
Kummt Senf druff
Der FCK auf Sparflamme
von paet_fck (Gastautor)
Pünktlich zur Winterpause erreichte uns eine Gastkolumne: paet_fck blickt auf die aktuelle Situation beim 1. FC Kaiserslautern - sportlich, fachlich, menschlich - und fragt sich, wie andere FCK-Fans die Lage einschätzen.
Bald ist Weihnachten - die Zeit des Innehaltens, des Nachdenkens und der Reflexion. Zeit für eine Bestandsaufnahme. Wie in einer Beziehung, so ist es doch auch ein bisschen mit seinem Verein: Man entwickelt ein Gespür dafür, wenn etwas nicht stimmt. Auch wenn es vielleicht gerade keiner anspricht - oder ansprechen möchte. Die FCK-Flamme flackert gerade sehr mau. Erlöschen wird sie nie, aber sie ist weit davon entfernt, eine lodernde Flamme zu sein. Eigentlich schade, denn normalerweise hat sie die Kraft eines Lagerfeuers, an dem sich viele Menschen aufwärmen - in guten Zeiten, aber normalerweise auch in schlechten Zeiten. Momentan wärmt sie nicht - und das liegt nicht nur an der kalten Jahreszeit.
Die ärmste Stadt Deutschlands. So stand es vor ein paar Wochen irgendwo mal geschrieben. Kaiserslautern hat Oberhausen als Stadt mit der höchsten pro Kopf-Verschuldung abgelöst. Für viele Menschen ist Kaiserslautern dennoch die reichste Stadt Deutschlands - sicher nicht finanziell, aber ideell und emotional. Nennt mir eine Stadt, die den Leuten über so einen langen Zeitraum, mit so einer starken Intensität, noch mehr Sinn, noch mehr Identifikation und noch mehr Emotionalität stiftet. Gelsenkirchen, Dortmund…ok. Aber dann wird’s auch eng. Jeder weiß um die Einzigartigkeit des Vereins. Auch Anhänger anderer Vereine zollen dem Mythos FCK Respekt. Fritz-Walter, Betzenberg, 54er Elf, Tugenden, Mythos. Mit dem FCK verbindet man viele Attribute. Man kann es schnell zuordnen. Die Lage des Stadions: Einzigartig. Die Fans: Waren zumindest mal einzigartig - und an speziellen Tagen spürt man, dass der Mythos längst nicht Tod ist. Beim 3:3 gegen Stuttgart, beim 2:0 gegen Bayern, beim Sieg gegen Leverkusen im Pokal.
Warum werde ich das Gefühl nicht los, dass diese Flamme gerade nur noch seicht flackert? Kann der FCK, wie er sich in der Gegenwart präsentiert, noch Menschen in seinen Bann reißen, oder zehrt der Verein nur noch von seiner glorreichen Vergangenheit? Es ist Zeit für eine Bestandsaufnahme.
Wo stehen wir gerade aus sportlicher Sicht?
Hinrunde 2012. Nach 19 Spieltagen steht mit 32 Punkten der dritte Platz zu Buche. Insgesamt kann man darüber nicht unbedingt meckern. Geprägt von 3 sieglosen Spielen ist man vielleicht hingerissen, es schlechter zu beurteilen, als es ist. Die Zweite Liga ist in diesem Jahr sicher nicht die stärkste aller Zeiten. Die Mannschaft hat grundsätzlich das Potential den Relegationsplatz auch am Ende der Saison zu belegen. Klingt eigentlich ganz ok.
Aber irgendwas stimmt doch nicht.
Der Zuschauerschnitt liegt bei knapp 29.000 - Tendenz stark sinkend. Der FCK hat Fans verloren. Quantitativ - die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache, aber auch qualitativ - in den Gesprächen rund um die alte Flamme hört man es zwischen den Zeilen. Es sind nicht nur die „Event-Fans“, die gerade wegbleiben. Selbst die treuesten wirken distanziert. Der Stachel sitzt tief. Der FCK ist gerade nicht mehr der FCK. Eine graue Maus - so weit würde ich nicht gehen, aber man ist auch nicht mehr weit davon entfernt. Woran liegt’s? Die Tugenden sind das, was einen Verein ausmachen. Ob 1.Liga, 2. Liga oder sonstwo - diese Konstante muss Bestand haben. Zeit, etwas Öl ins Feuer zu gießen. Für mich sind es die Tugenden, die vor allem an drei Ecken fehlen:
Fehlende Tugenden - auf dem Platz
Leidenschaft, Kampf, Einsatzwille, Offensivgeist. Jeder Fan hat doch seine Erwartungen an einen Stadionbesuch. Ein Bayern-Fan möchte vor allem einen Sieg sehen und Erfolge feiern. Ein Leverkusen-Fan möglichst brasilianisch anmutenden Fußball. Ein Kaiserslautern-Fan möchte Einsatz und Leidenschaft sehen. Die Voraussetzungen sind so einfach. Man muss nicht mal jedes Spiel gewinnen, sondern einfach nur Alles geben. Man kann verlieren, aber wenn dann mit Anstand. Leider konnte man diese Tugenden in kaum einem Spiel der Hinrunde über die volle Distanz beobachten. Ich werde das Gefühl nicht los, dass einige phlegmatische Persönlichkeiten in der Mannschaft einfach nicht für den Betze gemacht sind - unabhängig von ihrem Talent oder ihrer spielerischen Klasse. Hingegen gibt es da Leute wie Dominique Heintz oder Hendrick Zuck. Absolute Identifikationsfiguren, aber wie heißt es so schön: Eine Mannschaft ist nur so stark, wie sein schwächstes Glied - und das nicht nur rein sportlich gesehen.
Fehlende Tugenden - am Spielfeldrand
Wer von seiner Mannschaft Leidenschaft, Kampf, Einsatzwille und Offensivgeist erwartet, sollte es auch vorleben. Eine lebende Legende und ein Relikt der FCK-Tugenden: Gerry Ehrmann - kein anderer verkörpert die Tugenden des FCK am Spielfeldrand mit Leib und Seele so sehr wie er. Gerry Ehrmann lebt die Tugenden. Andere Verein verabschieden ein Leitbild - wir haben Gerry Ehrmann. Das leibhaftige Leitbild: „Sieger zweifeln nicht und Zweifler siegen nicht“. Das geht runter wie Öl.
Daneben sehe ich einen adrett gekleideten, mit feinem Schal ausgestatteten, oft emotionslos wirkenden Übungsleiter stehen. Auf die Details kommt es an. Marco Kurz, Erik Gerets oder Milan Sasic waren lange Zeit Publikumslieblinge - nicht aufgrund ihrer FCK-Vergangenheit, sondern weil sie mit dem was sie vorlebten, genau hier her passten. Das hat nichts mit Oberflächlichkeiten zu tun. Die Menschen spüren, wenn da jemand ist, der genauso denkt, wie sie. Auch mit dem, was Menschen sagen, beeinflussen sie. Mein Bild von Franco Foda ist - diplomatisch gesagt - profillos. Phrasen reihen sich an Phrasen. Ich spüre da kein Herzblut - nicht das, was den FCK ausmacht. Der FCK ist das kleine gallische Dorf, das sich gegen die Großen wehrt. Selbstbewusst, Kampfeslustig, emotional, aber auch bodenständig und authentisch. Alles, was ich vernehme, sind weichgespülte, meinungslose Aussagen, die viel versprechen, keinem wehtun, aber am Ende des Tages auch keinem im Gedächtnis bleiben. Trainerdiskussion? Nein, aber zumindest mal Zeit, sich kritisch zu hinterfragen, denn das gilt nicht nur für den Trainer.
Fehlende Tugenden - in der Kommunikation
Ich gehöre zur Generation, die den FCK auch in den neuen Medien begleitet. Für einen Verein hat vor allem Facebook eine immens wichtige Funktion. Früher verfolgte man den FCK 90 Minuten am Wochenende. Heute habe ich die Möglichkeit, den FCK bei allem - wenn auch nur digital - zu begleiten. Er kommuniziert mit mir. Entscheidend ist, ob ich diese Kommunikation als das wahrnehme, was ich mit dem FCK verbinde. Die Tugenden des FCK- festgemacht an den Attributen: Gemeinschaft, 12. Mann, Leidenschaft, Nähe, Emotionen. Die Kommunikation des FCK auf Facebook gleicht einer QVC-Verkaufsveranstaltung. Da spüre ich keinen FCK. Weichgespülte, inhaltslose Interviews reihen sich an Rabattaktionen. Wo ist denn der FCK, der einzigartig ist? Wo sind denn die Emotionen? Das gallische Dorf? Gelangweilte Spieler, die inszeniert ein 100.000 User-Schild hochhalten? Ist das der FCK? Ich glaube nicht. Es gehört mehr dazu, die Spieler durch die Medienschule zu ziehen, in der man lernt, immer schön die Fans zu loben. Man merkt doch ganz genau, wer es ernst meint und wer nicht.
Meckern kann ja jeder, aber ich habe auch ein Beispiel, wie man es richtig und authentisch macht: die Facebook-Page von „Der Betze brennt“ ist der Beweis, dass es eben doch geht: die Verbindung von Professionalität und Authentizität - da spüre ich, dass die Leute haargenau wissen, wovon sie reden. Die wollen mir nichts verkaufen, sondern die leben den FCK. Vor dem Geschäft steht die Beziehung - und die entsteht nur durch Vertrauen. Professionalität gerne, aber bitte nicht vergessen, dass wir ein Fußballverein (und nicht irgendeiner) sind, der von seinen Emotionen lebt - und kein Konzern, der irgendwelche Produkte an den Mann bringen muss. Jemand, der Feuer und Flamme für den FCK ist, kauft das Trikot auch ohne Super-Sonder-Rabattaktion.
Die Tugenden müssen gelebt werden. Gemeinschaft und Zusammenhalt. Das heißt auch, mit Kritik offen umzugehen - die Zensur in den sozialen Medien spricht eine andere Sprache (ich weiß, dass ich nicht der Einzige bin, der nach einem kritischen Beitrag gesperrt wurde). Das heißt, Meinung zu äußern, Mut haben anzuecken, aber bitte nicht ohne Profil daher kommen, um es möglichst jedem Recht zu machen. Ein Verein wird geliebt - er darf aber auch anecken und polarisieren. Dann erwarte ich vom FCK, auch das Rückgrat zu haben, dem entgegenstehen zu können. Leider ist der Status Quo ein Anderer. Folgende Zeilen von der FCK-Homepage sprechen Bände:
„Der Ernst der Lage ist den Verantwortlichen auf der Geschäftsstelle und in der Kabine bekannt, die entsprechenden Maßnahmen werden eingeleitet. Draufhauen und alles und jeden schlechtreden, wie beispielsweise in den Fanforen und sozialen Netzwerken im Internet, bringen den Verein jedoch nicht weiter. Wie immer in schweren Zeiten ist der Zusammenhalt mehr gefragt denn je.“ (fck.de)
Sieht so Gemeinschaft und Zusammenhalt aus? Ist das die Einzigartigkeit des FCK? Alles und jeden schlecht reden? Möchte ich hiermit nicht. Will ich draufhauen? Ja! Denn mir liegt etwas daran, dass der Funke wieder überspringt. Und da bin ich nicht der einzige. Vielleicht braucht es genau das gerade. Mit Kopfnicken kommen wir nicht weiter.
Summa Summarum
Ich bin mir nicht sicher, wie ich meine Kinder und Enkel irgendwann mal vom FCK begeistern soll. Nur von Erzählungen und der glorreichen Vergangenheit kann keine feste Bindung entstehen. Ich würde mich freuen, wenn ich ihnen sagen könnte: Kinder, wenn ihr wissen wollt, was den FCK besonders macht, dann guckt euch den Trainer an. Dann guckt euch an, wie einzigartig der Verein kommuniziert - in jedem Interview, in den sozialen Medien, im Fankatalog. Dann guckt euch an, was für Spielertypen auf dem Platz stehen. Fahrt nach Kaiserslautern, die Tugenden sind an jeder Ecke spürbar. Fahrt ins Stadion und seid der Mythos. Aus der kleinen Flamme muss wieder ein Lagerfeuer werden - wie ich es irgendwann mal kennengelernt habe. So, wie sie heute vor sich hinflackert, kann man sie nicht noch an eine neue Generation weiterreichen - und das wäre eigentlich ziemlich schade.
Eure Meinung dazu ist mir wichtig. Empfindet Ihr es ähnlich? Oder komplett anders? Was kann der FCK besser machen? Was ist schon gut? Wie kann man die Tugenden wiederbeleben? Müssen sie überhaupt wiederbelebt werden? Meldet Euch im Forum von „Der Betze brennt“ oder unter den anderen angegebenen Kontaktmöglichkeiten.
(Der Artikel wurde verfasst von Gastautor Patrick Potthoff und ist auch in dessen Blog auf Fankultur.com nachlesbar. Der Text gibt nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion von „Der Betze brennt“ wieder und auch das Lob für unsere Facebook-Seite wurde dem Autor nicht aufgezwungen.

Quelle: Gastautor paet_fck für "Der Betze brennt" und "Fankultur.com"
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)
interessant auch die Kommentare an der Seite, unter anderem zu der Facebook Geschichte......
Thomas hat geschrieben:.........
.....................
Summa Summarum
Ich bin mir nicht sicher, wie ich meine Kinder und Enkel irgendwann mal vom FCK begeistern soll. Nur von Erzählungen und der glorreichen Vergangenheit kann keine feste Bindung entstehen. Ich würde mich freuen, wenn ich ihnen sagen könnte: Kinder, wenn ihr wissen wollt, was den FCK besonders macht,................
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Quelle: Gastautor paet_fck für "Der Betze brennt" und "Fankultur.com"
Da passt leider dieser Abschied dazu.
OWL-Teufel-Huldigungs-Thread
von Drachenfelsteufel » 17.12.2012, 18:35
"Da ich irgendwie das Bedürfnis hatte meinen Entschluß, mich vom Fußball und dem FCK nach 46 Jahren abzuwenden,irgendwie publik zu machen, habe ich diesen Thread gewählt.
Den Fanclub "Die Drachenfelsteufel" mit ehemals 36 Mitgliedern gibt es nicht mehr. Der Clubkeller aufgelöst, Sky gekündigt.
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Wie kann man so eine Arbeitsverweigerung als FCK`ler abliefern, wieder und wieder ?
Ich war dieses Jahr oft die 550 KM unten, erst mit meinen drei Kindern, die längst keine mehr sind. Dann wollte keiner mehr mit. Unvorstellbar, es wollte keiner mit ! Wen willst du mit solchen Darbietungen für den FCK begeistern?
.........................
....................................."
https://www.youtube.com/watch?v=48grx-7 ... H-y_g9MkxO
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
Gott mag gewisse Machenschaften eventuell vergeben, ICH NICHT!
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
Gott mag gewisse Machenschaften eventuell vergeben, ICH NICHT!
Das ist eine hervorragende Zusammenfassung!
Unterschreibe ich zu 100%.
Bewirb Dich mal bei der Rheinpfalz als Reporter die könnten einen wie Dich gebrauchen!!!
Unterschreibe ich zu 100%.
Bewirb Dich mal bei der Rheinpfalz als Reporter die könnten einen wie Dich gebrauchen!!!
Super Artikel! Auch ich finde, dass aktuell leider kein Funke überspringt! Und das geht wohl vielen so....
Pflichtlektüre für die Spieler vor jedem Training und Spiel 

Betze-Szene Berlin-Kreuzberg -- lasst die guten alten Zeiten in der Weissen Taube wieder aufleben!
Du schreibst mir aus der FCK-Seele.
Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.
Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.
Und das sind nur die, die ihrer Meinung Ausdruck verleihen.
Die anderen bleiben einfach weg.
Man tut beim FCK ja auch alles dafür, dass dies geschieht.
Der Presseartikel, das Schimpfen auf die eigenen Fans (mal wieder), die ja soooo böse sind in Foren und sozialen Netzwerken, und das Zensieren von mißliebigen Beiträgen auf Facebook (incl. Beschuldigen von Union Berlin, sie hätten Ganzkörperkontrollen durchgeführt, wären also scheinheilig)....
Nicht mein FCK, den ich kenne. Und so geht es vielen.
Der Satz, der dort unter der Kolummne steht, hat mir fast die Schuhe ausgezogen. Wenn ich jetzt so zugetragen bekomme, wer auf der Facebook Seite des FCK so alles gesperrt ist, wird mir vieles klarer....
JochenG, Rapolder, ich.....
Aber der Satz, der geht mir nach.
"Auf unseren Seiten dürfen wir durchaus selbst entscheiden, ob wir eine Meinung zulassen oder nicht."
So er denn stimmt: Es wäre eine ungeheure Sauerei.
Die anderen bleiben einfach weg.
Man tut beim FCK ja auch alles dafür, dass dies geschieht.
Der Presseartikel, das Schimpfen auf die eigenen Fans (mal wieder), die ja soooo böse sind in Foren und sozialen Netzwerken, und das Zensieren von mißliebigen Beiträgen auf Facebook (incl. Beschuldigen von Union Berlin, sie hätten Ganzkörperkontrollen durchgeführt, wären also scheinheilig)....
Nicht mein FCK, den ich kenne. Und so geht es vielen.
Der Satz, der dort unter der Kolummne steht, hat mir fast die Schuhe ausgezogen. Wenn ich jetzt so zugetragen bekomme, wer auf der Facebook Seite des FCK so alles gesperrt ist, wird mir vieles klarer....
JochenG, Rapolder, ich.....
Aber der Satz, der geht mir nach.
"Auf unseren Seiten dürfen wir durchaus selbst entscheiden, ob wir eine Meinung zulassen oder nicht."
So er denn stimmt: Es wäre eine ungeheure Sauerei.
Super Artikel!!
Spiegelt 1000% meine derzeitige Einstellung. Fühl mich zur Mannschaft distanzierter denn je. Bin von der Stimmung enttäuscht, von der Leidenschaft.
Spiegelt 1000% meine derzeitige Einstellung. Fühl mich zur Mannschaft distanzierter denn je. Bin von der Stimmung enttäuscht, von der Leidenschaft.
Nur die Farben, nur der Verein...
Es müssen jedoch mindestens 50 Zeichen verwendet werden.
Zuletzt geändert von mmoors am 18.12.2012, 17:14, insgesamt 1-mal geändert.
Sehr guter Artikel, dem ich gefühlt zu 100% zustimmen kann...
Kuntz hat, es tut mir Leid dass ich das sagen muss, denn er hat sicher auch vieles gut gemacht, den FCK "weichgespült" und ihm sein Herz ein Stück genommen!
Und "sein" neuer Trainer trägt leider seinen Teil dazu bei...
Franco Foda, leg endlich diese emotionslose Art ab und zeig dass dir etwas an diesem Verein liegt! Das kommt in nichts von dem was zu machst, nicht was du sagtst und nicht in deiner Körpersprache rüber und verbiete deinen Spielern sinnlose und überflüssige Interviews voller Floskeln.
Wenn ihr was zu sagen habt, dann sagt es. Kurz, präzise und ohne Geschwafel...
Kuntz hat, es tut mir Leid dass ich das sagen muss, denn er hat sicher auch vieles gut gemacht, den FCK "weichgespült" und ihm sein Herz ein Stück genommen!
Und "sein" neuer Trainer trägt leider seinen Teil dazu bei...
Franco Foda, leg endlich diese emotionslose Art ab und zeig dass dir etwas an diesem Verein liegt! Das kommt in nichts von dem was zu machst, nicht was du sagtst und nicht in deiner Körpersprache rüber und verbiete deinen Spielern sinnlose und überflüssige Interviews voller Floskeln.
Wenn ihr was zu sagen habt, dann sagt es. Kurz, präzise und ohne Geschwafel...
“AC/DC sind wie die Beatles: Erst Rock, dann Balladen, dann Pop und dann wieder Rock - nur lassen WIR den Kack dazwischen weg!”
Klasse Kolumne !
Ich glaube da wird vielen Fans aus der Seele gesprochen !
Hab seit 27 Jahren Dauerkarte.. . Wir sind ´ne kleine Gruppe von 6 Leuten gewesen die immer gefahren sind.Es gab sehr viele Jahre da wurden mir die Dauerkarten aus der Hand gerissen, wenn jemand nicht konnte. Auch wenn wir im Keller standen. Mittlerweile fahren wir nur noch zu zweit. Und diese Saison schon mehrere Heimspiele gar nicht.
Event -Fans ? Verwöhnt ? Neee, man überlegt, im Gegensatz zu Früher, ob man wirklich Gleitzeit opfert auf der Schaff , oder Urlaub nimmt wegen den besch... Anstoßzeiten. Oder am Wochenende, wenn man wiedermal ´ne Stresswoche hinter sich hat sich den Frust noch zu vergrößern und hoch zu fahren.
Natürlich schwöre ich jetzt nicht ab!( das geht glaub ich auch gar nit
)
Wenn ich ehrlich bin sollen sie gar nicht aufsteigen die nächsten 2 Saisons. Für was ? Kanonenfutter für die Anderen ??
Ja, das Feuer ist auf Sparflamme ! Aber erlischt nie !
Allen schöne Feiertage ! Und einen Guten Rutsch ! Bleibt gesund !
Ich glaube da wird vielen Fans aus der Seele gesprochen !
Hab seit 27 Jahren Dauerkarte.. . Wir sind ´ne kleine Gruppe von 6 Leuten gewesen die immer gefahren sind.Es gab sehr viele Jahre da wurden mir die Dauerkarten aus der Hand gerissen, wenn jemand nicht konnte. Auch wenn wir im Keller standen. Mittlerweile fahren wir nur noch zu zweit. Und diese Saison schon mehrere Heimspiele gar nicht.
Event -Fans ? Verwöhnt ? Neee, man überlegt, im Gegensatz zu Früher, ob man wirklich Gleitzeit opfert auf der Schaff , oder Urlaub nimmt wegen den besch... Anstoßzeiten. Oder am Wochenende, wenn man wiedermal ´ne Stresswoche hinter sich hat sich den Frust noch zu vergrößern und hoch zu fahren.
Natürlich schwöre ich jetzt nicht ab!( das geht glaub ich auch gar nit

Wenn ich ehrlich bin sollen sie gar nicht aufsteigen die nächsten 2 Saisons. Für was ? Kanonenfutter für die Anderen ??
Ja, das Feuer ist auf Sparflamme ! Aber erlischt nie !
Allen schöne Feiertage ! Und einen Guten Rutsch ! Bleibt gesund !
Copa hat geschrieben:..........
.........................
Das kommt in nichts von dem was zu machst, nicht was du sagtst und nicht in deiner Körpersprache rüber und verbiete deinen Spielern sinnlose und überflüssige Interviews voller Floskeln.
Wenn ihr was zu sagen habt, dann sagt es. Kurz, präzise und ohne Geschwafel...
Am allerbesten durch gezeigte Leistung und entsprechendes Auftreten auf dem Spielfeld !
https://www.youtube.com/watch?v=48grx-7 ... H-y_g9MkxO
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
Gott mag gewisse Machenschaften eventuell vergeben, ICH NICHT!
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
Gott mag gewisse Machenschaften eventuell vergeben, ICH NICHT!
Selten etwas gelesen, was den Nagel so auf den Kopf trifft...
Toller Artikel.
Was mir wirklich Gedanken macht,ist das ich selbst ein bisschen das Feuer verloren habe.
Früher war ich tagelang aufgeregt,wenn es am Wochenende auf den Betze ging.
Das Wochenende war gelaufen, wenn ich wegen Krankheit oder der Arbeit nicht mit meinen Freunden hoch fahren konnte.
Heute merke ich langsam wie ich mich immer mehr distanziere.
Aber ich habe große Hoffnung, dass es alles doch nur eine Momentaufnahme ist.
Mir geht es nicht alleine so.Wir reden jetzt über unsere " Krankheit".
Vielleicht schaffen wir es ( alle gemeinsam)
die Hölle Betzenberg wieder zu beleben.
Was mir wirklich Gedanken macht,ist das ich selbst ein bisschen das Feuer verloren habe.
Früher war ich tagelang aufgeregt,wenn es am Wochenende auf den Betze ging.
Das Wochenende war gelaufen, wenn ich wegen Krankheit oder der Arbeit nicht mit meinen Freunden hoch fahren konnte.
Heute merke ich langsam wie ich mich immer mehr distanziere.
Aber ich habe große Hoffnung, dass es alles doch nur eine Momentaufnahme ist.
Mir geht es nicht alleine so.Wir reden jetzt über unsere " Krankheit".
Vielleicht schaffen wir es ( alle gemeinsam)
die Hölle Betzenberg wieder zu beleben.
Hallo,
ich gehe erst seit zwei Jahren zum FCK (so oft wie möglich), nachdem ich mich lange gar nicht für Fußball interessiert habe. Auch wenn mancher hier staunt: Ich finde den FCK klasse, auch wenn ich anscheinend eine schlechte Zeit erwischt habe.
Ihr habt / wir haben einen großartigen Verein mit grandioser Geschichte, einem tollen Stadion, und mit Fans, die mich sehr beeindrucken.
Zwei Gedanken nur zum Fan-Sein:
1. Wer großartige Heilserwartungen an seinen Fußballverein hat, der ist sicher enttäuscht und wendet sich ab, wenn der große Erfolg ausbleibt. Aber es ist doch nur Fußball, mehr nicht! Es gibt Wichtigeres im Leben. Immer locker bleiben.
2. Ich halte überhaupt nichts von Schönwetterfans. Fan ist Fan und zwar für immer! Neuerdings ist alle Welt BVB-Fan, und wenn irgendwann mal wieder Gladbach ganz oben steht, oder Werder, dann sind sie eben alle Gladbach- oder Werder-Fans. Jämmerlich.
Ich finde, als Fan sollte man nich allzu kritisch und - sorry- weinerlich sein. Hingehen, anfeuern, Erfolge feiern! So macht's Spaß. Darum geht's mir! Und dafür ist der FCK gut! Ich habe fertig.
ich gehe erst seit zwei Jahren zum FCK (so oft wie möglich), nachdem ich mich lange gar nicht für Fußball interessiert habe. Auch wenn mancher hier staunt: Ich finde den FCK klasse, auch wenn ich anscheinend eine schlechte Zeit erwischt habe.
Ihr habt / wir haben einen großartigen Verein mit grandioser Geschichte, einem tollen Stadion, und mit Fans, die mich sehr beeindrucken.
Zwei Gedanken nur zum Fan-Sein:
1. Wer großartige Heilserwartungen an seinen Fußballverein hat, der ist sicher enttäuscht und wendet sich ab, wenn der große Erfolg ausbleibt. Aber es ist doch nur Fußball, mehr nicht! Es gibt Wichtigeres im Leben. Immer locker bleiben.

2. Ich halte überhaupt nichts von Schönwetterfans. Fan ist Fan und zwar für immer! Neuerdings ist alle Welt BVB-Fan, und wenn irgendwann mal wieder Gladbach ganz oben steht, oder Werder, dann sind sie eben alle Gladbach- oder Werder-Fans. Jämmerlich.
Ich finde, als Fan sollte man nich allzu kritisch und - sorry- weinerlich sein. Hingehen, anfeuern, Erfolge feiern! So macht's Spaß. Darum geht's mir! Und dafür ist der FCK gut! Ich habe fertig.
Danke... absolute Zustimmung!!! Da brauch man nichts weiter zu sagen...
@ezrider:
Du gehst seit 2 Jahren zum FCK? Und haust hier solche Sätze raus?`
Du wirst hier viel Spaß haben.
Du gehst seit 2 Jahren zum FCK? Und haust hier solche Sätze raus?`
Du wirst hier viel Spaß haben.
Schönes Beispiel mit dem Lagerfeuer, dass viele gewärmt hat. Man könnte sogar sagen: der FCK war mal ein geradezu bengalisches Lagerfeuer.
Ich habe das Gefühl, dass der FCK der Gegenwart immer noch viele wärmt, allerdings weniger als Lagerfeuer sondern mittlerweile mehr so als eine Art elektrische Zentralheizung, die hin und wieder ausfällt und bei der man nie weiß, ob der FCK am Ende die Stromrechnung bezahlen kann. An einem großen Feuer kann man sich halt auch leicht verbrennen. Und wer will dafür schon die Verantwortung übernehmen?
Ich habe das Gefühl, dass der FCK der Gegenwart immer noch viele wärmt, allerdings weniger als Lagerfeuer sondern mittlerweile mehr so als eine Art elektrische Zentralheizung, die hin und wieder ausfällt und bei der man nie weiß, ob der FCK am Ende die Stromrechnung bezahlen kann. An einem großen Feuer kann man sich halt auch leicht verbrennen. Und wer will dafür schon die Verantwortung übernehmen?
- Frosch Walter -
wkv hat geschrieben:Du gehst seit 2 Jahren zum FCK? Und haust hier solche Sätze raus?
Na klar, warum nicht?
Ich finde, als Fan sollte man nich allzu kritisch und - sorry- weinerlich sein. Hingehen, anfeuern, Erfolge feiern! So macht's Spaß. Darum geht's mir! Und dafür ist der FCK gut! Ich habe fertig.
Also mit dieser Passage fang ich null an, ich merke nur, dass mir fast das Feuer aus den Augen fährt, je öfter ich ihn lese.
Dieses Statement bedarf einer Erläuterung... Bitte.
ezrider hat geschrieben:Hallo,
ich gehe erst seit zwei Jahren zum FCK (so oft wie möglich), nachdem ich mich lange gar nicht für Fußball interessiert habe. Auch wenn mancher hier staunt: Ich finde den FCK klasse, auch wenn ich anscheinend eine schlechte Zeit erwischt habe.
Soll ich Dich beneiden ?
Soll ich Dich bemitleiden ?
Wohl beides - und das aus dem gleichen Grund.
Du hast den 1.FCK wohl nur so kennengelernt wie er zur Zeit auftritt.
ezrider hat geschrieben:wkv hat geschrieben:Du gehst seit 2 Jahren zum FCK? Und haust hier solche Sätze raus?
Na klar, warum nicht?
Eventuell aus Mangel an eigener Betzeerfahrung - sprich eigenen vergleichsmöglichkeiten mit anderen Lautrer Mannschaften.
Und darum beneide ich Dich sogar etwas - Denn Du hast scheinbar keine Ahnung was sein kann / sein könnte.
https://www.youtube.com/watch?v=48grx-7 ... H-y_g9MkxO
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
Gott mag gewisse Machenschaften eventuell vergeben, ICH NICHT!
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
Gott mag gewisse Machenschaften eventuell vergeben, ICH NICHT!
Super Beitrag, danke dafür.
Das sollte man an die Spielerkabinentür hängen und allen zukünftigen Spielern als Anhang zum Vertrag mitgeben.
Das sollte man an die Spielerkabinentür hängen und allen zukünftigen Spielern als Anhang zum Vertrag mitgeben.
Thoreandon hat geschrieben:Super Beitrag, danke dafür.
Das sollte man an die Spielerkabinentür hängen und allen zukünftigen Spielern als Anhang zum Vertrag mitgeben.
Leider gilt das nicht nur für die Spieler

„Einen Verein sucht man sich nicht aus, man wird in ihn hinein Geboren!“
Alles richtig und wichtig.
Mit Blick auf Markys letzten, etwas anderen, Spielbericht ("dann nehmen wir uns zwei Dosen als Pfosten...") möchte ich jedoch hinzufügen:
WIR sind doch der FCK, mindestens genauso wie das die Vereinsführung, Pressestelle und Trainer sind. Wenn paet_fck zu so einem ernüchternden Fazit kommt (a la "was soll ich meinen Kindern/Enkeln erzählen"), dann bin ich doch geneigt zu fragen:
Warum macht der FCK als Gemeinschaft keinen Spaß mehr? Allein weil "von oben" in die Suppe gespuckt wird? Weil die Vorbilder fehlen? Oder vielleicht auch ein bisschen, weil auch unter uns mehr und mehr zerbricht, mehr und mehr Lebensgeist entweicht, die Beschäftigung mit- und untereinander zunehmend dem "Wir gegen den Rest der Welt"-Gefühl den Boden unter den Füßen wegzieht.
Mein FCK ist kein materielles Gebilde, keine Verwaltungsstruktur, kein erfolgsorientiertes Unternehmen - und letztlich nicht mal wirklich ein Fußballteam. Letzteres ist der Anker, der alles zusammenhält. Aber nicht das Ganze. Nein, mein FCK ist eine über Jahrzehnte gewachsene Kultur, eine innere Einstellung die niemand in der ersten Person formulieren kann, die allein auf der Ebene des "Wir" existiert.
Ich teile mit paet_fck und allen Vorschreibern die Sorge um diese Kultur. Aber auch wenn das grad vielleicht nicht mehrheitsfähig ist möchte ich doch meiner persönlichen Überzeugung - ach was sag ich: einem Bauchgefühl, dass insistierender als jeder Kopfschmerz daherkommt - Ausdruck verleihen, dass wir mit den Rufen nach einer "institutionellen Lösung", dem oftmals romantisch verklärten Kneten von Wunsch-Trainern und Spielern, die Entwicklung eher beschleunigen als verhindern. Alles was paet_fck oben angesprochen hat kann und muss mMn innerhalb einer Gemeinschaft angesprochen werden. Aber wenn uns das am Ende des Tages das Alibi liefert, uns vom Verein abzuwenden ist das sicher nicht im Sinne des Verfassers. Wir haben schlimmeres überstanden. Ich weiß, von 2008 will keiner mehr was hören. Ich komm auch nicht häufig damit - allerdings nicht, weil ich es als Totschlagargument gegen Unzufriedenheit ablehne, sondern weil es mir heilig ist. Es ist das wertvollste Stück in meinem kleinen imaginären FCK-Schrein. Wenn ich an diesen verheulten Nachmittag im Mai denke, dieses unglaubliche Gefühl von "wenn wir das schaffen, was soll uns dann noch umbringen?" - und mir dann angucke, wie nun, in einer sportlich wie wirtschaftlich weniger prekären Situation überall der Gedanke blüht: "Das Ende ist ganz anders als wir gedacht haben; kein Knall, kein dramatischer Untergang - nur schleichendes Desinteresse, bis keiner mehr hingeht.." - dann brennt mir die Seele.
Was so katastrophale Pressemeldungen wie die oben zitierte umgekehrt vergessen: Gemeinschaft und Zusammenhalt verordnet man nicht, die sind etwas was sich nur über die Gemeinschaft als solche herstellt. Bottom-up, niemals top-down. Da wären etwas Demut und Sensibilität in der Kommunikationsabteilung angebracht. Stefans Worte in Frankfurt werden leider durch die Realität unserer Kommunikationskultur konterkariert.
Aber, ein letztes Mal: Wir können jetzt im nächsten Schritt des Verfalls mit dem Finger auf solche Underperformer zeigen und damit erklären, dass der FCK den Bach runtergeht. Oder wir können - 2 Schritte vom Abgrund entfernt - mal einen Moment innehalten und paet_fck's Artikel als Aufhänger nehmen, uns mal offen darüber auszutauschen, was denn für jeden von uns eigentlich emotional hinter den drei Buchstaben "FCK" steht. Dann könnte man vielleicht auch mal differenzierter darüber sprechen, was davon in Büros auf dem Berg oder in Frankfurt "abgewickelt" wird - und was vielleicht mit anderen Entwicklungen (Generationswechsel, Veränderung des Spiels, Veränderung des "Business" usw.) zu tun hat. Und wenn denn das gelänge, dann könnte man vielleicht auch mal darüber reden, wie denn unsere Tugenden in der heutigen Zeit praktisch mit Leben erfüllt werden können.
Ich hatte es wo anders schon einmal geschrieben:
Werte, die ihre Gestalt, ihre Erscheinungsform, nicht ändern sind dem Tod geweiht. Die zwei Meta-Ängste unserer Spezies sind "Veränderung" und "Stillstand" - keines von beiden eignet sich entsprechend als "Ultima Ratio". Wenn wir unsere Tugenden behalten wollen, dann müssen wir sie im hier und jetzt als Gruppengefühle erhalten. Heiß, nicht kalt. Und in neuen Zeiten werden diese Tugenden auch in neuen Formen ausgelebt.
Sorge macht mir nur, dass wir nun anfangen zu beobachten, wie die Basis dieser Tugenden - das "Wir" - erodiert. Wenn wir das nicht mehr halten können - und es liegt an jedem einzelnen von uns -, dann ist auch mein FCK Vergangenheit...
Mit Blick auf Markys letzten, etwas anderen, Spielbericht ("dann nehmen wir uns zwei Dosen als Pfosten...") möchte ich jedoch hinzufügen:
WIR sind doch der FCK, mindestens genauso wie das die Vereinsführung, Pressestelle und Trainer sind. Wenn paet_fck zu so einem ernüchternden Fazit kommt (a la "was soll ich meinen Kindern/Enkeln erzählen"), dann bin ich doch geneigt zu fragen:
Warum macht der FCK als Gemeinschaft keinen Spaß mehr? Allein weil "von oben" in die Suppe gespuckt wird? Weil die Vorbilder fehlen? Oder vielleicht auch ein bisschen, weil auch unter uns mehr und mehr zerbricht, mehr und mehr Lebensgeist entweicht, die Beschäftigung mit- und untereinander zunehmend dem "Wir gegen den Rest der Welt"-Gefühl den Boden unter den Füßen wegzieht.
Mein FCK ist kein materielles Gebilde, keine Verwaltungsstruktur, kein erfolgsorientiertes Unternehmen - und letztlich nicht mal wirklich ein Fußballteam. Letzteres ist der Anker, der alles zusammenhält. Aber nicht das Ganze. Nein, mein FCK ist eine über Jahrzehnte gewachsene Kultur, eine innere Einstellung die niemand in der ersten Person formulieren kann, die allein auf der Ebene des "Wir" existiert.
Ich teile mit paet_fck und allen Vorschreibern die Sorge um diese Kultur. Aber auch wenn das grad vielleicht nicht mehrheitsfähig ist möchte ich doch meiner persönlichen Überzeugung - ach was sag ich: einem Bauchgefühl, dass insistierender als jeder Kopfschmerz daherkommt - Ausdruck verleihen, dass wir mit den Rufen nach einer "institutionellen Lösung", dem oftmals romantisch verklärten Kneten von Wunsch-Trainern und Spielern, die Entwicklung eher beschleunigen als verhindern. Alles was paet_fck oben angesprochen hat kann und muss mMn innerhalb einer Gemeinschaft angesprochen werden. Aber wenn uns das am Ende des Tages das Alibi liefert, uns vom Verein abzuwenden ist das sicher nicht im Sinne des Verfassers. Wir haben schlimmeres überstanden. Ich weiß, von 2008 will keiner mehr was hören. Ich komm auch nicht häufig damit - allerdings nicht, weil ich es als Totschlagargument gegen Unzufriedenheit ablehne, sondern weil es mir heilig ist. Es ist das wertvollste Stück in meinem kleinen imaginären FCK-Schrein. Wenn ich an diesen verheulten Nachmittag im Mai denke, dieses unglaubliche Gefühl von "wenn wir das schaffen, was soll uns dann noch umbringen?" - und mir dann angucke, wie nun, in einer sportlich wie wirtschaftlich weniger prekären Situation überall der Gedanke blüht: "Das Ende ist ganz anders als wir gedacht haben; kein Knall, kein dramatischer Untergang - nur schleichendes Desinteresse, bis keiner mehr hingeht.." - dann brennt mir die Seele.
Was so katastrophale Pressemeldungen wie die oben zitierte umgekehrt vergessen: Gemeinschaft und Zusammenhalt verordnet man nicht, die sind etwas was sich nur über die Gemeinschaft als solche herstellt. Bottom-up, niemals top-down. Da wären etwas Demut und Sensibilität in der Kommunikationsabteilung angebracht. Stefans Worte in Frankfurt werden leider durch die Realität unserer Kommunikationskultur konterkariert.
Aber, ein letztes Mal: Wir können jetzt im nächsten Schritt des Verfalls mit dem Finger auf solche Underperformer zeigen und damit erklären, dass der FCK den Bach runtergeht. Oder wir können - 2 Schritte vom Abgrund entfernt - mal einen Moment innehalten und paet_fck's Artikel als Aufhänger nehmen, uns mal offen darüber auszutauschen, was denn für jeden von uns eigentlich emotional hinter den drei Buchstaben "FCK" steht. Dann könnte man vielleicht auch mal differenzierter darüber sprechen, was davon in Büros auf dem Berg oder in Frankfurt "abgewickelt" wird - und was vielleicht mit anderen Entwicklungen (Generationswechsel, Veränderung des Spiels, Veränderung des "Business" usw.) zu tun hat. Und wenn denn das gelänge, dann könnte man vielleicht auch mal darüber reden, wie denn unsere Tugenden in der heutigen Zeit praktisch mit Leben erfüllt werden können.
Ich hatte es wo anders schon einmal geschrieben:
Werte, die ihre Gestalt, ihre Erscheinungsform, nicht ändern sind dem Tod geweiht. Die zwei Meta-Ängste unserer Spezies sind "Veränderung" und "Stillstand" - keines von beiden eignet sich entsprechend als "Ultima Ratio". Wenn wir unsere Tugenden behalten wollen, dann müssen wir sie im hier und jetzt als Gruppengefühle erhalten. Heiß, nicht kalt. Und in neuen Zeiten werden diese Tugenden auch in neuen Formen ausgelebt.
Sorge macht mir nur, dass wir nun anfangen zu beobachten, wie die Basis dieser Tugenden - das "Wir" - erodiert. Wenn wir das nicht mehr halten können - und es liegt an jedem einzelnen von uns -, dann ist auch mein FCK Vergangenheit...
Zuletzt geändert von Ktown2Xberg am 17.12.2012, 22:22, insgesamt 1-mal geändert.
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