Zamorano hat geschrieben:@Oktober1973:
Sehr guter Beitrag, der sich erfrischend vom im Forum mittlerweile dominierenden Schwarz-Weiß-Denken abhebt.
Es ist, wie du sagst: Jede Option hat Vor- und Nachteile. Diese gegeneinander abzuwägen, ist die Aufgabe derer, die dazu bestellt wurden.
Sicher, jeder Außenstehende darf seine Präferenz äußern - wobei mir schleierhaft ist, wie man überhaupt etwas bewerten will, von dem man fast nichts weiß.
Was mir aber in letzter Zeit bei der Lektüre hier sauer aufstößt, ist die von Verschwörungstheorien nicht weit entfernte, implizit oder explizit geäußerte Unterstellung, dass alle Verantwortlichen, die nicht auf der eigenen Linie liegen, dem Wohl des FCK zuwider handeln würden.
Das geht so einfach nicht. Das ist ein toxischer Umgang miteinander. So wird der Verein jedenfalls nicht voran kommen, wenn jeder jeden konstant verdächtigt.
Man kann, darf und soll auf einer Sachebene miteinander diskutieren. Aber mit Respekt vor der Schwere der Aufgabe. Und mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass man selbst eventuell ja auch falsch liegen könnte. So was passiert schon mal, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.
Faires und transparentes diskutieren ist genau mein Ding.
Ich denke aber, dass sich nahezu alle einig sind, dass die Berichterstattung der BILD und in Teilen auch der Rheinpfalz, diesem Anspruch nicht genügen. Und da geht es dann eben schon los. Wenn ein Investor der immerhin seine Bereitschaft EUR 20 Mio. zu investieren in einem verbindlichen Angebot (einseitig durch den Verein annehmbar) dokumentiert hat, ist es einfach unerträglich und unfair, wie mit diesem Investor dann umgegangen wird. Es besteht Vertraulichkeit und trotzdem gelangen Details gezielt an die Öffentlichkeit und der Investor bzw. sein Angebot wird über Wochen tendenziös dargestellt und diskreditiert. Viele Investoren würden an dieser Stelle schon sagen, Dankeschön es reicht, macht euren Kram doch alleine. Petersen versucht sich zu wehren: Doch eine Richtigstellung des Investors wird aktiv und bewusst zurückgehalten. Letztlich beschwert sich Herr Petersen in unserem Interview erstmal über diesen Fakt. Dabei geht es weder darum, ob das Angebot besser oder schlechter ist. Oder ob es überhaupt annehmbar ist. Es geht erstmal darum, wie mit diesem Angebot umgegangen wurde. Wie der Prozess seitens des Vereins geführt wurde.
Nach allem was man hört (um keine Angriffsfläche zu geben

) ist eben auch, dass Dieter Buchholz Teil des regionalen Konsortiums ist. @TreuDemFCK hat das hier schonmal geschrieben: es war für viele impliziter Teil des Wählerauftrags, dass sein Einfluss auf den FCK reduziert wird. Wenn nun das exakte Gegenteil der Fall ist, fühlen sich diese Leute getäuscht. Das ist nicht rational sondern emotional. Und dementsprechend wird auch die Diskussion geführt.
Denn der Eindruck, dass die Informationen die an die Bildzeitung und an die Rheinpfalz durchgesteckt werden, von dieser Seite kommen, ist nunmal für viele naheliegend. Woher kennt die Rheinpfalz Informationen über ein vermeintliches Angebot von der Theiss Gruppe zum Sponsoring? Entweder gibt der Verein die Informationen selber raus oder es kommt eben von Theiss und Nardi. Was hilft es aber dem FCK, das solche Informationen an die Öffentlichkeit gelangen? Und was helfen irgendwelche Vertragsdetails zum Sponsoring von Herrn Layenberger?
Woher kamen die ganzen Details zu dem „Dubai Angebot“ bevor dieser Investor selbst überhaupt an die Öffentlichkeit gegangen ist? Statt hier mal regulierend einzugreifen, verfasst der Verein eine an Peinlichkeit kaum zu überbietende Presseerklärung zu der Stellungnahme des Investors. Und jetzt will man auf einmal ein Matching hinbekommen? Ganz ehrlich: Flüge nach Dubai sind möglich! einfach in den Flieger steigen und hinfliegen. Die Tankrechnungen auf der Strecke KL-Homburg dürften mittlerweile höher sein.
Ich will gar nicht beurteilen, wo die Informationen, die BILD und Rheinpfalz verbreiten, herkommen. Fakt ist, man konnte nicht verhindern, dass sie permanent an die Öffentlichkeit getragen wurden. Und als sie an der Öffentlichkeit waren, hat man sie nicht dementiert. Das ist der Vorwurf den man der Führung machen kann.
Das Gleiche gilt hinsichtlich des Prozess / der Planinsolvenz. Die offensichtlich, permanente Missinformation hinsichtlich der Darstellung, wer was wann entscheidet, ist einfach unerträglich. Egal von wem dieser Eindruck erweckt wird, man hätte seitens des Vereins über den Prozessablauf klar und transparent berichten können. Hat man nicht. Es ist natürlich auch viel einfacher später so zu tun, als hätte ein Gläubigerausschuss oder irgendein neutraler Dritter darüber entschieden. Alternativlos. Ich konnte ja gar nicht anders. Wie war das letztes Jahr mit den alternativlosen Entscheidungen?
Was am Ende übrig bleiben wird ist ein tief gespaltener Verein. Wie immer wird es in zwei Jahren heißen, wie konnte man nur das und das.... Wer glaubt, dass das was gerade zerschlagen wird, mit ein paar Worthülsen auf der JHV wieder einzufangen, der ist gewaltig auf dem Holzweg. Es gibt dann Könige ohne Königreich. Alle "Feinde" beseitigt? Ja - aber auch viele Freunde!
Um es mit Bernd Schmitt zu halten: Letztlich ist es die letzten Monate nicht gelungen, sich von den alten Zöpfen zu befreien. Von den großspurigen Ankündigen, insbesondere auch von Sören Oliver Voigt ist nichts übrig geblieben. Abgesprungen wie ein Löwe, gelandet wie ein Bettvorleger. Bald geht es zum Rapport - nicht bei "Geisteskranken" - sondern noch viel besser. Aber das werden sie dann merken Herr Voigt.