „Guten alten Zeiten“ schwelgen. Die Zeit ist vorbei, ich bin Realist genug, dies zu sehen. Aber ich bin auch Realist genug, zu sehen, dass diese damals simplen Mittel zum Erfolg gefuehrt haben. Zu einem langfristigen Erfolg. Ich habe gesehen, wie Kaiserslauterer Underdogs die uebermaechtigen Bremer besiegt haben und im Jahr drauf als Abstiegskandidat Nr. 1 die Meisterschaft geholt hatten.
Mit Kondition, Einwuerfen, Eckbaellen und gewonnenen Zweikaempfen. Und noch was. Kalli Feldkamp uebernahm die Mannschaft im Februar auf Tabellenplatz 18. Die Mannschaft war im Februar 1990 tot. Toter als die Mannschaft heute ist. Aber obwohl alle totgesagt waren, hatten wir, hatte Kalli, binnen einer Woche eine Mannschaft, auf die keiner mehr einen Pfifferling gab, geformt. Binnen EINER Woche waren Laufwege einstudiert. Nach zwei Wochen waren die Laufwege fast perfektioniert, die Zweikaempfe waren da und auch die Standards waren einstudiert. BASISWISSEN. Der Rest der Story ist bekannt.
Warum schweife ich ab. Sorry dafuer. Nochmal, ich will nicht die guten alten Zeiten aufleben lassen. Was will ich? Damit komme ich zurueck zu meiner Ursprungsaussage. Ich hasse dieses Totschlagsargument, wir haetten kein Geld. Und wenn wir kein Geld haben, koennen wir nicht erfolgreich sein. Das ist doch Scheisse. Und vor allem ist es ein Argument, dass die Offiziellen den Spielern geben, wenn die Scheisse spielen. Mittlerweile argumentieren die Spieler ja selbst schon mit dem Etat, wenn sie den Ball auf die Tribuene kicken und zu faul sind um in einen Zweikampf zu gehen. Furchtbar!
Die Geschichte des FCK hat es oftmals bewiesen, was mit den eigenen Tugenden Moeglich ist. Dass der beruehmte Glauben Berge versetzen kann und dass man vor allem mit dem Basiswissen in Sachen Fussball erfolgreich sein kann. Und erfolgreich heisst fuer mich in dieser Saison auch das Erreichen eines Platz 12 oder 13.
Aber wir haben diese Grundlagen nicht im Spiel, unabhaengig ob es fuer Platz 12 reichen soll oder fuer weiter hoch. Bei Standards kloppen wir die Baelle blind vorne in den Fuenfer rein. Keine Gefahr. Obwohl mit Martin Amedick ein Mann mit gefuehlten Zweimeterzehn da vorne drinsteht, mit Rodnei ein weiterer Kleiderschrank mitgehen kann und mit Shechter und sogar Sukuta-Pasu mit seiner Groesse furchteinfloessend sein muss. Shechter oder Kouemaha sollten da sowieso dabei sein, dazu ein oder zwei Mittelfeldspieler im Hintergrund, der/die auf Appraller warten. Aber nichts ist da. Warum studiert man es nicht ein, wie eben 1990, dass z.B. Rodnei kurz steht und den Ball in die Mitte verlaengert? Stattdessen segeln bei uns die Eckbaelle, wenn wir denn ueberhaupt mal einen haben, in die Mitte, wo die Stuermer wie Bohnenstangen still stehen. Sogar in der B-Jugend lernte ich selbst, dass ich als Stuermer von der Sechzehnerlinie nach vorne laufen muss, dem Ball entgegen und dass ich keine Chance habe, wenn ich am Fuenfer stehe und nur warte, bis mir die Kugel auf den Kopf faellt.
Und im Spiel nach vorne. Wozu hat man denn eine Viererkette? Ich gebs ja zu, dass fuer mich eine Viererkette bis heute der groesste Schwachsinn im Fussball ist, aber es ist ja nun mal modern. Aber was ist denn die Idee? Dass die Aussenverteidiger mit nach vorne gehen und Flankenlaeufe machen. Doch insbesondere Dick und Jessen, die durchaus gute Flanken bringen koennen, haben keinerlei Passpiel mit dem Mittelfeld und werden in das Offensivspiel nicht mit eingespielten Spielzuegen eingebunden. Sollte nicht gerade die sogenanne Doppelsechs mit den beiden funktionieren? Genau das ist bei uns nicht da. Wenn die Viererkette den Ball hat, spielt Rodnei zu Amedick, der zu Jessen, der zu Amedick, der zu Rodnei, der zu Amedick, der zu Rodnei, der zu Dick, der zu Rodnei und der bringt dann den hohen langen Ball auf Shechter, der dann den Ball verliert. Klasse, Spitze, Super. Lange Zeit Ballbesitz, doch einfach nur dummes Zeug gespielt. Wo ist denn hier der Spielaufbau ueber das Mittelfeld, das automatische nach vorne gehen BEIDER Aussenverteidiger, evtl ein Kreuzen mit den sogenannten Doppelsechsern, um dadurch faecheraertig nach vorne gehen zu koennen? Nix ist da. Quergeschiebe und dann auf Zufall hoffen.
Im Mittelfeld in Richtung Sturm ist es aehnlich. Wo sind die Gassen in die die Stuermer gehen? Wo sind die Stuermer, die mit dem Ruecken zum Tor den Weg freisperren, einen Ball prallen lassen, so dass ein Mittelfeldspieler nach vorne stossen kann? Wo sind die Stuermer, die die Baelle halten und dann auf den mittlerweile aufrueckenden Aussenverteidiger spielen koennen? Wo sind die Mittelfeldspieler, die in die Luecke im Sturm aufschliessen, wenn sich mal ein Stuermer fallen laesst oder ueber die Aussen kommt?
Gar nichts dergleichen ist da. Wir stehen statisch auf unseren Positionen. Die Abwehrkette steht auf einer Linie und bewegt sich nicht. Die Mittelfeldspieler stehen fix auf der Position. Der einzige, der da mal etwas „Meter macht“ ist Tiffert, doch der bekommt vom Gegner einen Mann auf die Fuesse und fertig ist die Kunst. Jeder sieht: Ist Tiffert ausgeschaltet, ist der FCK ausgeschaltet, so einfach. Das wars. In der Not fliegen dann hohe Baelle aus dem Halbfeld in die Spitze, die dann postwendend wieder zurueckkommen und in einem Gegenangriff muenden. Und ich muss ja fast schon wieder unser – von mir bereits vielgescholtenen – Mittelfeld ein wenig in Schutz nehmen. Weil man weiss, dass die Baelle so primitiv nach vorne kommen und der Gegner nachdem er das Baellchen abgefangen hat, gleich den Konter startet, deshalb bleiben unsere Mittelfeldleute gleich hinten um schlimmeres zu vermeiden. Da verliert man doch jedes Selbstbewusstsein. Vielleicht ist das auch noch ein Ueberbleibsel von vor einem Jahr. Viele Tore hatten wir damals durch Jessens Ballverluste bekommen als dann die linke Abwehrseite verwaist war. Ein Fehler Jessens oder des Systems, weil keiner Jessens Loch stopft, nachdem er im Vorwaertsgang den Ball verloren hat? Das muss jeder fuer sich beantworten.
Egal welche Kleinigkeit schuld ist, wir haben definitiv keinen Spielaufbau, keinerlei Basis und folglich auch keinerlei Torchancen. Wenn sich mal was ergibt, dann aus Zufall wie gegen Mainz oder in Koeln (die Vollspannflanke Dicks als Vorlage zum 1:0 damals war doch auch nicht so gewollt) und nicht durch zwingend herausgespielte Torchancen.
Und ich bleibe dabei. Fussball ist einfach. Roggensack sagte damals, wir muessten 4 Spielsysteme beherrschen. Wir schmierten ab. Feldkamp kam und sagte, man muesse 1 System beherrschen und das richtig. Feldkamp machte den Fussball einfach. Er nahm dem Fussball die Wissenschaft. Und das erfolgreich!
Und das ist auch heute noch mein persoenlicher Loesungsansatz. Schneller laufen, hoeher springen, bessere Kondition haben und die Zweikaempfe fuer sich entscheiden. Der Rest kommt dann allein.
Aber wenn man Zweikaempfe nicht gewinnt, Kopfbaelle nicht gewinnt, den Gegner nicht ueberlaufen kann und am Ende nicht mal mehr die Kondition hat, wie in aller Welt soll dann Besserung eintreten? Und das ist mein Problem derzeit und mein Grund des Pessimismus. Die Grundtugenden fehlen. Diese fehlenden Grundtugenden nebst Spielaufbau, also einstudierten Laufwegen. Hier ist nichts da.
Und hier hilft auch kein Nemec oder Vermouth, denn was bringen mir gute Fussballer, wenn die nicht in Szene gesetzt werden oder niemanden in Szene setzen koennen? Es muss generell was passieren. Wie Altbundespraesident Herzog so schoen sagte: „es muss ein Ruck“ durch das Team gehen. Doch jemand muss den Ruck initiieren. Und hier sehe ich gerade keinen, was mir Angst macht.
Und ich bitte unseren Trainer, schnellstens fuer diesen Ruck zu sorgen. Andererseits kommt die Unruhe und er wird das Heft nicht mehr in der Hand haben. Es waere schade.
Westkurvenveteran hat geschrieben:Tim, wenn das so ist, wie du sagst, wer ist dann verantwortlich für die Kaderzusammenstellung ?
Aber im Grundtenor hast du nicht Unrecht, die Trainerdiskussion Pierretten Spielern ein perfektes Alibi. Kurz kann die Tore nicht reinmachen, die Shechter oder Fortounis auf den Fuessen hat. Aber wenn ich z.B. Einen 18 jährigen bringe, und das Risiko gehe, ist es geradezudaemlich, dann als Entschuldigung für das Versagen sein Alter anzufuehren. Auch der bekommtsein Geld !
aber schon ein rehagel erkannte "geld schießt tore" Heute mehr den je und es gibt keinen weg mehr zurück (außer es geht keiner mehr ins stadion oder schaut es im TV)Betzehörb hat geschrieben:WOW! Was ein geiler Kommentar!playball hat geschrieben:Der Etat, der Etat, der Etat. Der FCK hat den zweitkleinsten Etat und ist damit automatisch ein Abstiegskandidat. Mir geht das Gequatsche so was von auf den Zeiger, dass ich wuetend werde und einem in die Schnauze hauen koennte, der mit dem dummen Etatgequatsche kommt. Sorry, aber es ist so.
In unserem ganzen Leben hatten wir vom FCK noch nicht den besten Etat. Ich selbst gehe seit 30 Jahren auf den Betze und wann hatten wir die groessten Etats? In den Jahren 1994 bis 1996 und in den Jahren 1999 bis 2003. Und das waren genau die Jahre, in denen wir abgeschmiert sind.
In den 80ern hatten wir immer einen der kleinsten Etats, brachten Spieler aus den Oberligen (damals gab es keine Regionalliga) hervor, eigene Talente aus den eigenen Reihen dazu, fertig. Stars wurden schon mal gar nicht gekauft. Der einzige, der Mitte der 80er einen Namen hatte, der zu uns kam, war Dieter Trunk, und den haette man besser in Nuernberg gelassen. Ohne jeglichen zugekauften Star konnten wir immer Rennen, Kaempfen, Zweikaempfe und Kopfbaelle gewinnen. Betze pur. Das war meine Welt, als Bauern verspottet haben wir sie alle niedergerannt.
Hoehepunkt des Etats war 1990/1991. Wuttke ging im Spaetherbst 1989 weg, Foda und Allievi nach dem Pokalsieg 1990 und schon erwartete man das allerschlimmste. Und was geschah? Wir wurden Meister. Ok, ein Jahrhundertwerk (von Otto 1998 kopiert!), wie es kaum moeglich ist. Vom Namen her uebermaechtige Gegner wurden niedergerannt von so weltbekannten Leuten wie Markus Kranz, Axel Roos, Kay Friedmann, Tom Dooley, Uwe Scherr oder Reinhard Stumpf. Wer kannte die denn damals? Keine Sau. Aber die Spieler vom FC Barcelona kennen sie uebrigens noch heute und wir Fans natuerlich auch. Aber wir vergessen, dass diese Spieler aus dem Niemandsland kamen.
Und was zur Spielqualitaet: Stefan Effenberg beschwerte sich: „Die koennen nur Einwuerfe und Eckbaelle“. Ja und? Klasse. Aber genau das waren – neben den Zweikaempfen – die Grundtugenden um Spiele zu gewinnen, und wir haben gewonnen.
Und damals war ich selbst noch einer der Trainingskiebitze. Nach der Schule rein in den Zug, hinein nach Kaiserslautern und hoch auf den Berg. Und Training geguckt. Da fiel einiges auf. Wie konkret Flankenlaeufe oder „in die Gasse schicken“ trainiert wurde. Wie Laufwege einstudiert wurden von Mittelfeldspielern oder Stuermern. Und es war immer wieder der selbe Angriff. Jeder Spieler hatte exakt seine Bewegung. Die Aussen kreuzten, gingen Steil, flankten, in der Mitte kreuzten die Stuermer und es brannte lichterloh. An alle der juengeren Generation: Guckt Euch mal auf Youtube das 3:0 im Pokalendspiel 1990 an. Schupp geht links, zieht nach Innen, Lelle geht auf die Aussenbahn, bekommt den Ball, flankt wo Kuntz, der zuvor mit Labbadia gekreuzt hat, am langen Pfosten einkoepft. Ein Klassiker. So fiel nicht nur ein Tor, so fielen etliche Tore und brachten den FCK nach oben.
Und zu den Standards. Guckt Euch das 1:0 vom selben Pokalendspiel 1990 an. Eckball, einer der Innenverteidiger steht kurz am Fuenfmeterraum. Auf ihn kommt der Eckball, er verlaengert mit dem Kopf und in der Mitte stehen Kuntz, Labbadia oder der andere Innenverteidiger und es brennt dadurch Lichterloh. Im Falle des Pokalendspiels stand Labbadia da. Und es gab ein Tor. Und die Tore fielen oft durch diese Variante. Ueberlegt kurz danach das Spiel gegen Genua. Schaut Euch den Treffer durch Kuntz an. Schaut Euch die ganze Saison 1990/91 an, wie die Tore fielen. Nicht durch Sololaeufe a la Messi und keine Fallrueckzieher a la Klaus Fischer. Keine Spitze, Hacke, Einszweidrei. Nein, einfaches Fussballeinmaleins mit simplen Tugenden des Fussballs. Und das hoechst erfolgreich. Wir hatten pfeilschnelle Aussen mit Scherr und Kranz, Rambos in der Abwehr mit Stumpf, Friedmann und Dooley, Leute wie Guido Hoffmann, Demir Hotic oder Bjarne Goldbaek zentral in der Mitte, sicherlich keine ueberragenden Fussballer. Aber Spieler mit Herz und Leidenschaft.
Ich will jetzt nicht von den „Guten alten Zeiten“ schwelgen. Die Zeit ist vorbei, ich bin Realist genug, dies zu sehen. Aber ich bin auch Realist genug, zu sehen, dass diese damals simplen Mittel zum Erfolg gefuehrt haben. Zu einem langfristigen Erfolg. Ich habe gesehen, wie Kaiserslauterer Underdogs die uebermaechtigen Bremer besiegt haben und im Jahr drauf als Abstiegskandidat Nr. 1 die Meisterschaft geholt hatten.
Mit Kondition, Einwuerfen, Eckbaellen und gewonnenen Zweikaempfen. Und noch was. Kalli Feldkamp uebernahm die Mannschaft im Februar auf Tabellenplatz 18. Die Mannschaft war im Februar 1990 tot. Toter als die Mannschaft heute ist. Aber obwohl alle totgesagt waren, hatten wir, hatte Kalli, binnen einer Woche eine Mannschaft, auf die keiner mehr einen Pfifferling gab, geformt. Binnen EINER Woche waren Laufwege einstudiert. Nach zwei Wochen waren die Laufwege fast perfektioniert, die Zweikaempfe waren da und auch die Standards waren einstudiert. BASISWISSEN. Der Rest der Story ist bekannt.
Warum schweife ich ab. Sorry dafuer. Nochmal, ich will nicht die guten alten Zeiten aufleben lassen. Was will ich? Damit komme ich zurueck zu meiner Ursprungsaussage. Ich hasse dieses Totschlagsargument, wir haetten kein Geld. Und wenn wir kein Geld haben, koennen wir nicht erfolgreich sein. Das ist doch Scheisse. Und vor allem ist es ein Argument, dass die Offiziellen den Spielern geben, wenn die Scheisse spielen. Mittlerweile argumentieren die Spieler ja selbst schon mit dem Etat, wenn sie den Ball auf die Tribuene kicken und zu faul sind um in einen Zweikampf zu gehen. Furchtbar!
Die Geschichte des FCK hat es oftmals bewiesen, was mit den eigenen Tugenden Moeglich ist. Dass der beruehmte Glauben Berge versetzen kann und dass man vor allem mit dem Basiswissen in Sachen Fussball erfolgreich sein kann. Und erfolgreich heisst fuer mich in dieser Saison auch das Erreichen eines Platz 12 oder 13.
Aber wir haben diese Grundlagen nicht im Spiel, unabhaengig ob es fuer Platz 12 reichen soll oder fuer weiter hoch. Bei Standards kloppen wir die Baelle blind vorne in den Fuenfer rein. Keine Gefahr. Obwohl mit Martin Amedick ein Mann mit gefuehlten Zweimeterzehn da vorne drinsteht, mit Rodnei ein weiterer Kleiderschrank mitgehen kann und mit Shechter und sogar Sukuta-Pasu mit seiner Groesse furchteinfloessend sein muss. Shechter oder Kouemaha sollten da sowieso dabei sein, dazu ein oder zwei Mittelfeldspieler im Hintergrund, der/die auf Appraller warten. Aber nichts ist da. Warum studiert man es nicht ein, wie eben 1990, dass z.B. Rodnei kurz steht und den Ball in die Mitte verlaengert? Stattdessen segeln bei uns die Eckbaelle, wenn wir denn ueberhaupt mal einen haben, in die Mitte, wo die Stuermer wie Bohnenstangen still stehen. Sogar in der B-Jugend lernte ich selbst, dass ich als Stuermer von der Sechzehnerlinie nach vorne laufen muss, dem Ball entgegen und dass ich keine Chance habe, wenn ich am Fuenfer stehe und nur warte, bis mir die Kugel auf den Kopf faellt.
Und im Spiel nach vorne. Wozu hat man denn eine Viererkette? Ich gebs ja zu, dass fuer mich eine Viererkette bis heute der groesste Schwachsinn im Fussball ist, aber es ist ja nun mal modern. Aber was ist denn die Idee? Dass die Aussenverteidiger mit nach vorne gehen und Flankenlaeufe machen. Doch insbesondere Dick und Jessen, die durchaus gute Flanken bringen koennen, haben keinerlei Passpiel mit dem Mittelfeld und werden in das Offensivspiel nicht mit eingespielten Spielzuegen eingebunden. Sollte nicht gerade die sogenanne Doppelsechs mit den beiden funktionieren? Genau das ist bei uns nicht da. Wenn die Viererkette den Ball hat, spielt Rodnei zu Amedick, der zu Jessen, der zu Amedick, der zu Rodnei, der zu Amedick, der zu Rodnei, der zu Dick, der zu Rodnei und der bringt dann den hohen langen Ball auf Shechter, der dann den Ball verliert. Klasse, Spitze, Super. Lange Zeit Ballbesitz, doch einfach nur dummes Zeug gespielt. Wo ist denn hier der Spielaufbau ueber das Mittelfeld, das automatische nach vorne gehen BEIDER Aussenverteidiger, evtl ein Kreuzen mit den sogenannten Doppelsechsern, um dadurch faecheraertig nach vorne gehen zu koennen? Nix ist da. Quergeschiebe und dann auf Zufall hoffen.
Im Mittelfeld in Richtung Sturm ist es aehnlich. Wo sind die Gassen in die die Stuermer gehen? Wo sind die Stuermer, die mit dem Ruecken zum Tor den Weg freisperren, einen Ball prallen lassen, so dass ein Mittelfeldspieler nach vorne stossen kann? Wo sind die Stuermer, die die Baelle halten und dann auf den mittlerweile aufrueckenden Aussenverteidiger spielen koennen? Wo sind die Mittelfeldspieler, die in die Luecke im Sturm aufschliessen, wenn sich mal ein Stuermer fallen laesst oder ueber die Aussen kommt?
Gar nichts dergleichen ist da. Wir stehen statisch auf unseren Positionen. Die Abwehrkette steht auf einer Linie und bewegt sich nicht. Die Mittelfeldspieler stehen fix auf der Position. Der einzige, der da mal etwas „Meter macht“ ist Tiffert, doch der bekommt vom Gegner einen Mann auf die Fuesse und fertig ist die Kunst. Jeder sieht: Ist Tiffert ausgeschaltet, ist der FCK ausgeschaltet, so einfach. Das wars. In der Not fliegen dann hohe Baelle aus dem Halbfeld in die Spitze, die dann postwendend wieder zurueckkommen und in einem Gegenangriff muenden. Und ich muss ja fast schon wieder unser – von mir bereits vielgescholtenen – Mittelfeld ein wenig in Schutz nehmen. Weil man weiss, dass die Baelle so primitiv nach vorne kommen und der Gegner nachdem er das Baellchen abgefangen hat, gleich den Konter startet, deshalb bleiben unsere Mittelfeldleute gleich hinten um schlimmeres zu vermeiden. Da verliert man doch jedes Selbstbewusstsein. Vielleicht ist das auch noch ein Ueberbleibsel von vor einem Jahr. Viele Tore hatten wir damals durch Jessens Ballverluste bekommen als dann die linke Abwehrseite verwaist war. Ein Fehler Jessens oder des Systems, weil keiner Jessens Loch stopft, nachdem er im Vorwaertsgang den Ball verloren hat? Das muss jeder fuer sich beantworten.
Egal welche Kleinigkeit schuld ist, wir haben definitiv keinen Spielaufbau, keinerlei Basis und folglich auch keinerlei Torchancen. Wenn sich mal was ergibt, dann aus Zufall wie gegen Mainz oder in Koeln (die Vollspannflanke Dicks als Vorlage zum 1:0 damals war doch auch nicht so gewollt) und nicht durch zwingend herausgespielte Torchancen.
Und ich bleibe dabei. Fussball ist einfach. Roggensack sagte damals, wir muessten 4 Spielsysteme beherrschen. Wir schmierten ab. Feldkamp kam und sagte, man muesse 1 System beherrschen und das richtig. Feldkamp machte den Fussball einfach. Er nahm dem Fussball die Wissenschaft. Und das erfolgreich!
Und das ist auch heute noch mein persoenlicher Loesungsansatz. Schneller laufen, hoeher springen, bessere Kondition haben und die Zweikaempfe fuer sich entscheiden. Der Rest kommt dann allein.
Aber wenn man Zweikaempfe nicht gewinnt, Kopfbaelle nicht gewinnt, den Gegner nicht ueberlaufen kann und am Ende nicht mal mehr die Kondition hat, wie in aller Welt soll dann Besserung eintreten? Und das ist mein Problem derzeit und mein Grund des Pessimismus. Die Grundtugenden fehlen. Diese fehlenden Grundtugenden nebst Spielaufbau, also einstudierten Laufwegen. Hier ist nichts da.
Und hier hilft auch kein Nemec oder Vermouth, denn was bringen mir gute Fussballer, wenn die nicht in Szene gesetzt werden oder niemanden in Szene setzen koennen? Es muss generell was passieren. Wie Altbundespraesident Herzog so schoen sagte: „es muss ein Ruck“ durch das Team gehen. Doch jemand muss den Ruck initiieren. Und hier sehe ich gerade keinen, was mir Angst macht.
Und ich bitte unseren Trainer, schnellstens fuer diesen Ruck zu sorgen. Andererseits kommt die Unruhe und er wird das Heft nicht mehr in der Hand haben. Es waere schade.
Wen Soll er denn einwechseln? Positionsbezogene Wechsel sind fast unmöglich, am Freitag hatten wir mit Sippel (Tor),Bugera,Abel,Walch,De Wit, Fortounis & Vermouth wieder keine Option um müde, bzw formschwache Stürmer zu ersetzen.Mathias hat geschrieben:Jetzt kommt das Thema "Trainer" wieder auf. Auch ich habe da eine konkrete Frage: Wieso wechselt Herr Kurz nur zwei mal aus?
Und das nicht zum ersten mal beim Spiel gegen Stuttgart. Nein, auch letzte Saison einige male!