Man muss in der Diskussion immer fein differenzieren. Marcus ist ein erklärter Gegner der Ausgliederung und er ist der Auffassung, dass das Stadion nicht die Wurzel allen Übels ist, sondern vielmehr geschäftspolitische Fehlentscheidungen.
Das muss auch jetzt noch stimmen, denn sonst bricht die ganze eigene Argumentationskette der letzten Jahre zusammen. Bei Jochen ist das im übrigen ähnlich.
Beide Argumente müssen auch gleichzeitig wahr sein:
Hätte man früher ausgegliedert und somit Eigenkapital auf einer viel besseren Abschwungbasis eingesammelt, wäre der Weg nach oben viel kürzer und somit einfacher zu finanzieren gewesen. Das Problem Stadion wäre kleiner gewesen. Das wollte man nicht.
Vielmehr hat man was von besserer Vermarktung erzählt und so getan, als dürfe es sportliche Fehlentscheidungen überall geben - außer in der Pfalz. Als die Sündenböcke dann weg waren, dämmerte auch den beiden langsam, dass ihre Argumentationskette der Realität in keiner Art und Weise standhält. Seit Jochen im Amt ist, gab es ausschließlich Top-Entscheidungen

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Da gibt es die Untersuchung der Untersuchung, das man bei der Untersuchung leider nichts gefunden hat - obwohl das komplett gegen den Willen der Mitglieder war. Man lässt sich dafür allzu gerne von der Stadt instrumentalisieren. Da gibt es Satzungsänderungen, die nicht mal mit den relevanten Vereinsgremien abgestimmt sind. Aber den Mitgliedern vorgegaukelt wird, diese würden vom Verein mitgetragen. Um die wirklichen Probleme des Vereins kümmert man sich nicht.
Die Probleme mit Keßler etc. sind auch nicht entstanden weil man ausgegliedert hat, sondern weil man es schlecht umgesetzt hat.
Die Stadionthematik ist zu lösen. Wenn alle Beteiligten wollen. Spätestens wenn ein Investor die Rechtmäßigkeit des Pachtvertrages anzweifelt, die Pachtzahlungen einstellt und damit droht ein Stadion am Fröhnerhof zu bauen, wird die Stadt sich bewegen. Das Stadion ist in der zweiten - und erst recht in der dritten Liga ein riesiger Verlustbringer, insbesondere im Vergleich zu unseren Konkurrenten. Es ist in der ersten Liga irgendwann profitabel zu betreiben. Aber nie so profitabel, dass sich die Probleme der Stadt und ihrer bescheiden Finanzierung lösen. Deshalb hat zum Beispiel Leipzig sein Stadion deutlich unter Buchwert an RB verkauft - in der ersten Liga!
Man sollte jetzt diejenigen im AR arbeiten lassen, die wissen wie man den Verein richtig vermarktet, die das Herz am richtigen Fleck haben und hoffen, dass uns die verlorene Zeit nicht auf die Füße fällt. Alles relevante steht im Interview von Harry Layenberger.