Liebe FCK Fans,
nun seid Ihr also wieder zurück in der 1.
Fußball-Bundesliga. Da wo Ihr hingehört, wie Euch in
den vergangenen Jahren von allen Seiten immer wieder
versichert worden ist. Nun, seit Eurem
Bundesliga-Abstieg sind allerdings ein paar Jährchen
ins Land gezogen und manch einer von Euch, gerade aus
der aus der Westkurven-Fraktion wird sich kaum noch
daran erinnern, wie es im Fußball-Oberhaus war. Deshalb
dachte ich mir, ich weise in diesem Brief mal dezent
auf das ein oder andere hin, was Euch demnächst
erwartet.
Da ich selbst Pfälzer bin und mitten (na ja, nicht
ganz, eher so im südöstlichen Eck der Pfalz) unter Euch
wohne, weiß ich, dass einige von Euch schon wieder von
den ganz großen Zielen träumen und davon ausgehen, dass
sich der FCK auf seinem rechtmäßigen Platz in der
deutschen Fußball-Hierarchie einordnet. Sagen wir mal:
Stammplatz Europa League, wenn es gut läuft, auch gerne
mehr. Das, so glauben hier viele, ist der Ort, an den
der FCK gehört. Die Realität sieht allerdings etwas
anders aus: Der FCK war in den vergangenen vier Jahren
dort, wo er hingehört hat.
In der Neunziger Jahren, als der Stolz der Pfalz zwei
Meisterschaften holte, da liegt nämlich die Wurzel für
die Probleme der vergangenen Jahre. Weil man damals der
Meinung war, den Erfolg kaufen zu müssen (und zu
können). Die Rechnung bekamen die Nachfolger der
damaligen Entscheidungsträger präsentiert. Die so
entstandenen Schulden haben den Niedergang verursacht.
Geschäftsführer Stefan Kuntz sagt, wenn sich der FCK
jetzt drei Jahre in der Bundesliga hält, sind die
finanziellen Probleme einigermaßen überwunden. In drei
Jahren liegt die Meisterschaft von 98 15 Jahre zurück.
In die neue Saison geht Euer Lieblingsklub mit einem
der niedrigsten Personalbudgets aller Erstligaklubs.
Vielleicht ist es sogar das absolut niedrigste, da sind
die Zahlen oft nicht ganz eindeutig. Jedenfalls haben
fast alle mehr Kohle als Ihr. Und das heißt: Ihr
startet in die Saison als Abstiegskandidat Nummer eins.
Und ich weiß, jetzt kommen wieder die
Geld-Ist-Nicht-Alles-Theoretiker laut rufend um die
Ecke. Und sie haben ja auch Recht. Der Journalist Simon
Kuper hat errechnet, dass die Ligaposition zu 89% von
den gezahlten Gehältern bestimmt wird. Geld ist also
nicht alles. Nur fast.
Deshalb ist die Chance, dass der FCK am Saisonende den
Klassenerhalt souverän (sagen wir, 3 Spieltage vor
Schluss) schafft, relativ gering. Klar, wenn alles gut
läuft, dann kann man wie Mainz 05 in der vergangenen
Saison oder der KSC vor drei Jahren auch mal etwas
weiter oben landen. Wahrscheinlich ist das aber nicht.
Und das Beispiel KSC zeigt auch: Ein Jahr im Mittelfeld
bedeutet nichts für Eure langfristigen Chancen. Denn
ein Jahr später stieg Euer Lokalrivale wieder ab. Die
Realität für Kaiserslautern heißt: Auf absehbare Zeit
Abstiegskampf. Und dass Euer Klub zumindest die von
Kuntz erhofften drei Jahre oben bleibt ist alles andere
als sicher.
Für Euch heißt das: Stellt Euch auf schwere Jahre ein.
Die teilweise souveränen Heimsiege der abgelaufenen
Saison sind vorbei. Stattdessen könnte es durchaus auch
mal ein 0:6 setzen, wie in dieser Saison für Freiburg
gegen Werder Bremen. Nun, liebe Lautern-Fans, habe ich
Euch ja in bedrängten Situationen in Liga zwei erlebt.
Als Euer Klub gegen den Abstieg gekämpft hat, da wart
Ihr dem Team keine große Unterstützung. Stattdessen
kamen die gegnerischen Trainer nach Kaiserslautern und
wussten: Wenn wir hier eine halbe Stunde ein 0:0
halten, fangen die Fans an zu pfeifen. Damals wart Ihr
ein Teil des Problems. Diesmal habt Ihr die Chance es
besser zu machen!
Das gilt auch für die Vereinsführung. Wer mit einem
Minibudget aufsteigt, der muss damit rechnen, dass es
am Ende der Saison nicht reicht. Zumindest intern
sollte man einen Abstieg nicht als Weltuntergang
ansehen, sondern als realistisches Szenario, für das es
Vorsorge zu tragen gilt. Dazu gehört auch, dass man
nicht den Trainer feuert, wenn das Team mal fünf Spiele
in Folge verliert. Oder am 25. Spieltag auf den
Abstiegs-Relegationsplatz rutscht. Das gehört nämlich
dazu.
Nun halte ich Stefan Kuntz gerade in dieser Beziehung
für den richtigen Mann am richtigen Platz und vertraue
darauf, dass er nicht in Panik gerät. Nur sieht die
Realität in der Bundesliga eben auch so aus: Von den
Abstiegskandidaten der Vorsaison hielt nur der SC
Freiburg am Trainer fest. Alle anderen, auch der
Aufsteiger aus Nürnberg, feuerten ihren Coach.
Schlimmer als ein Abstieg mit einem Trainer Kurz wäre
aber folgendes Szenario: Platz 16 zur Winterpause,
Trainerentlassung, hektische Neuverpflichtung von,
sagen wir, sechs Spielern, die man sich nicht leisten
kann, dadurch neue finanzielle Belastungen und am Ende
trotzdem der Abstieg. Das wäre der GAU.
Realistisch ist nämlich durchaus, dass in
Kaiserslautern die Qualität nicht für das
Fußball-Oberhaus reicht. Die Mannschaft hat schon vor
dem Aufstieg wichtige Akteure verloren. Und viele
Leistungsträger wie Amedick und Rodnei waren bereits
einmal in Liga eins. Dort wurden sie gewogen und für zu
leicht befunden. Ich sage nicht, dass das in der
kommenden Saison erneut passiert. Aber es kann
passieren. Und deshalb gilt für alle: Ruhe bewahren.
Für die sportliche Leitung, den Vorstand, die Presse
und ganz besonders für Euch. Sonst muss ich Euch im
kommenden Sommer an dieser Stelle nämlich wieder in
Liga Zwei willkommen heißen. ...
Gruss via Blackberry--> von de' Fidschi-Inseln....
Es geht schon lustig zu in dieser Gruppe bei INteresse:
http://www.wer-kennt-wen.de/club/zfm6m5uq
13.000 Mitglieder davon sind 10.000 gegen den FCK und meinen Gladbach und bayern ham bessere fans als wir
