Zum Geleit:
http://www.youtube.com/watch?v=sK3p-aIQ4Pg
************************************************
Das war es für mich hier, melde mich aus dem Forum ab.
Sehr gerne habe ich die kritischsten Kritiker gelesen, vielen Dank an sie - diese Meinungen bringen einen nach vorn. Solche Leute braucht man, auf die Ergüsse der Ja-Sager und blinden Bewunderer eines Möchte-Gern-Profi-Führungs-Personals - im Wesentlichen wohl die Vertreter der Event-Kultur, die sich im Stadion als egoistische und intolerante "Ultras" selber feiern - kann ich/man getrost verzichten, jenes zu lesen tut zu oft körperlich weh.
Dies ist leider auch das strukturelle Problem beim FCK: Mein einstiges Idol Stefan Kuntz hat sich und den Verein (der ja, dem verantwortungs- und ahnungslosen Kapitalisten-Herdentrieb folgend, am besten schon bald keiner mehr sein soll ...) über die Jahre in allen Bereichen disqualifiziert, indem er eine Kumpel-Riege um sich versammelt hat, die sich alleine, nicht aber diesen ehemals so stolzen, tugendhaften, tatsächlich einzigartigen Club mit wirklich (einst) außergewöhnlichen Fans, voran bringen. Getragen wird dies wiederum durch einen Aufsichtsrat, der jeder Beschreibung spottet, gewählt von einer Versammlung an Mitgliedern einer leicht zu beeindruckenden Anhänger-Schar.
Wie gerne hätte ich meinem nun fast volljährigen Sohn den Betze-Fußball-Geist aus der Zeit eines Diehls, Riedls, Melzers, eines Briegels, Brehmes, Wagners etc., eines Kalli Feldkamps erlebbar gemacht, so wie mein Vater mir den Fußball-Geist eines Fritz Walters und seiner nachfolgenden Weggefährten näher bringen konnte.
Stefan Kuntz, der das alles selbst erlebt und auch gelebt hat, war für mich der Hoffnungsträger, derjenige, der diesem so getretenen Friedrich-Wieschemann-Wittmann-FCK hätte genau diesen guten FCK-Geist wieder einhauchen können ...
Stefan, was ist Dir geworden? Dir hat man den besten FCK-Trainer aller Zeiten als Lehr-Meister, als echten "Coach" zum Maßstab gemacht. Und Du verpflichtest und stützt diesen unsäglichen Costa Runjaic und machst ihn zum "Chefbetreuer" dieses FCK, dem Du unter Kalli Feldkamp dienen durftest?
Du hast das "Dienen" verlernt, Du hast die FCK-Tugenden vergessen, Du bist dabei, die Ideale, die diesen Verein - noch in der heutigen Zeit - so wohltuend von (allen) anderen weiter hätten unterscheiden können, zu verraten. Du hast es schon getan.
Kritik ist wichtig, so wichtig! Sie zu ertragen, auch öffentlich, heisst, sich die Chance auf Veränderung, gar auf Verbesserung zu geben. Wer sie systematisch eliminiert, dem geht es nicht mehr um die Sache, nur noch um sich selbst. Derjenige hat das "Dienen", er hat das Solidarische aufgegeben - er ist derjenige, der nicht mehr vereint, er spaltet, nicht der Kritiker!
Hier vom FC Bayern und von Matthias Sammer zu sprechen sei mir schon vorab verziehen. Aber: Kritik zu institutionalisieren ist der Königsweg der Professionalität! Vor genau diesem Hintergrund ist das o.a., insbesondere jedoch der Auftritt von Markus Schupp und Costa Runjaic bei der gestrigen Flutlicht-Sendung symptomatisch und hinweisgebend. Leider ein weiterer Tiefpunkt in diesem Sinne. Während Markus Schupp, trotz aller zur Schau getragenen Dünnhäutigkeit, noch wenigstens - glaubhaft - in der Lage war, Briegel seinen grundsätzlichen Respekt zu erweisen und ihn - wenig glaubhaft - zur Mitarbeit einzuladen, hat der "Chefbetreuer" ihn verhöhnt: Die pure Arroganz seiner unfassbaren Selbstüberschätzung!
Deshalb melde ich mich auch ab, von diesem Stefan-Kuntz-FCK, kündige Mitgliedschaft, Dauerkarte und Gefolgschaft. Es ist vorbei, das ist nicht mehr das, worauf ich bisher all meine Hoffnung setzen musste, auf diesen Teil des "alten", des guten, des wahren FCK.
Sich darauf zu besinnen, diesen in Deutschland einzigartigen Werten im Stile eines Fritz Walters - gepaart mit höchster, zeitgemässer Professionalität - zu dienen, sollte den Unterschied machen, den Unterschied machen! Der FCK von heute jedoch, der FCK dieses Stefan Kuntz, der ein anderer geworden ist, ist mittlerweile ein grauer Zweit-Liga-Club wie viele andere. Sogar das teuflische Rot hat man uns ja schon genommen ...
************************************************
Wunderliches Wort: die Zeit vertreiben!
Sie zu halten, wäre das Problem.
Denn, wen ängstigts nicht: wo ist ein Bleiben,
wo ein endlich Sein in alledem? -
Sieh, der Tag verlangsamt sich, entgegen
jenem Raum, der ihn nach Abend nimmt:
Aufstehn wurde Stehn, und Stehn wird Legen,
und das willig Liegende verschwimmt -
Berge ruhn, von Sternen überprächtigt; -
aber auch in ihnen flimmert Zeit.
Ach, in meinem wilden Herzen nächtigt
obdachlos die Unvergänglichkeit.
- Rainer Maria Rilke -