Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.

Beitragvon Nasenbär » 10.09.2020, 12:38


luzifer86 hat geschrieben:
Das Ganze in Kürze zusammengefasst bedeutet, dass der e.V. generell keine Anteile an der ausgegliederten GmbH & Co. KGaA verkaufen kann und darf, da er zu jedem Zeitpunkt 100% der Komplementäranteile (Management GmbH) besitzen muss. Aktien, in Form von Kommanditaktien kann immer nur die GmbH & Co. KGaA veräußern.

Ich hoffe, dass hiermit der Unterschied zwischen Komplementäranteilen und Kommanditanteilen (Kommanditaktien) verständlich dargestellt werden konnte. :)


Auch von mir ein :daumen: für Deine Erläuterungen. :prost:

Eines verstehe ich noch nicht:
Ich bin immer davon ausgegangen, dass dem e.V. (auch) die Kommanditaktien der KG gehören (am Anfang zu 100%) und diese durch Investoren (und somit durchgeführte Kapitalerhöhungen) immer weiter verwässert werden.

Oder andersherum gefragt: Wem gehören die vorhandene Kommanditaktien vor dem Einstieg eines Investors? :?:



Beitragvon Saarpfalz » 10.09.2020, 14:00


Mir erschließt sich nach den Erklärungen einfach nicht woher der e.V. das Geld für den "Deal" mit Quattrex hernehmen soll???

Wenn der e.V. seine Verpflichtung nicht bedienen kann steht ja auch dort eine Insolvenz im Raum. Bei 4-6 Mio die der e.V (über Jahre) an Quattrex abdrücken soll ein gewaltiges Problem.

Können noch andere vom "Durchgriffsrecht" Gebrauch machen? Dann stünde der Quattrex Deal wieder auf der Kippe, da der e.V. sicher nicht mehrere auf einmal bedienen kann.

Heute kam noch die Meldung auf liga3-online.de das der e.V. (weil es noch vor der Ausgliederung war) Großaspach noch eine 120.000,- Rate vom Hercher Transfer schuldet.

Wegen Insolvenz + Corona kann man sich überhaupt nicht auf die neue Saison freuen. Dabei ist der Aufstieg eigentlich finanziell Alternativlos :cry: :( :nachdenklich:



Beitragvon Rheinteufel2222 » 10.09.2020, 14:16


Saarpfalz hat geschrieben:Mir erschließt sich nach den Erklärungen einfach nicht woher der e.V. das Geld für den "Deal" mit Quattrex hernehmen soll???


Irgendjemand wird dem e.V. das Geld zuschießen müssen. Entweder die KGaA oder zur Not die externen Investoren. Wir wissen nicht genau, von welcher Größenordnung wir hier reden, aber ein paar Millionen werden es schon sein und realistischerweise ist das für niemanden leicht zu stemmen.

Eine Insolvenz des e.V. sollte man aber auf jeden Fall versuchen zu vermeiden, da der e.V. mangels Profifussball im Gegensatz zur KGaA nur viel schwerer eine positive Fortführungsprognose zustandebekommen wird. Im schlimmsten Fall droht die Auflösung und wenn ich das richtig sehe, wäre das dann auch das Ende der Spiellizenz für die KGaA, weil plötzlich der Mutterverein fehlt.

Kleine Berichtigung: Für Hercher haftet der e.V. nicht, da der Transfer nach der Ausgliederung erfolgt ist, jedoch anscheinend für die 100.000 Euro, die noch für Bergmann gegenüber Jena offen sind.

Danke übrigens auch von mir für luzifer86s Ausführungen.
- Frosch Walter -



Beitragvon Miggeblädsch » 10.09.2020, 14:23


Nasenbär hat geschrieben:
luzifer86 hat geschrieben:
Das Ganze in Kürze zusammengefasst bedeutet, dass der e.V. generell keine Anteile an der ausgegliederten GmbH & Co. KGaA verkaufen kann und darf, da er zu jedem Zeitpunkt 100% der Komplementäranteile (Management GmbH) besitzen muss. Aktien, in Form von Kommanditaktien kann immer nur die GmbH & Co. KGaA veräußern.

Ich hoffe, dass hiermit der Unterschied zwischen Komplementäranteilen und Kommanditanteilen (Kommanditaktien) verständlich dargestellt werden konnte. :)


Auch von mir ein :daumen: für Deine Erläuterungen. :prost:

Eines verstehe ich noch nicht:
Ich bin immer davon ausgegangen, dass dem e.V. (auch) die Kommanditaktien der KG gehören (am Anfang zu 100%) und diese durch Investoren (und somit durchgeführte Kapitalerhöhungen) immer weiter verwässert werden.

Oder andersherum gefragt: Wem gehören die vorhandene Kommanditaktien vor dem Einstieg eines Investors? :?:


@Nasenbär: Ich glaube, @luzifer86 verwechselt da etwas. Die Komplementäranteile stehen überhaupt nicht zur Debatte, der Komplementär bleibt immer die Management-GmbH. Da werden auch keine Anteile verkauft. Wieso der @luzifer86 daraus aber ableitet, dass der e.V. seine Kommanditanteile (und um die geht es ja) nicht verkaufen darf, verstehe ich nicht.

Verkauft werden immer die Kommanditanteile und die verkauft natürlich der e.V.
Jetzt geht's los :teufel2:



Beitragvon luzifer86 » 10.09.2020, 14:54


@ExilDeiwl:
Sofern es keine vertragliche Vereinbarung über eine Gewinnabtretung zwischen e.V. und GmbH & Co. KGaA gibt, entscheidet tatsächlich die Aktionärsversammlung über eine Aussschüttung eines Jahresüberschusses der GmbH & Co. KGaA an die Aktionäre und somit auch an den Verein.

Hier hatte ich mich heute früh nicht klar genug ausgedrückt, weil die Intention meines Beitrags einen anderen Schwerpunkt hatte. Sorry!


@Miggeblädsch:
Der Emittent der Kommanditanteile ist ja die KGaA und nicht der e.V., so verstehe ich das zumindest, oder ist dies nicht so?

Der e.V. ist alleiniger Inhaber der Komplementäranteile (Management GmbH), er besitzt also 100% der Gesellschaftsanteile an dieser GmbH, was ja auch durch die Lizenzierungsordnungen von DFB und DFL so vorgeschrieben ist.

Die Kommanditanteile (Kommanditaktien) liegen meiner Meinung nach allerdings bis zu einer Veräußerung an Investoren bei der Tochtergesellschaft selbst. Würden diese beim e.V. liegen, dann hätte der e.V. hierfür ja eine Eigenkapitaleinlage bei der Tochter in Höhe des bei Ausgliederung festgelegten Unternehmenswert der KGaA leisten müssen.

Möglicherweise liege ich hier aber auch falsch, das könnte sein.
In diesem Fall wäre ich dankbar, wenn jemand den tatsächlichen Sachverhalt darstellen könnte, schließlich lernt jeder von uns ja niemals aus. :wink:



Beitragvon Miggeblädsch » 10.09.2020, 16:05


luzifer86 hat geschrieben:
@Miggeblädsch:
Der Emittent der Kommanditanteile ist ja die KGaA und nicht der e.V., so verstehe ich das zumindest, oder ist dies nicht so?
.......


Im Zeitpunkt der Ausgliederung war der e.V. der alleinige Kommanditist, hatte also 100% der Kommanditanteile. Diese kann er natürlich verkaufen. So erschließt sich mir das jedenfalls mit meinem "gefährlichen Halbwissen".

Wird an dieser Stelle Zeit, dass @Ken abschließendes Licht ins Dunkel bringt......
Jetzt geht's los :teufel2:



Beitragvon Ke07111978 » 10.09.2020, 17:02


luzifer86 hat geschrieben:Selbstverständlich können in Zukunft liquide Mittel, welche der GmbH & Co. KGaA durch einen Verkauf von Kommanditaktien zufliesen, auch zur Tilgung von Schulden des e.V. verwendet werden.


Sorry, aber das ist leider falsch:

1. Die GmbH und Co KGaA setzt sich, wie Du richtig sagst, aus zwei Gesellschaften zusammen. Während es sich mit der Management GmbH so verhält, wie Du sagst, ist es mit den Anteilen an der KGaA, also den Aktien etwas anderes. Der Verein (e.V.) besitzt diese Aktien, aktuell noch zu 99% (einige Anteile sind schon bei Herrn Buchholz, Kemmler etc.). Denn er hat die Gesellschaft ja mit seiner Sacheinlage des Profigeschäft gegründet. Nach der Kapitalerhöhung durch die regionalen Investoren hat der e.V. noch zu 75%. Die Aktien aus seinem Eigentum kann der e.V. sowohl verkaufen, als auch in Form einer Kapitalerhöhung verwässern. Der einzige Unterschied zwischen beiden Vorgängen ist die Frage, wer das Geld erhält. Verkauft der e.V. z.B. 10% seiner Aktien, fließt das Geld an den Verkäufer, also den e.V. Er kann es nutzen, um z.B. seine Schulden zu tilgen. Führt die KGaA einer Kapitalerhöhung durch (wie aktuell), fließt das Geld in die KGaA.

2. Ein verschieben zwischen dem e.V. (Muttergesellschaft) und der KGaA (Tochtergesellschaft) ist eben nicht so einfach möglich. Ganz im Gegenteil. Deshalb hat ja z.B. der e.V. ein Darlehen an die KGaA gegeben, um das Geld der Betzteanleihe "runter" zu bringen. Ganz sicher kann die KGaA aber nicht einfach Geldmittel an den e.V. geben. Wie stellst Du dir das vor? Ein Aktionär (wir nehmen als Beispiel Herrn Dienes) macht eine Kapitalerhöhung von EUR 4 Mio. Diese 4 Mio. überweist die KGaA dann an einen anderen Aktionär (den e.V.) und dieser nutzt es, um seine Schulden zurückzuzahlen? Sorry, aber das geht nicht. Wenn der e.V. Schulden zurückzahlen will, dann muss er schon Aktien verkaufen. Das hin und herschieben von Vermögen also z.B. Bargeld, geht nur, solange der e.V. 100% der Aktien hatte. Jetzt gehören 25% jemand anderen - und die werden sich bedanken, wenn das Vermögen ihrer Beteiligung einseitig an einen Aktionär verschoben wird, ohne das dem eine Leistung entgegensteht.



Beitragvon Lonly Devil » 10.09.2020, 17:19


Ke07111978 hat geschrieben:... Deshalb hat ja z.B. der e.V. ein Darlehen an die KGaA gegeben, um das Geld der Betzteanleihe "runter" zu bringen. Ganz sicher kann die KGaA aber nicht einfach Geldmittel an den e.V. geben.
... ...

Demnach dürfte die Betzeanleihe, als "Kredit" an die KGaA weitergeleitet in die Insolvenzmasse eingehen?
https://www.youtube.com/watch?v=48grx-7 ... H-y_g9MkxO
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
Gott mag gewisse Machenschaften eventuell vergeben, ICH NICHT!



Beitragvon Ke07111978 » 10.09.2020, 17:32


Lonly Devil hat geschrieben:
Ke07111978 hat geschrieben:... Deshalb hat ja z.B. der e.V. ein Darlehen an die KGaA gegeben, um das Geld der Betzteanleihe "runter" zu bringen. Ganz sicher kann die KGaA aber nicht einfach Geldmittel an den e.V. geben.
... ...

Demnach dürfte die Betzeanleihe, als "Kredit" an die KGaA weitergeleitet in die Insolvenzmasse eingehen?


Ja. Hatte ich auch schon mal geschrieben. Der e.V. ist nach Quattrex mit der größte Gläubiger der KGaA und wird seine Ansprüche weitestgehend verlieren. Natürlich werden seine Aktien im selben Moment auch mehr wert - denn er verzichtet auf ein Darlehen an eine Gesellschaft, die ihm noch zu 99% gehört. Aber er hat eben kein Rückzahlungsanspruch mehr etc.

Faktisch behält der e.V. seine Schulden aus der Betzeanleihe, verliert aber seine Forderungen



Beitragvon luzifer86 » 10.09.2020, 18:05


Ke07111978 hat geschrieben:
luzifer86 hat geschrieben:Selbstverständlich können in Zukunft liquide Mittel, welche der GmbH & Co. KGaA durch einen Verkauf von Kommanditaktien zufliesen, auch zur Tilgung von Schulden des e.V. verwendet werden.


Sorry, aber das ist leider falsch:

1. Die GmbH und Co KGaA setzt sich, wie Du richtig sagst, aus zwei Gesellschaften zusammen. Während es sich mit der Management GmbH so verhält, wie Du sagst, ist es mit den Anteilen an der KGaA, also den Aktien etwas anderes. Der Verein (e.V.) besitzt diese Aktien, aktuell noch zu 99% (einige Anteile sind schon bei Herrn Buchholz, Kemmler etc.). Denn er hat die Gesellschaft ja mit seiner Sacheinlage des Profigeschäft gegründet. Nach der Kapitalerhöhung durch die regionalen Investoren hat der e.V. noch zu 75%. Die Aktien aus seinem Eigentum kann der e.V. sowohl verkaufen, als auch in Form einer Kapitalerhöhung verwässern. Der einzige Unterschied zwischen beiden Vorgängen ist die Frage, wer das Geld erhält. Verkauft der e.V. z.B. 10% seiner Aktien, fließt das Geld an den Verkäufer, also den e.V. Er kann es nutzen, um z.B. seine Schulden zu tilgen. Führt die KGaA einer Kapitalerhöhung durch (wie aktuell), fließt das Geld in die KGaA.

2. Ein verschieben zwischen dem e.V. (Muttergesellschaft) und der KGaA (Tochtergesellschaft) ist eben nicht so einfach möglich. Ganz im Gegenteil. Deshalb hat ja z.B. der e.V. ein Darlehen an die KGaA gegeben, um das Geld der Betzteanleihe "runter" zu bringen. Ganz sicher kann die KGaA aber nicht einfach Geldmittel an den e.V. geben. Wie stellst Du dir das vor? Ein Aktionär (wir nehmen als Beispiel Herrn Dienes) macht eine Kapitalerhöhung von EUR 4 Mio. Diese 4 Mio. überweist die KGaA dann an einen anderen Aktionär (den e.V.) und dieser nutzt es, um seine Schulden zurückzuzahlen? Sorry, aber das geht nicht. Wenn der e.V. Schulden zurückzahlen will, dann muss er schon Aktien verkaufen. Das hin und herschieben von Vermögen also z.B. Bargeld, geht nur, solange der e.V. 100% der Aktien hatte. Jetzt gehören 25% jemand anderen - und die werden sich bedanken, wenn das Vermögen ihrer Beteiligung einseitig an einen Aktionär verschoben wird, ohne das dem eine Leistung entgegensteht.


@Ken:
Danke für die Klarstellung der offenen Fragen! :daumen:

Einige Dinge, die du im genannten Post richtiggestellt hast, sind allerdings auf eine unsaubere Formulierung meinerseits zurückzuführen, wie beispielsweise zum Transfer liquider Mittel zwischen den Gesellschaften. Hier habe ich in meinem Post fälschlicherweise den Eindruck erweckt, dass dies "einfach mal so" möglich wäre, obwohl ich diesen Eindruck nie erwecken wollte.

Ich werde darauf achten, zukünftig unklare und mißverständlich zu verstehende Formulierungen von vorne herein zu vermeiden, um dir etwas Zeit für die Korrektur dieser zu ersparen. :wink:

Nochmals danke für deine Ausführungen!
Es ist einfach toll von dir als "Experten" in diesem Bereich immer wieder etwas lernen zu können.
Hoffentlich kann ich mich diesbezüglich in Zukunft auch mal revanchieren. :)



Beitragvon Lonly Devil » 10.09.2020, 18:35


Ke07111978 hat geschrieben:Ja. Hatte ich auch schon mal geschrieben. Der e.V. ist nach Quattrex mit der größte Gläubiger der KGaA und wird seine Ansprüche weitestgehend verlieren. Natürlich werden seine Aktien im selben Moment auch mehr wert - denn er verzichtet auf ein Darlehen an eine Gesellschaft, die ihm noch zu 99% gehört. Aber er hat eben kein Rückzahlungsanspruch mehr etc.

Faktisch behält der e.V. seine Schulden aus der Betzeanleihe, verliert aber seine Forderungen

Auch von mir: Danke für Deine Antwort.

Das passt leider in das vereinfachte Bild von mir, dass die KGaA via Planinsolvenz zu Lasten des e.V. (auch mit Durchgriffsrecht von Quattrex) entschuldet wird.

Wenn ich nicht irre, dann wollte jemand genau dieses Szenario vermeiden. :nachdenklich:
https://www.youtube.com/watch?v=48grx-7 ... H-y_g9MkxO
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
Gott mag gewisse Machenschaften eventuell vergeben, ICH NICHT!



Beitragvon Gute alte Zeit » 13.09.2020, 21:18


Der FCK hat diese Woche sehr viele Fans mit ihrem Schreiben verärgert, von denen wird man einige nicht mehr auf dem Betze sehen.



Beitragvon Thomas » 15.09.2020, 17:27


Im neuen SWR-Podcast hat Vorstand Wolfgang Erfurt die Lage des FCK e.V. dargestellt:

Bild

Podcast: Wie hart trifft die Insolvenz den FCK e.V.?

Wolfgang Erfurt ist Vorstandsvorsitzender des 1. FC Kaiserslautern e.V.. Durch die Insolvenz der Kapitalgesellschaft steht auch der Verein vor großen finanziellen Herausforderungen.

(...)

Zunächst hatten viele FCK-Fans noch die Hoffnung, dass die Insolvenz der FCK GmbH & Co KGaA den Verein nicht betreffen werde. Doch diese Hoffnung wurde schnell zerschlagen. "Seit diesem 15. Juni schwebt auch über dem e.V. eine dunkle Wolke mit dem Namen Insolvenz. Das kommt daher, weil bei der Insolvenz aus Geschäftspartnern Gläubiger wurden, die ihre Forderungen jetzt im Insolvenzverfahren einbringen. Eine Reihe dieser Gläubiger sind auch Gläubiger des Vereins", erklärt Wolfgang Erfurt.

Das liegt daran, dass einige der Forderungen an den FCK noch aus der Zeit vor der Ausgliederung stammen. Somit kommt nach Angaben von Erfurt die sogenannte Durchgriffshaftung zum tragen und die Gläubiger - darunter auch der Hauptgläubiger Quattrex, können mit ihren Forderungen an den Verein herantreten.

» Zum Podcast: Wolfgang Erfurt und die schwierigen Wochen des FCK e.V.

Zwischen ihnen und dem Vorstand des Vereins habe es aber bereits konstruktive Gespräche gegeben, so Erfurt: "Wir haben jetzt Zahlungspläne mit den Hauptgläubigern gemacht, für den Fall, dass auch die Insolvenz so ausgeht, wie sich diese Leute das vorstellen. Da müssen wir jetzt bis Ende Oktober warten und hoffen, dass das alles planmäßig in dem Insolvenzverfahren abläuft. Wenn das der Fall ist, werden auch unsere Zahlungspläne greifen und damit sind wir diese Durchgriffshaftung los". (…)

Quelle und kompletter Text: SWR

Weitere Links zum Thema:

- Chronologie im DBB-Forum: FCK eröffnet Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon scheiss fc köln » 15.09.2020, 17:35


Da war doch jemand, der genau das befürchtet/angesprochen/bemängelt hatte! Schön, wenn es jemand erklärt, obwohl es zu spät ist.

Gott, ist das armselig! Mitgliedsbeiträge zum Abstottern.... Früher hat mir Stefan Kuntz noch ne Karte zum Geburtstag geschickt



Beitragvon Legion » 15.09.2020, 18:27


Nach dem gesamten Podcast ist einem klar, dass der FCK wohl schon einige Zeit klinisch tot war; egal was von den Verantwortlichen unternommen worden ist, wenigstens registriert man jetzt wieder einen Puls. Wie man unseren Vorständen und seinen einzelnen Mitgliedern bösen Willen unterstellen kann, bleibt von daher unverständlich, vor allem, wenn man die Privathaftung bedenkt.

Also: Olé Rot-Weiß...



Beitragvon Lonly Devil » 15.09.2020, 19:40


Schwamm drüber. Es spielt keine Rolle mehr ob jemand vor diesem Szenario gewarnt hat und es vermeiden wollte. Es ist auch egal, wie mit dieser Person dann umgegangen wurde.

Ist halt alternativlos, so wie es ist. :oops:

Aber schön, dass jetzt jemand anderes auf das Szenario aufmerksam macht. :nachdenklich:
https://www.youtube.com/watch?v=48grx-7 ... H-y_g9MkxO
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
Gott mag gewisse Machenschaften eventuell vergeben, ICH NICHT!



Beitragvon Betzegeist » 16.09.2020, 05:58


Wolfgang Erfurt hat die Zahl 7 Mio. genannt, die am Verein hängen bleiben.

Dazu sagt er, die Mitgliedsbeiträge sind die einzigen Einnahmen und man will bis Jahresende die Gefahr der Insolvenz los sein.

Mich würde ja mal interessieren wie das im Detail aussehen soll. Macht man mit Quattrex und Co. Zahlungsvereinbarungen über 10-15 Jahre? Mit jährlichen Einnahmen von höchsten 1,5 Mio. (eher weniger) und dem Unterhalt des Sportbetriebs bleibt ja nicht wirklich was zur Schuldentilgung übrig.

Hinzu kommt noch, dass man in 2 Jahren über 2 Mio. für die Anleihe 2 (inkl. Zinsen) bereitstellen will.

Also wenn mal sauber und plausibel dargelegt wird, wie das funktionieren soll, bin ich auch gerne bereit einen Beitrag zur Unterstützung zu leisten. Aber momentan ist mir das noch sehr schleierhaft.

Eins noch zum Schluss: Ich finde Wolfgang Erfurt und seine Vorstandskollegen haben den undankbarsten Job da oben. Umso höher ist es einzuschätzen, dass sie sich ehrenamtlich ohne Versicherungsschutz in den Wind stellen und versuchen den Verein wieder auf die Füße zu stellen.
Dafür kann man sie nicht hoch genug loben.
Stagnation ist Rückschritt.
Nicht wahr, Thomas Hengen?



Beitragvon Rheinteufel2222 » 16.09.2020, 09:34


Immerhin wäre es damit gelungen, den Schuldenberg des FCK insgesamt von 24 Millionen auf 7 Millionen zu reduzieren. Dass die 7 Millionen im e.V. hängen bleiben, ist allerdings schlecht, wenn auch wohl unvermeidbar. Aus eigener Kraft wird der e.V. die nicht begleichen können, sondern er muss hoffen, dass Geld von außen kommt, entweder über den Verkauf von Anteilen oder durch sonstige Zuwendungen entweder der KGaA oder externen Geldgebern.

In der Dritten Liga wird das auf Dauer weiterhin sehr schwierig sein, zumal die strukturellen Probleme auch nach der Insolvenz weiterhin fortbestehen. Es ist so gut wie unmöglich, nicht Jahr für Jahr weiter Verluste in Millionenhöhe zu machen und damit wieder neue Schulden bei der KGaA anzuhäufen. Wie lange das die Regionalen durchhalten können oder wollen, wird man auch erst mal sehen müssen. Theis verkauft ja leider nur Massage-Öl und kein Erdöl.

Einziger Ausweg scheint der Aufstieg zu sein, wobei wir ja noch aus Kuntz/Grünewalt Zeiten wissen, dass man auch in der zweiten Liga eher Verlust als Gewinn macht.
- Frosch Walter -



Beitragvon Miggeblädsch » 16.09.2020, 09:52


Betzegeist hat geschrieben:Wolfgang Erfurt hat die Zahl 7 Mio. genannt, die am Verein hängen bleiben.

Dazu sagt er, die Mitgliedsbeiträge sind die einzigen Einnahmen und man will bis Jahresende die Gefahr der Insolvenz los sein.

Mich würde ja mal interessieren wie das im Detail aussehen soll.


Wer aufmerksam im Forum mitliest, kannte diese Zahl (6-8 Mio) bereits. 8-)
....und weiß bereits, dass eine Rückzahlung aus den Mitgliederbeiträgen nicht möglich sein wird. Der Verein wird also Teile seiner Anteile verkaufen müssen. Im günstigsten Fall nach einem Aufstieg zu einem anständigen Preis an einen externen Investor. Nur so kann der e.V. Einnahmen generieren. Nicht zu verwechseln mit einer Kapitalerhöhung, bei der neue Anteile ausgegeben werden, dann auf Ebene der KGaA, welcher bei einer Kapitalerhöhung auch das Geld zufließen würde. @Ken hatte das bereits sehr gut beschrieben.

Wenn also Wolgang Erfurt sagt, man will bis Jahresende die Gefahr einer Insolvenz beim e.V. los sein, so gilt dies nur für den Moment, also quasi bis zum Ende der Saison. Wenn der e.V nicht am Ende der Saison ausreichend Einnahmen aus Anteilsverkäufen generieren kann, klopft die Insolvenz schneller wieder an die Tür des e.V., als viele wohl gerade denken.

Wenn man so will, entspricht die nun gefundene Lösung einer Art "Halbinsolvenz", quasi ein Mittelweg. Man wollte einen Schuldenschnitt i.H.v. 90% und frisches Eigenkapital i.H.v. ca. 20 Mio. Nun hat man defacto einen Schuldenschnitt i.H.v. ca. 50% und frisches Eigenkapital i.H.v. 8 Mio.

Die Insolvenz des e.V. wird damit zunächst verhindert, aber das gilt leider nur für diese Saison. Die Daumenschraube Quattrex und auch die Insolvenzgefahr für den e.V. bleiben uns erhalten.

Ich schreibe das aus dem Grunde, damit manche nun auch die Strategie des "Hardliners" Prof.Wilhelm verstehen. Der wollte uns von allen Altlasten befreien und war daher bereit, höheres Risiko zu gehen. Hätte es geklappt, wären wir wesentlich besser dagestanden, aber es hätte auch gleich zu Ende sein können. Welche Strategie nun die richtige gewesen wäre, wissen wir frühestens am Ende der Saison, vielleicht aber auch niemals.....

Wie auch immer, eines möchte ich in jedem Fall anerkennen:

Ich habe den allergrößten Respekt vor allen Protagonisten in den verschiedensten Gremien, die ehrenamtlich alles geben, um das Leck in der "Unzerstörbar" abzudichten und dabei noch selbst riskieren, in die Mithaftung zu gelangen. Das kann man gar nicht genug wertschätzen! :daumen:

Ich hoffe, dass der Fußballgott unseren Plan mit einem Aufstieg gehörig unterstützt und wir am Freitag gleich mal den ersten Heimsieg einfahren :teufel2:
Jetzt geht's los :teufel2:



Beitragvon FORZA85 » 16.09.2020, 10:28


Man hätte einen Profi wie Prof. Dr. Wilhelm nicht absägen dürfen, aber als Schiedsrichter trifft man nicht immer die richtigen Entscheidungen, so das wir auch nicht mehr am Pokal teilnehmen.



Beitragvon Betzegeist » 16.09.2020, 10:33


Da sind wir jetzt genau an dem Punkt der mir schleierhaft ist. Die 8 Mio. die durch den Verkauf der 25 % an die Regionalen eingenommen wurden, fließen doch in die Profigesellschaft.

Und der Verkauf weiterer Anteile verfolgt doch eigentlich denselben Zweck. Deswegen haben wir das doch alles gemacht.

Außerdem wissen wir: Es waren nur Investoren bereit Geld zu geben, wenn dieses für die Zukunft eingesetzt wird. Nicht um Altschulden zu tilgen.
Wer soll also dem Verein Anteile abkaufen, damit der jetzt seine Schulden ablösen kann?
Stagnation ist Rückschritt.
Nicht wahr, Thomas Hengen?



Beitragvon Miggeblädsch » 16.09.2020, 13:16


Betzegeist hat geschrieben:Da sind wir jetzt genau an dem Punkt der mir schleierhaft ist. Die 8 Mio. die durch den Verkauf der 25 % an die Regionalen eingenommen wurden, fließen doch in die Profigesellschaft.

Und der Verkauf weiterer Anteile verfolgt doch eigentlich denselben Zweck. Deswegen haben wir das doch alles gemacht.

Außerdem wissen wir: Es waren nur Investoren bereit Geld zu geben, wenn dieses für die Zukunft eingesetzt wird. Nicht um Altschulden zu tilgen.
Wer soll also dem Verein Anteile abkaufen, damit der jetzt seine Schulden ablösen kann?


@Betzegeist: Die 8 Mio der Regionalen fließen in die Profigesellschaft, da sie im Zuge einer Kapitalerhöhung auf Ebene der KGaA fließen werden. Da der e.V. bei dieser Kapitalerhöhung selbst keine liquiden Mittel in die KGaA einbringen wird, "verwässern" seine Anteile und betragen dann deshalb danach nur noch ca. 73-75% der Gesamtanteile. @Ken hat das bereits detailliert erläutert. Der Verein hat aber selbst keine Anteile verkauft, daher kein Geldzufluss auf Ebene des e.V.

Der e.V. kann allerdings jederzeit auch außerhalb einer Kapitalerhöhung seine (eigenen) Anteile verkaufen. Dies wird er auch früher oder später tun müssen, denn sonst hat er kein Geld um seine Schulden zu bedienen. So einfach ist das.

Genauso können ja auch alle anderen Anteilsinhaber, also zb. Herr Buchholz oder Frau Becker, jederzeit ihre Anteile verkaufen. Dabei hätte allerdings der e.V. ein Vorkaufsrecht, was er aber nicht nutzen kann, weil er kein Geld hat.

Zu deiner Frage am Ende:

Ein Investor, welcher dem e.V. Anteile an der KGaA abkauft, investiert sehr wohl in die Zukunft. Denn er erwirbt ja Anteile der Profigesellschaft, und die ist ja tatsächlich schuldenfrei. Also sollte unsere Profigesellschaft gut da stehen und ich fürchte, das wird nur bei einem Aufstieg so sein... :nachdenklich:
Jetzt geht's los :teufel2:



Beitragvon Lonly Devil » 16.09.2020, 13:42


Miggeblädsch hat geschrieben:... ...
... seine (e.V.) Anteile und betragen dann deshalb danach nur noch ca. 73-75% der Gesamtanteile.
... ...

Der e.V. kann allerdings jederzeit auch außerhalb einer Kapitalerhöhung seine (eigenen) Anteile verkaufen. Dies wird er auch früher oder später tun müssen, denn sonst hat er kein Geld um seine Schulden zu bedienen. So einfach ist das.
... ...

Könnte auf diesem Weg, genügend Kapital vorausgesetzt, dann den e.V. aufkaufen und darüber als Stammverein die GmbH & CO KGaA kontrollieren?
https://www.youtube.com/watch?v=48grx-7 ... H-y_g9MkxO
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
Gott mag gewisse Machenschaften eventuell vergeben, ICH NICHT!



Beitragvon Miggeblädsch » 16.09.2020, 13:56


@Lonly Devil: Ich meine natürlich die Anteile an der KGaA, die sich im Besitz des e.V. befinden.

Sorry, wenn ich mich missverständlich ausgedrückt habe. :prost:

Und, um dich zu beruhigen: Egal, wieviele Anteile der e.V. verkauft, er hat immer mehr als 50% der Stimmen. So jedenfalls im Ausgliederungsbeschluss festgeschrieben und auch durch die 50+1 Regel vorgeschrieben.

Dass es Wege gibt, so etwas faktisch zu umgehen, ist ein anderes Thema. :wink:
Jetzt geht's los :teufel2:



Beitragvon Lonly Devil » 16.09.2020, 14:31


@ Miggeblädsch

Danke für die schnelle Antwort. :daumen:
https://www.youtube.com/watch?v=48grx-7 ... H-y_g9MkxO
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
Gott mag gewisse Machenschaften eventuell vergeben, ICH NICHT!




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