Diskussionen zu fanpolitischen Themen, wie z.B. von ProFans oder dem B.A.F.F.

Beitragvon Ke07111978 » 21.03.2018, 18:39


Ich habe immer das Gefühl, dass bei diesen Diskussionen Ursache und Wirkung verwechselt wird. Zunächst hat die Frage der Mitbestimmung nicht zwangsläufig etwas mit der Frage der Anteilshöhe zu tun. Ich kenne Aktionärsvereinbarungen, die dem 25,1% Gesellschafter deutlich mehr Rechte geben als dem 74,9% Gesellschafter (fragt mal in Hannover nach).

Das ist aber gar nicht der entscheidende Punkt. Entscheidend ist vielmehr, dass die Kommerzialisierung des Fußballs ein Resultat seiner enormen gesellschaftlichen Akzeptanz ist. Das Geld was die Vereine umsetzten kommt ja aus der Vermarktung und nicht von den Investoren. Kommerzialisierung des Fußballs heißt Spiele an jedem Wochentag, heißt Spiele nur im Pay TV, heißt Vor und Zwischenrunde in der Championsleuge etc. Mit Investoren hat das zunächst wenig zu tun. Der Grund dafür ist primär das Streben der Vereine nach sportlichen Erfolg. Der Verein sprich der e.V. war über Jahre die größte Triebfeder der Kommerzialisierung - dafür hat es keiner Investoren bedurft.

Es waren auch die Vereine (auch Friedrich, als es uns noch gut ging), die eine Gleichverteilung der Fernsehgelder immer mehr gekippt haben und somit nicht nur einen sportlichen Anreiz geschafft haben erfolgreich zu sein, sondern eine enormen wirtschaftlichen Anreiz. Eine Gleichverteilung der Fernsehgelder in der Bundesliga bzw. hohe Garantiesummen für Aufsteiger (wie es in England seit zwei Jahren üblich ist), würden deutlich mehr zur Chancengleichheit des e.V. beitragen, als diese krude 50+1 Regelung. Sie würde den Anreiz externes Kapital zu nutzen, erheblich reduzieren, da einmal erkaufter Erfolg nicht automatisch bedeuten würde, dass man sich dauerhaft oben etabliert hat. Leider konnten sich Manager wie Rettig, Lemke oder Bruchhagen, die sich sehr dafür eingesetzt haben nicht durchsetzten.

Die Versuche von Vereinen, sich unter der 50+1 Regelung Geld von Investoren zu beschaffen waren hingegen meistens zum Scheitern verurteilt. Hamburg oder 1860 sind deutlich Beispiele. Wer einen Investor als lästiges Übel begreift, als jemanden, der Geld abliefert, still in der Ecke sitzt, an Verlusten partizipiert, aber Gewinne zu Gunsten des sportlichen Erfolgs nicht einstreicht, der ist auf den Holzweg und der geht von Anfang an eine zum Scheitern verurteilte Ehe ein. Wer genau wissen will wie so etwas aussieht, der muss sich aktuell nur den HSV anschauen. Dort wurden die finanzstrukturellen Probleme ganausowenig adressiert wie die mangelende sportlich Kompetenz (parallelen zum FCK sind rein zufällig). Der Investor, der das mehrfach monierte wurde auch noch beschimpft. Was am Ende steht ist ein Abstieg trotz mehr als 80 Mio. Kapitalzufuhr in 4 Jahren. Uns wird es genauso gehen, wenn wir unsere strukturellen Probleme nicht lösen, bevor oder wenn wir einen Investor aufnehmen.

Oder wir Ändern die Petition der Fan Clubs hin zu einer Aktion für eine Gleichverteilung der Fernsehgelder. Spannend wäre zu sehen, wieviele Fanclubs aus München, Dortmund oder Schalke dann noch unterzeichnen würden. Aber das ist ein anderes Thema.



Beitragvon Westkurvenalex » 21.03.2018, 19:18


@Ke07111978: sehe ich genauso. Die Verteilung der Fernsehgelder ist ein großes Dilemma. Ich glaube von Platz 1 Liga 2, auf Platz 18 Liga 1 sind 2 stellige Millionenbeträge mittlerweile unterschied.



Beitragvon Tyosuabka » 21.03.2018, 21:31


Wen interessiert den bitte noch 50+1 ? Red Bull hat doch gezeigt wie es geht das gesamte System auszuhebeln und wenn ein anderer Investor hier einstigen will kann er es genauso machen und sich immer auf Red Bull berufen hinzukommt VW und Bayer die schon seit Jahrzehnten ihr ganz persönlichen Bundesliga Club finanzieren alles Heuchelei. Ergebnis Investoren gehen lieber in andere Länder und hier wird Bayern bald zum 20. mal hintereinander Meister bald schon zur Winterpause wahrscheinlich denn niemand profitiert mehr von dieser Reglung.



Beitragvon eye of the tiger » 21.03.2018, 21:41


Schwachsinn... Wenn 50+1 fällt, profitiert Bayern doch am meisten. Oder was glaubt ihr, wenn Bayern Anteile verkauft, was die dafür bekommen im Vergleich zu anderen Teams?

Wahrscheinlich könnte man für 25% Bayern die halbe Bundesliga kaufen...



Beitragvon Troglauer » 21.03.2018, 23:04


Bayern muss keine Anteile verkaufen und würde es auch nicht machen, wenn 50+1 kippt. Der Verein hält ja immer noch über 80% der Aktien.

Mit 640 Mio Umsatz, einer Eigenkapitalquote von 65% und diesen Sponsoren (und Aktionären der Bayern AG) im Rücken, halten die Bayern die Liga auch so mit dem kleinen Finger auf Abstand.

@Tyosuabka hat also völlig recht, davon abgesehen haben die Bayern noch nie etwas unterschrieben, was nicht zu ihrem hundertprozentigen Vorteil wäre. Die 50+1 Regelung zementiert vielleicht nicht die Vormachtstellung des FCBin der Bundesliga, aber sie wird dadurch eindeutig begünstigt.



Beitragvon screamer » 22.03.2018, 01:03


Der neue TV-Vertrag der Bundesliga war der nächste Schritt zum verstärkten finanziellen Ungleichgewicht.
Das Einführen eines finanziellen Airbags bei Abstieg verfestigt nur die bisherigen Strukturen.
Alle Mannschaften die diese Jahr in der Buli sind, oder dieses Jahr aufsteigen, profitieren sehr davon, während die 2.Liga Teams es mit finanziell immer stärkeren Absteigern zu tun bekommen.

Das hat die DFL wieder super hinbekommen. :daumen:

Wir dürfen die Problematik auch nicht auf Deutschland reduzieren, sondern müssen den globalen Markt betrachten.
Da hat WernerL vollkommen Recht, wir schneiden uns ins eigene Fleisch und verlieren an Finanzkraft. Der deutsche Fußball wird im Europäischen Vergleich abrutschen.
Auf der anderen Seite würden wir sehr von einem Wegfall von 50+1 profitieren.
Klar Bayern würde finanziell auch profitieren, aber es gäbe auch potentielle Konkurrenten, dies verhindert ja 50+1.
50+1 sichert den Bayern eine Vormachtstellung, auf die sie seit Jahren erfolgreich aufbauen.

Andere Vereine juckt es auch nicht, das wir versuchen mit 50+1 unsere Faninteressen zu wahren, sie verdrängen uns einfach. Unsere Tradition dürfen wir dann in der Regionalliga ausleben. Wie gesagt durch 50+1 halten wir nicht den Einfluss des Geldes aus dem Fußball heraus, sondern bald uns selbst.

Man geht mit der Zeit, oder man geht mit der Zeit.

Auch der Fck ist durch diesen Kapitalismus groß geworden, wir haben uns auch durch finanzielle Vorteile Dominanz Phasen gesichert.
Sonst würden wir uns heute mit anderen Vereinen aus KL und Umgebung messen.

Die PL in England zeigt auch, dass die Traditionsvereine für Investoren super interessant sind. Fast alle Teams spielten auch vor dem Einstieg der Investoren eine große Rolle. Ich schaue auch lieber PL als BL, die Topteams sind alles große Traditionsclubs, während ein Topspiel in der Buli Leipzig vs Hoffenheim heißt.
Man sollte sich nur die negativen Geschichten in England als Beispiel nehmen und gewisse Regeln einführen.
Peter Krawietz: "Fußball ist wie Schach, aber mit Würfeln, es geht darum ihn weniger zufallsabhängig zu machen"



Beitragvon Alex76 » 22.03.2018, 01:07


Ich bin der Meinung, dass 50+1 bleiben muss!

Dennoch denke ich, dass speziell bei den TV-Geldern im Vergleich zu den europäischen Konkurrenzligen noch Luft nach oben ist. Dass man die Gelder für die erste Liga mindestens verdoppeln könnte, würde man aus der aktuellen 1. Bundesliga eine zweigeteilte 1. Bundesliga Nord und 1.Bundesliga Süd schaffen, bestehend aus jeweils 18 Mannschaften. Als Abschluss würde ein Endspiel um die deutsche Meisterschaft durchgeführt.

Die aktuelle 3.Liga würde dann die TV-Gelder der aktuellen 2.Bundesliga kassieren und auch als 2.Bundesliga geführt werden.



Beitragvon HarryKochFTW » 22.03.2018, 10:14


Das Ganze ist doch mittlerweile eine totale Scheindebatte. Da wird noch über Brandsicherheit diskutiert, obwohl die Ruine nur noch am qualmen ist. Als ob wir mit 50 + 1 weniger Wettbewerbsverzerrung hätten. Ist der K(r)ampf um die Meisterschaft in den letzten Jahren deswegen so wahnsinnig spannend, oder was? Hat 50 +1 den wirtschaftlichen Zwangsaufstieg von den Brauseknechten oder von den Hoppe-Hoppe-Reitern aufgehalten? Nö, kein Stück. Und jetzt braucht es solche Erscheinungen sogar, damit die Bayern tatsächlich auch mal wieder verlieren.

Wirtschaftlich ist der Laden "Bundesliga" eh doch schon total auseinander geknallt. Da noch von einer prinzipiellen Chancengleichheit auszugehen, ist doch nicht erst seit heute unfassbar naiv. Dazu muss man sich doch nur die wirtschaftliche Realität und die sportlichen Konsequenzen daraus anschauen.

Was wir bräuchten, das wären Gehaltsobergrenzen sowohl für die feinen Herren Fußballer als auch für die Vereine insgesamt. Selbst im Ami-Land hat man schon lange begriffen, dass man einzelnen Teams nicht allein wirtschaftlich der Konkurrenz enteilen lassen darf. Sonst wird es nämlich so langweilig wie bei uns. Da gibt es schon seit Jahrzehnten einen Salaray Cap.

Schon arm, wenn man in sportlichen Belangen von den Turbo-Kapitalisten aus Übersee bloßgestellt wird.



Beitragvon bjarneG » 22.03.2018, 10:21


Westkurvenalex hat geschrieben:Das, was früher einmal die Bundesliga ausmachte ist komplett verloren gegangen. Die Meisterschaft machen 4-5 Vereine (wenn überhaupt) unter sich aus. Duelle wie Hoffenheim gegen Leipzig sind so interessant wie einen ausgeschalteten Fernseher anzuschauen..


Zu 1: Wer sollen denn die 3-4 anderen Vereine außer dem Bayernpack sein ? Wie oft waren die jetzt in Folge Meister, 5 oder 6 mal, immer mit Minimum 10 Punkten Vorsprung... die BL ist tot, sowas von tot, töter gehts nicht. Und Dein zweiter Satz ist eine Beleidung für jeden Fernseher. Ein dermaßen hässliches Modell, daß selbst im ausgeschalteten Zustand nicht attraktiver als diese Paarung wäre, habe ich noch nicht gesehen.



Beitragvon WernerL » 22.03.2018, 10:34


screamer hat geschrieben:Man sollte sich nur die negativen Geschichten in England als Beispiel nehmen und gewisse Regeln einführen.


Leider werden die Diskussionen in England bei uns nahezu ausgeblendet oder kaum wahr genommen.
Dort ist man z. B. dabei wieder zu Stehplätzen zurück zu kehren und es gibt zahlreiche Fanaktionen und Demos dafür.
Die Stehplätze wurden auch nicht von Investoren eingeführt sondern von der Liga weil englische Fans bis Ende der 80er nur randaliert hatten.

Was England z. B auch viel besser macht, als kleines Beispiel: Die Relegation zum Aufstieg in die 1. Liga, dort spielen die Plätze 3-6 der 2. Liga den dritten Aufsteiger aus!

In der Bundesliga spielt der 3. Letzte der ersten Liga gegen den 3. der 2. Liga, also ein im Verhältnis finanzielles Großgewicht gegen einen Zwerg, denn die Etats der 2. Liga sind Mickey-Mouse, die Qualität der 2. Liga ist ganz schwach!
Das Resultat in Deutschland:, ein klassisches Beispiel für astreinen Kapitalismus: Natürlich gewinnen die 1. Ligisten nahezu mittlerweile alle Spiele. Seit Wiedereinführung der Relegation steht es 7:2 für die 1. Liga gegen die 2. Liga (wobei Cottbus 2009 nicht mal ein richtiger 1. Ligist war).
Auch der FCK war 2013 im Grund chancenlos gegen Hoffenheim mit Spielern wie Beck, Volland und Firminio.
Teams wie Wolfsburg oder HSV, egal wie schlecht sie sind und waren haben immer noch genug Einzelqualität im Kader um jeden 2. Ligisten zu schlagen.
Im TV wird dann auch immer noch auf Spannung gemacht wenn ein Riese wie Wolfsburg dann auf die kleinen Braunschweiger trifft.
Sicher sind die Spiele eng, aber es ist kein Zufall, dass IMMER die Großen gewinnen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Relegation_zur_deutschen_Fu%C3%9Fball-Bundesliga#Zur_Bundesliga

Das Problem was ich generell in Deutschland sehe, und genau deswegen wird 50+1 auch so diskutiert, wir haben überhaupt keine Erfahrung mit Investoren und anderen Gesellschaftsformen!

Wir sind Vereinsmaier und wollen den alten Status auch behalten, während er anglo-amerikanische Raum ganz anders wirtschaftet, schon immer!
In den USA gehören alle Teams Investoren, sind die Celtics deswegen nicht mehr die Celtics???
Dort strömen die Fans auch emotional in die Stadien und beschreien ihr Team.
Dort werden aber die Umzüge wie die der San Diego Chargers nach L. A. auch mit Missachtung abgestraft, wenn Investoren meinen sie müssten woanders Zelte aufschlagen.

Dort hat man sich aber schon weit bessere Gedanken gemacht und ist lange zum Schluss gekommen, dass es wohl relativer Schwachsinn ist, wie in Deutschland und Europa, wenn ein Bayern mit 300 Millionen Personaletat auf ein Freiburg trifft mit 40 Millionen. Wie sollen denn diese Spiele ausgehen? 1:1?? Einpackendes 2:1 für Freiburg oder Kaiserslautern?

Nein mittlerweile gehen Spiele in Europa so aus wie es logisch ist:
Bayern:Besiktas 5:0
Porto:Liverpool 0:5
Basel:City 0:4
Paris:Metz 5:0 zuletzt
Real:Girona 6:3 am WE
„Tradition ist eine Laterne, der Dumme hält sich an ihr fest, dem Klugen leuchtet sie den Weg.“ [George Bernard Shaw]



Beitragvon screamer » 22.03.2018, 12:16


@wernerl ich geb dir da voll und ganz Recht.
Es ging mir nur darum, dass man nicht immer nur die negativ Beispiele suchen sollte und deshalb für 50+1 plädiert.

Das abschaffen der Stehplätze hat nichts mit Investoren zu tun.

Auch die Relegation bemängele ich seit langem, aus den von dir genannten Gründen, auch da ist das englische System deutlich besser.
Die Teams im Mittelfeld schenken auch weniger Spiele her, da man ja als 6ter aufsteigen kann.
Peter Krawietz: "Fußball ist wie Schach, aber mit Würfeln, es geht darum ihn weniger zufallsabhängig zu machen"



Beitragvon Troglauer » 22.03.2018, 12:18


Die Probleme haben erst mit den europäischen Wettbewerben und hier vor allem mit der CL angefangen. Bis dahin war die Bundesliga noch halbwegs ausgeglichen aber mit den permanenten Mehreinnahmen in exorbitanter Höhe, musste sich der Wettbewerb zwangsläufig im insgesamten verzerren.

Diese Verzerrung setzt sich in den jeweiligen nationalen Ligen dann einfach von oben nach unten hin fort.

Inzwischen kommt noch erschwerend hinzu, dass durch die gigantische Werbe-Reichweite der CL, auch die Attraktivität für Großinvestoren zunehmend gewachsen ist. Man nehme hier z.B. das Engagement von Qatar-Airways bei Bayern, Rakuten bei Barca oder Emirates bei Real. Diese Firmen haben den gesamteuropäischen Markt im Blick und orientieren sich nicht nur am nationalen Publikum.

Dagegen findet ein Verein wie Kaiserslautern in der 2. Liga nur noch einen regionalen Reifenhändler als Ärmelsponsor. Klingt zynisch, ist aber leider Tatsache.

Es ist ja auch nicht so, als wäre z.B. die spanische Liga spannender. Dort gibt es mit Barca und Real zwar wenigstens zwei Platzhirsche aber wenn man sich den Abstand zu Atletico als „drittstärkster“ Mannschaft anschaut, wird es schon dunkel.

In Italien und England gibt es noch drei bis vier Mannschaften, die sich zumindest halbwegs auf Augenhöhe begegnen.

Dadurch wirkt sich die Verzerrung (noch) nicht ganz so extrem aus aber zwischen den ersten vier bis fünf Mannschaften und dem Rest der Liga, klaffen auch dort Welten.

Vielleicht liegt die Lösung ja wirklich in einer europäischen Super-Liga. Da können dann ManCity, Bayern, Real, Barca oder Juve jedes Wochenende gegeneinander antreten und wer darauf keinen Bock hat, schaut halt die gute alte Bundesliga.



Beitragvon Floriscount » 22.03.2018, 12:44


Also es gibt unabhängig von der Regel 50+1 genug Möglichkeiten diese zu umgehen.
Wer will mir als Privatmann verbieten eine sagen wir mal exorbitant hohe Summe für z.B. Trikotsponsoring oder Bandenwerbung zu zahlen?
Zu Bayer Leverkusen sei gesagt, dass der Verein zulässig ist, aufgrund der Tatsache da die Bayer Werke dort seit über 25 Jahren investieren, was dann wiederum zulässig ist.
Auch Bayern München hat doch Investoren z.B Adidas und Audi halten Anteile.
Aber wer sagt denn das Red Bull nicht auch länger als 25 Jahre am Ball bleibt.



Beitragvon Flo » 22.03.2018, 13:49


Zu der Diskussin habe ich weiterführend hier etwas aufgeschrieben, falls euch das interessiert:
https://www.facebook.com/Reis.Flo/posts ... 3035315494



Beitragvon Satanische Ferse » 22.03.2018, 15:51


@ Flo

Christoph Ruf hatte letzten Samstag bei euch im Fanprojekt eine Lesung. Dass du jetzt im Zusammenhang mit seinem Buch hier bei dbb Werbung für Amazon machst, wird mit Sicherheit nicht in seinem Sinn sein.

Das Ziel von Amazon ist, alles um sich herum platt zu machen und zu verdrängen. Dann wird es auch keine Buchhandlungen, und auch keine qualitativ wertvolle Verlage wie z.B. 'Verlag Die Werkstatt', bei denen Christoph Ruf veröffentlicht, geben. Dann wird nur noch platte und stromlinienförmige Mainstream-Literatur übrig bleiben. Übrigens: Buchhandlungen, Verlage etc. bilden Menschen aus und zahlen Steuern. Amazon dagegen tut genau das Gegenteil.

Habe der Ultra-Bewegung generell sehr aufgeschlossen gegenüber gestanden. Mit der Zeit, und spätestens nach der letzten JHV, bin ich da immer skeptischer geworden. Die Ultras sollten sich bitte mal darüber bewusst werden, inwieweit sie denn bereits mitten drin sind in dem Geschäft. Denn sie gehören längst zum Markenkern der Bundesliga. Bilder und Atmosphäre, die sie kreieren, sind vielen Sponsoren viel Geld wert.

Was ich von den Ultras nicht selten erfahre, ist Selbstgefälligkeit, Aufgeblasenheit und Selbstüberhebung. Hehre Parolen und Glaubenssätze von sich geben ist einfach. Aber Anspruch sollte dann auch sein, diese selbst in seinem eigenen Leben aktiv zu leben und umzusetzen. Dann kommt man auch kaum die Idee, Bücher bei Amazon zu kaufen bzw. für diesen Konzern Werbung zu machen.

In der 50+1-Frage geht es darum, ob die Mehrheit der Vereine überhaupt weiterhin Mitbestimmung und Teilhabe anstrebt oder gleich die Angelegenheit Typen wie Rolex-Kalle zu überlassen. Also eine sportpolitische Entscheidung.

Es sieht so aus, als wollten nun immer mehr Vereine ernsthaft einbezogen werden. Offensichtlich wird es vielen Vereinsvertretern endlich richtig bewusst, dass es jetzt höchste Zeit ist, ihren ureigensten Interessen auch endlich Nachdruck zu verleihen. Es gilt sich zusammenzutun und sich in der Öffentlichkeit zu positionieren. Nicht nur vereinzelt im Nahbereich andeuten, dass es in die falsche Richtung geht. Die Vereine, die andere Interessen haben als die Champions-League-Vereine sollten sich zu einer gemeinsamen Plattform zusammenfinden und sich organisieren.

Das Modell, dass unsere Vereinsführung kürzlich vorgestellt hat, wäre für meine Begriffe ein gangbarer Weg. Natürlich kann das nur fruchten, wenn die Strukturen stimmen.


@ Troglauer

Dein Entwurf mit der Plastik-Champions-Liga auf der europäischen Ebene mit einem Pendant auf der nationalen Ebene, mit den Vereinen, die den ganzen seelenlosen Hype nicht mitmachen wollen, ist auch meine Vorstellung. Bin mir sicher, dass man damit die Stadien füllen könnte.

Kennen wir uns - haben wir uns eventuell mal darüber unterhalten? Habe meine diesbezügliche Idee schon dem einen oder anderen präsentiert. Hatte aber den Eindruck, das man mich eher für einen Utopisten hielt...
Die Freiheit der Pfalz wird am Betzenberg verteidigt.

Der FCK ist das Gewehr, das man sich Tag und Nacht an die Stirn hält, ohne je abzudrücken.



Beitragvon Hessischer Aussenposten » 22.03.2018, 16:18


Troglauer hat geschrieben: ... Vielleicht liegt die Lösung ja wirklich in einer europäischen Super-Liga. Da können dann ManCity, Bayern, Real, Barca oder Juve jedes Wochenende gegeneinander antreten und wer darauf keinen Bock hat, schaut halt die gute alte Bundesliga.


Das wäre für alle Beteiligten das Beste.

Unser Problem ist ja auch nicht, dass es den Ligen 1-3 insgesamt an Spannung mangelt (im Gegenteil).

Unser einziges Problem ist doch, dass Würscht'l-Ulis-Gladiatoren irgendwann kurz nach Weihnachten den nationalen Meistertitel im Sack haben werden und sich kein Mensch mehr für die Deutsche Meisterschaft interessiert.

Ich fand damals die Maßnahme von Veh als Eintracht-Trainer geil, dass er mit ner verstärkten U19 nach München fahren wollte. Da war das Geheule der DFL-Granden groß. Wo kämen wir denn hin, wenn man gegen die Bayern gleich "abschenkt"?

Früher reichte es, selbst einen guten Tag zu haben, um die Bayern zu putzen. Heute braucht man einen eigenen Sahnetag zzgl. Bayern-C-Elf im Schonmodus für anstehende CL-/DFB-Events.

Aber ist doch alles dufte, Klatschpappe olé!

Um das Ganze mal in einer Aussage pointiert zusammenzufassen, zitiere ich gerne kicker online von heute:

" ... Grundsätzlich haben die Spanier eine Menge Respekt vor dem deutschen Fußball", erklärte Kroos, merkte aber an, dass sich das fast ausnahmslos auf die Nationalmannschaft und den FC Bayern beziehe, alle anderen deutschen Klubs wären spätestens ab den internationalen Viertelfinals aus dem Rennen. Und ansonsten gucken "wenige von uns am Samstagnachmittag um 15.30 Uhr die Bundesliga-Konferenz."

(Aussage Toni Kroos im Interview mit dem kicker)
Gruß vom HAP
"... Von dem Angebot (von Preston North End) hätte ich damals halb Vogelbach kaufen können. ... Ich weiß, das versteht heute niemand, dass ich nicht gewechselt habe. Aber ich hätte sogar Geld gezahlt, um in Kaiserslautern spielen zu dürfen." (FCK-Legende Horst Eckel)



Beitragvon Thomas » 22.03.2018, 16:59


Satanische Ferse hat geschrieben:@ Flo

Christoph Ruf hatte letzten Samstag bei euch im Fanprojekt eine Lesung. Dass du jetzt im Zusammenhang mit seinem Buch hier bei dbb Werbung für Amazon machst, wird mit Sicherheit nicht in seinem Sinn sein.

Das Ziel von Amazon ist, alles um sich herum platt zu machen und zu verdrängen. Dann wird es auch keine Buchhandlungen, und auch keine qualitativ wertvolle Verlage wie z.B. 'Verlag Die Werkstatt', bei denen Christoph Ruf veröffentlicht, geben. Dann wird nur noch platte und stromlinienförmige Mainstream-Literatur übrig bleiben. Übrigens: Buchhandlungen, Verlage etc. bilden Menschen aus und zahlen Steuern. Amazon dagegen tut genau das Gegenteil.

Habe der Ultra-Bewegung generell sehr aufgeschlossen gegenüber gestanden. Mit der Zeit, und spätestens nach der letzten JHV, bin ich da immer skeptischer geworden. Die Ultras sollten sich bitte mal darüber bewusst werden, inwieweit sie denn bereits mitten drin sind in dem Geschäft. Denn sie gehören längst zum Markenkern der Bundesliga. Bilder und Atmosphäre, die sie kreieren, sind vielen Sponsoren viel Geld wert.

@Satanische Ferse:
Hier holst Du aber zu einem ziemlich weiten, schon fast zusammenhanglosen Rundumschlag aus: Lesung und Interview im Fanprojekt - Amazon - Ultras. :o Von mir nur kurz zu dem Amazon-Link: Hier bei DBB setzen wir seit eh und je, wenn wir auf Bücher hinweisen, einen Affiliate-Link zu Amazon, mit dem wir bei einer Bestellung ein paar Cent Provision erhalten würden. Gleichzeitig weisen wir aber auch auf den anderweitigen Buchhandel hin und sind uns über die Chancen und Risiken von Amazon bewusst. Wer dann wo einkaufen möchte, bleibt logischerweise jedem selbst überlassen.

Nun aber zur wesentlich wichtigeren Nachricht:

50+1 bleibt! Ersten Medienberichten zufolge haben die DFL-Klubs mehrheitlich einem entsprechenden Antrag des FC St. Pauli zugestimmt. Weitere Infos folgen.
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon bjarneG » 22.03.2018, 17:02


Thomas hat geschrieben:Nun aber zur wesentlich wichtigeren Nachricht:

50+1 bleibt! Ersten Medienberichten zufolge haben die DFL-Klubs mehrheitlich einem entsprechenden Antrag des FC St. Pauli zugestimmt. Weitere Infos folgen.


http://www.spiegel.de/sport/fussball/50 ... 99420.html



Beitragvon Hephaistos » 22.03.2018, 17:11


Thomas hat geschrieben:Nun aber zur wesentlich wichtigeren Nachricht:

50+1 bleibt! Ersten Medienberichten zufolge haben die DFL-Klubs mehrheitlich einem entsprechenden Antrag des FC St. Pauli zugestimmt. Weitere Infos folgen.


Als wären die letzten Wochen nicht schon schlimm genug..



Beitragvon Ingo » 22.03.2018, 17:16


Bild

Mit großer Mehrheit beschlossen: 50+1-bleibt

Die 50+1-Regel bleibt bestehen. Das ist das Ergebnis der DFL-Mitgliederversammlung in Frankfurt am Main. Dort nahm die Mehrheit der Clubs einen Antrag des FC St. Pauli an.

Wie unter anderem der "Kicker" berichtet, soll in den nächsten Monaten unter Beibehaltung der 50+1-Regel darüber diskutiert werden, ob die Regelung noch rechtssicherer gemacht werden kann.

"Es gab kontroverse Diskussionen. Wir haben aber einen guten Kompromiss gefunden", wird St. Paulis Geschäftsführer Andreas Rettig zitiert. "Das Signal ist wichtig." Laut einer Mitteilung der DFL stimmten 18 der 34 stimmberechtigten Vereine für den Antrag, vier dagegen. Es gab neun Enthaltungen, drei eigentlich stimmberechtigte Vereine verzichteten auf ein Votum.

Petition mit mehr als 3000 Unterstützern

Ursprünglich war von der DFL gar keine Entscheidung, sondern lediglich eine Diskussion über den weiteren Verfahrensverlauf angekündigt worden. Im Vorfeld der Versammlung hatte die Initiative "50plus1bleibt.de" DFL-Präsident Reinhard Rauball eine Petition übergeben. Mehr als 3000 Fanclubs und andere Organisationen hatten die Initiative unterstützt.

Die 50+1-Regel sichert den Stammvereinen eine Stimmenmehrheit in den Kapitalgesellschaften und verhindert dadurch die Komplettübernahme eines Vereins durch externe Geldgeber.

Video-Assistent wird auch in Liga zwei getestet

Neben 50+1 war der Video-Assistent ein weiteres wichtiges Thema der Mitgliederversammlung. Dabei sprachen sich die Vereine für die reguläre Einführung des Videobeweises in der 1. Liga sowie die Aufnahme eines Testbetriebs ohne Einfluss auf den Spielbetrieb in der 2. Liga aus.

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Zur Website der bundesweiten Fan-Kampagne: 50plus1bleibt.de



Beitragvon WernerL » 22.03.2018, 17:21


bjarneG hat geschrieben:
50+1 bleibt! Ersten Medienberichten zufolge haben die DFL-Klubs mehrheitlich einem entsprechenden Antrag des FC St. Pauli zugestimmt.


In diesem Zusammenhang 2 interessante Meinungen:

Bayern Münchens Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge sprach sich für die Abschaffung aus, Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke dagegen.


Nie war es einfacher diese Statements zu interpretieren:
Bayern München hat die Liga in der Tasche und fürchtet nun um langeweile (ein One-Horse-Race ist eben langweilig), daher will Rummenigge jetzt natürlich die Abschaffung und mehr Spannung zu haben.
Wobei er früher, als Bayern nicht so stark war immer ein klarer Befürworter dieser Regel war, klar um die Konkurrenz auf Distanz zu halten.
(Genial! ---> Man unterbindet der Konkurrenz die Geldgeber damit die nicht oben ran kommen können, sichert sich aber gleichzeitig viele Millionen wie durch die Kirch Affäre https://de.wikipedia.org/wiki/Kirch-Aff%C3%A4re oder Hoeness illegale Aktiendeals, so wirste Monopol!, dann wenn der Markt fast kaputt ist mimt man den Gönner und möchte diesen öffnen, damit Bayern weiterhin Spielbälle wie RB hat die einen pseudo-spannenden Wettbewerb vorgaukeln :lol: )

Der BVB wiederum ist NOCH nicht so stark und hat mit RB und Kusen+Schalke genügend konkurrenz um die verbleibenden Champ-plätze (denn nur die garantieren Geld und internationalen Erfolg), also will Watzke natürlich 50+1 behalten, sonst kämen
weitere Konkurrenten ja dazu. Der BVB also als Gralshüter? zum totlachen!

Strategisches Vorgehen par Exelance, jeder nur nach seinen eigenen Vorteilen.
Während der Fan glaubt den Fussball zu retten wird er eigentlich, vor allem von den Groß-Clubs und deren Interessen ausmanövriert!
„Tradition ist eine Laterne, der Dumme hält sich an ihr fest, dem Klugen leuchtet sie den Weg.“ [George Bernard Shaw]



Beitragvon RedFear » 22.03.2018, 17:51


50+1 ist ja ein "nettes" (war nett nicht der kleine Bruder von Sch...?) Thema aber das Projekt "40+X-Punkte" ist mir viel wichtiger und so'n paar Mücken in der chronisch klammen Vereinskasse wären mir auch nicht unrecht!

So...und jetzt interessieren nur die letzten 7 Spieltage...fertig, ab dafür!



Beitragvon Lonly Devil » 22.03.2018, 17:55


Ingo hat geschrieben:Mit großer Mehrheit beschlossen: 50+1-bleibt

Die 50+1-Regel bleibt bestehen. Das ist Medienberichten zufolge das Ergebnis der DFL-Mitgliederversammlung in Frankfurt am Main.
... ...

Warum sollte man diese Regelung auch abschaffen?
Wer will, der wird auch weiterhin ein Schlupfloch finden. :wink:

Viel lieber wäre mir zur Zeit jedoch eine Regelung, dass der 1.FCK mindestens 2.Klassig spielen muss.
https://www.youtube.com/watch?v=48grx-7 ... H-y_g9MkxO
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
Gott mag gewisse Machenschaften eventuell vergeben, ICH NICHT!



Beitragvon Satanische Ferse » 22.03.2018, 18:47


@ Thomas

Wer die Kohle von Amazon nimmt bzw. über Amazon bestellt, der verliert in meinen Augen jegliche Glaubwürdigkeit in Sachen Kritik an RB Leipzig. Das gilt ebenfalls für diejenigen, die diese Plörre (heimlich) konsumieren.

Mit der Konsequenz kann es selbstverständlich jeder halten wie er will. Für mich geht es da um Charakter und Rückgrat. Empfehle eine intensive und eingehende Beschäftigung mit dem Thema Amazon.
Die Freiheit der Pfalz wird am Betzenberg verteidigt.

Der FCK ist das Gewehr, das man sich Tag und Nacht an die Stirn hält, ohne je abzudrücken.



Beitragvon Pioniergeist 2018 » 22.03.2018, 19:16


Würden wir denn die Mannschaft auch mit dem Schriftzug Amazon auf der Brust im Amazon Stadion Kaiserslautern unterstützen ?
Wo beginnt unsere Moral und wo endet sie oder fordern wir sie nur von anderen ein ?
Eine berechtigte Frage die da aufgeworfen wird.




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