Diskussionen zu fanpolitischen Themen, wie z.B. von ProFans oder dem B.A.F.F.

Beitragvon Thomas » 11.12.2023, 16:49


Hier nochmal zusammengefasst die heutige DFL-Entscheidung und die vorherige Diskussion:

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DFL-Klubs stimmen mit Minimal-Mehrheit für Investor

Die 36 Klubs der ersten und zweiten Bundesliga haben mit hauchdünner Mehrheit den Weg für den umstrittenen Einstieg eines Investors bei der DFL freigemacht. Fans befürchten Konsequenzen wie Zerstückelung der Spieltage und Bundesliga-Spiele im Ausland.

Nachdem die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit bei der ersten Abstimmung im Mai 2023 noch verfehlt wurde, haben es die Befürworter nun geschafft: Übereinstimmenden Medienberichten von "Sportschau" und "Kicker" zufolge stimmten 24 Klub-Vertreter dafür, zehn dagegen und zwei enthielten sich. Rund eine Milliarde Euro möchte die DFL vom Investor bekommen, der im Gegenzug für eine Laufzeit von 20 Jahren rund 8 Prozent aus den Erlösen der Vermarktungsrechte erhält. Kritiker befürchten, dass zur Zufriedenstellung des Investors "rote Linien" wie eine weitere Zerstückelung des Spielplans, mehr fanfeindliche Anstoßzeiten oder Bundesliga-Partien, Pokal-Endspiele oder der Supercup im Ausland ausgetragen werden könnten. Außerdem könnte die finanzielle Schere zwischen den besonders reichen Vereinen und dem Rest der Ligen noch weiter auseinandergezogen werden als sowieso schon.

Besonders brisant bei der heutigen geheimen Abstimmung ist außerdem die Frage, wie Hannover-96-Geschäftsführer Martin Kind gewählt hat. Kind hatte als Geschäftsführer der Tochtergesellschaft Hannover 96 KGaA vom Mutterverein Hannover 96 e.V. die bindende Anweisung erhalten, gegen den Investoren-Einstieg zu stimmen, gilt selbst aber als Befürworter sowie bekanntermaßen seit jeher als harter Gegner der deutschen 50+1-Regel. Gegenüber der "Sportschau" sagte Kind trotz der Vereinsanweisung nur lapidar: "Es war doch eine geheime Wahl."

Wie FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen am heutigen Montag in Frankfurt abstimmte, ist bisher nicht offiziell bekannt. Bei der Jahreshauptversammlung der Roten Teufel vor einer Woche versprachen Hengen sowie FCK-Beiratsvorsitzender Rainer Keßler jedoch, dass sie den Willen der Fans und Mitglieder verstanden hätten. Vorangegangen war eine Investoren-kritische Wortmeldung des Fanbündnis 1. FC Kaiserslautern, die von großem Applaus der anwesenden Vereinsmitglieder unterstützt wurde. Der Redebeitrag wurde heute auch nachträglich im Internet veröffentlicht:

Die JHV-Wortmeldung des Fanbündnis 1. FC Kaiserslautern:

"Ich möchte stellvertretend für das Fanbündnis 1. FC Kaiserslautern die Gelegenheit nutzen, um im Rahmen dieser Jahreshauptversammlung über die geplante Beteiligung von Erlösen an Medien- und Lizenzrechten der DFL durch einen Investor sowohl die Mitgliederversammlung als auch die Geschäftsführung zu sensibilisieren.

Es geht dabei darum, dass die DFL die Gründung einer neuen Vermarktungsgesellschaft, der 'MediaCo KGaA', plant, die zukünftig die nationalen und internationalen Medienrechte der DFL lizenzieren soll. Bereits im Mai wurde über diese Thematik im Rahmen einer DFL Versammlung abgestimmt, wobei die nötige 2/3-Mehrheit für einen Investoreneinstieg nicht erreicht wurde. Dass diese Entscheidung schon nach sechs Monaten wieder in Frage gestellt wird, zeugt nicht gerade von einer tiefergehenden Aufarbeitung des Scheiterns und erinnert mehr an einen Entscheid mit der Brechstange.

Diesmal soll es im Gegensatz zur Abstimmung im Mai ein Paket mit einer 'kleineren' Beteiligung eines Investors an den TV-Rechten in Höhe von 7-9% geben, womit ein Geldbetrag in Höhe von 800 Millionen bis 1 Milliarde Euro eingenommen werden soll. Nach dem gescheiterten ersten Versuch wurde sich augenscheinlich nicht mit den Ursachen für dieses Scheitern auseinandergesetzt, geschweige denn neben einer einmaligen Geldspritze nach anderen, langfristigen und nachhaltigen Lösungen gesucht.

Soviel zur Ausgangslage.

Der Einstieg eines Investors in Form eines Private Equity-Unternehmens ist allerdings aus mehreren Gesichtspunkten sehr kritisch zu sehen. So ist es logisch, dass ein Investor nicht nur mit offenem Geldbeutel bei der DFL aufschlägt, sondern auch Mitspracherechte für sein Investment eingeräumt bekommen möchte. Die DFL betont, dass dies nicht der Fall ist, wobei Investitionsbeispiele aus Hamburg, Berlin, 60 München und auch Kaiserslautern zeigen, dass keine Stimmhoheit erforderlich ist, um als Investor seinen Willen durchzusetzen.

Zudem sind Ausgleichszahlungen nach dem Verkauf der Medienrechte und damit verbundenen Mindereinnahmen nur für die ersten fünf Jahre vorgesehen, weshalb sowohl Vereine als auch Investor darauf angewiesen sind, kurzfristig die Medienerlöse zu steigern. Wie das ohne zusätzliche Spieltagszerstückelung oder Spielmodi wie z.B. Playoffs funktionieren soll, bleibt bis dato das Geheimnis der DFL. Einer Überschreitung dieser roten Linien ist also auch ganz ohne Stimmrechtsmehrheit eines Investors Tür und Tor geöffnet.
Eines der 5 Unternehmen, die um die Gunst der DFL buhlen, ist die sogenannte CVC mit Sitz in Luxemburg. Dem Vernehmen nach machte diese in der Vergangenheit mit dubiosen Briefkastenfirmen in karibischen Steueroasen von sich reden und sorgt durch den aktuellen Investoren-Deal in der spanischen La Liga für Aufsehen, wo trotz Widerstand von Spielern und Funktionären aktuell alles ausgestrahlt wird, was sich vermarkten lassen kann.

Dass der Investor ohne Rücksicht auf Verluste die Interessen der Vereine und Fans ignoriert, ist also ein durchaus realistisches und bereits vorhandenes Szenario. Weiter ist nicht auszuschließen, dass es, abgesehen von einer weiteren Zerstückelung der Anstoßzeiten in der Bundesliga, sogar zur Verlegung einzelner Spiele ins Ausland kommt, um die internationale Vermarktung zu verbessern und somit die Erlöse zu steigern. So findet in Spanien kein einziges Erstligaspiel parallel statt und italienische Fans mussten bereits nach Saudi-Arabien reisen, um ihre Mannschaft im Pokalfinale zu sehen. 2024 soll die Ausschreibung für die TV-Rechte ab der Saison 2025/2026 erfolgen. Durch die logische Zielsetzung eines Investors, Mehreinnahmen zu erzielen, wird er zwangsläufig die Ausschreibung mitgestalten können, weshalb die DFL die Abstimmung noch in diesem Jahr durchpeitschen will.

Dass Leute ohne Bezug zum Fußball und seinen Fans solche Entscheidungen treffen können, ist ein Risiko, dass es unbedingt zu verhindern gilt und würde nicht gerade für den langfristigen Erhalt der einzigartigen Fußballkultur in Deutschland sprechen.

Die DFL erhofft sich vor allem durch internationale Vermarktung Mehreinnahmen in Folge des Lizenzierungsverfahrens und lässt dabei außer Acht, dass eine weitere Verteilung nach dem aktuellen Vergabeschlüssel, bei möglicherweise noch höheren Einnahmen, die aktuelle Lage nur noch verschärfen würde. Vielmehr geht die Schere aus armen und reichen Vereinen in Deutschland noch weiter auseinander und macht einen gerechten Wettbewerb noch unrealistischer, als er ohnehin schon ist.

Dabei gibt es alternative Lösungsansätze, mit denen man den nationalen Fußball nachhaltig und basisorientiert verbessern kann, ganz ohne den Markt mit zusätzlichen Millionen zu fluten. Eine gerechtere Verteilung der TV-Erlöse, die Etablierung eines echten 'Financial Fairplays', 'Salary Caps' für Spielergehälter oder die Ausdehnung der 50+1-Regel wären beispielsweise Ansätze, die den strukturellen Problemen des heutigen Profifußballs entgegenwirken könnten. Das geplante Vorhaben der DFL wirkt dagegen wie eine notdürftige Maßnahme zur Beschaffung von frischem Kapital, anstatt sich mit den Ursachen der Symptome zu befassen, an denen der Fußball tatsächlich krankt.

Vor allem wir als 1. FC Kaiserslautern sollten nach der durchlaufenen Planinsolvenz weiterhin einen demütigen und ehrlichen Weg gehen, statt sich am Rattenrennen um immer mehr Geld im Profigeschäft zu beteiligen.

In diesem Sinne möchten wir als Fanbündnis 1. FC Kaiserslautern unsere Geschäftsführung in Person von Thomas Hengen auffordern, im Sinne eines fannahen Vereins abzustimmen und den Einstieg eines Investors bei der DFL am Tag der Abstimmung am 11.12.2023 abzulehnen."

Quelle: Der Betze brennt / Fanbündnis FCK

Weitere Links zum Thema:

- Chronologie im DBB-Forum: Umstrittene Pläne zu Investoren-Einstieg bei der DFL
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon roterteufel81 » 11.12.2023, 17:38


Lasset die Protestspiele auf den Rängen in den Stadien beginnen.
Das Eckige muss ins Runde



Beitragvon salamander » 11.12.2023, 17:47


Was mich sehr interessieren würde: War der FCK das Zünglein an der Waage, weil man sich enthielt statt dagegen zu stimmen?



Beitragvon SEAN » 11.12.2023, 17:55


Rund eine Milliarde Euro möchte die DFL vom Investor bekommen, der im Gegenzug für eine Laufzeit von 20 Jahren rund 8 Prozent aus den Erlösen der Vermarktungsrechte erhält.


Wenn bei den Vermarktungsrechten auch der Fernsehvertrag mit SKY ect. mit drin ist, wäre das aber ein schlechter Deal.
Der letzte Vertrag hat meines Wissens 4,4 Mrd. Euro für 4 Jahre eingebracht. Rechnet man nur mal 1 Mrd. per Anno, sind 8 % davon über 20 Jahre nach meiner Rechnung 1,6 Mrd. Euro. 600 Millionen für 1000 Millionen zusätzlich in 20 Jahren, das kann man als Investor mal machen. Wenn wie gesagt das Fernsehgeld mit in den zu verkaufenden Vermarktungsrechten drin ist. Und es kommt ja noch anders weitig Vermarktungskohle rein.

Ich hab das jetzt nicht genau verfolgt weil ich hoffte, der Kelch geht an uns vorbei. Aber mal eine Frage, wie soll die 1 Mrd. eigentlich verwendet werden? Rechnet man die Kohle über 20 Jahre auf 36 Vereine, ist das jährlich gerade mal ein Betrag von knappen 1,4 Millionen. Damit werden die Bayern und Dortmund garantiert nicht zufrieden sein. Die Kluft wird also weiter größer.

Einen Vorschlag hätte ich an die Fangruppen. Es wird sich ja immer damit gerühmt, das man sich auch mit anderen Fangruppen zusammen schließt, wenn man was erreichen will. Lasst einfach am ersten Spieltag nach der Winterpause die Fankurven komplett leer und hängt ein Banner rein mit der Aufschrift:
So sieht eure Fankurve mit Investoren aus.
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........



Beitragvon kanzzleramt » 11.12.2023, 18:08


Es wird solange abgestimmt bis es passt. Kommt dem einen oder anderen vielleicht bekannt vor... :daumen:

Oder hat jemand ersnthaft geglaubt, das es scheitert?



Beitragvon kihner » 11.12.2023, 18:22


salamander hat geschrieben:Was mich sehr interessieren würde: War der FCK das Zünglein an der Waage, weil man sich enthielt statt dagegen zu stimmen?


Eine Enthaltung ist faktisch eine Nein-Stimme, da der Antrag nur angenommen wurde, weil zwei Drittel also 24 Vereine mit Ja gestimmt haben. Das Zünglein an der Waage war der FCK also nur, wenn er mit JA gestimmt hat.

Viel brisanter ist doch die Geschichte bei Hannover 96. Der Verein war klar dagegen und trotzdem hat Martin Kind offensichtlich mit JA gestimmt!



Beitragvon MathiasvunNW » 11.12.2023, 18:45


Eins wird klar sein, alles wird teurer, die Spiele werden wieder in die Woche gezerrt.
Die Gelder werden nach Fernsehquotenschlüssel verteilt also können wir nur Verlierer sein.
Es wird alles immer weiter aufgeblasen, unsere Bundesliga verliert immer mehr das traditionelle Gesicht.
Warum verkauft man nicht gleich an Saudi Arabien.

Ich könnte im Strahl :kotz:
Zuhause bist immer nur Du :doppelhalter:



Beitragvon diago » 11.12.2023, 18:49


Was die Fans (im Stadion) wollen interessiert halt keinen. Es wird nachher immer das gemacht was am meisten Geld bringt. Bayern und der BVB könnten ja ansonsten international nicht mithalten



Beitragvon Schnullibulli » 11.12.2023, 18:57


Irgendwo bin ich irritiert über die Überraschung und das Entsetzen.
Es war doch abzusehen dass es so kommt. Der Fußball an sich steht schon lange nicht mehr im Mittelpunkt. Wir sprechen hier von Wirtschaftsunternehmen und der Wal frisst eben bis er platzt.
Idealismus in allen Ehren, aber es ist schon viel Romantik dabei was auf den Tribünen passiert. Nicht nur bei uns.

Das Gerede der Vereine wie wichtig die Fans doch sind ist Blenderei, zumindest süß für die die daran glauben.
Klar, ohne die Fans gibt's auch niemand mehr der sich das ganze im TV anschaut. Also gibt man dem Affen Zucker und hält ihn bei der Stange. Das ist kein FCK Problem, dass ist europaweit so in den oberen Ligen.
Damit sollte man sich auseinander setzen und die Wahrheit akzeptieren.
Wer das nicht kann sollte in den Kreisligen oder anderen Sportarten sein Glück suchen und den reinen sportlichen Wettkampf suchen. Bundesliga ist Show und Entertainment.
Und den Stein halten auch Ultragruppen oder Fanbündnisse nicht mehr auf.

So sehe ich diese ganze Thematik jedenfalls



Beitragvon BetzeDubbe » 11.12.2023, 19:07


Die Frage ist, wenn Fußball nicht mehr für die Fans sein soll, wofür taugt es dann noch?

Ich meine, warum sollte irgendjemand noch ins Stadion gehen, wenn sowieso klar ist, wer am Ende gewinnt?

Ich denke schon darüber nach, vielleicht ein wenig Abstand vom Profi-Fußball zu nehmen und zukünftig auch die Sportwetten sein zu lassen.
Irgendwie macht mich dieser Tag traurig weil sich der Sport den wir lieben in eine Richtung verändern wird, die nicht gesund sein kann und sich zusehends von der Gesellschaft abkoppeln wird.

Ein paar wenige, die den Hals nicht voll kriegen, wird es freuen.

Tja, vielleicht hat es aber auch was gutes und es etablieren sich in Zukunft ja andere Sportarten noch mehr in der breiten Masse, die vielleicht noch ein paar Fans und volle Stadien besser wertschätzen.



Beitragvon Betze_FUX » 11.12.2023, 19:15


Jetzt spinnen wir Mal...
Der FCK ist ja immer ich ein poulärer Verein und auch noch bekannt.
Jetzt muss er seit Topspiel gegen HSV oder von mir aus Bayern aber in xiahuipen austragen.
Das wäre aber ein Heimspiel auf dem Betze gewesen.
Mal von den Emotionen und Heimvorteil abgesehen ...

Decken die Einnahmen des FCK durch dieses Auswärtsspiel dann das ab, was reingekommen wäre auf dem Betze?
Ich kann mich erinnern, dass wir einen Pachtvertrag haben und Fixkosten...

@Schnullibulli:
Vergiss es. Was glaubst du was in den unteren Ligen unter der Hand schon gezahlt wird.
Hier der örtliche Installateur, dort der vereinsafine Architekt, etc. Die sicherstellen, das der Stürmer bleibt, oder der Tormann kommt.
Das ist schon 25 Jahre vorbei...
"In Kaiserslautern immer auf die übertriebene Erwartungshaltung zu verweisen, ist vollkommener Quatsch. Ich vermisse es, dass man die Fans als Faktor begreift, mit dem Erfolg zu schaffen ist." - Kalli Feldkamp



Beitragvon Datenleak » 11.12.2023, 19:49


@betzefux

Ich behaupte mal wir sind noch weit entfernt das irgendwelche random Liga spiele in anderen Ländern ausgetragen werden. Das wird wenn dann nur für pokal Finale oder sowas interessant und das würde sowieso nicht auf dem betze ausgetragen.



Beitragvon roterteufel81 » 11.12.2023, 19:53


Ich hoffe ja mal sehr, dass dBB dann energisch auf einer PK nachfragen wird. Wie der FCK abgestimmt hat. Und auch nachhaken, wenn es eine ausweichende Antwort gibt, so lange bis es eine Antwort gibt.

Denn auf der JHV hieß es: Wir haben die Message der Mitglieder verstanden.

Der Deal ist absolute Grütze.

300 Mio der 1 MRD wird allein dazu verwendet den Clubs die Verluste zu ersetzen. Aber nur für 4 Jahre. Die anderen 16 Jahre kassiert der Investor und die Clubs haben weniger Einnahmen.

Das Ganze ist eine Wette darauf, dass man mehr Geld durch den Deal generiert, dauerhaft über 16 Jahre nach den 4 Jahren Kompensation, um die Verluste danach wett zu machen.

Der einzige der kein Risiko hat ist der Investor.

Der Rest der Kohle fließt ja in Vermarktung, aber nichts weiter von der Milliarde in die Clubs.

Und die DFL gibt ihre Vermarktungsrechte ab für die 20 Jahre?!
Zuletzt geändert von roterteufel81 am 11.12.2023, 19:58, insgesamt 1-mal geändert.
Das Eckige muss ins Runde



Beitragvon Betze_FUX » 11.12.2023, 19:58


@Datenleak
Ich hab bewusst jetzt HSV als Traditionsverein und als Beispiel Bayern genommen, weil es halt nicht Heidenheim gegen Sandhausen ist.
Sondern schon besondere. Sowas wie BVB gegen Bayern.
Und meilenweit ist ja dann auch egal. .wenn die weichen gestellt sind, ist es eine Frage der Zeit...

Davon abgesehen machen wir ja aus freien Stücken schon Trainingslager in USA.
"In Kaiserslautern immer auf die übertriebene Erwartungshaltung zu verweisen, ist vollkommener Quatsch. Ich vermisse es, dass man die Fans als Faktor begreift, mit dem Erfolg zu schaffen ist." - Kalli Feldkamp



Beitragvon TimWiese » 11.12.2023, 20:41


salamander hat geschrieben:Was mich sehr interessieren würde: War der FCK das Zünglein an der Waage, weil man sich enthielt statt dagegen zu stimmen?


Das Eis wird immer Dünner, dass der FCK für "Nein" gestimmt hat. Man kennt mittlerweile 7 der 10 "Nein" Sager:
Pauli, Hertha, Düsseldorf, Freiburg, Augsburg (vielleicht auch enthalten), Nürnberg, Braunschweig. Wahrscheinlich ist auch Köln dabei. Union evtl ebenfalls. Somit gibt es nur noch 1-2 "Nein" Sager.



Beitragvon JayMode » 11.12.2023, 21:01


Es ist eine Entscheidung, die den Geist unserer Zeit widerspiegelt. Mit diesem Ergebnis war zu rechnen. Der kurzfristige wirtschaftliche Anreiz war zu groß, der Widerstand zu schwach. Ich halte es nur für den ersten Schritt, dem weitere folgen dürften, wenn das Geld wieder knapp zu werden scheint.



Beitragvon d25 » 11.12.2023, 21:10


Ich habe nix anderes erwartet und leider schreitet die Kommerzialisierung stringent voran. Es ist auch vermutlich nicht aufzuhalten, weil Fans und Vereinsmitglieder keine entscheidenden Faktoren mehr sind bzw. ein Gegengewicht darstellen.
Ich trauere immer noch den 80ziger und 90 ziger Jahren nach und muss jetzt aufhören sonst werde ich wieder wehmütig und bekomme Pippi in die Augen.
Der Fußball-Romantiker muss sich ins Jahr 2023 beamen oder es halt komplett lassen.



Beitragvon TimWiese » 11.12.2023, 21:24


Die nächsten 2-3 Jahre wird wohl eher nicht viel passieren, um das große Echo zu unterbinden. Aber dann gehts los. Spieltag wird noch weiter auseinander gerissen, ein dritter eigener Streamingdienst neben Sky und Dazn oder wie die auch heißen werden, kommt dazu. Vom Geld sieht wohl sogut wie nur die Erste Liga etwas, davon zum Großtenteil auch nur Bayern, Dortmund, Leipzig und Leverkusen, um die Bundesliga auch International stark zu vertreten. Die Spanne wird dadurch noch größer, Aufsteiger können sich maximal nur noch 1-2 Jahre halten um dann sang und klanglos wieder abzusteigen. Am Ende leiden sowieso nur die Fans drunter. Und in ein paar Jahren wird man merken, dass man sich unter Wert verkauft hat und nicht mehr Geld einnimmt als angenommen wurde.



Beitragvon Schnullibulli » 11.12.2023, 22:13


TimWiese hat geschrieben:Die nächsten 2-3 Jahre wird wohl eher nicht viel passieren, um das große Echo zu unterbinden. Aber dann gehts los. Spieltag wird noch weiter auseinander gerissen, ein dritter eigener Streamingdienst neben Sky und Dazn oder wie die auch heißen werden, kommt dazu. Vom Geld sieht wohl sogut wie nur die Erste Liga etwas, davon zum Großtenteil auch nur Bayern, Dortmund, Leipzig und Leverkusen, um die Bundesliga auch International stark zu vertreten. Die Spanne wird dadurch noch größer, Aufsteiger können sich maximal nur noch 1-2 Jahre halten um dann sang und klanglos wieder abzusteigen. Am Ende leiden sowieso nur die Fans drunter. Und in ein paar Jahren wird man merken, dass man sich unter Wert verkauft hat und nicht mehr Geld einnimmt als angenommen wurde.



Dieses Szenario... Haben wir das nicht auch schon aktuell?
Schau dir Fürth an. Guck nach Berlin wo die Union in Phalanx der Dicken durchgebrochen ist und am Übermut zu scheitern droht. Der HSV der sich über die Relegation zwei Mal retten dürfte um sich aktuell darüber zu beschweren wobei es in der Reli doch nur darum geht TV Geld abzuholen und dem dickeren Fisch eine Chance zu geben.

Ob es sich wirtschaftlich für die Bundesliga lohnt ib Shanghai oder so ein Punktspiel auszutragen glaube ich nicht. Das würde bedeuten dass die Buli die Strahlkraft der Briten oder Spanier hätte. Die NFL dient hier in meinen Augen auch nicht als Horrorszenario.
Solange die Bayern der einzige Wettbewerbsfähige Club am europäischen Markt bleibt (und ich sehe ehrlich gesagt nicht dass BVB oder RB da langfristig wirklich mithalten können, eher sogar RB) wird das nicht geschehen. Und wenn, dann ist es so und der FCK wird dabei eher eine untergeordnete Rolle spielen.



Beitragvon Betzegeist » 11.12.2023, 22:46


Die Premier League wird zukünftig 4 Mrd. jährlich aus nationaler und internationaler TV-Vermarktung kassieren. Wir erzielen etwas über 1 Mrd. jährlich.

Die Bundesliga ist längst zur PL-Ausbildungsliga geworden. Ist doch klar, dass das einige nicht akzeptieren und bereit sind, alles zu veräußern um noch irgendwie den Anschluss zu halten. Oder zumindest um zu den anderen Ligen konkurrenzfähig zu bleiben.
Stagnation ist Rückschritt.
Nicht wahr, Thomas Hengen?



Beitragvon SEAN » 11.12.2023, 22:53


@Betzegeist:
Und wenn die TV Blase platzt, sind die am Drücker, die sich nicht davon abhängig gemacht haben. Und wenn die Scheichs ect. mal kein Bock mehr haben, fahren noch mehr Vereine an die Wand.
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........



Beitragvon diago » 11.12.2023, 23:17


Wie soll die TV Blase denn platzen? Mir fehlt dafür die Fantasie



Beitragvon Fckfreack » 11.12.2023, 23:36


Da werden alle Fans wieder schön verarscht ! Warum geheime Wahl ? Jeder Verein sagt er habe dagegen gestimmt!!
Kommt nie raus
Genauso wie mit der Politik komisch niemand hat die Grünen gewählt! Aber wieso sind Sie so stark !? Alles Betrug und versche



Beitragvon SEAN » 12.12.2023, 01:41


diago hat geschrieben:Wie soll die TV Blase denn platzen? Mir fehlt dafür die Fantasie

Mir nicht. Irgend wann sind die Fans nicht mehr bereit, die immer steigenden Kosten zu zahlen. Angefangen mit Premiere, kirch erstmal pleite gegangen, danach Arena, auch pleite gegangen, wieder Premiere, dann umbenannt in Sky, schwarze Zahlen sind immer noch nicht gewährleistet. Wie viele Abos braucht man jetzt, um alles zu sehen? Sky, dazn, Prime, fehlt noch eines? RTL +? Und was muss man dafür im Monat investieren? Das sind im Monat bestimmt um die 100 Euro. Und mit jedem neuen Vertrag wird von der DFL mehr verlangt, dass die Anbieter sich von den Abonnenten wieder zurück holen muss. Bis sie auf ihren Abos sitzen bleiben. Und dann macht's bumm.
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........



Beitragvon Bob Rooney » 12.12.2023, 01:44


ich werde daraus meine Konsequenzen ziehen und aus dem Verein austreten.

Bin zwar dann immer noch FCK-Fan, aber ich hab keinen Bock, überbezahlte Spieler zu finanzieren. Dazu reicht mir schon die Zwangsabgabe der GEZ.

Geheime Wahl ist Leuteverarschung!




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