Was für ein Spiel und was für Geschichten hier, von denen jeder seine eigene hat. Da geht das Herz auf! Ich weiß noch, dass ich bei uns daheim nichts von dem Spiel hören und sehen wollte, so nervös war ich mit meinem 14 Jahren. Ich kam ins Wohnzimmer rein und der Videotext lief - 0:1. Mein Vater meinte, dass das mit der Meisterschaft jetzt doch nichts mehr wird. Ich wollte und konnte das nicht glauben, wollte niemanden um mich rum haben, schnappte mir meine Sony Walkman mit Radio und bin raus auf die Straße. Die Straße, die mich seit meiner Kindheit begleitet und auf der, wie auch heute, nicht viel los war. Ich bin von der Haustür bis zum oberen Ende gut 40 Meter immer wieder auf- und abgegangen und saß beim 0:2 wie ein Häufchen Elend auf der Straße, bis ich nach dem 1:2 wieder auf und ab ging.
Beim 3:2 kamen mir die Tränen, das weiß ich noch genau. Es war ein Gefühl, als wäre dir alles Glück der Welt gerade mit positiven Emotionen in den Körper geschossen. Ich bin ins Haus und meinem Vater in die Arme gefallen, der das Spiel nicht mehr weiter verfolgte und von einer Niederlage ausging. Man, haben wir uns gefreut und uns gedrückt.
Der Rest ist Geschichte. Am Tag der Meisterschaft wollte ich eigentlich in Lautern sein. Ging aber nicht. Ich hatte Konfirmation und der Kaffee mit den Nachbarn stand an. Ich bin um Punkt 15 Uhr dann einfach abgehauen ohne mich zu verabschieden und zu jemandem, der Premiere hatte. Nach dem Spiel bin ich alleine und voller Glück nach Hause und die Nachbarn waren weg, worauf ich mir im Nachhinein von einigen noch sagen lassen musste, dass sich das ja nicht gehört. Aber das wir mir so egal, da ich wusste, dass diese Menschen niemals die Emotionen spüren würden, die ich an diesem Tag und allgemein mit diesem Verein verbinde.
