Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.

Beitragvon Botschafter Kosh » 10.04.2020, 10:26


Für mich klare Sache: Sofort Insolvenz anmelden.
Diese Chance gibt es nicht zwei mal und wir würden in der nächsten Saison schon neustarten können.
Der Schuldenberg hemmt jegliche Flexibilität!
Daher muss man die Chance jetzt ergreifen und gestärkt und ohne Schulden neue Investoren suchen.



Beitragvon Miggeblädsch » 10.04.2020, 11:36


Oktober1973 hat geschrieben:Der DFB hat Heute mittag mitgeteilt und auf seiner Site dargestellt, dass es keine Liquiditäts- und Kapitalüberprüfungen für die nächste Saison im Moment geben wird. https://www.dfb.de/news/detail/veraende ... ga-214735/
Damit würde ich interpretieren, dass wir die Lizenz haben für die nächste Saison.
Jetzt könnte ja nach der Eichhörnchenmethode Geld eingesammelt werden, wenn der große Wurf nicht gelingt.
Sozusagen von Monat zu Monat hangeln in der Liquidität.


Ja, das macht in der Tat Hoffnung auf den Erhalt der Lizenz. Da stimme ich dir zu.

Allerdings ist der DFB natürlich nicht befugt, das in Deutschland geltende Insolvenzrecht außer Kraft zu setzen. Wenn der Verein zahlungsunfähig wird, muss er Insolvenz anmelden. Ob er die Lizenz erhält oder nicht, spielt vor dem Amtsgericht zunächst mal keine Rolle.

Aber: Sollte die Insolvenz unvermeidlich sein, erhöht natürlich der Erhalt der Lizenz die Chancen, dass es zu einer Planinsolvenz kommen kann.

Auf jeden Fall eine gute Nachricht.

Wie gesagt, natürlich sollte man alles dafür tun nach Lösungen zu suchen, eine Insolvenz generell vermeiden zu können. Ich bin sicher, dass man genau das auch versucht. Aber wenn dies eben nicht möglich sein sollte, dann ist die Planinsolvenz das deutlich kleinere Übel. Und zwar für alle Beteiligten!
Jetzt geht's los :teufel2:



Beitragvon Oktober1973 » 10.04.2020, 17:06


@Migge, weiss nicht ob Du mich falsch verstanden hast.
Natürlich entscheidet der DFB nicht über Insolvenzen oder die Aussetzung derer.
Mir ging es um den Zeitgewinn, den die Aussetzung der Lizenzregeln für uns hat.
Nämlich Zeitgewinn für die Suche nach dem Ankerinvestor oder weissen Ritter.
Es hiess die Gespräche liegen auf Eis wegen Corona und das m.E. wegen der Unplanbarkeit der Lizenzerteilung.
Wir hätten bis Mitte Mai Auflagen und Bedingungen erfüllen müssen. Das müssen wir jetzt nicht.
Zuerst hatten wir die Stadiongesellschaft in Schach halten können , dann kam Corona.
Hoffe, dass die Investoren jetzt wieder mehr Planungssicherheit haben, um mit uns gemeinsam aus dem Dilemma zu kommen.
Und für diese Zeit würde ich mir gefallen lassen, mit so gerade reichendem Geld weiter zu kommen die nächsten Monate, bis der große Wurf gelingt.
Um so mal nicht in die Planinsolvenz zu gehen, die uns m.E. massiv beschädigen würde in unserer Reputation für
zukünftige Pläne, den dringenden sportlichen Erfolg herbeizuführen.



Beitragvon Thomas » 10.04.2020, 18:10


Miggeblädsch hat geschrieben:Allerdings ist der DFB natürlich nicht befugt, das in Deutschland geltende Insolvenzrecht außer Kraft zu setzen. Wenn der Verein zahlungsunfähig wird, muss er Insolvenz anmelden. Ob er die Lizenz erhält oder nicht, spielt vor dem Amtsgericht zunächst mal keine Rolle.

@Miggeblädsch, @Oktober1973:
Unsere Juristen hier im Forum mögen mich korrigieren, aber ich glaube das fett markierte ist so (zurzeit) nicht ganz richtig. Die Insolvenz-Anmelde-Pflicht wurde doch gerade vom Gesetzgeber bis zum 30. September 2020 ausgesetzt. Hier die Mitteilung direkt vom Ministerium:

BMJV hat geschrieben:Insolvenzantragspflicht wird ausgesetzt
Gesetzliche Regelung tritt rückwirkend zum 1. März 2020 in Kraft und gilt vorerst bis 30. September 2020.


(...) Die haftungsbewehrte und teilweise auch strafbewehrte dreiwöchige Insolvenzantragspflicht wird vorübergehend bis zum 30. September 2020 ausgesetzt. Dies gilt nur für Fälle, in denen die Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung auf den Folgen der COVID-19-Pandemie beruht. Zudem soll erforderlich sein, dass Aussichten auf eine Beseitigung der Zahlungsunfähigkeit bestehen. Antragspflichtige Unternehmen sollen die Gelegenheit erhalten, ein Insolvenzverfahren durch Inanspruchnahme staatlicher Hilfen, gegebenenfalls aber auch im Zuge von Sanierungs- oder Finanzierungsvereinbarungen, abzuwenden. (...)

Quelle und weitere Details: https://www.bmjv.de/DE/Themen/FokusThem ... _node.html


Diese Regelung von der Politik plus die Regelung vom DFB (keine Lizenzverweigerung in der 3. Liga) verschaffen dem FCK m.E. ein großes zusätzliches Zeitpolster.
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Thomas » 10.04.2020, 19:18


Hier kommen weitere Infos und Details zum Gedankenspiel Planinsolvenz:

Bild

Hürden und Gefahren bei möglicher Planinsolvenz

Könnte die sogenannte Planinsolvenz ein Weg aus der finanziellen Krise sein? Dieses Szenario wird zurzeit beim 1. FC Kaiserslautern und weiteren Vereinen diskutiert - aber es bringt einige Hürden und Gefahren mit sich.

Um ein Insolvenzverfahren einzuleiten, müsste zunächst einmal ein detaillierter Insolvenzplan erstellt werden, der zudem eine positive Fortführungsprognose enthalten muss. Ein solches Papier kann aber zum jetzigen Zeitpunkt gar nicht seriös aufgestellt werden, denn viele Fragen sind wegen der Coronakrise völlig offen: Wann wird wieder Fußball gespielt? Mit wie vielen Zuschauern wird dann gerechnet - werden überhaupt Spiele mit Zuschauern erlaubt? Wie reagieren die Dauerkartenbesitzer, die Sponsoren, die TV-Rechte-Inhaber? Diese und weitere Fragen können nach jetzigem Stand nicht sicher beantwortet werden. Somit könnte ein Insolvenzplan allenfalls vorbereitet werden, sozusagen für den Fall der Fälle, mit groben Eckpunkten und verschiedenen Variablen.

Ein Investor könnte gegen den Willen des FCK Anteile bekommen

Sollte der Insolvenzplan gelingen und die Planinsolvenz gestartet werden, würde eine weitere Gefahr drohen, nämlich eine Art "feindlicher Übernahme". Der Insolvenzexperte Dr. Matthias Hofmann skizzierte das Prozedere im "Kicker" (Donnerstagsausgabe) wie folgt: "Wenn ein Investor beispielsweise auch gegen den Willen des Klubs anbietet, 49 Prozent einer ausgegliederten Lizenzspielerabteilung zu übernehmen und den Gläubigern im Gegenzug Geld zur Tilgung eines Teils der Schulden in Aussicht stellt, dann wäre der Sachwalter genau wie der Verein verpflichtet, dieses Lösungsmodell der Gläubigerversammlung vorzustellen." Die Gläubiger wiederum hätten ein legitimes Interesse daran, mit möglichst wenig Verlust aus einer Insolvenz herauszugehen.

Die FCK-Bosse präferieren eine Sanierung, keine Insolvenz

Vereinfach dargestellt bedeutet das: Im schlimmsten Fall würde nicht mehr der FCK selbst entscheiden, ob er das Einstiegsangebot eines Investors annimmt, sondern die Kreditgeber wie Quattrex und Co. - und genau das wollten die neuen FCK-Bosse eigentlich stets verhindern. Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt und seine Mitstreiter präferieren nach DBB-Informationen momentan eher das Modell einer Sanierung anstatt einer (Plan-)Insolvenz (siehe auch: Fragen und Antworten zur möglichen Planinsolvenz).

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Chronologie im DBB-Forum: Wäre eine Planinsolvenz eine sinnvolle Option für den FCK?
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon SEAN » 10.04.2020, 19:54


Thomas hat geschrieben:
Vereinfach dargestellt bedeutet das: Im schlimmsten Fall würde nicht mehr der FCK selbst entscheiden, ob er das Einstiegsangebot eines Investors annimmt, sondern die Kreditgeber wie Quattrex und Co. - und genau das wollten die neuen FCK-Bosse eigentlich stets verhindern.

Die Kehrseite dürfte aber sein, das der Verein Schuldenfrei ist, und wenn der Verein danach wieder erfolgreich sein sollte, wären die (als Beispiel!) 10 Millionen für 49% vielleicht nur noch 25% Wert. Er müßte nach meinen Verständnis alo nochmal 10 Millionen nachschießen, um wieder auf 49% zu kommen, oder der Verein kann durch die Kapitalerhöhung wieder Anteile an dritte verkaufen. Und das können wir ja sowieso, wenn wir die in der Ausgliederung festgelegten Säulen alle auf sind. Alleine die der Fans dürfte da schon einiges bringen, und Buchholz und Freunde gibt's ja auch noch, die schon Anteile haben und jederzeit erhöhen könnten.
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........



Beitragvon mazz » 11.04.2020, 08:52


SEAN hat geschrieben:
Thomas hat geschrieben:
Vereinfach dargestellt bedeutet das: Im schlimmsten Fall würde nicht mehr der FCK selbst entscheiden, ob er das Einstiegsangebot eines Investors annimmt, sondern die Kreditgeber wie Quattrex und Co. - und genau das wollten die neuen FCK-Bosse eigentlich stets verhindern.

Die Kehrseite dürfte aber sein, das der Verein Schuldenfrei ist, und wenn der Verein danach wieder erfolgreich sein sollte, wären die (als Beispiel!) 10 Millionen für 49% vielleicht nur noch 25% Wert. Er müßte nach meinen Verständnis alo nochmal 10 Millionen nachschießen, um wieder auf 49% zu kommen, oder der Verein kann durch die Kapitalerhöhung wieder Anteile an dritte verkaufen. Und das können wir ja sowieso, wenn wir die in der Ausgliederung festgelegten Säulen alle auf sind. Alleine die der Fans dürfte da schon einiges bringen, und Buchholz und Freunde gibt's ja auch noch, die schon Anteile haben und jederzeit erhöhen könnten.



Bleiben 49% nicht 49% egal wieviel der FCK Wert ist? In deinem Beispiel könnte man ja keinen Gewinn (oder Verlust) als investor machen, sondern 10 Mio. würden immer 10. Mio bleiben.

Ich denke wenn ein Investor 49% für 10 Mio kauft, dann kann er die 49% bei einem Aufstieg für deutlich mehr verkaufen.

War da nicht irgendwie was in den Regularien, dass der FCK ab einem bestimmten %-Satz zustimmen muss, wenn ein Ankerinvestor seine Anteile verkaufen will?
Hajoe hat geschrieben:[...] Und zu Mugosa, wie blöd ist eigentlich dieser Kosta, daß er nicht merkt, daß dieser mehr Potenzial besitzt als Christiano und Lionel zusammen.



Beitragvon Ke07111978 » 11.04.2020, 10:36


Thomas hat geschrieben:
BMJV hat geschrieben:Insolvenzantragspflicht wird ausgesetzt
Gesetzliche Regelung tritt rückwirkend zum 1. März 2020 in Kraft und gilt vorerst bis 30. September 2020.


(...) Die haftungsbewehrte und teilweise auch strafbewehrte dreiwöchige Insolvenzantragspflicht wird vorübergehend bis zum 30. September 2020 ausgesetzt. Dies gilt nur für Fälle, in denen die Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung auf den Folgen der COVID-19-Pandemie beruht. Zudem soll erforderlich sein, dass Aussichten auf eine Beseitigung der Zahlungsunfähigkeit bestehen. Antragspflichtige Unternehmen sollen die Gelegenheit erhalten, ein Insolvenzverfahren durch Inanspruchnahme staatlicher Hilfen, gegebenenfalls aber auch im Zuge von Sanierungs- oder Finanzierungsvereinbarungen, abzuwenden. (...)

Quelle und weitere Details: https://www.bmjv.de/DE/Themen/FokusThem ... _node.html


Diese Regelung, losgelöst vom Fußball, ist ehrlicher Weise wenig durchdacht. Denn heute einen Plan aufzustellen, der dazu führt, dass man seriös darstellen kann, wie am 30.09 Schulden zurückgezahlt werden ist unter den bisherigen Anforderungen die an eine solche Prognose gestellt wurden faktisch nicht möglich. Das ist das gleiche Problem wie für die positive Fortführungsprognose. Von daher ist diese Regelung m.E. Erachtens eine ziemliche Todgeburt. Das ist zumindest mein Feedback aus Gesprächen mit Insolvenzverwaltern. Das funktioniert nur, wenn man die Anforderungen an eine Fortführungsprognose den Gegebenheiten anpasst. Dies wird in der Praxis auch so kommen, denn wenn man strenge Maßstäbe anlegen würde, wären noch deutlich mehr Unternehmen / Vereine von einer Insolvenzantragspflicht betroffen.

Ein Insolvenzplan kann daher entsprechend so vorbereitet und auch umgesetzt werden, wie zu jedem anderen Zeitpunkt auch. Das Umsetzungsrisiko tragen ohnehin immer die Gläubiger. Und das führt uns zu einem Aspekt, der vielleicht einigen nicht so ganz bewusst ist: Wir haben drei verschiedene Ebenen, die von einer Restrukturierung betroffen sind:

Die Ebene der Lizenzierung. Der DFB bzw. die DFL prüfen lediglich die Liquidität für eine Saison. Sie prüfen weder den Tatbestand der ökonomischen Überschuldung (danach hätte der FCK schon lange keine Lizenz mehr bekommen dürfen) noch prüft sie eine Zukunftsperspektive, also Fortführungsprognose. Was vom DFB ausgesetzt wurde ist die Prüfung der Liquidität für die Saison als auch ein potentieller Punktabzug für eine Insolvenz. Das heißt ich kann die Saison gehen, ohne das diese duschfinanziert ist.

Die Ebene der Fortführungsprognose / Abschlusserstellung: Der FCK muss für das Aufstellen seiner Bilanzen zu Fortführungswerten eine positive Fortführungsprognose haben. Diese Herausforderung besteht unabhängig von einem Insolvenzplan und wäre status quo nicht zu erfüllen. Auch ohne Corona und die entsprechenden Erleichterungen des DFB hätte der FCK eine solche Prognose nur aufstellen können, wenn Investoren die notwendigen rd. EUR 12 Mio. für die nächste Saison zur Verfügung gestellt hätten. Ohne das Geld wäre die Konsequenz auch in diesem Szenario die Insolvenz gewesen (ob Regel- oder Plan ist erstmal egal).

Die Ebene der faktischen Zahlungsfähigkeit / Liquidität: Der FCK hat kaum noch Liquidität. Alle Mittel und Ressourcen, die man zu Geld machen konnte wurden zu Geld gemacht. Ein Weiter so, ohne Investoren oder Planinsolvenz ist nicht möglich. Es ist schlicht kein Geld da. Dies gilt umso mehr, je länger es keine Zuschauer in Stadien gibt. Selbst wenn ich die theoretische Möglichkeit in Betracht ziehe, dass ich als Geschäftsführer aufgrund des Erlasses der BMJ keinen Insolvenzantrag stellen muss. Womit soll ich meine Kosten bezahlen?

In der Konsequenz bringt uns das dann wieder zu dem Punkt, dass ich ohnehin mit den Gläubigern sprechen muss. Und eins ist klar: Wenn Quattrex ein Angebot macht, für EUR 10 Mio. 50% der Anteile zu übernehmen, dann ist das so. Und wenn das das beste Angebot ist, dann wird man es annehmen müssen. Das ist exakt die Abhängigkeit, in die wir hineingesteuert wurden. Ich habe den Mitgliedern das vor 2,5 Jahren vorhergesagt. Damals wären die größten Gläubiger im Fall der Fälle also der Planinsolvenz die Mitglieder und Fans gewesen. Jetzt sind es Quattrex und Legardere Vor 1,5 Jahren haben Banf und Klatt genau zu diesem Szenario faktisch die Aussage verweigert auf der JHV und vom bunten Straus der Möglichkeiten philosophiert. Jetzt sind wir genau da - ob bewusst oder unbewusst. Darüber kann sich jeder seine eigenes Urteil bilden.

Das Risiko entsteht nicht durch die Planinsolvenz oder die Restrukturierung. Es ist längst Realität. Der letzte Sargnagel war das abgelehnte Angebot von den Regionalen. Schon damals hat Quattrex gezeigt, wer bestimmt wo der Hase langläuft. Man kann den aktuellen Entscheidungsträgern nur wünschen, dass sie in den anstehenden Verhandlungen ein glückliches Händchen haben und soviel FCK retten, wie sie können. Egal ob Restrukturierung oder Planinsolvenz. Ein Aspekt gilt es in dem Szenario allerdings noch zu beachten: Weder Quattrex noch Legardere wollen operativ einen Verein führen. Sie dürfen es wahrscheinlich noch nichtmal. Zumindest bei Quattrex würde ich ein großes Fragezeichen dran machen, da es offensichtlich Interessenskonflikte mit anderen Engagements gibt.



Beitragvon Miggeblädsch » 11.04.2020, 10:38


Thomas hat geschrieben:
Miggeblädsch hat geschrieben:Allerdings ist der DFB natürlich nicht befugt, das in Deutschland geltende Insolvenzrecht außer Kraft zu setzen. Wenn der Verein zahlungsunfähig wird, muss er Insolvenz anmelden. Ob er die Lizenz erhält oder nicht, spielt vor dem Amtsgericht zunächst mal keine Rolle.

@Miggeblädsch, @Oktober1973:
Unsere Juristen hier im Forum mögen mich korrigieren, aber ich glaube das fett markierte ist so (zurzeit) nicht ganz richtig. Die Insolvenz-Anmelde-Pflicht wurde doch gerade vom Gesetzgeber bis zum 30. September 2020 ausgesetzt. .....
........


@Oktober1973 und @Thomas: Ihr habt natürlich beide Recht, dass diese Regelungen einen wichtigen Zeitgewinn für den FCK bedeuten. Gar keine Frage.

Aber aufgeschoben ist eben nicht aufgehoben und die Rechtssicherheit ist nur bis zum 30.09. gegeben. Ob das reicht als Planungsgrundlage für ein Restrukturierungsmodell? Da bin ich sehr skeptisch.

Eine Restrukturierung bzw. Sanierung auf Entschuldungsbasis hätte man bereits vor Jahren in Angriff nehmen müssen, als noch Zeit dazu war und die Karre noch nicht ganz so tief im Dreck gesteckt hat. Inzwischen wurden wir durch den "bunten Strauß an Möglichkeiten" noch tiefer verschuldet, wir haben keinerlei Substanz. Materiell bestehen wir aus Schulden, Bürgschaften und Verpfändungen. Nix mehr da! Wir bestehen quasi nur noch aus unserem ideellen Wert. Die "Marke FCK", bekannt, beliebt und mit vielen Fans. Diesen ideellen Wert sollte man nicht unterschätzen, ich sehe da großes Potential. In Kurzform: Total verschuldet, aber enorm beliebt!

Aber ob die vorgenannten Attribute als Basis für einen Sanierungsplan ausreichen? Wohl kaum!

Wir müssten also einen Investor aus dem Hut zaubern, welcher in diesen Corona-Zeiten, auf jeden Fall deutlich vor dem 30.09.2020, richtig viel Kohle in den FCK investiert. Obwohl man nicht mit Einnahmen planen kann. Obwohl man die Stadionfrage nicht gelöst hat.

Das wäre natürlich toll, wenn dieser Investor jetzt auftaucht. Es wäre toll, wenn die Stadt das Stadion weit unter Buchwert an den Verein verkaufen würde. Es wäre toll, wenn das Land die Stadionfinanzierung in den Landeshaushalt übernehmen würde. Es wäre toll, wenn mit den Gläubigern ein Schuldenschnitt vereinbart würde.

Es wäre toll, wenn all diese Dinge, die im Rahmen einer Sanierung absolut notwendig wären, nun mal eben so schnell gelingen würden, obwohl in den letzten Jahren nicht einmal ernsthaft darüber gesprochen wurde.

Aber ist es auch realistisch? :nachdenklich:

Euch allen frohe Ostern und bleibt gesund :prost:
Jetzt geht's los :teufel2:



Beitragvon Miro.Klose » 11.04.2020, 16:31


SEAN hat geschrieben:
Thomas hat geschrieben:
Vereinfach dargestellt bedeutet das: Im schlimmsten Fall würde nicht mehr der FCK selbst entscheiden, ob er das Einstiegsangebot eines Investors annimmt, sondern die Kreditgeber wie Quattrex und Co. - und genau das wollten die neuen FCK-Bosse eigentlich stets verhindern.

Die Kehrseite dürfte aber sein, das der Verein Schuldenfrei ist, und wenn der Verein danach wieder erfolgreich sein sollte, wären die (als Beispiel!) 10 Millionen für 49% vielleicht nur noch 25% Wert. Er müßte nach meinen Verständnis alo nochmal 10 Millionen nachschießen, um wieder auf 49% zu kommen, oder der Verein kann durch die Kapitalerhöhung wieder Anteile an dritte verkaufen. Und das können wir ja sowieso, wenn wir die in der Ausgliederung festgelegten Säulen alle auf sind. Alleine die der Fans dürfte da schon einiges bringen, und Buchholz und Freunde gibt's ja auch noch, die schon Anteile haben und jederzeit erhöhen könnten.



So ein Käse. Kaufst du Anteile... in dem Fall 49 Prozent bleiben es auch 49... auch wenn du jedes jahr deutscher meister wirst...
Nur wenn jemand 49 Prozent hält hat dieser evtl erhöhtes Interesse auch mal wenn's eng wird was nach zu schiesse da er an Verlusten und Misserfolg wohl weniger Interesse hat



Beitragvon Thomas » 11.04.2020, 17:07


Miro.Klose hat geschrieben:So ein Käse. Kaufst du Anteile... in dem Fall 49 Prozent bleiben es auch 49... auch wenn du jedes jahr deutscher meister wirst...

@Miro.Klose:
Bitte höflich und sachlich bleiben! Hier in aller Kürze ein Link, wo Du nachlesen kannst, dass sich die Prozentzahlen sehr wohl ändern können: Kapitalerhöhung im Jahr 2014 bei der FC Bayern AG. Das hat @SEAN denke ich gemeint, deshalb musst Du ihm nicht gleich "Käse" unterstellen, sondern solltest mögliche Fehler faktenbezogen korrigieren - auch für die anderen Mitleser hier, die am Thema interessiert sind.
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Eilesäsch » 11.04.2020, 17:36


Botschafter Kosh hat geschrieben:Für mich klare Sache: Sofort Insolvenz anmelden.
Diese Chance gibt es nicht zwei mal und wir würden in der nächsten Saison schon neustarten können.
Der Schuldenberg hemmt jegliche Flexibilität!
Daher muss man die Chance jetzt ergreifen und gestärkt und ohne Schulden neue Investoren suchen.


So ich mittlerweile auch so, diese "Chance" sollte vllt nicht ungenutzt bleiben.
Talent wächst mit Rückenwind, Charakter bei Gegenwind.



Beitragvon scheiss fc köln » 11.04.2020, 17:37


Thomas hat geschrieben:
Miro.Klose hat geschrieben:So ein Käse. Kaufst du Anteile... in dem Fall 49 Prozent bleiben es auch 49... auch wenn du jedes jahr deutscher meister wirst...

@Miro.Klose:
Bitte höflich und sachlich bleiben! Hier in aller Kürze ein Link, wo Du nachlesen kannst, dass sich die Prozentzahlen sehr wohl ändern können: Kapitalerhöhung im Jahr 2014 bei der FC Bayern AG. Das hat @SEAN denke ich gemeint, deshalb musst Du ihm nicht gleich "Käse" unterstellen, sondern solltest mögliche Fehler faktenbezogen korrigieren - auch für die anderen Mitleser hier, die am Thema interessiert sind.



Eigentlich unfassbar, dass man das hier noch immer erklären muss.



Beitragvon Crystal » 11.04.2020, 21:16


Miggeblädsch hat geschrieben:Es wäre toll, wenn all diese Dinge, die im Rahmen einer Sanierung absolut notwendig wären, nun mal eben so schnell gelingen würden, obwohl in den letzten Jahren nicht einmal ernsthaft darüber gesprochen wurde.

Aber ist es auch realistisch? :nachdenklich:


Nein, es ist nicht realistisch. Die einzige Chance hat man letztes Jahr verstreichen lassen als man das Angebot der Regionalen Investorengruppe ausgeschlagen hat. Daher sehe ich die Insolvenz so oder so kommen und ich denke mit den aktuellen Erleichterungen sollte man jetzt handeln und den Patienten FCK nicht noch künstlich ein Jahr länger am Leben halten.

Am Ende wird die KGaA mit großer Wahrscheinlichkeit Herrn Becca gehören, daran lässt sich nach dem Handeln von Herrn Klatt nichts mehr ändern. Quattrex wollte Becca damals schon durchdrücken und wenn es zur Planinsolvenz kommt, was meiner Meinung nach alternativlos ist, wird Quattrex das auch endgültig durchboxen. Bleibt nur zu hoffen, dass das Ganze möglichst schnell über die Bühne geht damit der Verein nicht noch ewig lang im luftleeren Raum rumschwebt und nicht weiß, wie er nächsten Monat die Gehälter zahlen soll.



Beitragvon Rheinteufel2222 » 11.04.2020, 22:40


Wenn Becca daran überhaupt interessiert ist.

Bei seinem belgischen Verein Virton, der finanziell wohl völlig von ihm abhängig war, hat er den Geldhahn mittlerweile komplett zugedreht. Jetzt ist Virton deshalb anscheinend bankrott und bekommt keine Lizenz.

Quelle: https://www.voetbalkrant.com/nieuws/202 ... -eigenaars
- Frosch Walter -



Beitragvon Ke07111978 » 12.04.2020, 11:00


Rheinteufel2222 hat geschrieben:Wenn Becca daran überhaupt interessiert ist.

Bei seinem belgischen Verein Virton, der finanziell wohl völlig von ihm abhängig war, hat er den Geldhahn mittlerweile komplett zugedreht. Jetzt ist Virton deshalb anscheinend bankrott und bekommt keine Lizenz.

Quelle: https://www.voetbalkrant.com/nieuws/202 ... -eigenaars


So ein Sachwalter, der will Kohle sehen. Direkt auf dem Konto, ohne Umwege. Nicht versprochen, verbürgt oder was auch immer. Vertrag wie auf dem Bierdeckel: Geld gegen Anteile. Es soll Leute geben, die damit Probleme haben :love:

Euch allen schöne Ostern!



Beitragvon Rolfson » 12.04.2020, 19:47


Kohle hat man bislang doch sowieso immer nur von den Fans gesehen. Von allen anderen gab es viel heiße Luft, gute Gespräche und jede Menge Ausreden, warum man zu diesem oder jenem Zeitpunkt nicht investiert.

Leider nehmen sich da alle potentiellen Investoren rund um den FCK gar nichts. Als einzige Ausnahme sind Buchholz, Theiss, Becker und Co. zu nennen, die wenigstens mit kleinen Beträgen eingestiegen sind.

Die Rehe waren beim FCK schon immer erstaunlich scheu. Da hat es auch keinen großen Unterschied gemacht, ob sie aus luxemburgischen oder regionalen Forsten stammen und ziemlich schwach im Wildpret und Gehörn ist das gesamte Rehwild obendrein, dass sich rund um den Betzenberg tummelt. Ob sich daran etwas durch eine Planinsolvenz im Wesentlichen ändern würde, darf man zumindest bezweifeln.



Beitragvon fck2345 » 15.04.2020, 00:51


https://www.rtl.lu/sport/news/a/1501507.html

Sieht nicht gut aus . Die regionalen Investoren wuerden sich zurueckziehen , weil die besten Spieler verkauft werden muessen , und daher ihr Geld verloren sei , weil ein Aufstieg in liga 2 so nicht gelingen wird .



Beitragvon Rheinteufel2222 » 16.04.2020, 11:45


Auch der KSC ist jetzt offenbar der Meinung, dass eine Planinsolvenz wohl doch nicht so eine gute Idee ist.

https://www.kicker.de/773979/artikel/mo ... lt_kanzlei
- Frosch Walter -



Beitragvon SEAN » 20.04.2020, 13:04


Man könnte ja auch im Online-Shop mehr verdienen. Gerade auf FCK.de im Fanshop für gute 100 Euro Krempel zusammen gestellt, will zur Kasse. Doch anders wie zu lesen keine Zahlung per Mastercard, nur Vorkasse oder PayPal möglich.
Also alles wieder gelöscht, wird eben nix bestellt.
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........



Beitragvon wernerg1958 » 27.04.2020, 08:24


Was will dann die Bild schon wieder wissen? " Planinsolvenz geplatzt, Lautern in der Schuldenfalle"
Weis jemand näheres und wie sieht es überhaupt aus, Infos kommen ja keine oder sehr sperlich vom Berg.



Beitragvon Miggeblädsch » 27.04.2020, 16:06


Den Schaubergerartikel kannst du getrost dahin treten, wo er hingehört. 8-)

Enthalten ist zunächst alter Käse. Er stellt jetzt (!) fest, dass Klatt uns in die Schuldenfalle getrieben und dabei die letzten Vereinswerte verpfändet hat. Somit ist er heute in etwa auf dem gleichen Kenntnisstand, den wir hier im Forum vor ca. einem Jahr hatten. :lol:

Weiterhin enthalten sind Spekulationen, dass es unter den aktuell gegebenen Rahmenbedingungen wohl nur mit einem Investor möglich sei, einen zur Planinsolvenz erforderlichen Insolvenzplan zu erstellen.

Wow! Welch bewusstseinserweiternde Erkenntnis hat uns da der Herr Schauberger geliefert. :verbeug:

Immerhin ein Indiz dafür, dass Herr Schauberger anscheinend nicht hier im Forum mitzulesen scheint. Hätte er doch sodann festgestellt, dass die "Inhalte" seines Artikels hier bereits seit geraumer Zeit hoch-und runter diskutiert wurden.

Dieser bemitleidenswerte Mensch kriegt wohl gerade keine Infos mehr, dennoch sitzt ihm der Redakteur des Käseblatts im Rücken und fordert ständig neue Enthüllungen. Man weiß ja, wie die Sache läuft. :wink:

Herr Schauberger verwechselt offensichtlich die Tatsache, dass er, der große Schauberger, nichts von einem Investor weiß, mit der Vermutung, ein solcher sei grundsätzlich nicht vorhanden. Er weiß halt nichts. Er ist sich wahrscheinlich sicher, dass Markus Merk oder Rainer Keßler sofort bei ihm, dem großen Schauberger, anrufen würden, wenn ein solcher Investor im Boot wäre. Schließlich war er es bis zum 30.11.2019 gewohnt, dass man ihm sogar einen Investor gemeldet hatte, wenn irgendein Bürge die Bühne betrat.

Sind halt schwere Zeiten, wenn man nichts zu schreiben hat, aber trotzdem etwas schreiben muss...
Zuletzt geändert von Miggeblädsch am 27.04.2020, 16:27, insgesamt 2-mal geändert.
Jetzt geht's los :teufel2:



Beitragvon wernerg1958 » 27.04.2020, 16:15


@miggeblaetsch, danke was anderes hätte mich auch sehr gewundert.



Beitragvon Rheinteufel2222 » 17.05.2020, 11:54


So könnte es vielleicht auch bei uns gehen:

Badische Neueste Nachrichten: KSC wendet Insolvenz ab - Schuldenstand um rund 20 Millionen verringert
https://bnn.de/nachrichten/sport/ksc/ks ... verringert
- Frosch Walter -



Beitragvon wernerg1958 » 17.05.2020, 13:23


Also der Artikel in der Rheinpfalz von Gestern wärmt die wochenalte Suppe auf die da schon keiner essen wollte. Namen wie Becca und Ponomarew werden genannt, Becca würde warten bis es "billiger" wird. Die Regionalen und Dr. Theis wollte Sponsoren für 800000€ und der FCK kommt nicht in die Puschen. Also es ist hier keine Recherche sondern eben die alte Suppe gewärmt. Kein Wort davon was die FCK-Fuehrung macht, weil sie da keine Infos bekommen. Ich bin überzeugt, daß sie hart arbeiten nach den Ansagen handeln die sie gemacht haben. Sie lassen die Regionalen genauso wenig ins Insolvenzmesser laufen wie die Fans und Mitglieder.Als erstes braucht es den Ankerinvestor welcher die Finanzen stabilisiert, danach können die Regionalen weiter aufstocken und dann die Fans und Mitglieder. Da braucht die RP nicht so aufgewärmte Suppe zu schreiben. Gelingt es den FCK'lern ist es gut, gelingt es nicht hat man Seitens Merk&Co weder die Regionalen an die Wand geknallt noch die Fans und Mitglieder. Daß dies alles eine äußerst schwere Aufgabe ist muss hier nicht extra mehr erwähnt werden, auch daß die Zeit es zu schaffen immer weniger wird. Es kann nur ein Last Minute Sieg werden. Aber da war der FCK ja mal gut........ :nachdenklich:




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