
1:1 beim Waldhof: Südwest-Derby endet remis
Ein Punkt im Derby, aber wieder kein Dreier: Der 1. FC Kaiserslautern hat beim Erzrivalen Waldhof Mannheim ein 1:1 (0:0) geholt, muss jedoch weiter auf den ersten Sieg im Jahr 2020 warten.
Der eingewechselte Hendrick Zuck brachte die Lautrer vor 23.157 Zuschauern im ausverkauften Carl-Benz-Stadion mit 1:0 in Führung. Kurz vor Schluss gelang den Gastgebern durch Marco Schuster der 1:1-Endstand (87.).
Unterstützt von etwa 4.000 FCK-Fans hatten die Roten Teufel ihre zunächst beste Chance schon in der 7. Minute, als der aufgerückte Kevin Kraus aus kurzer Distanz an Waldhof-Schlussmann Timo Königsmann scheiterte. Auch Florian Pick prüfte Königsmann mit einem Abschluss in der 40. Minute. Dazwischen blieben im ersten Durchgang klare Torgelegenheiten bei aller Intensität auf beiden Seiten Mangelware.
Vor Wiederbeginn schickte Schiedsrichter Tobias Reichel die Mannschaften zunächst wieder in die Kabinen, da in beiden Fankurven Pyrotechnik gezündet wurde. Als es mit Verspätung losging, hatten zunächst die Gastgeber ein optisches Übergewicht, die besseren Chancen aber weiter der FCK. Wieder Königsmann parierte in der 60. Minute mit einem Reflex gegen Philipp Hercher. Wenig später schoss Timmy Thiele ein Stück am langen Pfosten vorbei (69.).
Am kommenden Samstag geht es für die Roten Teufel in der Liga mit einem Heimspiel weiter. Gegner im Fritz-Walter-Stadion ist ab 14:00 Uhr der SV Meppen.
Welche Note gebt Ihr den FCK-Profis? Hier geht's zur Spielerbenotung nach dem Auswärtsspiel bei Waldhof Mannheim.
Quelle: Der Betze brennt
Weitere Links zum Thema:
- Statistik zum Spiel: Waldhof Mannheim - 1. FC Kaiserslautern
Ergänzung, 18:10 Uhr:

Schommers: "Hätten drei Punkte verdient gehabt"
Wie im Hinspiel trennen sich der 1. FC Kaiserslautern und Waldhof Mannheim mit 1:1. Das Lager der Lautrer ist hin und hergerissen zwischen der Freude über eine couragierte Leistung und dem Ärger über das späte Gegentor.
"Es ist das vierte Unentschieden, das sich anfühlt wie zwei verlorene Punkte", sagte Trainer Boris Schommers nach dem Derby. Kapitän Carlo Sickinger pflichtete dem Coach bei: "Es fühlt sich nicht so gut an. Wir haben uns mehr gewünscht, gerade nach der 1:0-Führung."
Mannschaft hat sich eingeschworen: "Jetzt erst recht!"
Bei allem Ärger betonte aber auch Sickinger wie der Rest der Lautrer die insgesamt gute Leistung im ausverkauften Carl-Benz-Stadion. "Wir haben uns reingebissen, reingekämpft. Wir haben die ganzen Geschichten von unter der Woche in positive Energie umgesetzt. Als vor dem Spiel auch noch die Scheibe unseres Busses eingeworfen wurde, haben wir gesagt: 'Jetzt erst recht!'"
"Ich habe die Bierflasche fliegen sehen. Das hat ganz schön gescheppert", beschrieb Kevin Kraus den Zwischenfall auf dem Weg zum Stadion. Mit Blick auf die hitzige Derby-Atmosphäre während der 90 Minuten erklärte auch Coach Schommers: "Es muss im Rahmen bleiben. Aber es war größtenteils eine tolle Stimmung." Torwart Lennart Grill ergänzte: "Ich finde so etwas geil, das pusht."
Dass es trotz Führung wieder nur zu einem Unentschieden reichte, lag zum wiederholten Male in dieser Saison an einem Standard-Gegentor. "In der 87. Minute musst du einfach konzentriert und clever genug sein, um so einen Standard zu verteidigen", haderte Schommers. Sickinger sagte: "Wir trainieren es immer wieder. Ich kann mir auch nicht erklären, woran es liegt."
Ein Punkt fürs Selbstvertrauen: "Das macht auch Mut"
"Wir haben am Ende zu viele Standards zugelassen", erklärte Hendrick Zuck, der als Joker die Lautrer in der 73. Minute mit seinem Tor zunächst auf die Siegerstraße gebracht hatte. "Aber den Punkt nehmen wir mit", so Zuck. "Wir werden sehen, was uns der Punkt bringt. Aber für das Selbstvertrauen ist er gut. In so einer Atmosphäre zu bestehen, macht auch Mut", sagte Grill. Und Kevin Kraus ergänzte: "Im Großen und Ganzen können wir mit dem Spiel zufrieden sein."
Quelle: Der Betze brennt
Weitere Links zum Thema:
- 1:1 beim Waldhof: Südwest-Derby endet remis (Der Betze brennt)
Ergänzung, 20:05 Uhr:
Viel Rot, viel Pyro: Hitziges Derby in Mannheim
Eine "rote Wand" der FCK-Fans, viel Pyrotechnik sowie leider auch Böller und reichlich gegenseitige Provokationen: Das Derby des 1. FC Kaiserslautern bei Waldhof Mannheim hat für die erwartet hitzige Atmosphäre gesorgt.
"Alle in Rot", lautete das Motto der FCK-Fans vor dem Rückspiel beim Erzrivalen, das vom gemeinsamen Treffpunkt auf dem Berliner Platz in Ludwigshafen in Angriff genommen wurde. Rund 2.000 Gäste-Anhänger machten sich am Morgen aus der Chemiestadt per S-Bahn und Shuttlebus sowie ohne nennenswerte Zwischenfälle auf den Weg ins Carl-Benz-Stadion, wo insgesamt wohl etwa 4.000 Schlachtenbummler der Mannschaft aus der Pfalz den Rücken stärkten. Zu Kontakt mit dem Mannheimer Anhang, der sich fast direkt gegenüber auf der anderen Rheinseite getroffen hatte, kam es nicht.

Im Stadion angekommen wurde noch vor dem Anpfiff per Spruchband der am vergangenen Wochenende freigestellten FCK-Ikone Gerry Ehrmann gedankt. Auch bei den Anhängern seines "Lieblingsgegners" war der Kulttorwart später in einem Spruchband Thema. Die Zaunfahnen der Lautrer hingen derweil vorne im Block, während der Zaun selbst nur mit roter Folie geschmückt war.

Zum Einlaufen der Mannschaften zündeten die FCK-Fans einiges an Pyrotechnik. Vor allem mit den vielen gefährlichen und unnötigen Böllern schossen sie dabei aber auch für Freunde von Feuerwerk über das Ziel hinaus. Auch kurz vor Beginn der zweiten Halbzeit brannten über die komplette Gästetribüne verteilt zahlreiche Pyrofackeln. Da nun auch in der Heimkurve gezündelt wurde, schickte der Schiedsrichter die Mannschaften zunächst noch einmal in die Kabinen und pfiff erst mit mehrminütiger Verspätung wieder an. Danach blieb es in Sachen Pyro für den Rest des Spiels ruhig.


Insgesamt war die Stimmung schon ab zwei Stunden vor dem Anpfiff immer wieder beeindruckend, hatte über die komplette Spielzeit aber auch ein paar Hänger. Dem war natürlich nicht so in der 73. Minute, als Hendrick Zuck die Lautrer vor dem völlig ausrastenden Gästeblock in Führung brachte.

Als die meisten Zuschauer nach dem Schlusspfiff das Stadion bereits verlassen hatten, kam es drinnen noch zu einem kurzen Zwischenfall. Sowohl Waldhöfer als auch Lautrer Anhänger hatten nach gegenseitigen Provokationen schon den jeweiligen Zaun zum Innenraum überwunden, wurden von massiver Polizeipräsenz aber schnell zurückgedrängt. Alles in allem dauerte dieser "Platzsturm", bei dem leider auch wieder Böller und Raketen flogen, keine 30 Sekunden.
Zum ersten Aufreger war es bereits weit vor Spielbeginn gekommen, als eine fliegende Bierflasche aus einem Mannheimer Pulk außerhalb des Stadions eine Scheibe des Lautrer Mannschaftsbusse zerdepperte. Später zeigte die Waldhof-Kurve eine Choreo unter dem Motto "Mannheim Kombat" mit Schweine-Motiv und in Anlehnung an das Videospiel "Mortal Kombat".

Zu den kompletten Foto-Galerien vom Derby in Mannheim:
- Fotogalerie | Spielfotos: Waldhof Mannheim - 1. FC Kaiserslautern
- Fotogalerie | Fanfotos: Waldhof Mannheim - 1. FC Kaiserslautern
Quelle: Der Betze brennt