Immer noch auf Platz 2
Danke für einige Rückmeldungen und nochmal kurz zu Hanslik. Ich persönlich finde, er hatte eigentlich nie die Chance, konstant in seiner Rolle als klassischer Stürmer zu spielen. In der Fastabstiegssaison, als er die Position für eine Zeit lang ausfüllen durfte, hat er in einer damals schweren Situation dennoch in ner wichtigen Phase gezündet. Seitdem ist er ja eher unser „offensives Schweizer Taschenmesser“, ähnlich wie Taysom Hill bei den Saints (für die American-Football-Fans unter uns

).
Ich hoffe übrigens auch, dass Mause in die Rolle von Ache hineinwächst, denn Hanslik scheint in seiner aktuellen Funktion derzeit ja richtig stark aufzublühen. Dennoch traue ich ihm auch zu, Ache zu ersetzen, wenn er diese Rolle, wie oben erwähnt, mal konstant begleiten dürfte/müsste.
Zum Kommentar von WarriorxXx: Er enthält durchaus ein paar valide Punkte (Polyvalenz der Spieler, Elversbergspiel), aber bei genauer Betrachtung überwiegen doch emotionale Übertreibungen, unbewiesene Annahmen und Widersprüche:
Die Aussage „Ich habe alles von Anfang gesehen“ wirkt anmaßend, da niemand außerhalb des Teams die internen Pläne oder Überlegungen des Trainers kennt. Begriffe wie „hilfloses Gekicke“ oder „letzter Henker“ klingen mehr nach Frustabbau als nach fundierter Analyse. Solche Formulierungen lenken von den sachlichen Aspekten ab. Der Trainer wird für Experimente kritisiert, gleichzeitig aber mehr Flexibilität gefordert. Experimente sind jedoch notwendig, um diese Flexibilität zu entwickeln. Aussagen wie „Das Team wünscht sich vermutlich innerlich...“ oder „Die Spieler sehen keinen Erfolg“ sind reine Spekulationen, die nicht belegt werden können. Die Rotation wird kritisiert und dabei die Verletzungsproblematik abgetan, obwohl sie das taktische System erheblich beeinflusst.
Natürlich kann Kritik gerechtfertigt sein, aber den aktuellen Erfolg als Beweis für damalige Vorwürfe zu deuten, so wie einige es hier tun, ignoriert, dass Entwicklungen Zeit brauchen und ist aus meiner Sicht an dieser Stelle wenig selbstkritisch. Wenn wir das Hengen vorwerfen, und da war ich nach der letzten Saison auch vorne dabei, sollten wir es auch selbst sein können und es uns nicht zurecht legen wie es uns gerade passt. Bitte aber nicht als Gebashe verstehen @WarriorxXx, ich habe selbst schon genug Zeug aus der Emotionalität heraus geschrieben und dein Kommentar steht hier nur für viele andere, er wurde halt nur gerade zitiert.
Für mich liegt der aktuelle Erfolg nicht daran, dass Anfang plötzlich frustrierte Beiträge gelesen und seine Arbeit darauf abgestimmt hat. Die Gründe sind eine Kombination aus „einem guten Trainer Zeit geben“ und dem Prozess, sich dadurch auch das Spielglück zu erarbeiten. Anfang selbst hat nach den ersten Spielen gesagt, dass einige Partien wie bspw gegen Hertha, den HSV, Regensburg oder Elversberg nicht hätten verloren bzw. unentschieden ausgehen müssen und ich teile das.
Aktuell läuft es genau andersherum. Der Prozess, den Anfang mit dem Team durchläuft, sorgt dafür, dass wir generell besser spielen und das Spielglück, wenn es mal gebraucht wird, öfter auf unsere Seite ziehen. Das daraus resultierende Selbstvertrauen verstärkt den Effekt wiederum. Wir kennen diesen Kreislauf auch aus der anderen Richtung, etwa nach dem Flaschenwurf letzte Saison.
Auf diesem Niveau entscheiden Nuancen – das erkennt jeder sofort an, doch in schlechten Phasen wird das oft ignoriert. Stattdessen wird alles in Frage gestellt und hart kritisiert. Natürlich darf man nicht unbegrenzt Geduld haben, etwa mit einem Trainer ohne Fortschritte. Aber bei Anfang waren Fortschritte von Beginn an sichtbar, auch wenn sie nicht so groß waren, wie manche sich das erhofft hatten. Dennoch wurden die Entwicklungen vorschnell als „keine Entwicklung“ abgestempelt.
Ich bin überzeugt, dass wir für langfristigen Erfolg an den Prozess mit einem guten Trainer glauben müssen. Wir müssen aus dem FCK-Emotionsrollercoaster aussteigen, zumindest ab und zu, um Tiefs zu überstehen, ohne dass das Umfeld brennt und Köpfe rollen. Nur so stellt sich nachhaltiger Erfolg ein – und ich habe das Gefühl, dass wir diesen Weg gerade erleben.
Alle Vereine, deren Weg wir bewundern, haben das genauso gemacht: Sie haben 1-2 Jahre mit einem Trainer an einer Entwicklung gearbeitet. Klar, auch Anfang wird irgendwann nicht mehr da sein, aber vielleicht ist er der Beginn einer positiven Phase, die wir uns ALLE nach so vielen Mistjahren verdient haben – zumindest wenn wir bereit sind, diesen Weg als Prozess zu verstehen.
Abschließend möchte ich mich bei Enis Hajri entschuldigen. Ich habe ihn aufgrund von Medienberichten („Stinkstiefel Hajri“ etc) und der sportlichen Lage vorschnell als DEN Unruheherd gesehen und mich auch anzünden lassen. Dabei haben Hengen und selbst Funkel ja damals erklärt, dass er jung ist und Fehler macht, wie jeder andere auch. Rückblickend hat er gute Spieler geholt, deren Kombination aktuell perfekt funktioniert, sowohl sportlich als auch menschlich, Sorry, Enis!
PS:Vielleicht sollte sich die West/Ultras dahingehend auch was überlegen – das Plakat gegen ihn wirkt im Nachhinein ziemlich peinlich
