
mster hat geschrieben:In knapp 2h geht es in Berlin los. Union gegen den Drecksverein des Brause-Milliardärs.
Die Unioner wollen das Stadion in schwarz hüllen und die ersten zehn Minuten schweigen. Ich bin mal gespannt, wie sich diese Aktionen in der Berichterstattung der Medien widerspiegeln. Da heißt es jetzt gut aufpassen - da wird sich herauskristallisieren wer mit der Rinderseuche mehr oder minder offensichtlich sympathisiert und wer nicht.
Besonders bei Sport1 bzw. deren Radioableger bin ich gespannt. Der Grund der Klorollenwürfe (beim Spiel Darmstadt - Sandhausen, "Wir scheißen auf Red Bull") wurde auf Sport1 ja schonmal geflissentlich unterschlagen.
edit: Der Trainer der "Gäste" (bewusst in Anführungsstrichen - ein Gast ist i.d.R. ja willkommen) meint dazu:Einen Kommentar dazu spare ich mir. Würde ich hier schreiben was mir in dem Moment durch den Kopf ging als ich das gelesen habe, müsste ich wohl die Hälfte der Begriffe schwärzen."[...] "Ich freue mich auf das Spiel. Aber Wahnsinn, dass uns zu Ehren sich das ganze Stadion schwarz einfärben will.[...]"
Das kann nicht ernsthaft verwundern. Bis auf wenige, meist altgediente Lichtgestalten stehen "die Medienschaffenden" jeder Form der hemmungslosen Kommerzialisierung im Fußball äußerst positiv gegenüber. Das war bei Wolfsburg so, bei Hopp und jetzt bei Mateschitz. Kein Wunder, denn ihr Verhältnis zum Fußball ist parasitär. Da verdienen Leute, die sonst vielleicht Postbote geworden wären, auf einmal deutlich 6-stellig und dürfen ihre Birne im TV zeigen. Nicht etwa, weil sie außergewöhnliches leisten, sondern einzig und allein aus dem Grund, weil sie mit Glück in diesen Fussballhype gerutscht sind und am Kommerz nuckeln wie ein Baby an der Mutterbrust. Jobprofil: Schlank, smart, rückgratlos. Es sind teilweise richtig abstossende Karikaturen des Journalismus, sie recherchieren nicht, sie lutschen am Hinterrad der Sponsoren, Konzerne und Mäzene, beseelt von dem einen Wunsch, dass Geld- und Hypekarussel möge sich drehen, immer schneller und schneller. Denn: Je mehr Geld in den Business fließt, umso größer ihre Gehälter, umso ausladender die Buffets in den VIP-Räumen, desto teurer die Nutten, desto besser das Koks. Wer in diese hässliche Fratze des Fußballs sehen will, braucht nur Sonntags Vormittags ab und zu den richtigen Privatsender einzuschalten. Diese Medienparasiten sind vom Fan in der Kurve meilenweit weg, ihre Interessen laufen grundsätzlich gegensätzlich zu unseren. Und das gilt für den kleinen, devoten Radioreporter, der von der TV-Karriere träumt und bereit ist, seinen Kopf tief im Arsch der Sponsoren zu versenke, genauso wie für den Printjournalist der Lokalzeitung, der seine Vormittage bei ein paar Bier auf dem Vereinsgelände verbringt, bevor er am Nachmittag in 20 Zeilen den Kopf des Trainers fordert, wie für den Starkommentator bei Premiere, der von der eigenen Bedeutung so besoffen ist, dass er sich für eine Art Philosoph hält? Ihr Treibstoff ist Geld, Geld, Geld. Sie sind die Wanderhuren des Fußballs und das letzte, was sie brauchen können sind Diskussionen über zuviel Kommerz oder gar eine weiträumige Politisierung der Kurven, die Rechte einfordern. Her mit Mateschitz, her mit Hopp, her mit den Scheichs, her mit dem Pay-TV, frische Kohle kann nur gut sein für den Fußball, nein, äh, für ihren Geldbeutel.mster hat geschrieben:Und da ist der Kommentar auf Sport1.fm. Kurz zusammengefasst: Der Protest sei langweilig und Fußball folge heute anderen Gesetzen, RB gehöre einfach zur Liga hinzu.
Ekelhaft. Bestätigt vollends das was ich vermutet habe. Scheiß Sport1!
edit: Und noch einmal ähnliche Kommentare nachgeschoben. Vermutlich kippt er sich währenddessen das Drecksgesöff hinter die Binde.
Und bei einigen (Sch)lichtgestalten ist selbst der Postbote zu hoch gegriffen. Man sollte diesen Beruf nun wirklich nicht derart abwerten, @salamander.salamander hat geschrieben: Lichtgestalten (...) Da verdienen Leute, die sonst vielleicht Postbote geworden wären, auf einmal deutlich 6-stellig und dürfen ihre Birne im TV zeigen.
Er wollte, so meine Interpretation, nicht die Berufsehre der Postboten ankratzen, eher auf die eklant unterschiedlichen Verdienstmöglichkeiten zwischen fleißig arbeitenden "Normalbürgern" und den eingebildeten Wichtigtuern und Hofschranzen mit diesem Vergleich hinweisen.scheiss fc köln hat geschrieben: Postbote
Die Wortwahl ist m. E. der Sachlage durchaus angemessen.Thomas hat geschrieben:@salamander:
Bissel derbe Wortwahl, aber insgesamt schöne Zusammenfassung von Dir.Eine Spezies hast Du in Deiner Aufzählung aber noch vergessen: Diejenigen Reporter und Kommentatoren, die eigentlich voll okay sind und eine geerdete Einstellung zur Fußball- und Fankultur haben, aber dann von höherer Stelle ausgebremst werden. ...
Chapeau! Du triffst den Nagel auf den Kopf. Ich habe mir deinen Beitrag mal vorsichtshalber gespeichert, denn ich befürchte ich muss ihn irgendwann zitieren.salamander hat geschrieben:Das kann nicht ernsthaft verwundern. Bis auf wenige, meist altgediente Lichtgestalten stehen "die Medienschaffenden" jeder Form der hemmungslosen Kommerzialisierung im Fußball äußerst positiv gegenüber. Das war bei Wolfsburg so, bei Hopp und jetzt bei Mateschitz. Kein Wunder, denn ihr Verhältnis zum Fußball ist parasitär. Da verdienen Leute, die sonst vielleicht Postbote geworden wären, auf einmal deutlich 6-stellig und dürfen ihre Birne im TV zeigen. Nicht etwa, weil sie außergewöhnliches leisten, sondern einzig und allein aus dem Grund, weil sie mit Glück in diesen Fussballhype gerutscht sind und am Kommerz nuckeln wie ein Baby an der Mutterbrust. Jobprofil: Schlank, smart, rückgratlos. Es sind teilweise richtig abstossende Karikaturen des Journalismus, sie recherchieren nicht, sie lutschen am Hinterrad der Sponsoren, Konzerne und Mäzene, beseelt von dem einen Wunsch, dass Geld- und Hypekarussel möge sich drehen, immer schneller und schneller. Denn: Je mehr Geld in den Business fließt, umso größer ihre Gehälter, umso ausladender die Buffets in den VIP-Räumen, desto teurer die Nutten, desto besser das Koks. Wer in diese hässliche Fratze des Fußballs sehen will, braucht nur Sonntags Vormittags ab und zu den richtigen Privatsender einzuschalten. Diese Medienparasiten sind vom Fan in der Kurve meilenweit weg, ihre Interessen laufen grundsätzlich gegensätzlich zu unseren. Und das gilt für den kleinen, devoten Radioreporter, der von der TV-Karriere träumt und bereit ist, seinen Kopf tief im Arsch der Sponsoren zu versenke, genauso wie für den Printjournalist der Lokalzeitung, der seine Vormittage bei ein paar Bier auf dem Vereinsgelände verbringt, bevor er am Nachmittag in 20 Zeilen den Kopf des Trainers fordert, wie für den Starkommentator bei Premiere, der von der eigenen Bedeutung so besoffen ist, dass er sich für eine Art Philosoph hält? Ihr Treibstoff ist Geld, Geld, Geld. Sie sind die Wanderhuren des Fußballs und das letzte, was sie brauchen können sind Diskussionen über zuviel Kommerz oder gar eine weiträumige Politisierung der Kurven, die Rechte einfordern. Her mit Mateschitz, her mit Hopp, her mit den Scheichs, her mit dem Pay-TV, frische Kohle kann nur gut sein für den Fußball, nein, äh, für ihren Geldbeutel.mster hat geschrieben:Und da ist der Kommentar auf Sport1.fm. Kurz zusammengefasst: Der Protest sei langweilig und Fußball folge heute anderen Gesetzen, RB gehöre einfach zur Liga hinzu.
Ekelhaft. Bestätigt vollends das was ich vermutet habe. Scheiß Sport1!
edit: Und noch einmal ähnliche Kommentare nachgeschoben. Vermutlich kippt er sich währenddessen das Drecksgesöff hinter die Binde.
Für diese Kreaturen sind wir Fans, die finanziell am Fußball nicht partizipieren, sondern im Gegenteil Geld mitbringen, nichts als nützliche Idioten. Klatschvieh, dass für Choreos und den Soundtrack sorgen darf und das benötigte emotional positive Werbeumfeld schafft. Die Grundierung für den großen Fussballkommerz, die eigentlichen Pinselstriche setzen dann sie, die Medien. Und die Empörung bricht sich Bahn, sobald der Pöbel mitreden will. Wo kämen wir denn da hin, man hat sich doch so schön eingerichtet im Fußball Jet-Set, da stören die Quertreiber doch nur.
In diesem Millieu wird dann "Traditionsverein" zum Schimpfwort, denn Tradition, das riecht streng nach Werten, Ehrlichkeit und Überzeugung und der einzige Wert, den sie akzeptieren ist Geld. Und Verein, das heißt Mitbestimmung und Debatten, was aber Scheichs und Oligarchen daran hindert, in Deutschland zu investieren. Tradition und Werte, dass bremst das Karussell, nee, sowas braucht kein Mensch. Folklore, bitte gern, aber Werte?! "Lasst bloß die Finger von unserem schönen Kommerzfußball", schreit es zwischen den Zeilen ihrer sponsorengerechten Artikel. "Reclaim the game", einmal andersherum, pervertiert durch diese Schmarotzer des modernen Fußballs. Und frech grienen sie uns von den Bildschirmen an und blöken in die Mikrophone: "Die Zeiten haben sich halt geändert".
Diese Medienbrut sehe ich in vieler Hinsicht längst als natürlichen Gegner der Fans im Kampf um den Fußball. Man muss sich einfach nur bewusst sein, wie die Interessen liegen, dann werden die Dinge klar. Dass es dann als Ausnahme immer mal wieder einen einzelne "Journalisten" gibt, die ihren Anstand noch nicht völlig an die Fussballindustrie verkauft haben, mag ein Trost sein, bestätigt aber letztlich nur die Regel.
Es stimmt natürlich, dass die Kritik heftig ist. Aber ich ertrage diesen sogenannten Sportjournalismus einfach nicht mehr in seiner unreflektierten Ranschmeiße an Macht und Geld und seiner widerlichen Kumpanei mit "Experten" wie Effenberg oder Strunz, die doch nichts anderes sind als im bürgerlichen Leben gescheiterte Existenzen.Thomas hat geschrieben:@salamander:
Bissel derbe Wortwahl, aber insgesamt schöne Zusammenfassung von Dir.Eine Spezies hast Du in Deiner Aufzählung aber noch vergessen: Diejenigen Reporter und Kommentatoren, die eigentlich voll okay sind und eine geerdete Einstellung zur Fußball- und Fankultur haben, aber dann von höherer Stelle ausgebremst werden.
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In diesem Spiel hätte es wenigstens mit den Aalener Schauspielern die Richtigen getroffen, wenn ...Eilesäsch hat geschrieben:Das Schauspiel Fürth vs Aalen ging in die nächste Runde, schaut euch mal die Gelbrote Karte in der 70. Minute an und was der Fürther Spieler wieder mal daraus gemacht hat.
Deutsche Schiris sind das letzte, ich fordere mehr Konstanz und klare Linien.
Zuviel Grauzonen für begünstigte Vereine!
Schauspielerei und Schwalben gnadenlos bestrafen.
Woche für Woche an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten.
Haargenau das selbe Drehbuch wie gegen uns.Eilesäsch hat geschrieben:Das Schauspiel Fürth vs Aalen ging in die nächste Runde, ...