Klar macht das Spekulieren hier Spaß, und die Spannung ist sicher kaum mehr zu überbieten. Aber lassen wir mal die Kirche im Dorf und sortieren nüchtern aus. Ich nenn mal nur die „ernsthaften“ Kandidaten:
TOPPI: Ist leider zuverlässigen Quellen zufolge raus aus der Verlosung. Es ist wie mit den beiden Königskindern!!! Da spielen offenbar Gründe (v.a. aus der Vergangenheit) eine Rolle, von denen wir besser gar nichts wissen wollen… Es klappt ums Verrecken nicht, ihn zu verpflichten!
FINKE: Man kann sicher geteilter Meinung über seine Eignung für den FCK sein. Einiges spricht für, einiges gegen ihn. Allerdings ist eine Verpflichtung in meinen Augen absolut unrealistisch. Er steckt mit Freiburg noch voll im Aufstiegskampf. Zudem sehe ich das Ende von Finke im Breisgau noch immer nicht endgültig besiegelt. Würde er jetzt beim FCK zusagen und schon Einfluss auf die Transferpolitik nehmen, würde man ihm das in Freiburg im Nichtaufstiegsfall nicht verzeihen. 16 Jahre würden mit einem faden Beigeschmack enden.
FUNKEL: Mann mit „Stallgeruch“. Fällt in etwa in die Wolf-Kategorie, wobei ich ihn von seinen taktischen Fähigkeiten her etwas höher ansiedle als Wolle. Steckt mit der Eintracht mitten im Abstiegskampf und hat noch Chancen auf den Pokalsieg. Für ihn gilt Gleiches wie bei bei Finke. Sagt er dem FCK jetzt zu und Frankfurt steigt ab, wirft man ihm mangelnde Konzentration auf die Franks vor, und seine Reputation ist im Eimer.
KOHLER: Für viele eine Horrorvision – nicht nur aufgrund seiner Waldhof-Vergangenheit. Hat seinen Jungtrainer-Kredit durch gescheiterte Missionen (z.B. Duisburg) bereits verspielt und irgendwie kein Gewinner-Image. Mag ein akribischer, fachlich kompetenter Arbeiter sein, aber Aufbruch sieht anders aus.
RAPOLDER: Seine Verpflichtungs-Wahrscheinlichkeit schätze ich viel höher ein. Ist laut den „für gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen“ durchaus ein ernst zu nehmender Kandidat und in der engeren Auswahl. Ist natürlich als Ex-Waldhöfer schwer bis gar nicht vermittelbar – trotz seiner sicherlich unbestreitbaren taktischen und disziplinarischen Fähigkeiten. Kann mir nicht vorstellen, dass die Vereinsführung den Mut hätte, ihn als FCK-Trainer zu präsentieren. Nach meiner Meinung ist das auch gut so! Aber er ist zweifellos der aussichtsreichere Außenseiter vom Waldhof…
DOOLEY: Ich habe zuletzt eine gelungene Beschreibung in diesem Thread (von welchem User weiß ich leider nicht mehr) über ihn gelesen. Hat durch seine Vita sicherlich einen Klinsmann-Touch und steht für Stallgeruch, Unverbrauchtheit, Aufbruch und Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Methoden. Ist aber scheinbar momentan ein bissl in der Schmollecke, da für die Vereinsführung derzeit andere Kandidaten noch heißer sind und somit der fade Beigeschmack „zweite Wahl“ ins Spiel kommt. Gehört dennoch zu den realistischen Aspiranten.
SFORZA: Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass die Stimmung hier gegen ihn schon gar nicht mehr sooo negativ ist. Risiko: Ist sicherlich noch ein Trainernovize und deshalb eine Art Wundertüte. Kann, wie Marky treffend beschrieben hat, steil nach oben gehen, aber auch fürchterlich in den Abgrund. War schon als Spieler wie Sammer ein Stratege, der trainerähnlich handelte und dachte. Ist unverbraucht, steht für Aufbruch. Ist sprachgewandt (in der heutigen Zeit ein nicht zu vernachlässigender Aspekt). Ist sicherlich unbequem, spricht Missstände knallhart an. Ist am Klinsmann-ähnlichsten. Könnte mit Schjönberg zusammen à la Klinsmann/Bierhoff Verkrustungen lösen und für Aufbruch und Perspektiven stehen. Es ist kein Geheimnis, dass er mit Schjönberg gut steht. Auch die Zeichen in der Vereinsführung stehen offenbar nicht unbedingt auf Rot für ihn, um es mal vorsichtig zu formulieren… Seine Ausführungen auf seiner Homepage sind vieldeutig – ein Dementi sieht anders aus! Fazit: Ist zweifellos der aussichtsreichste Kandidat.
Tja, bleibt noch die Überraschung, die die Vereinsführung als weitere Möglichkeit in den Raum gestellt hat. „Der Prominente im Sack“

über den offenbar tatsächlich ernsthaft nachgedacht wird, ist – und da fall ich fast vom Glauben ab – der Mann, den Hubert Keßler sicherlich liebend gerne vom Flughafen abholen würde…
Meiner Meinung nach sind alle anderen hier kursierenden Namen, wie es unser Mäuschen so schön sagen würde, „Kokolores“.
