Also Fritz Walter jetzt zum moralischen Maßstab für Sponsorship und wirtschaftliches Handeln zu machen, geht mir doch entschieden zuweit.
Fritz Walter war ein unvergleichlicher Fußballer und ein guter, lieber Mensch, mehr aber auch nicht. Und es gibt schon zuviele, die als Freunde und Bekannte von Fritz Walter gute Geschäfte machen.
Es gibt zwischen Pohl sen. und dem FCK, ebenso wie im Umfeld der DVAG viele Leute, die mit dem FCK bisher auch finanziell gut gefahren sind. Der FCK war bis vor ein paar Jahren für die DVAG ein Partner mit dem sie, ihren Mitarbeitern und Kunden ein Eventumfeld bieten konnte, das die Erwartungshaltung voll erfüllte. Michael Schumacher und die F1 hatten die gleiche Aufgabe, nur für eine Klientel und Entourage etwas höher, bzw. teurer.
Hinzu kommen die unvermeidlichen persönlichen Beziehungen und das Gefallen tun, weil sich Gefallen auch irgendwann lohnen, die im Business durchaus üblich waren und sind.
Prof. Pohl übergibt mehr und mehr die geschäftlichen Zügel seinen Söhnen und dort wird das Sponsoring mit dem FCK sicher distanzierter gesehen. Dies erklärt auch die beabsichtigte Nichtverlängerung 2008. Die jungen Herren rechnen mehr und sehen die Rentabilität des Engagements doch eher kritisch. Die Verlängerung 2009 war schon unter Vorbehalt, denn sie entsprach nicht den Wünschen der DVAG, sondern den von Pohl sen., aber auch nicht von Stefan Kuntz, der gerne mehr Geld gesehen und sich von den Schatten der Vergangenheit gelöst hätte, denn der FCK des Herrn Pohl ist eher der, der Herren Friedrichs und Wieschemann, Jäggi, Ruda, Göbel und Buchholz, als der des Stefan Kuntz.
Zudem scheint es einen gewaltigen Sprung in den Leistungen zu geben, je nach Ligenzugehörigkeit. Waren die kolportierten 2 Mio's für Liga 2 eigentlich schon durch den Vorschuss aus der Schatulle Pohls bezahlt, müssen die 3 Millionen für die Saison 10/11 nicht nur in den Büchern vermerkt werden, sondern fließen echt aus der Kasse und das in diesen Zeiten. Dass nun die Reißleine gezogen werden soll, ist verständlich und kommt auch dem FCK entgegen, denn die Verhandlungsposition für SK mit neuen Geschäftspartnern ist heute mit Aufstieg und positiven Image besser als 2008 oder 2009 nach Chaossaison und vergeigtem Saisonfinale.
DYF, als anderer Protagonist war ja ebenso keine Liebesheirat, sondern das Mädchen, das noch einsam auf den Stühlen saß und das anschließend, ebenso wie der Trainer, schöngesoffen wurde. Wobei, zur Ehrenrettung von Kurz zu sagen ist, die Braut wohl doch verborgene Qualitäten offenbarte und zumindest gut kochen konnte.
Auch wenn angeblich die Kriese wieder voll zuschlägt und nicht nur Griechenland die Märkte belastet, alles Scheiss Geschwätz der Medien und Politiker, genauso wie Ballacks Fuß und die Schweinegrippe, die Position von Stefan Kuntz ist doch recht konfortabel. Ohne echten Druck kann er die bessere Position des FCK nutzen, ein neues Paket zu schnüren. Auch kann er befreit von den Farbrestriktionen (schwarz-gelb) Verein und Stadion voll einbringen. Denn uns sollte auch klar sein, als Sponsor gebe ich keine 3 bis 5 Mio's aus, um meinen Namen auf der Brust eines Balltreters zu sehen oder auf einem Schild überm Stadion. Nein ich will damit Geschäfte machen, bzw erleichtern oder halten. Dazu gehören VIP-Pakete, Events, Einbindung von Spielern und Funktionären, eben die Sachen, wo ich meinen Kunden etwas bieten kann. Und das ist ein weites Feld für neue Ideen und Modelle.