1:0 Union! Jetzt heißt es noch gut 20 Minuten zittern. Fuck you RB!
Grosszuegig wie ich nun einmal bin, wuensche ich dem KackSC am naechsten Spieltag einena Auswaertssieg. 

Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
Hermann Hesse
Hermann Hesse
Der erste Saisonsieg von Union kommt mir in doppelter Hinsicht nicht ungelegen
Mal schauen, was diese Woche in Nürnberg passiert. Jetzt in Heidenheim. Gut möglich, dass gegen uns Ismael nicht mehr auf der Bank sitzt.

Mal schauen, was diese Woche in Nürnberg passiert. Jetzt in Heidenheim. Gut möglich, dass gegen uns Ismael nicht mehr auf der Bank sitzt.
"Ich verliebte mich in den Fußball, wie ich mich später in Frauen verlieben sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an den Schmerz und die Zerrissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würden." (Nick Hornby, "Fever Pitch") #Unzerstörbar
mster hat geschrieben:In knapp 2h geht es in Berlin los. Union gegen den Drecksverein des Brause-Milliardärs.
Die Unioner wollen das Stadion in schwarz hüllen und die ersten zehn Minuten schweigen. Ich bin mal gespannt, wie sich diese Aktionen in der Berichterstattung der Medien widerspiegeln. Da heißt es jetzt gut aufpassen - da wird sich herauskristallisieren wer mit der Rinderseuche mehr oder minder offensichtlich sympathisiert und wer nicht.
Besonders bei Sport1 bzw. deren Radioableger bin ich gespannt. Der Grund der Klorollenwürfe (beim Spiel Darmstadt - Sandhausen, "Wir scheißen auf Red Bull") wurde auf Sport1 ja schonmal geflissentlich unterschlagen.
edit: Der Trainer der "Gäste" (bewusst in Anführungsstrichen - ein Gast ist i.d.R. ja willkommen) meint dazu:"[...] "Ich freue mich auf das Spiel. Aber Wahnsinn, dass uns zu Ehren sich das ganze Stadion schwarz einfärben will.[...]"
Einen Kommentar dazu spare ich mir. Würde ich hier schreiben was mir in dem Moment durch den Kopf ging als ich das gelesen habe, müsste ich wohl die Hälfte der Begriffe schwärzen.
Die Aktion war wohl nicht vernünftig durchdacht.
Die schwarzen Mülltüten auf den Rängen erinnerten an die Trikots von RB, sodass die Geschichte nach hinten los ging.

mster hat geschrieben:Und da ist der Kommentar auf Sport1.fm. Kurz zusammengefasst: Der Protest sei langweilig und Fußball folge heute anderen Gesetzen, RB gehöre einfach zur Liga hinzu.
Ekelhaft. Bestätigt vollends das was ich vermutet habe. Scheiß Sport1!
edit: Und noch einmal ähnliche Kommentare nachgeschoben. Vermutlich kippt er sich währenddessen das Drecksgesöff hinter die Binde.
Das kann nicht ernsthaft verwundern. Bis auf wenige, meist altgediente Lichtgestalten stehen "die Medienschaffenden" jeder Form der hemmungslosen Kommerzialisierung im Fußball äußerst positiv gegenüber. Das war bei Wolfsburg so, bei Hopp und jetzt bei Mateschitz. Kein Wunder, denn ihr Verhältnis zum Fußball ist parasitär. Da verdienen Leute, die sonst vielleicht Postbote geworden wären, auf einmal deutlich 6-stellig und dürfen ihre Birne im TV zeigen. Nicht etwa, weil sie außergewöhnliches leisten, sondern einzig und allein aus dem Grund, weil sie mit Glück in diesen Fussballhype gerutscht sind und am Kommerz nuckeln wie ein Baby an der Mutterbrust. Jobprofil: Schlank, smart, rückgratlos. Es sind teilweise richtig abstossende Karikaturen des Journalismus, sie recherchieren nicht, sie lutschen am Hinterrad der Sponsoren, Konzerne und Mäzene, beseelt von dem einen Wunsch, dass Geld- und Hypekarussel möge sich drehen, immer schneller und schneller. Denn: Je mehr Geld in den Business fließt, umso größer ihre Gehälter, umso ausladender die Buffets in den VIP-Räumen, desto teurer die Nutten, desto besser das Koks. Wer in diese hässliche Fratze des Fußballs sehen will, braucht nur Sonntags Vormittags ab und zu den richtigen Privatsender einzuschalten. Diese Medienparasiten sind vom Fan in der Kurve meilenweit weg, ihre Interessen laufen grundsätzlich gegensätzlich zu unseren. Und das gilt für den kleinen, devoten Radioreporter, der von der TV-Karriere träumt und bereit ist, seinen Kopf tief im Arsch der Sponsoren zu versenke, genauso wie für den Printjournalist der Lokalzeitung, der seine Vormittage bei ein paar Bier auf dem Vereinsgelände verbringt, bevor er am Nachmittag in 20 Zeilen den Kopf des Trainers fordert, wie für den Starkommentator bei Premiere, der von der eigenen Bedeutung so besoffen ist, dass er sich für eine Art Philosoph hält? Ihr Treibstoff ist Geld, Geld, Geld. Sie sind die Wanderhuren des Fußballs und das letzte, was sie brauchen können sind Diskussionen über zuviel Kommerz oder gar eine weiträumige Politisierung der Kurven, die Rechte einfordern. Her mit Mateschitz, her mit Hopp, her mit den Scheichs, her mit dem Pay-TV, frische Kohle kann nur gut sein für den Fußball, nein, äh, für ihren Geldbeutel.
Für diese Kreaturen sind wir Fans, die finanziell am Fußball nicht partizipieren, sondern im Gegenteil Geld mitbringen, nichts als nützliche Idioten. Klatschvieh, dass für Choreos und den Soundtrack sorgen darf und das benötigte emotional positive Werbeumfeld schafft. Die Grundierung für den großen Fussballkommerz, die eigentlichen Pinselstriche setzen dann sie, die Medien. Und die Empörung bricht sich Bahn, sobald der Pöbel mitreden will. Wo kämen wir denn da hin, man hat sich doch so schön eingerichtet im Fußball Jet-Set, da stören die Quertreiber doch nur.
In diesem Millieu wird dann "Traditionsverein" zum Schimpfwort, denn Tradition, das riecht streng nach Werten, Ehrlichkeit und Überzeugung und der einzige Wert, den sie akzeptieren ist Geld. Und Verein, das heißt Mitbestimmung und Debatten, was aber Scheichs und Oligarchen daran hindert, in Deutschland zu investieren. Tradition und Werte, dass bremst das Karussell, nee, sowas braucht kein Mensch. Folklore, bitte gern, aber Werte?! "Lasst bloß die Finger von unserem schönen Kommerzfußball", schreit es zwischen den Zeilen ihrer sponsorengerechten Artikel. "Reclaim the game", einmal andersherum, pervertiert durch diese Schmarotzer des modernen Fußballs. Und frech grienen sie uns von den Bildschirmen an und blöken in die Mikrophone: "Die Zeiten haben sich halt geändert".
Diese Medienbrut sehe ich in vieler Hinsicht längst als natürlichen Gegner der Fans im Kampf um den Fußball. Man muss sich einfach nur bewusst sein, wie die Interessen liegen, dann werden die Dinge klar. Dass es dann als Ausnahme immer mal wieder einen einzelne "Journalisten" gibt, die ihren Anstand noch nicht völlig an die Fussballindustrie verkauft haben, mag ein Trost sein, bestätigt aber letztlich nur die Regel.
Zuletzt geändert von salamander am 21.09.2014, 23:19, insgesamt 1-mal geändert.
@salamander
Respekt! ........und nochmals Respekt für diesen Beitrag!
Das ist nicht nur inhaltlich, das ist auch rhetorisch ganz großes Kino.
Dieser Kommentar gehört, vielleicht etwas mehr gegliedert, auf die Titelseiten der Printmedien.
Respekt! ........und nochmals Respekt für diesen Beitrag!
Das ist nicht nur inhaltlich, das ist auch rhetorisch ganz großes Kino.
Dieser Kommentar gehört, vielleicht etwas mehr gegliedert, auf die Titelseiten der Printmedien.
Zuletzt geändert von grasnarbe am 23.09.2014, 12:21, insgesamt 1-mal geändert.
Die Roten Teufel vom Betzenberg
@Salamander
Ganz starker Beitrag!
Auch wenn ich vieler Deiner sonstigen Kommentare/Meinungen nicht teile, in diesem o.g.
Beitrag stimme ich Dir voll zu.
Ganz starker Beitrag!

Auch wenn ich vieler Deiner sonstigen Kommentare/Meinungen nicht teile, in diesem o.g.
Beitrag stimme ich Dir voll zu.
Eine Laudatio vom Feinsten.
Vielleicht aber auch nur ein Abgesang auf den Fussball, so wie wir ihn kennen und lieben gelernt haben.

Vielleicht aber auch nur ein Abgesang auf den Fussball, so wie wir ihn kennen und lieben gelernt haben.
Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
Hermann Hesse
Hermann Hesse
salamander hat geschrieben: Lichtgestalten (...) Da verdienen Leute, die sonst vielleicht Postbote geworden wären, auf einmal deutlich 6-stellig und dürfen ihre Birne im TV zeigen.
Und bei einigen (Sch)lichtgestalten ist selbst der Postbote zu hoch gegriffen. Man sollte diesen Beruf nun wirklich nicht derart abwerten, @salamander.
Ansonsten, schönes Ding!

scheiss fc köln hat geschrieben:Postbote
Er wollte, so meine Interpretation, nicht die Berufsehre der Postboten ankratzen, eher auf die eklant unterschiedlichen Verdienstmöglichkeiten zwischen fleißig arbeitenden "Normalbürgern" und den eingebildeten Wichtigtuern und Hofschranzen mit diesem Vergleich hinweisen.

Die Roten Teufel vom Betzenberg
Dass das (steinerne) Herz der gewinnorientiert arbeitenden Medien stets da ist, wo Umsatz winkt, überrascht nicht.
Um so wertvoller ist jede Aktion, die nicht in diesem trüben, aber geruchlosen (non-olet) Strom mitschwimmt, selbst wenn es im Detail etwas zu mäkeln geben mag.
Der FC Union hat Flagge gezeigt.
Dafür gebührt dem Verein und seinen Anhängern hoher Respekt, und ich hoffe sehr, das die Unioner vom Fußballgott ab dem kommenden Wochenende reich belohnt werden.
---------------------------------------------
Der Kampf gegen die endgültige Umwidmung des Fußballs zur Requisite aus der Marketing-Werkzeugkiste braucht griffige Slogans, die ausdrücken,
dass das, was Mateschitz und seine willigen Helfer machen, Verrat am Fußball ist, und
dass es ehrlos ist, für RB zu spielen.
Ich hoffe auf die Kreativität der Fußballfans.
Um so wertvoller ist jede Aktion, die nicht in diesem trüben, aber geruchlosen (non-olet) Strom mitschwimmt, selbst wenn es im Detail etwas zu mäkeln geben mag.
Der FC Union hat Flagge gezeigt.
Dafür gebührt dem Verein und seinen Anhängern hoher Respekt, und ich hoffe sehr, das die Unioner vom Fußballgott ab dem kommenden Wochenende reich belohnt werden.
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Der Kampf gegen die endgültige Umwidmung des Fußballs zur Requisite aus der Marketing-Werkzeugkiste braucht griffige Slogans, die ausdrücken,
dass das, was Mateschitz und seine willigen Helfer machen, Verrat am Fußball ist, und
dass es ehrlos ist, für RB zu spielen.
Ich hoffe auf die Kreativität der Fußballfans.
An ihren Früchten sollt Ihr sie erkennen.
@salamander:
Bissel derbe Wortwahl, aber insgesamt schöne Zusammenfassung von Dir.
Eine Spezies hast Du in Deiner Aufzählung aber noch vergessen: Diejenigen Reporter und Kommentatoren, die eigentlich voll okay sind und eine geerdete Einstellung zur Fußball- und Fankultur haben, aber dann von höherer Stelle ausgebremst werden.
Ich erinnere mich da z.B. an Oliver Schmidt vom ZDF, der vor einigen Jahren bengalische Feuer im Fanblock mal nicht zu Jahrhundertausschreitungen hochstilisierte, sondern einfach ganz nüchtern kommentierte: "Jetzt gibt's Pfiffe, weil da gerade eine von den Bengalos in den Innenraum auf die Ordner geschleudert wurde. Das ist natürlich blöd. Auch die Fotografen müssen sich da in Sicherheit bringen. (...) Ich persönlich hab' ja nix gegen Pyro, aber dann sollte man es auch anständig entsorgen." Mit Sicherheit hat sich seine Grundeinstellung seitdem nicht grundlegend geändert, aber nachdem er damals gehörig auf den Deckel kriegte (u.a. kleine Hetzkampagne in der Bild-Zeitung), wird er sich solche Aussagen wohl künftig zweimal überlegen.
Anderes Beispiel wäre Tom Bartels von der ARD, der früher als Kommentator beim Skispringen oftmals von "ganz toller Atmosphäre" sprach, wenn eine Pyroshow auf den Rängen zu sehen war und ein paar Jahre später mit seiner Skandalisierung des harmlosen Platzsturms bei der Relegation Düsseldorf gegen Berlin maßgeblich zu Titulierungen wie "Taliban der Fans" bis hin zum Sicherheitspapier 12:12 und all seinen Folgen beigetragen hat. Beim Skispringen spricht Bartels mittlerweile davon, dass "das hier natürlich genauso verboten und gefährlich ist wie im Fußballstadion" und karrieremäßig hat er es derweil bis zum Kommentator des WM-Finales gebracht...
Dass was Du beschreibst, trifft aber leider nicht nur auf die Medien zu, sondern immer mehr auch auf viele Vereinsverantwortliche. Der eine oder andere schielt da doch jetzt schon auf einen Job in Leipzig oder Hoffenheim und wird sich dementsprechend nicht negativ äußern.
Bissel derbe Wortwahl, aber insgesamt schöne Zusammenfassung von Dir.

Ich erinnere mich da z.B. an Oliver Schmidt vom ZDF, der vor einigen Jahren bengalische Feuer im Fanblock mal nicht zu Jahrhundertausschreitungen hochstilisierte, sondern einfach ganz nüchtern kommentierte: "Jetzt gibt's Pfiffe, weil da gerade eine von den Bengalos in den Innenraum auf die Ordner geschleudert wurde. Das ist natürlich blöd. Auch die Fotografen müssen sich da in Sicherheit bringen. (...) Ich persönlich hab' ja nix gegen Pyro, aber dann sollte man es auch anständig entsorgen." Mit Sicherheit hat sich seine Grundeinstellung seitdem nicht grundlegend geändert, aber nachdem er damals gehörig auf den Deckel kriegte (u.a. kleine Hetzkampagne in der Bild-Zeitung), wird er sich solche Aussagen wohl künftig zweimal überlegen.
Anderes Beispiel wäre Tom Bartels von der ARD, der früher als Kommentator beim Skispringen oftmals von "ganz toller Atmosphäre" sprach, wenn eine Pyroshow auf den Rängen zu sehen war und ein paar Jahre später mit seiner Skandalisierung des harmlosen Platzsturms bei der Relegation Düsseldorf gegen Berlin maßgeblich zu Titulierungen wie "Taliban der Fans" bis hin zum Sicherheitspapier 12:12 und all seinen Folgen beigetragen hat. Beim Skispringen spricht Bartels mittlerweile davon, dass "das hier natürlich genauso verboten und gefährlich ist wie im Fußballstadion" und karrieremäßig hat er es derweil bis zum Kommentator des WM-Finales gebracht...
Dass was Du beschreibst, trifft aber leider nicht nur auf die Medien zu, sondern immer mehr auch auf viele Vereinsverantwortliche. Der eine oder andere schielt da doch jetzt schon auf einen Job in Leipzig oder Hoffenheim und wird sich dementsprechend nicht negativ äußern.
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)
Thomas hat geschrieben:@salamander:
Bissel derbe Wortwahl, aber insgesamt schöne Zusammenfassung von Dir.Eine Spezies hast Du in Deiner Aufzählung aber noch vergessen: Diejenigen Reporter und Kommentatoren, die eigentlich voll okay sind und eine geerdete Einstellung zur Fußball- und Fankultur haben, aber dann von höherer Stelle ausgebremst werden. ...
Die Wortwahl ist m. E. der Sachlage durchaus angemessen.
Die da ausgebremst werden, drücken wohl auch in vorauseilendem Gehorsam selber aufs Bremspedal.
Dazu ein Satz aus "Des Teufels General":
Ich habe Familie.
An ihren Früchten sollt Ihr sie erkennen.
salamander hat geschrieben:mster hat geschrieben:Und da ist der Kommentar auf Sport1.fm. Kurz zusammengefasst: Der Protest sei langweilig und Fußball folge heute anderen Gesetzen, RB gehöre einfach zur Liga hinzu.
Ekelhaft. Bestätigt vollends das was ich vermutet habe. Scheiß Sport1!
edit: Und noch einmal ähnliche Kommentare nachgeschoben. Vermutlich kippt er sich währenddessen das Drecksgesöff hinter die Binde.
Das kann nicht ernsthaft verwundern. Bis auf wenige, meist altgediente Lichtgestalten stehen "die Medienschaffenden" jeder Form der hemmungslosen Kommerzialisierung im Fußball äußerst positiv gegenüber. Das war bei Wolfsburg so, bei Hopp und jetzt bei Mateschitz. Kein Wunder, denn ihr Verhältnis zum Fußball ist parasitär. Da verdienen Leute, die sonst vielleicht Postbote geworden wären, auf einmal deutlich 6-stellig und dürfen ihre Birne im TV zeigen. Nicht etwa, weil sie außergewöhnliches leisten, sondern einzig und allein aus dem Grund, weil sie mit Glück in diesen Fussballhype gerutscht sind und am Kommerz nuckeln wie ein Baby an der Mutterbrust. Jobprofil: Schlank, smart, rückgratlos. Es sind teilweise richtig abstossende Karikaturen des Journalismus, sie recherchieren nicht, sie lutschen am Hinterrad der Sponsoren, Konzerne und Mäzene, beseelt von dem einen Wunsch, dass Geld- und Hypekarussel möge sich drehen, immer schneller und schneller. Denn: Je mehr Geld in den Business fließt, umso größer ihre Gehälter, umso ausladender die Buffets in den VIP-Räumen, desto teurer die Nutten, desto besser das Koks. Wer in diese hässliche Fratze des Fußballs sehen will, braucht nur Sonntags Vormittags ab und zu den richtigen Privatsender einzuschalten. Diese Medienparasiten sind vom Fan in der Kurve meilenweit weg, ihre Interessen laufen grundsätzlich gegensätzlich zu unseren. Und das gilt für den kleinen, devoten Radioreporter, der von der TV-Karriere träumt und bereit ist, seinen Kopf tief im Arsch der Sponsoren zu versenke, genauso wie für den Printjournalist der Lokalzeitung, der seine Vormittage bei ein paar Bier auf dem Vereinsgelände verbringt, bevor er am Nachmittag in 20 Zeilen den Kopf des Trainers fordert, wie für den Starkommentator bei Premiere, der von der eigenen Bedeutung so besoffen ist, dass er sich für eine Art Philosoph hält? Ihr Treibstoff ist Geld, Geld, Geld. Sie sind die Wanderhuren des Fußballs und das letzte, was sie brauchen können sind Diskussionen über zuviel Kommerz oder gar eine weiträumige Politisierung der Kurven, die Rechte einfordern. Her mit Mateschitz, her mit Hopp, her mit den Scheichs, her mit dem Pay-TV, frische Kohle kann nur gut sein für den Fußball, nein, äh, für ihren Geldbeutel.
Für diese Kreaturen sind wir Fans, die finanziell am Fußball nicht partizipieren, sondern im Gegenteil Geld mitbringen, nichts als nützliche Idioten. Klatschvieh, dass für Choreos und den Soundtrack sorgen darf und das benötigte emotional positive Werbeumfeld schafft. Die Grundierung für den großen Fussballkommerz, die eigentlichen Pinselstriche setzen dann sie, die Medien. Und die Empörung bricht sich Bahn, sobald der Pöbel mitreden will. Wo kämen wir denn da hin, man hat sich doch so schön eingerichtet im Fußball Jet-Set, da stören die Quertreiber doch nur.
In diesem Millieu wird dann "Traditionsverein" zum Schimpfwort, denn Tradition, das riecht streng nach Werten, Ehrlichkeit und Überzeugung und der einzige Wert, den sie akzeptieren ist Geld. Und Verein, das heißt Mitbestimmung und Debatten, was aber Scheichs und Oligarchen daran hindert, in Deutschland zu investieren. Tradition und Werte, dass bremst das Karussell, nee, sowas braucht kein Mensch. Folklore, bitte gern, aber Werte?! "Lasst bloß die Finger von unserem schönen Kommerzfußball", schreit es zwischen den Zeilen ihrer sponsorengerechten Artikel. "Reclaim the game", einmal andersherum, pervertiert durch diese Schmarotzer des modernen Fußballs. Und frech grienen sie uns von den Bildschirmen an und blöken in die Mikrophone: "Die Zeiten haben sich halt geändert".
Diese Medienbrut sehe ich in vieler Hinsicht längst als natürlichen Gegner der Fans im Kampf um den Fußball. Man muss sich einfach nur bewusst sein, wie die Interessen liegen, dann werden die Dinge klar. Dass es dann als Ausnahme immer mal wieder einen einzelne "Journalisten" gibt, die ihren Anstand noch nicht völlig an die Fussballindustrie verkauft haben, mag ein Trost sein, bestätigt aber letztlich nur die Regel.
Chapeau! Du triffst den Nagel auf den Kopf. Ich habe mir deinen Beitrag mal vorsichtshalber gespeichert, denn ich befürchte ich muss ihn irgendwann zitieren.

Thomas hat geschrieben:@salamander:
Bissel derbe Wortwahl, aber insgesamt schöne Zusammenfassung von Dir.Eine Spezies hast Du in Deiner Aufzählung aber noch vergessen: Diejenigen Reporter und Kommentatoren, die eigentlich voll okay sind und eine geerdete Einstellung zur Fußball- und Fankultur haben, aber dann von höherer Stelle ausgebremst werden.
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Es stimmt natürlich, dass die Kritik heftig ist. Aber ich ertrage diesen sogenannten Sportjournalismus einfach nicht mehr in seiner unreflektierten Ranschmeiße an Macht und Geld und seiner widerlichen Kumpanei mit "Experten" wie Effenberg oder Strunz, die doch nichts anderes sind als im bürgerlichen Leben gescheiterte Existenzen.
Richtig ist leider auch, dass es nicht nur die sog. Journalisten sind. Sagen wird ruhig konkret: Auch bei Leuten wie Kuntz hat man immer mal wieder das Gefühl, dass er sich alle Türen offen halten will, auch die nach Leipzig oder Sinsheim.
Es gehört eigentlich weder Mut noch Scharfsinn dazu, zu erkennen, dass das, was Red Bull mit dem Fußball macht, langfristig allen schadet. Aber dummerweise erhoffen sich sich alle kurzfristig einen Job dort, also lobt man wider besseres Wissen die "Professionalität dessen, was dort auf die Beine gestellt wurde". Das ist alles so durchsichtig und eindimensional. Und die vielleicht grösste Verachtung der Fans liegt darin, dass die Glauben, wir merken es nicht,
Wo wir gerade beim Thema sind, im WDR läuft jetzt die Reportage "Die dunkle Seite von Red Bull". Es gibt also durchaus auch kritische Journalisten. Leider wurde die Reportage aber nicht von einer Sportredaktion produziert.
EDIT:
Und danach kam mit "Sport Inside" die Bestätigung, dass es zum Glück doch noch ein paar fähige Sportjournalisten gibt.
EDIT:
Und danach kam mit "Sport Inside" die Bestätigung, dass es zum Glück doch noch ein paar fähige Sportjournalisten gibt.

Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)
Ja, es gibt sie noch, die nicht korrumpierten Spirtjournalisten. Vereinzelt und an Programmrändern. Der Mainstream aber befasst sich seit Tagen mit ein paar Dutzend Hooligans aus Köln. 

@salamander
Fantastischer Post weiter oben. Da hast du den berühmten Nagel auf den ebenso berühmten Kopf getroffen.
Fantastischer Post weiter oben. Da hast du den berühmten Nagel auf den ebenso berühmten Kopf getroffen.

FCK 4-life
"Sieger zweifeln nicht und Zweifler siegen nicht!" (Gerry Ehrmann)
"Sieger zweifeln nicht und Zweifler siegen nicht!" (Gerry Ehrmann)
Das Schauspiel Fürth vs Aalen ging in die nächste Runde, schaut euch mal die Gelbrote Karte in der 70. Minute an und was der Fürther Spieler wieder mal daraus gemacht hat.
Deutsche Schiris sind das letzte, ich fordere mehr Konstanz und klare Linien.
Zuviel Grauzonen für begünstigte Vereine!
Schauspielerei und Schwalben gnadenlos bestrafen.
Woche für Woche an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten.
Deutsche Schiris sind das letzte, ich fordere mehr Konstanz und klare Linien.
Zuviel Grauzonen für begünstigte Vereine!
Schauspielerei und Schwalben gnadenlos bestrafen.
Woche für Woche an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten.
Talent wächst mit Rückenwind, Charakter bei Gegenwind.
auch die heutigen Spiele zeigen: in der Liga kann eigentlich jeder jeden schlagen. Die Übermannschaft scheint es nicht zu geben. Also von Spieltag zu Spieltag konzentriert bleiben. Konstant punkten und am Ende sehen was rauskommt...
In diesem Spiel hätte es wenigstens mit den Aalener Schauspielern die Richtigen getroffen, wenn ...Eilesäsch hat geschrieben:Das Schauspiel Fürth vs Aalen ging in die nächste Runde, schaut euch mal die Gelbrote Karte in der 70. Minute an und was der Fürther Spieler wieder mal daraus gemacht hat.
Deutsche Schiris sind das letzte, ich fordere mehr Konstanz und klare Linien.
Zuviel Grauzonen für begünstigte Vereine!
Schauspielerei und Schwalben gnadenlos bestrafen.
Woche für Woche an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten.
An ihren Früchten sollt Ihr sie erkennen.
Das wird das neue Böllenfalltor....


Eilesäsch hat geschrieben:Das Schauspiel Fürth vs Aalen ging in die nächste Runde, ...
Haargenau das selbe Drehbuch wie gegen uns.
1.HZ mit angezogener Handbremse und 0:1.
2.HZ mit mehr Gas und bei jeder Berührung sterbende Kleeblätter. Dazu noch das Gequatsche vom Trainer mit dem Schiri.

Hätte fast wieder gekappt.
Oderint, dum metuant
fck-jetzt.de
fck-jetzt.de
Insgesamt ganz gute Ergebnisse für uns würde ich sagen. 1860 verloren (Moniz' Tage scheinen mir auch bald gezählt zu sein), Braunschweig verloren und Ingolstadt und Fürth je nur einen Punkt.
Irgendwie auch krass, dass Sandhausen gerade zum dritten mal in Folge 1:0 gewinnt. Drei mal fiel das Tor erst nach der 80. Minute und drei mal war der Torschütze Andrew Wooten...
Irgendwie auch krass, dass Sandhausen gerade zum dritten mal in Folge 1:0 gewinnt. Drei mal fiel das Tor erst nach der 80. Minute und drei mal war der Torschütze Andrew Wooten...
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