Kaiserslautern: Ein immer fragwürdigerer Zustand
Die Machtspiele und Intrigen beim 1. FC Kaiserslautern steuern auf einen neuen Höhepunkt zu. Obwohl der potenzielle Investor Flavio Becca noch immer mit seinem Einstieg zögert, wurde dessen juristischer Berater Patrick Gregorius bereits im Aufsichtstrat der Kapitalgesellschaft platziert. Die Frage ist, warum eine solch weitreichende Entscheidung ohne Legitimation der Mitglieder getroffen wurde. Zudem gibt die Personalie Wilfried de Buhr (Vorstand e.V.) in vielerlei Hinsicht Anlass für Diskussionen.
Während die sportliche Talfahrt der Lauterer kein Ende findet, reißen auch die Nachrichten abseits des Rasens nicht ab. Nach kicker-Informationen wurde der Aufsichtsrat der ausgegliederten Kapitalgesellschaft (KGaA) jüngst neu besetzt. Dieses Gremium ist nicht mit dem von den Vereinsmitgliedern gewählten Aufsichtsrat des e.V. oder dem Beirat der Kapitalgesellschaft zu verwechseln, auch wenn bis vor kurzem jeweils dieselben fünf Personen in den drei Gremien vertreten waren. Der Aufsichtsrat der KGaA wird stattdessen von den Aktionären, also den Gesellschaftern gewählt. Hauptgesellschafter mit über 90 Prozent ist, da bisher kaum Aktien veräußert wurden, der Verein. Nun zur pikanten Neubesetzung: Neben Aktionär Peter Theiss (Gründer des ehemaligen Hauptsponsors Allgäuer Latschenkiefer) sind nun Wilfried de Buhr und Patrick Gregorius Teil des Gremiums. (…)
Quelle und kompletter Text: Kicker
Ergänzung, 27.10.2019:
Vorstand weist falsche Behauptungen entschieden zurück
Der Vorstand des 1. FC Kaiserslautern e.V. (nachfolgend FCK) weist die Unwahrheiten und falschen Behauptungen im Artikel von Moritz Kreilinger (Kicker, 25.10.2019) mit Entschiedenheit zurück.
Unwahr und falsch ist, dass Patrick Gregorius direkten Einfluss auf Entscheidungen der 1. FC Kaiserslautern GmbH & Co. KG (nachfolgend KG) hätte.
Richtig ist, dass Entscheidungen ausschließlich von der 1. FC Kaiserslautern Management GmbH (nachfolgend GmbH) getroffen werden. Herr Gregorius hat als eines von fünf Mitgliedern des Aufsichtsrats der KG keinen direkten Einfluss.
Unwahr und falsch ist, der Vorstandsvorsitzende des FCK Wilfried de Buhr hätte verhindern können, dass Herr Gregorius mit einem von fünf Aufsichtsratsmandaten der KG von den Aktionären der KG betraut wurde.
Richtig ist, dass der Vorstandsvorsitzende im derzeitig dreiköpfigen Vorstand des FCK eine Stimme besitzt. Die Entscheidung zur Wahl von Herrn Gregorius war eine Entscheidung des Vorstandes.
Unwahr und falsch ist, dass der Vorstandsvorsitzende des FCK am angeblichen Hinauszögern der nun für den 1. Dezember terminierten Mitgliederversammlung des FCK beteiligt war.
Richtig ist, dass der Vorstand des FCK dem für die Einladung verantwortlichen Aufsichtsrat nach eingehender Analyse darüber informiert hat, dass der 22.11.2019 der frühestmögliche Termin für die Mitgliederversammlung wäre.
Unwahr und falsch ist, dass der Vorstandsvorsitzende des FCK als Termin für die Mitgliederversammlung gar erst den 20. Dezember favorisiert hätte.
Richtig ist, dass der 20. Dezember nie im Gespräch war. Der Vorstand des FCK hat als Idealtermin den 01.12.2019 dem Aufsichtsrat empfohlen.
Unwahr und falsch ist, dass der Vorstandsvorsitzende Wilfried de Buhr versuchen würde, den am Jahresende freiwerdenden Posten des Kaufmännischen Geschäftsführers Michael Klatt zu ergattern.
Richtig ist, dass Aufsichtsrat und Ehrenrat in ihrer Sitzung am 24.10.2019 Fritz Fuchs und Wilfried de Buhr gebeten haben, sich um den Nachfolgeprozess von Martin Bader und Michael Klatt zu kümmern. Im Hinblick auf die mannschaftliche Weiterentwicklung (Wintertransfers/ Termin 31.01.2020) und den langwierigen neuen Lizenzierungsprozess (Termin 29.02.2020) wurden beide gebeten, sich ehrenamtlich einzubringen, um den Zeitraum zwischen Weggang der Geschäftsführung und Einarbeitung ihrer Nachfolger zu überbrücken. Ob dieses aufgrund ihrer jeweiligen Gremienfunktion überhaupt möglich ist, muss in der kommenden Woche erst rechtlich mit den Behörden, u.a. mit der Finanzbehörde, geklärt werden.
Die Ausführungen von Herrn Kreilinger wirken auf den Vorstand grob fahrlässig, wenn nicht sogar vorsätzlich. So begann z.B. die Bitte um Stellungnahme an den Vorstandsvorsitzenden mit der Frage: er sei ja Finanzfachmann, ob nicht die Position von Herrn Klatt für ihn in Frage kommen würde.
Unwahr und falsch ist es, dass sich der Vorstandsvorsitzende mit Kritik an Michael Klatt nicht zurückgehalten hätte.
Richtig ist, dass Wilfried de Buhr das Ausscheiden von Michael Klatt als klar strukturiert Handelnder und Finanzfachmann als Verlust für den Verein betrachtet und dieses mehrfach in der Öffentlichkeit geäußert hatte. Hinzu kommt, dass der langjährige Prokurist und Leiter Finanzen, Tim Falck, am 31.10.2019 ebenfalls den Verein verlassen wird.
Auf jeden Fall ist abschließend die Aussage von Herrn Kreilinger richtig, dass der geplante Neuanfang dadurch erschwert würde, dass die dringend benötigte Geschlossenheit und Ruhe in weiter Ferne liegen würde.
Der Vorstand kommt bei diesem Artikel jedoch zu dem Schluss, dass diese Aneinanderreihung von Unwahrheiten und Falschmeldungen sowie möglicherweise gezielt gestreuter Halbwahrheiten aus internen Gremiensitzungen dazu führt, dass im Verein keine Ruhe einkehrt.
Kaiserslautern, den 27.10.2019
Die Vorstände
Wilfried de Buhr
Tobias Frey
Markus Römer
Quelle: Pressemeldung FCK