Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.

Beitragvon Thomas » 03.09.2008, 11:48


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Kuntz: „Es ist schon etwas ganz Besonderes hier beim FCK“

Rechtzeitig zur Länderspielpause in den Bundesligen hatte das Team von „Der Betze brennt“ die Gelegenheit zu einem ausführlichen Interview mit Stefan Kuntz, dem Vorstandsvorsitzenden des 1. FC Kaiserslautern. Themen des Gesprächs, das in drei Teilen veröffentlicht wird, waren der sportliche Werdegang des Deutschen Meisters von 1991, die aktuelle Situation beim FCK und ein Blick in die Zukunft des Traditionsvereins.

Der Betze brennt: Hallo Herr Kuntz! Sie sind nun seit fünf Monaten Vorstandsvorsitzender beim 1. FC Kaiserslautern. Was ist der schönere Job, Roter Teufel auf dem Spielfeld oder Oberboss in der Schaltzentrale des Betzenbergs?

Stefan Kuntz (45): Unbestritten der aktive Spieler, das ist mit Abstand und im Nachhinein betrachtet der beste Job.

Der Betze brennt: Obwohl man als Spieler weniger Einfluss auf die Gesamtheit hat?

Kuntz: Ja, das ist jetzt die Frage. Kann ich mit meinen Toren mehr Einfluss nehmen auf den Verein oder in meiner jetzigen Funktion als Vorstandsvorsitzender? Als Fußballer kannst du hundertprozentig das tun, was dir am meisten Spaß macht. Du stehst morgens auf, frühstückst mit Deiner Familie, fährst zum Training und denkst: „Mal schauen, was der Alte sich heute ausgedacht hat.“ Als Verantwortlicher muss man da viel weiter im Voraus denken und das gesamte Gefüge zusammen halten. Da hat man es als Spieler schon einfacher.

Der Betze brennt: Sie begannen ihre Profikarriere beim VfL Bochum, der FCK war erst Ihre dritte Station in der Bundesliga. Woran scheiterte ein früherer Wechsel, wo Sie mit Borussia Neunkirchen doch quasi "vor der Haustür" spielten?

Kuntz: Damals hatte ich ein Anfrage als Vertragsamateur vom FCK, Bochum hatte mir dagegen einen Vertrag als Lizenzspieler angeboten. Zusätzlich war von Anfang an meine Bedingung, dass ich nach meiner gerade abgeschlossenen Ausbildung Polizist bleiben wollte. Da war Bochum dann einfach am schnellsten und hat über den Polizeipräsidenten sofort alles geregelt.

Der Betze brennt: In Kaiserslautern spielten Sie sechs Jahre, wurden als Mannschaftskapitän Pokalsieger, Meister, Torschützenkönig und Nationalspieler. Sie sagten "Ich lebe und sterbe für diesen Verein" und waren der uneingeschränkte Held für eine ganze Fan-Generation. Was ist das Besondere an der Verbindung zwischen Stefan Kuntz und dem FCK?

Kuntz: Zunächst steht das Familiäre im Vordergrund, weil Kaiserslautern sozusagen meine zweite Heimatstadt ist. Meine Eltern kommen ja beide von hier, dann habe ich einen Cousin, mit dem ich wie mit einem Bruder aufgewachsen bin. Deswegen war Kaiserslautern für mich schon immer die große Heimatstadt und Neunkirchen die eigentliche, etwas kleinere. Das ist auch heute noch so, wenn ich zum Beispiel Freunden oder auch Spielern die Stadt zeige und dann durch Straßen fahre, wo ich früher mit meinem Opa entlang spaziert bin oder „Kanälches“ gespielt habe. Das ist schon ein besonderes Gefühl.

Der Betze brennt: Aber auch fußballerisch war die Zeit beim FCK ja eine Besondere.

Kuntz: Als Spieler war die Zeit in Kaiserslautern natürlich erstmal die, in der ich am meisten Erfolg hatte. Vorher in Uerdingen, als meine Frau und ich schon sechs Jahre von zu hause weg waren, hat uns irgendetwas gefehlt. Als dann Rainer Geye (damaliger FCK-Manager; Anm. d. Red.) angerufen hat, haben wir uns sogar schon überlegt, auf wie viel Geld wir verzichten wollen, nur damit wir wieder nach hause kommen. Als ich dann wieder hier war, habe ich auch gemerkt, dass durch diese Faktoren noch ein paar Prozent mehr rausgekitzelt werden können.

Der Betze brennt: Das hat man dann natürlich auch auf dem Spielfeld gesehen.

Kuntz: Genau. Und weil das auch die Fans gespürt haben, ist eine sehr hohe Identifikation entstanden, die sich auch über die Jahre gehalten hat, in denen ich nicht hier war. Deshalb ist es hier beim FCK etwas ganz Besonderes für mich.

Der Betze brennt: 1995 verließen Sie den Verein dennoch in Richtung Istanbul, auch aufgrund des finanziell lukrativen Angebots gegen Ende Ihrer Karriere. Was war das für ein Gefühl, Ihre vorläufig letzten Tage beim FCK?

Kuntz: In den ersten Jahren fiel es mir schon schwer, so ganz vom FCK zu lassen. Da war es sicherlich ganz gut, das ich ins Ausland gegangen bin und die räumliche Nähe komplett weggefallen ist. Dann haben mich aber auch mal 100 Fans in Istanbul besucht, da war das Heimweh natürlich gleich wieder da.

Der Betze brennt: Nach einem Jahr in Istanbul war schon wieder Schluss und Sie kehrten nach Deutschland zurück. Noch heute gibt es Gerüchte um Verhandlungen mit dem FCK im Abstiegsjahr. Woran scheiterte die Rückkehr auf den Betzenberg?

Kuntz: In meiner ersten Saison bei Besiktas Istanbul gab es einen Rückholversuch von Norbert Thines (FCK-Präsident 1995/96; Anm. d. Red.). Dazu muss man allerdings sagen, dass der FCK 1995 froh war, mich verkaufen zu können. Meine Popularität war hier einigen ein Dorn im Auge und die Türken haben schließlich noch zwei Millionen für mich auf den Tisch gelegt. Diese Ablösesumme musste ich übrigens sogar selbst verhandeln, aufgrund meiner Englisch-Sprachkenntnisse. Die geplante Rückholaktion war dann allerdings etwas halbherzig, da der Verein ein paar Monate nach dem Millionentransfer den Spieler wohl zum Nulltarif zurück haben wollte. Das war natürlich nicht zu realisieren.

Der Betze brennt: Nach Ihrem Karriereende im Jahr 1999 wären Sie dann fast als Sportdirektor nach Kaiserslautern zurückgekehrt. Woran scheiterten die Verhandlungen?

Kuntz: Das stimmt. Hubert Keßler und „Atze“ Friedrich (FCK-Präsident und -Vorstandsvorsitzender; Anm. d. Red.) zeigten damals Interesse, Trainer Otto Rehhagel hatte aber etwas dagegen.

Der Betze brennt: Im Sommer 2000 feierten Sie dann Ihr Abschiedsspiel auf dem Betzenberg. Trotz des noch immer bestehenden Kontakts zum FCK mussten Sie die Stadionmiete aus eigener Tasche bezahlen, was viele Fans als Skandal empfanden. Wie kam es dazu?

Kuntz: Das war die erste große Enttäuschung, als der Verein mir für dieses Spiel eine sechsstellige Summe in Rechnung gestellt hatte. Ab diesem Zeitpunkt hatte ich dann ehrlich gesagt ein bisschen abgeschlossen – natürlich nicht mit dem FCK an sich, aber mit den handelnden Personen. Danach fiel es mir auch leichter, einen emotionalen Abstand zum Verein zu bekommen, das war schon ein Knackpunkt.

Der Betze brennt: Wie haben Sie denn in dieser Zeit ganz allgemein den Werdegang des Vereins wahrgenommen?

Kuntz: Zunächst natürlich nur aus der Entfernung. Aber ich habe schon mit Befremden festgestellt, das man in einzelnen Fällen die Bodenhaftung zu verlieren schien. Auch das, was den FCK nicht erst seit drei Jahren, sondern schon seit 60 oder 70 Jahren ausmachte, schien etwas verloren zu gehen.

Der Betze brennt: Zwischen den Karrieren als Spieler und als Manager arbeiteten Sie mit unterschiedlichem Erfolg als Trainer. Sie haben es schon mehrfach als Fehler bezeichnet, aber trotzdem nochmals die Frage: Warum Waldhof?

Kuntz: Nunja... Meine ersten Trainerstationen in Neunkirchen und beim Karlsruher SC waren prinzipiell erstmal gut. Dann bin ich in Karlsruhe entlassen worden, was natürlich eine sehr ungewohnte Situation für mich war, und dann kam gleich das Angebot von Waldhof Mannheim. Da hatte ich dann ehrlich gesagt auch nicht die rot-weiße Brille auf – ich hätte sie wohl besser mal auf gehabt. Aber letztendlich haben mir die beiden Stationen Mannheim und später Ahlen auch vor Augen geführt, dass der Trainerjob dann doch nicht das ist, was mich erfüllt. Um später von Erfahrung sprechen zu können, muss man eben auch mal falsche Entscheidungen treffen.

Der Betze brennt: Im Abstiegsjahr 2006 sollten Sie dann nochmals als Sportdirektor verpflichtet werden, wechselten aber nach der erfolgreichen Station in Koblenz zum VfL Bochum. Was war diesmal der Knackpunkt, der die Rückkehr zum FCK verhinderte?

Kuntz: Beim VfL wurden mir einfach mehr Kompetenzen angeboten. In Kaiserslautern hätte ich weder über das Nachwuchsleistungszentrum Fröhnerhof bestimmen können noch wären mir die Trainer unterstellt gewesen. Und auf der anderen Seite hatte ich in Bochum ein Angebot als Vorstand.

Der Betze brennt: Damals saß auch noch René C. Jäggi als FCK-Vorstand am Verhandlungstisch, oder?

Kuntz: Ja. Da hatte Jäggi schon seinen Rücktritt eingereicht, war aber bei diesem Gespräch, warum auch immer, noch mit dabei. Ich habe dann gefragt, warum mir nicht die entsprechenden sportlichen Kompetenzen eingeräumt werden sollen, aber das wussten oder wollten die damaligen Verantwortlichen nicht.

Der Betze brennt: Anfang diesen Jahres wurde endlich Ihre endgültige Rückkehr nach Kaiserslautern eingefädelt. Hierüber gibt es verschiedene Gerüchte zum Ablauf: Wer stellte den ersten Kontakt zu Ihnen her? Ministerpräsident Kurt Beck? Dieter Buchholz als Vorsitzender des Aufsichtsrats? Oder jemand ganz anderes?

Kuntz: Das wurde in Zusammenarbeit von Hans-Peter Schössler (Geschäftsführer Lotto Rheinland-Pfalz; Anm. d. Red.), Dieter Buchholz und Erwin Göbel (damals Vorstandsvorsitzender; Anm. d. Red.) erledigt. Hans-Peter Schössler war in gewisse Probleme im Rahmen meiner Tätigkeit in Bochum eingeweiht und hat dann den FCK ins Spiel gebracht, nach dem Motto „Wenn die dich dort nicht mehr wollen, ich hätte da nen Verein...“. Das wurde dann von Dieter Buchholz aufgegriffen und Erwin Göbel hat sofort offen und ehrlich meine Fragen beantwortet und mich später mit den entsprechenden Unterlagen versorgt.

Der Betze brennt: Und wie liefen dann die Verhandlungen, die sich ja über mehrere Monate hinzogen?

Kuntz: Den Kontakt stellte zur Jahreswende wie gesagt Hans-Peter Schössler her, mit dem dann auch ein erstes Treffen stattfand. Richtig ernst wurde es aber erst Ende März, als die Probleme in Bochum größer wurden. In dieser Phase liefen dann alle Gespräche über Dieter Buchholz und Erwin Göbel.

Der Betze brennt: Man munkelt, dass Sie auch bei der Verpflichtung von Trainer Milan Sasic schon mitgewirkt hätten?

Kuntz: Ich denke, dass das normal ist, das man da mal nachhört. Wenn sie mit jemandem in Zukunft zu tun haben wollen, und derjenige hat mit dem Trainer schon lange zu tun gehabt – da wär's ja schön blöd, nicht mal zu fragen, was sie davon halten.

Am Freitag im zweiten Teil des großen "Der Betze brennt"-Interviews: Stefan Kuntz über seine Zwischenbilanz nach fünf Monaten beim FCK, über die geplanten neuen Anstosszeiten und über den Briegel-Prozess.
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon sebiv8 » 03.09.2008, 12:00


Schön, das alles nochmal kompakt zusammengefasst zu hören!
Ich hoffe Stefan kann die Fehler die in der Vergangenheit gemacht wurden und die er ganz richtig erkannt hat mittelfristig wieder ausbügeln!

Auf besser Zeiten! Wir sind auf dem richtigen Weg!
Niveau ist keine Handcreme!



Beitragvon Paul » 03.09.2008, 12:01


Ich find's hochinteressant - besonders den Part mit der Kuntz-Verpflichtung und den Zusammenhängen zu Milan - hochinteressant!

Danke an Stefan für die Zeit und ehrlichen Worte, danke DBB für das Interview - ich warte mit Freude auf den nächsten Teil.
Nur im Pälzer Bode hänn moi Haxe richdich Halt!
unzerstörbar - NUR der F C K



Beitragvon hardy68 » 03.09.2008, 12:01


Liest sich gut.

Ehrlich gesagt, bin ich am meisten auf den 3. Teil gespannt.



Beitragvon kepptn » 03.09.2008, 12:03


Saugut

Edit: @Paul, interessanter als die Beteiligung Kuntz' an Milans Verpflichtung fand ich die Mitarbeit von Göbel bei der von Stefan. Liest sich als sei er recht kooperativ gewesen, was sich der ein oder andere vieleicht mal auf der Zunge zergehen lassen sollte.
Es gibt immer was zu lachen.



Beitragvon Rückkorb » 03.09.2008, 12:10


Klasse Interview, von beiden Seiten wohlgemerkt.
Auch das kann ein Rückkorb noch aufladen.



Beitragvon erstbesuch20_09_1994 » 03.09.2008, 12:15


interessant für alle die heftig nachgetreten haben in richtung Göblesche: 1. er hat wohl eine nicht unwesentliche Rolle bei der Personalfrage SK gespielt zu haben und
2. er scheint wenigstens den Mumm gehabt zu haben jemanden zu holen (und ihm die Kompetenzfülle einzuräumen), der ihn selbst möglicherweise vor die Tür setzt...



Beitragvon Rückkorb » 03.09.2008, 12:16


kepptn hat geschrieben:...interessanter als die Beteiligung Kuntz' an Milans Verpflichtung fand ich die Mitarbeit von Göbel bei der von Stefan. Liest sich als sei er recht kooperativ gewesen, was sich der ein oder andere vieleicht mal auf der Zunge zergehen lassen sollte.


Meine Rede. Dass einer so an seinem Rücktritt mitarbeitet - Hut ab. Bin mal gespannt, ob noch etwas zum endgültigen Ausscheiden Göbels folgt, oder ob einer der Insider hier sich zum Thema bemüßigt sieht.
Auch das kann ein Rückkorb noch aufladen.



Beitragvon angeldust » 03.09.2008, 12:16


Pokalsieger, Meister und beim Abschiedsspiel die Stadionmiete aus eigener Tasche zahlen müssen... da fehlen mir echt die Worte! Wunderbar, dass er die Enttäuschung auf die damals handelnden Personen reduziert hat und heute bei uns ist :!:
In Lautre geboren zu sein verpflichtet zu ewiger Treue!
Fritz Walter blieb seinem FCK treu obwohl Racing Paris kurz nach Kriegsende 250.000 Mark Handgeld bot…Fritz lapidar „Dehäm is Dehäm“!!



Beitragvon 15Simpson » 03.09.2008, 12:17


Wenigstens hier hat Göbel mal was richtig gemacht.



Beitragvon dem fritz seine erben » 03.09.2008, 12:20


So nen Mist, nächster Teil erst Freitag. :|
OWL, hast Du noch ein paar Ziffern zum runterzählen?

Prima Fragen, plausible Antworten. Bin ebenfalls besonders auf Teil 3 gespannt.
Liebe Crew von DBB, spannt uns nicht so lange auf die Folter!!



Beitragvon morlautern1971 » 03.09.2008, 12:26


Ein Interview, das einfach glücklich macht.

Herzlich, intelligent, ehrlich. Und das gilt sowohl für unseren Vorstandsvorsitzenden als auch die Interviewführung.

Danke dafür (an beide!) & ich freu mich schon auf den nächsten Teil!
"Fritz, Ihr Wetter." - "Chef, ich hab nix dagegen." (Bern, 4.Juli 1954)



Beitragvon Red Devil » 03.09.2008, 12:29


Gutes Interview! Bin schon auf die zwei weiteren Teile gespannt. Bild

Thomas hat geschrieben:Der Betze brennt: Sie begannen ihre Profikarriere beim VfL Bochum, der FCK war erst Ihre dritte Station in der Bundesliga. Woran scheiterte ein früherer Wechsel, wo Sie mit Borussia Neunkirchen doch quasi "vor der Haustür" spielten?

Kuntz: Damals hatte ich ein Anfrage als Vertragsamateur vom FCK, Bochum hatte mir dagegen einen Vertrag als Lizenzspieler angeboten. Zusätzlich war von Anfang an meine Bedingung, dass ich nach meiner gerade abgeschlossenen Ausbildung Polizist bleiben wollte. Da war Bochum dann einfach am schnellsten und hat über den Polizeipräsidenten sofort alles geregelt.


Ist ja klar. Die Polizeiwache war ja auch vor dem Ruhrstadion. Da läßt sich das Training beim VfL Bochum und der Polizeidienst leichter verbinden.

Thomas hat geschrieben:Der Betze brennt: Nach Ihrem Karriereende im Jahr 1999 wären Sie dann fast als Sportdirektor nach Kaiserslautern zurückgekehrt. Woran scheiterten die Verhandlungen?

Kuntz: Das stimmt. Hubert Keßler und „Atze“ Friedrich (FCK-Präsident und -Vorstandsvorsitzender; Anm. d. Red.) zeigten damals Interesse, Trainer Otto Rehhagel hatte aber etwas dagegen.


Otto war schon immer ein Alleinherrscher. Der duldet kaum jemanden neben sich. Das durften 1997 unser ehemaliger Manager Hans-Peter Briegel sowie einige Jahre zuvor der ehemalige SV Werder Manager Willi Lemke erleben.

Thomas hat geschrieben:Der Betze brennt: Im Abstiegsjahr 2006 sollten Sie dann nochmals als Sportdirektor verpflichtet werden, wechselten aber nach der erfolgreichen Station in Koblenz zum VfL Bochum. Was war diesmal der Knackpunkt, der die Rückkehr zum FCK verhinderte?

Kuntz: Beim VfL wurden mir einfach mehr Kompetenzen angeboten. In Kaiserslautern hätte ich weder über das Nachwuchsleistungszentrum Fröhnerhof bestimmen können noch wären mir die Trainer unterstellt gewesen. Und auf der anderen Seite hatte ich in Bochum ein Angebot als Vorstand.

Der Betze brennt: Damals saß auch noch René C. Jäggi als FCK-Vorstand am Verhandlungstisch, oder?

Kuntz: Ja. Da hatte Jäggi schon seinen Rücktritt eingereicht, war aber bei diesem Gespräch, warum auch immer, noch mit dabei. Ich habe dann gefragt, warum mir nicht die entsprechenden sportlichen Kompetenzen eingeräumt werden sollen, aber das wussten oder wollten die damaligen Verantwortlichen nicht.


Jäggi du A......
Klagt nicht, kämpft!!!!!



Beitragvon Betzebiene » 03.09.2008, 12:30


morlautern1971 hat geschrieben:Ein Interview, das einfach glücklich macht.

Herzlich, intelligent, ehrlich. Und das gilt sowohl für unseren Vorstandsvorsitzenden als auch die Interviewführung.

Danke dafür (an beide!) & ich freu mich schon auf den nächsten Teil!



......diesen Worten schließe ich mich glatt an, könnte direkt von mir, bzw. waren gerade meine Gedanken :wink:

Sehr interessant, wenn mal etwas Licht hinter dem Dunkeln hervorkommt :nachdenklich: :o

Auch ich freue micht auf den nächsten Teil....und schon haben wir einen Grund zur Freude für das bundesligalose Wochenende :)



Beitragvon AllgäuDevil » 03.09.2008, 12:48


Den Stefan muß man einfach mögen! Es gibt wenige in dieser Branche, die so enorm "Mensch" geblieben sind wie er.
Wir können echt froh sein, Ihn wieder beim FCK zu haben!! :danke:



Beitragvon RoterTeufelxyz123 » 03.09.2008, 12:50


Der Betze brennt: 1995 verließen Sie den Verein dennoch in Richtung Istanbul, auch aufgrund des finanziell lukrativen Angebots gegen Ende Ihrer Karriere. Was war das für ein Gefühl, Ihre vorläufig letzten Tage beim FCK?

Kuntz: In den ersten Jahren fiel es mir schon schwer, so ganz vom FCK zu lassen. Da war es sicherlich ganz gut, das ich ins Ausland gegangen bin und die räumliche Nähe komplett weggefallen ist. Dann haben mich aber auch mal 100 Fans in Istanbul besucht, da war das Heimweh natürlich gleich wieder da.


und meine eltern waren unter den 100 fans in istanbul dabei.
auch da war er menschlich wie heute.
er wollte alles aktuell über den fck wissen und er versprach damals:
"Ich komme sicher mal wieder zurück zu meinem FCK"

ansonsten sehr gutes interview
danke stefan



Beitragvon FCK-Ralle » 03.09.2008, 12:51


Ein toller erster Teil des Interviews.

Das macht richtig Lust auf mehr.
Stefan hat einfach eine unglaubliche Ausstrahlung! Bin sowas von froh, dass er wieder bei "seinem" (unserem) FCK ist.
Ich hoffe diese Zusammenarbeit hält noch seeeeeeehr lange.

Und by the way:

Ein dickes DANKESCHÖN an Hans-Peter Schössler! :teufel2:
Zuletzt geändert von FCK-Ralle am 03.09.2008, 13:08, insgesamt 1-mal geändert.
FCK 4-life
"Sieger zweifeln nicht und Zweifler siegen nicht!" (Gerry Ehrmann)



Beitragvon betzebub2 » 03.09.2008, 12:56


Wunderbar geführtes Interview. Freu mich auch auf die beiden anderen Teile. Irgendwie hat man das Gefühl das gerade wieder alles besser wird. Egal was Kuntz gerade macht.Und wenn er das Stadion Rosa anmalen würde macht das irgendwie wieder Lust zum Betze zu gehen.
http://www.flash-sound.com
Dein Radio im Netz



Beitragvon Gammler » 03.09.2008, 12:59


Ich fand interessant, was Stefan über seine Verpflichtung als VV unseres FCK's gesagt hat.

Es wurde ja von den Medien oft und viel kommuniziert, dass da der Herr Beck seine Finger mit im Spiel gehabt hätte.
Und was Stefan darüber gesagt hat, was Herr Göbel in Bewegung gesetzt hat, bzw. wie er kooperiert hat, das rückt zwar nicht seine "unglückliche" Laufbahn bei unserem FCK zurecht, aber es zeigt, dass so Pauschalisierungen wie DER HAT NUR MIST GEMACHT auch nicht ganz korrekt sind. Ich will Ihn hier jetzt nicht hochloben, aber immerhin in dieser Situation hat er richtig gehandelt und das hat unseren Verein gerettet!
Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, dass Sie sie äußern dürfen!!! - Voltaire
You can't manage what you don't measure. - Peter Drucker



Beitragvon dem fritz seine erben » 03.09.2008, 13:04


betzebub2 hat geschrieben:Wunderbar geführtes Interview. Freu mich auch auf die beiden anderen Teile. Irgendwie hat man das Gefühl das gerade wieder alles besser wird. Egal was Kuntz gerade macht.Und wenn er das Stadion Rosa anmalen würde macht das irgendwie wieder Lust zum Betze zu gehen.


Na ja, geht so. Du kannst ja dann gerne in der rosa Fanedition zum früheren Betzenberg gehen und dich auf deinen rosa Sitz setzen.
Bei aller Liebe und Herzblut für SK: wir haben ja gerade bei der Absage des Weingarten-Spiels gesehen, dass niemand unfehlbar ist. Alles nur Menschen! Also laßt den Mann bitte in Ruhe weitermachen und hebt ihn nicht ständig in den Himmel.
Die Summe der Erwartungen ist die Höhe des Absturzes, wenns mal soweit ist.



Beitragvon kepptn » 03.09.2008, 13:08


dem fritz seine erben hat geschrieben:
betzebub2 hat geschrieben:...
Egal was Kuntz gerade macht.Und wenn er das Stadion Rosa anmalen würde macht das irgendwie wieder Lust zum Betze zu gehen.


Na ja, geht so. Du kannst ja dann gerne in der rosa Fanedition zum früheren Betzenberg gehen und dich auf deinen rosa Sitz setzen.
...


Also hier hat der Spaß bei mir ein Loch. Bei aller Liebe, über sowas macht man keine Scherze und daran darf man netmal laut denken! :nachdenklich:
Es gibt immer was zu lachen.



Beitragvon Fragile X Factor » 03.09.2008, 13:24


Danke wieder mal an unsere DBB-Leute..
Ist einfach viel interessanter und FCK-spezifischer als irgendwelche andere Interviews.

Die Highlights (pos. wie neg.) eindeutig:
- Das Abschiedsspiel. Einfach beschämend und traurig.
Ein Armutszeugnis sondergleichen.
- Die mehrmaligen Versuche Stefan Kuntz wieder zum FCK zu holen.
- Der Brüller: Herr Kuntz, WARUM WALDHOF ?? :lol:

Ich bin sehr gespannt auf Teil 2/3, besonders was Stefan zum Thema Briegel zu sagen hat.

@ dem fritz seine erben
Ich kann deine Sorge verstehen, aber es ist schon schön, dass wir wieder unseren Vorstand voll unterstützen dürfen und können. Das macht es auch leichter zukünftige Fehler oder Fehleinschätzungen mitzutragen.
Irgendwie braucht der Mensch Leitfiguren (fürchterliches Wort, mir fällt kein besseres ein) und beim Stefan kann man im Moment fast gar nichts anderes als ihn zu respektieren für das, was er gerade für den FCK tut.
"Are you gonna bark all day, little doggie, or are you gonna bite " (Mr. Blonde)

"The biggest thing for me is just to get out on that field. Just to do that will be incredible" (Jonah Lomu)
https://www.youtube.com/watch?v=SWT5I-oAVjY



Beitragvon Steini » 03.09.2008, 13:24


sehr gut von beiden Seiten :applaus: :applaus:



Beitragvon Kibo1986 » 03.09.2008, 13:29


Sehr gutes Interview vorallem total offen und ehrlich.



Beitragvon Dr. diab. rub. » 03.09.2008, 13:34


Tolles Interview mit unserem Chefteufel!

Stichwort "Abschiedsspiel":
Wie bitte?? der FCK verlangt von einem seiner verdientesten Spieler Stadionmiete für das Abschiedsspiel?! Unglaublich!! :shock:

Stichwort "Kuntz schon in den 90ern in die Vereinsführung":
Nix da, unser Chefteufel ist genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen! Wäre er direkt hiergeblieben oder kurz nach seiner Karriere eingestiegen, dann hätten wir damals einen Lehrling bekommen, der nur wenig von der großen Fußballwelt gesehen hat, ohne echte Erfahrung im Fußballmanagement gewesen wäre und es gegenüber den Alteingesessenen in Sachen Ansehen und Verantwortung schwerer gehabt hätte. Stefan Kuntz war 13 Jahre lang weg, in denen er als Spieler drei weitere Stationen, eine davon im Ausland, durchlaufen hat, als Nationalspieler erfolgreich war, als Trainer bei vier Vereinen gewirkt hat, und als Manager bei zwei Klubs tätig war. Er hat also viel Erfahrung in diesen Jahren gesammelt und ist vor allem in dieser Zeit auch enorm gereift, so dass wir jetzt einen richtig guten Chef haben dürfen!

Stichwort "Kuntz 2006 zum FCK":
Es sei dahin gestellt, wie eine Zusammenarbeit mit der damaligen Führung und ein möglicher Neuanfang, wie wir ihn jetzt erleben, abgelaufen wäre und ob nicht auch das Denkmal Stefan Kuntz dadurch ein paar Kratzer abbekommen hätte. Mittlerweile glaube ich aber fest daran, dass wir in einigen Jahren als neu etablierter Erstligist auf die schlimmen Zeiten von 1999 bis 2008 zurückblicken werden und feststellen, dass die damalige Hybris und die anschließende Beinahekatastrophe schlichtweg nötig waren, um den FCK im Rahmen einer Grunderneuerung wieder zu den Werten zurückzubringen, die ihn jahrzehntelang groß gemacht und ausgezeichnet haben.
Dies ist keine Signatur.




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