SpeyerTeufel92 hat geschrieben:Ich bin bei diesem Thema leider nicht so gut informiert, vllt. könnt ihr mir ja auf die Sprünge helfen.
Da bist du nicht der Einzige, aber wenige geben zu, das sie nichts wissen und brabbeln dennoch.
Viele Infos findest du im Stadionthread, aber auch zur Finanzsituation des FCK und den jährlich wiederkehrenden Mietminderungsrunden bei der Stadt.
Du kannst dazu die Suchfunktion der Forums verwenden.
Eine kurze Zusammenfassung (ich erstelle sie aus dem Kopf, daher bitte keine Zahlenklauberei).
Der FCK, Eigentümer des FWS hatte mit Stadt und Land einen Vertrag zum Ausbau des Stadions für die WM 2006 geschlossen. Die veranschlagten Umbaukosten sollten ca 48 Millionen € betragen, wobei der FCK 18 Millionen, das Land 22 und die Stadt 8 Millionen übernehmen sollte. Der FCK hatte überdies zugesichert, das er als Eigentümer Mehrkosten übernehmen würde. Der Umbau ging ziemlich in die Hose, der Generalunternehmer Holzmann pleite, das Budget wurde maßlos überzogen und der Umbau geriet ins Trudeln. Irgendwann war man bei um die 76 Millionen.
Es wurde dem FCK das Stadion "abgekauft" gegen Schuldenübernahme, ebenso das Trainingsgelände Fröhnerhof, wo jedoch dem FCK eine Grundschuld von 3 Millionen eingetragen wurde, das Land glich erst einmal die Mehrkosten aus und der Bau wurde in die Stadiongesellschaft überführt, die das ganze fremdfinanzierte. Insgesamt waren seit der Neuordnung des Kredites ca 75 Millionen fremdfinanziert, wofür die Stadiongesellschft 30 Jahre lang Zinsen, aber keine Tilgung zahlt.
Damit war der Ausbau des FWS außerhalb des Landes finanziert, die städtische Tochter war eigentlich über Stadionwert und Miete des FCK abgesichert. Der FCK mietete lt. Vertrag das Stadion und war verantwortlich für den Unterhalt, dafür zahlte er eine Miete, die den Zinsleistungen plus Abschreibung entsprach. Damit wäre das für die Stadiongesellschaft ein Nullsummenspiel gewesen, Sie hätte über die Abschreibungen, die der FCK ausglich einen Kapitalstock aufgebaut, der irgendwann hätte zur Ablösung des Darlehns führen können.
Leider kann der FCK diese Summe nicht aufbringen, weshalb er weniger Miete zahlt, als die Stadiongesellschaft zur Deckung braucht.
Den Differenzbetrag gleicht die Stadt aus, hält aber dafür entweder eine Forderung aus Mietstundung die nächstes Jahr ausgeglichen werden muss, oder die Besserungsscheine.
Was Altmeister vorschlägt, ist die Idee, das das Land die Gesellschaft übernimmt, den Kredit ganz oder teilweise in den Landeshaushalt übernimmt und der FCK die Immobilie für einen neuen, realen Restbuchwert kauft und dies dann mit der Übernahme eines entsprechenden Teils des Kredites bezahlt, der in der Höhe des ursprünglichen Engagements von ca. 20 bis 25 Millionen liegt. Allerdings wäre dies in RLP politisch durchzusetzen nur für die WM ca 40 Millionen Verlust gegen den Kredit auszubuchen zum größten Teil beim Land, aber auch bei der Stadt.
Andere Frage: Fremdvermietung
Ja sowohl der FCK als auch die Stadiongesellschaft sind gehalten Dritte über Veranstaltungsmieten an der Finanzierung zu beteiligen.
Leider ist das bis auf die Länderspiele nicht allzuviel geworden. Das Letzte Mal wollte man Los Angeles Galaxy gegen den FCK spielen lassen und damit Millioneneinnahmen machen, das ganze ging aber voll in die Hose und hat dem FCK Verlust und mächtig Ärger eingebracht.