Sport: 1. FCK
FCK will Spielverderber spielen
Fußball: Ivo Ilicevic und Sidney Sam fehlen heute im DFB-Pokal-Achtelfinale bei Werder Bremen.
Muss heute daheim zuschauen: Sidney Sam (im Hintergrund Toni Wachsmuth vom SC Paderborn). Foto: Kunz
KAISERSLAUTERN (zkk). Als "krassen Außenseiter mit einer Minimalchance" schickt Trainer Marco Kurz heute (19 Uhr) den Zweitliga-Zweiten 1. FC Kaiserslautern beim Bundesliga-Dritten Werder Bremen auf den Rasen. Ziel: Spielverderber spielen.
"Sidney Sam ist nicht dabei. Wir wollten da nichts riskieren", erklärte Kurz nach dem Abschlusstraining gestern Mittag den Verzicht auf den am Oberschenkel lädierten Flügelflitzer. Die Außenbahnen müssen folglich neu besetzt werden, da auch Ivo Ilicevic fehlt. Der ist im DFB-Pokal noch gesperrt und darf im Cup erst im Halbfinale oder in der erste Runde 2010/2011 wieder ran. (...)
zur Rheinpfalz
Der Kapitän weist den Weg: Lauterns Martin Amedick und sein Team sind aktueller Zweiter der 2. Liga.
28.10.2009, 01:58 Uhr
Das "Herz der Pfalz" schlägt so kraftvoll wie lange nicht
Das DFB-Pokal-Achtelfinale steht an (Mittwoch, 28.10.2009, 19 Uhr). Wie schon in Runde 2 wird erneut das Weser-Stadion Austragungsort sein, und erneut gastiert ein ambitionierter Zweitligist mit einer nicht alltäglichen Vita in Bremen, der dem Titelverteidiger ein Bein stellen will. Der 1. FC Kaiserslautern im Kurz-Portrait:
Der Klub: Wer weiß, welchen Weg der hiesige Fußball ohne das Zutun des 1. FC Kaiserslautern und seiner Spielerpersönlichkeiten der 50er Jahre gegangen wäre. Fritz und Ottmar Walter, Werner Liebrich, Werner Kohlmeyer und Horst Eckel prägten maßgeblich eine Ära aus zwei Meisterschaften (1951, 1953) und zwei Finalteilnahmen (1954, 1955). Angeführt von Kapitän Fritz Walter standen diese fünf außerdem in der mythenumwobenen Elf, die im WM-Finale 1954 die schier unbezwingbaren Ungarn nach 0:2-Rückstand noch mit 3:2 besiegen konnten. 1963 zählte der FCK zu den Gründungsmitgliedern der Bundesliga, gewann 1991 unter Kalli Feldkamp eine weitere Meisterschaft und stieg 32 Jahre nach dem Bundesliga-Jungfernjahr das erste Mal ab. Unter dem Bremer „König“ Otto Rehhagel gelang der sofortige Wiederaufstieg, um sich 1998 direkt nach der Rückkehr sensationell ein viertes Mal zum Meister zu krönen. Ein Novum in der deutschen Fußballgeschichte. Allerdings schlossen sich sportliche Unkonstanz und wirtschaftliche Bredouillen an, der nächste Abstieg folgte 2006, zeitweilig drohte gar die 3. Liga. „Sie haben in den letzten Jahren einiges durchlebt. Es ging für sie nach unten, sie hatten sehr viel Unruhe im Verein“, weiß Werders Cheftrainer Thomas Schaaf. Doch das „Herz der Pfalz“ schlägt wieder – so kraftvoll wie lange nicht. (...)
zu den Grün-Weiß Fischköppe
Coach Schaaf auf problematischer Stürmersuche / Wiese klopft große Sprüche
Pizarro fällt aus, das Selbstbewusstsein bleibt
Bremen - Von Carsten Sander · Thomas Schaaf machte das Gesicht eines Lehrers, der nach einer Klassenarbeit zu viele Fünfen und Sechsen verteilen muss. Im Grunde kommt dieser Vergleich der Sache auch sehr nahe.
© Nordphoto Macht Marcelo Moreno (Bild) das Rennen? Gesucht wird heute ein Vertreter des verletzten Claudio Pizarro, der für das DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern wegen einer Prellung des Sprunggelenks passen muss.
Denn vor dem DFB-Pokal-Achtelfinale gegen den 1. FC Kaiserslautern (heute, 19.00 Uhr/Sky live) sucht der Trainer von Werder Bremen einen Stürmer, der nicht nur den verletzten Claudio Pizarro ersetzt, sondern auch den Notenschnitt auf gutem Niveau hält. Das Problem: Schaaf findet keinen.
Pizarro, in Bundesliga und Europa League bereits zwölfmal erfolgreich, muss heute wie erwartet passen. Die Verletzung am Sprunggelenk lässt seinen Einsatz nicht zu. „Er hat Schwierigkeiten, überhaupt normal zu gehen, von daher macht es keinen Sinn“, sagte Schaaf und blickte sorgenvoll auf die Alternativen. Hugo Almeida käme einem als Erster in den Sinn. Aber der Portugiese befindet sich noch im Aufbautraining, steht ebenfalls nicht zur Verfügung. Marcelo Moreno und Markus Rosenberg folgen als nächstes. Aber an dieser Stelle kommen die Fünfen und Sechsen ins Spiel. „Beide stehen für einen Wert, den sie noch nicht erreicht haben“, erläuterte der Trainer, warum er sich noch nicht entschieden hat, „wie ich das besetze“. (...)
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„Schwer, aber möglich“
Kaiserslautern/Bremen (csa/dpa) - Nach der Auslosung des DFB-Pokal-Achtelfinales machte Marco Kurz ein langes Gesicht. Ausgerechnet Werder Bremen!
© Nordphoto Marco Kurz glaubt an eine Sensation seiner Lauterer in Bremen.
„Das ist ein sehr schweres Los für uns. Wir bekommen es mit einem Bundesliga-Spitzenteam und dem aktuellen Pokalsieger zu tun“, seufzte der Trainer des 1. FC Kaiserslautern. Mittlerweile hat er den Schock überwunden und in Angriffslust umgewandelt. „Wir wollen uns nicht vorführen lassen. Im Pokal gibt es immer eine Chance, die Geschichte zeigt das. Es wird schwer, aber es ist möglich. Der Weg nach Bremen ist zu weit, um nicht daran zu glauben“, sagte der Coach der „Roten Teufel“.
Aber klar: Der Zweite der zweiten Liga ist gegen den Dritten der ersten Liga krasser Außenseiter. „Bremen hat einen unglaublichen Lauf und ist klarer Favorit“, meinte Abwehrspieler Martin Amedick mit Blick auf die beeindruckende Werder-Serie von 15 Spielen ohne Niederlage. Auch Linksverteidiger Alexander Bugera sieht nur eine Mini-Chance. „Man weiß, dass die Bremer Fußball spielen können“, n Stimmung ist n „etwas gedrückt“ sagte er, „aber wir dürfen deshalb nicht ängstlich auftreten, sondern müssen versuchen, trotzdem unser Spiel durchzubringen.“ (...)
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DFB-Pokal - 27.10.2009
"Torgarantie" Pizarro fehlt Werder gegen Lautern
Von Ben Binkle
Bremen. Ohne Claudio Pizarro muss Werder Bremen im DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern am Mittwoch (19 Uhr bei uns im Liveticker) auskommen. Der Peruaner fehlt wegen einer Sprunggelenksverletzung im 18-köpfigen Kader des Titelverteidigers.
Was sich bereits am Vortag ankündigte, war nach dem Training am Dienstag Gewissheit: Werders "Torgarantie" kann gegen die Pfälzer nicht auflaufen, ihn plagt eine schmerzhafte Prellung im Sprunggelenk. Wer für Pizarro in die Bremer Startelf rutschen wird, ließ Trainer Thomas Schaaf offen. "Wir haben nie über die Aufstellung gesprochen und werden das auch jetzt nicht tun", sagte Schaaf auf der Pressekonferenz.
Immerhin hat Schaaf auf den Ausfall seines Toptorjägers reagiert und in Said Husejinovic einen der zuletzt aussortierten Profis in den Kader berufen, um möglichst viele Offensiv-Optionen zu haben. Eine solche ist auch Markus Rosenberg wieder. Der Schwede fehlte zuletzt in Bochum aus Leistungsgründen im Werder-Aufgebot, ist nun aber wieder mit dabei. Ob er allerdings auch zum Einsatz kommt, ließ Schaaf offen: "Ich weiß noch nicht, wie ich das morgen besetze." (...)
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DFB-Pokal - 27.10.2009
Werders schwarzer Abend am Betzenberg
Von Ben Binkle
Es gibt Spiele, in denen läuft einfach nichts zusammen. Ein solches war ganz sicher das Halbfinale im DFB-Pokal 2003. Werder Bremen reiste zum 1. FC Kaiserslautern und steckte nach 90 enttäuschenden Minuten im Tiefpunkt der Krise - der Traum von Finale war ausgeträumt, die Fans verstimmt und die Stimmung am Boden. Markus Daun, damals Bremens bester Spieler, erinnert sich für den WESER-KURIER zurück an den enttäuschenden Abend in der Pfalz.
© dpa Markus Daun stemmte sich 2003 mit Macht gegen die Niederlage am Betzenberg, war aber der einzige Bremer in Normalform.
Nach toller Hinrunde und Platz zwei im Winter folgte eine veritable Formkrise der Bremer. "Wir hatten fünf Spiele in Folge verloren und wollten den DFB-Pokal als Wiedergutmachung nutzen", sagt Daun. Das Spiel gegen Lautern war "ein echtes Finale, denn es war abzusehen, dass Bayern München ins Endspiel einzieht. Wir wären dann sicher im europäischen Wettbewerb gewesen." Um so bitterer war das 0:3, bei dem vor allem der spätere Bremer-Stürmerstar Miroslav Klose mit einem Treffer und zwei Vorlagen auftrumpfte. "Wir haben sang- und klanglos verloren", bringt es Daun auf den Punkt. (...)
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Das Duell der Ehrmänner
Willensschulung und Vollbetreuung: So trimmt Torwart-Legende Gerry Ehrmann beim FCK seine Nachfolger. Jetzt treffen die Musterschüler Sippel und Wiese aufeinander
Von Jens Watermann
Einmal pro Woche macht Gerry Ehrmann (50) Ernst. Dnn lässt Kaiserslauterns Torwarttrainer seine Schüler Tobias Sippel (21), Luis Robles (25) und Kevin Trapp (19) durch die Hölle gehen. Er schickt sie in die Sandgrube, legt ihnen Bleiwesten an und scheucht sie über Hürden. “Willensschulung,“ nennt Ehrmann diese Tortur. “Da kann den jungs auch schon mal schwindelig werden.“ Ehrmann steht auf Sieger-Typen, die sich durchbeißen. Sein Credo: Sieger zweifeln nicht, und Zweifler siegen nicht!
Der Efolg gibt ihm recht – am Mittwoch dieser Woche treffen im Pokalachtelfinale mit Bremens Nationaltorwart Tim Wiese (27) und Lauterns U-21-Nationaltorhüter Tobias Sippel (21) zwei seiner Zöglinge im direkten Duell aufeinander. Beide Torhüter spielen momentan in ihren Ligen überragend: Wiese blieb über zehn Stunden in der Bundesliga ohne Gegentor. Sippel hat in der 2. Liga erst acht Treffer kassiert – das ist Ligaspitze. Und kein Zufall. “Die beiden sind ähnliche typen, sehr explosive und mutige Torhüter,“ saght Ehrmann. “Stark auf der Linie und mit augezeichneten Reflexen.“
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Das Torhüter-Schicksal verbindet. Ehrmann hat selbst von 1983 bis Dezember 1995 insgesamt 294-mal in der Bundesliga gespielt, wurde mit Lautern 1991 Meister, 1990 und 1996 Pokalsieger. “Als Torwart bist du ein Einzelkämpfer und stehst unter unglaublichen Druck.“ Darum könne ein Torwart auch ruhig mal positiv ausflippen. Von angepassten Musterprofis hält er bis heute nichts. “Wenn es angebrachgt ist, muss man seine Mund aufmachen,“ sagt Ehrmann, “von den Schleimern gibt es schon genug.“ Dem Spiel beim Bundesliga-Dritten Bremen sieht er gelassen entgegen. “Das Schönste ist: wir können doch dort überhaupt nichts verkehrt machen.“ Fliegt der Aufstiegsaspirant raus, war es die erwartete Lehrstunde – besonders für Sippel. “Natürlich ist Tim Wiese ein Vorbild für mich,“ gesteht Lauterns Torwart. (...)
Quelle: SPORT BILD Printausgabe vom 28. Oktober 2009 auf den Seiten 48 und 49
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