Diskussionen zu fanpolitischen Themen, wie z.B. von ProFans oder dem B.A.F.F.

Beitragvon Westkurvenalex » 16.01.2014, 15:36


Tja, ich glaube, dass diese Diskussion um Homosexuelle im Sport bzw. im Fußball uns noch jahrelang verfolgen wird. Wobei ich hier weniger die Fangemeinde als Problem sehe, als das direkte Umfeld, wie Mannschaft, Trainer, Führung etc.

Was mich aber generell an der öffentlichen Diskussion stört ist, dass alles andere als "schwul ist gut" kaum zugelassen wird. Ob der oder diejenige gegenüber von mir homosexuell ist, ist mir schnurzpiepegal. Auch, ob derjenige auch beim FCK spielen würde. Eine Diskriminierung soll und darf nicht sein. Nur stellt sich die Frage, wo fängt die Diskriminierung an und wo hört die Diskussion auf?
Ich persönlich würde meine Sohn/Tochter natürlich auch weiterhin lieben, wenn sie sich outen würden, doch Glücklich damit wäre ich bei Weitem nicht. Aufgrund dieser Aussage bin ich persönlich auch schon als diskriminierend dargestestellt worden.
Ein Hitzelsberger hat sicherlich viel Mut aufgebracht, seine persönliche Neigung zuzugeben, doch dafür, dass es laut Medien normal sein soll, wird das Thema ziemlich aufgebauscht. Erst wenn wir nicht mehr über dieses Thema diskutieren, ist es gesellschaftlich angekommen.



Beitragvon rot_weißer_Partybus » 16.01.2014, 15:40


potto hat geschrieben:Das Paradoxe: Die Olympiade in Sotschi wird boykottiert wegen in Russland geltender, etwas einschränkender Gesetze - mit den arabischen Ländern hingegen, dort wo Schwule vom Gesetz her zum Tod verurteilt oder gelyncht werden, machen die gleichen Heuchler munter Geschäfte und keinerlei Kritik wird geäußert.

Boykottieren wir jetzt auch die Winter-WM in Katar?


Davor gibt es ja sogar noch ne WM in Russland. Das dürfte auch noch interessant werden.

Was ich in dem Interview nicht ganz nachvollziehen kann weshalb die Frankfurter bei aller Rivalität als rechts orientiert bezeichnet werden. Die sind vielleicht asozialer und gewaltbereit aber rechte Tendenzen waren bei denen doch in den letzten 10/15 Jahren oder so nicht zu erkennen oder?



Beitragvon tiefrot » 16.01.2014, 21:28


schrottpresse hat geschrieben:99% der Kinderlosen Paare könnten aber jederzeit(außer wenn die Biologische Uhr abgelaufen ist)wenn sie wollten Kinder in die Welt setzen.
Ich bin auch strikt dagegen daß Homo Paare Kinder anderer Leute adoptieren.
Ich glaub ich hab mich deutlich genug ausgedrückt.
[...]
Ich hoffe aber,daß du da sich die Gesellschaft verändert hat wie du schreibst,auf der Kerwe nicht zum Schaumküssebesteller mutierst.


Komisch. Ich dachte, Leute mit ähnlicher Meinung wie der deinen denken, die Welt sei zu überbevölkert. :|

Und zum Thema Kinder und Adoption:
Du würdest die Kinder also lieber in irgendwelchen staatl. oder kirchlichen Heimen belassen, ohne Chance, jemals aus dem System rauszukommen ?
Es ist doch so, dass es für diejenigen Paare, die in der Lage sind, Kinder zu zeugen meistens gar nicht in Frage kommt, ein Kind zu adoptieren, eben weil sie dann nicht die biologischen Eltern wären.

Und zu guter letzt wird dann alles wieder zusammengewürfelt. Zigeunerschnitzel oder Schaumkuss, Gutmenschen die den Homos alles erlauben, alles der selbe Mist.
Und der Mensch bleibt auf der Strecke.

Ich kenne dich nicht, aber ich glaube, das kannst du besser...



Beitragvon satisfactory » 16.01.2014, 21:55


tiefrot hat geschrieben:Und zum Thema Kinder und Adoption:
Du würdest die Kinder also lieber in irgendwelchen staatl. oder kirchlichen Heimen belassen, ohne Chance, jemals aus dem System rauszukommen ?
Es ist doch so, dass es für diejenigen Paare, die in der Lage sind, Kinder zu zeugen meistens gar nicht in Frage kommt, ein Kind zu adoptieren, eben weil sie dann nicht die biologischen Eltern wären.


Will mich hier noch einmal einklinken. Gerade deshalb weil man dieses Argument sehr häufig zu Ohren bekommt.
Natürlich beeinflusst ein Kinderheim die Entwicklung des betroffenen Kindes. Dennoch sollten wir froh sein, dass es solche Institutionen überhaupt gibt. Ich spende selbst gelegentlich die ein oder andere Münze an das Heim in unserer Stadt, weil ich durch Besuche und mittlerweile guten Kontakten zur Heimleitung weiß, wie schwierig es die Kinder und Mitarbeiter dort haben.
Du vergisst hier bei einer Adoption, die von Homosexuellen Pärchen ausgeht, aber das in der folgenden Erziehung erhebliche Probleme auftreten können. Zum einen fällt die Mutter bzw. Vaterrolle komplett weg. Eine solche Bezugsperson zu haben, gibt den Kindern/Jugendlichen eine Menge.
Des Weiteren wird doch gerade in diesen Tagen deutlich, mit welchen Vorurteilen unsere Gesellschaft immer noch ausgestattet ist. Das Kind wird doch in der Schule von heute zum Gespött. Oder lass die Pubertät kommen...
Natürlich muss das nicht auf alle Fälle zutreffen.
"Der Skandal fängt an, wenn die Polizei ihm ein Ende bereitet." - Karl Kraus



Beitragvon wkv » 16.01.2014, 22:12


Es ist ein Märchen, dass Kinder in Heimen versauern....

Fakt ist, dass kaum ein adoptionswilliges Paar überhaupt die Chance bekommt, ein Kind zu adoptieren, selbst wenn es das Alter nicht eingrenzt.

Ein Arbeitskollege ist durch diese Mühle gegangen.

Zahlen: Auf ein Kind sind 2012 9 Bewerber gekommen.



Beitragvon svart » 16.01.2014, 22:31


wkv hat geschrieben:Es ist ein Märchen, dass Kinder in Heimen versauern....

Fakt ist, dass kaum ein adoptionswilliges Paar überhaupt die Chance bekommt, ein Kind zu adoptieren, selbst wenn es das Alter nicht eingrenzt.

Ein Arbeitskollege ist durch diese Mühle gegangen.

Zahlen: Auf ein Kind sind 2012 9 Bewerber gekommen.


Vollkommen richtig! Warum dann immer ein solches Bohei um adoptionswillige homosexuelle Paare gemacht wird, ist somit noch unverständlicher.

Im Übrigen hat die Mär von "den armen Kindern", die mit gleichgeschlechtlichen Eltern aufwachsen und so unter dem Fehlen einer weiblichen/männlichen Bezugsperson zu leiden haben (Opa/Oma/Tante/Onkel/Freunde gibts ja meist auch noch), keinerlei Grundlage. Die wissenschaftlichen Studien, die dies belegen sollen, werden durch mindestens genausoviele wissenschaftliche Studien widerlegt...
"Die Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners" - Heinz von Foerster



Beitragvon tiefrot » 16.01.2014, 22:41


satisfactory hat geschrieben:Du vergisst hier bei einer Adoption, die von Homosexuellen Pärchen ausgeht, aber das in der folgenden Erziehung erhebliche Probleme auftreten können.


Ich gebe dir in allen Punkten recht, in dieser Angelegenheit gibt es aber weder schwarz noch weiss.
Die Mutterolle fällt natürlich weg, denn es wäre verwegen zu sagen, der eine Mann könnte in einer gleichgeschlechtelichen Beziehung könnte in diese Rolle schlüpfen. Das wird nicht funktionieren. Und besonders für Jungs ist eine Mutter nunmal ziemlich wichtig. Wenn die aber im Grunde nie da war, wären dann zwei Väter nicht besser ?
Im Heim gibt es Bezugspersonen, die wertvolle Arbeit leisten, aber Aufgrund ihrer Tätigkeit immer ein gewisses Maß an Abstand zu den Kindern halten müssen. Da ist Familie einfach etwas anderes.
Recht hast du auch mit dem Gespött. Das könnte alles so sein, Kinder können grausam sein untereinander. Aber das ist ganz normal und würde vermutlich auch ohne so einen Fall so sein. Aussenseiter in Heimen haben es denke ich noch viel schwerer, als Aussenseiter, die sich noch auf eine Familie stützen können, die ihnen Liebe und Verständnis gibt, weil sie genau weiss, wie es ist ein Aussenseiter zu sein. Das kann einen Heranwachsenden sehr stark machen.
Sinnvoll wäre es wohl trotzdem, eher Mädchen zu den schwulen Adoptiveltern zu geben.

Naja, ich verplapper mich hier.
Es ging ja nur um den schnöden Hitzlsperger. :D



Beitragvon Teufels-General » 17.01.2014, 12:55


bei diesem leidigen rosa-rotem thema fliegen einem doch die eier aus der pfanne :herz:
Wahre Teufel sterben nie!!!



Beitragvon antikochteufel » 17.01.2014, 20:00


Vllt. solltest du dich besser der Verspeisung deiner angebratenen Eier widmen!
Was hier vom Stapel gelassen wird, ist m.M. nach populistisches Stammtischgewäsch und trieft nur so von persönlichen Vorurteilen.
Homosexualität ist EINE Form menschlichen Soseins, und die Art der sexuellen Orientierung sagt nicht über die Beziehungsfähigkeit des Einzelnen aus.
Entwicklungsfördernde Bedingungen für ein heranwachsendes Kind sind neben der Qualität von Pflege und Versorgung durch Bindungs- und Beziehungsfähigkeit der Pflegepersonen geprägt (i.B. Empathie, Resonanzfähigkeit, Atunement etc.), die wiederum unabhängig vom Geschlecht sind (oder will hier Jd. behaupten, Väter/Mütter bzw. Personen, die diese Aufgabe übernehmen, seien per se geschlechtsabhängig besser/schlechter geeignet?). Es gilt abzuwarten (sicher werden solche Studien erfolgen), ob und welche Unterschiede auftreten, wächst ein Kind bei gleich- oder verschiedengeschlechtlichen Eltern auf. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sogar das Vertrauen in die Stabiltät der Paarbeziehung größer ist, wenn ein Kind mit Eltern aufwächst, die ihre Liebe zueinander vor stärkeren Widrigkeiten seitens der sozialen Umwelt bekennen und leben.
Was die Heimerziehung anbetrifft, so gibt es in den letzten Jahren sicherlich Verbesserungen bzgl. der Rahmenbedingungen und Qualität der Erzieher. Suboptimal ist ein Aufwachsen im Heim sicherlich und wird auch von staatlicher Seite, nicht nur wg. der Kosten eher als ultima ratio zum Verbleib im Elternhaus gewählt. Um nur einen Aspekt zu nennen: auch bei optimaler Heimerziehung, d.h. verläßliche, qualifizierte, emotional zugewandte und über einen längeren Zeitraum in der gleichen Einrichtung verbleibende Erzieher/Pädagogen, steht mit dem Erwachsenwerden die Trennung an, die, wenn auch weiterhin ein Band zu den "Ersatzeltern/-Geschwistern" bestehen bleiben sollte, den Rückbezug auf ein Elternhaus, auf Eltern, die vllt. zu Großeltern werden und im günstigen/normalen Fall immer eine offene Tür für die Kinder haben werden, nie gleichwertig ersetzt werden kann.
Die Thematik ist viel zu komplex, um an dieser Stelle ausreichend diskutiert werden zu können. Ich wünschte mir allerdings etwas mehr Ernsthaftigkeit im Umgang damit.
"Nicht irgendein Verein" :teufel2:




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