Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - 1. FC Nürnberg

Showdown auf dem Betzenberg

Showdown auf dem Betzenberg


Der letzte Spieltag und der FCK schwebt immer noch in Abstiegsgefahr. Welche Aufstellung wird Norbert Meier ins Rennen schicken? Welche Einstellung zeigen die Spieler? Und wie reagieren die Fans?

Der Worte sind genug gewechselt, jetzt müssen Taten folgen: Der 1. FC Kaiserslautern kann sich zum Saisonabschluss mit einem Heimsieg gegen den 1. FC Nürnberg (Sonntag, 15:30 Uhr) aus eigener Kraft den Klassenerhalt sichern. Sollte kein Sieg gelingen, wären die Roten Teufel auf Schützenhilfe bei den Auswärtsspielen von Arminia Bielefeld (in Dresden) und 1860 München (in Heidenheim) angewiesen – auf keinen Fall dürften die Abstiegskonkurrenten alle beide gewinnen. Im schlimmsten Fall droht dem FCK ein "Nachsitzen" mit zwei Relegationsspielen am 26. und 30. Mai.

Hier kommen im Überblick die wichtigsten Vorab-Informationen zum 34. Spieltag:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

Von den letzten sechs Spielen hat der 1. FC Kaiserslautern drei gewonnen und drei verloren, aber das ist nun alles Schall und Rauch: Gegen Nürnberg soll ein Sieg her, um endgültig einen Haken unter diese verkorkste Saison machen zu können. Mit dem "ganzen Rotz danach" (O-Ton Norbert Meier) will niemand mehr etwas zu tun haben – auch die Spieler wollen nächste Woche vermutlich lieber in Urlaub fahren als nach Regensburg oder Magdeburg.

Was hat sich Meier für Sonntag ausgedacht? Wie wird er den gesperrten Marcel Gaus ersetzen? Im Vorfeld des Spiels gab sich der Trainer wie üblich geheimnisvoll, deutete aber auch an, seine Aufstellung diesmal schon frühzeitig im Kopf zu haben. Für Gaus wird vermutlich Naser Aliji in die Startformation rutschen, aber auch bisher kaum beachtete Spieler wie Max Dittgen oder Nicklas Shipnoski könnten kurzfristig eine Option werden. Besonders in der Offensive, wo zuletzt Jacques Zoua und Co. maßlos enttäuschten, ist Meier eine Überraschung zuzutrauen. Ungeachtet dessen gilt aber ohnehin einmal mehr: Die Einstellung ist wichtiger als die Aufstellung.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

Der 1. FC Nürnberg ist ein Verein mit ähnlichen Problemen wie der FCK. In der Tabelle liegt der letztjährige Relegationsteilnehmer gerade mal vier Punkte vor den Roten Teufeln, ist damit aber vorzeitig gerettet und hat sich letzte Woche gegen Fortuna Düsseldorf (2:3) blamiert. Ob sich das Team des sehr rotationsfreudigen neuen FCN-Trainers Michael Köllner (seit März: 13 Punkte aus zehn Spielen) auf dem Betze noch mal voll reinhängt, bleibt abzuwarten.

Trotzdem sollte man Nürnberg nicht unterschätzen, denn der "Club" hat auch nach dem Winter-Abgang von Torjäger Guido Burgstaller noch einige Leistungsträger, auf die man aus FCK-Sicht besonders aufpassen muss: Beispielsweise gelten die Mittelfeldspieler Kevin Möhwald und Hanno Behrens als exzellente Vorbereiter. Mit zwei Toren machte zuletzt außerdem der von den eigenen Amateuren hoch geholte Abdelhamid Sabiri auf sich aufmerksam. Ihren Abschied geben im Fritz-Walter-Stadion die Nürnberger Torwart-Legende Raphael Schäfer und Publikumsliebling Dave Bulthuis.

Frühere Duelle

Der oben genannte Burgstaller erzielte in der Hinrunde in seiner letzten Minute für Nürnberg das entscheidende Tor: Der FCK hatte sich durch den Ausgleichstreffer von Jacques Zoua gerade mühsam ein 1:1 erarbeitet, da kam der Österreicher und schickte die Roten Teufel mit seinem Last-Minute-Tor zum 2:1 in einen verpatzten Weihnachtsurlaub inklusive Trainer-Rücktritt. Das letzte Heimspiel gegen Nürnberg war im September 2015 die Abschiedsvorstellung von Kosta Runjaic und endete 0:3.

Fan-Infos

Nicht nur Horst Eckel und Daniel Halfar (samt Mannschaftskollegen) haben diese Woche genutzt, um fürs Saisonfinale zu mobilisieren, sondern auch die Fangemeinde: Vor dem Spiel sind unter anderem ein Fanmarsch, Spalierstehen und im Stadion eine Choreographie geplant (mehr dazu hier: Fan-Aktionen beim Heimspiel gegen Nürnberg), ehe dann bestenfalls die gesamten 90+x Minuten eine Atmosphäre folgt wie in der Nachspielzeit gegen St. Pauli.

Im Fritz-Walter-Stadion werden etwa 40.000 Zuschauer erwartet, darunter 3.500 Fans aus Nürnberg – beides ist die Bestmarke der nun endenden Rückrunde. Die FCK-Verantwortlichen bitten um eine frühzeitige Anreise, auch weil am letzten Spieltag alle Zweitliga-Partien zeitgleich beginnen müssen und deswegen keine Verzögerung des Anpfiffs möglich sei.

O-Töne

FCK-Trainer Norbert Meier: "Die Mannschaft hat in dieser Saison schon bewiesen, dass sie mit Druck umgehen kann. Wir brauchen am Sonntag eine über 90 Minuten hochkonzentrierte Leistung. Um mit dem ganzen Rotz, der danach kommt, nichts mehr zu tun zu haben."

FCN-Coach Michael Köllner: "Es wird spannend sein, wenn du auf eine Mannschaft triffst, die viel zu verlieren hat. Dort ist noch einmal Unruhe. Der Betzenberg ist schwer zu stürmen. Wir werden trotzdem hinfahren und wollen am letzten Spieltag auch rausgehen und drei Punkte holen."

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Markus Schmidt (Stuttgart)

Voraussichtliche Aufstellungen

1. FC Kaiserslautern: Pollersbeck - Vucur, Ewerton, Heubach - Mwene, Koch, Aliji - Moritz, Halfar - Görtler, Zoua (Glatzel)

Es fehlen: Mujdza (Reha), Gaus (Gelb-Sperre), Jacob (Knie-OP), Przybylko (Fuß-OP)

- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.

1. FC Nürnberg: Schäfer (Kirschbaum) - Kammerbauer, Margreitter (Bulthuis), Mühl, Djakpa - Löwen, Behrens - Hufnagel, Möhwald, Sabiri - Teuchert

Es fehlen: Lippert (Kreuzbandriss), Kempe (Muskelfaserriss), Parker (Reha), Sepsi (grippaler Infekt), evtl. Margreitter (Fußprellung), evtl. Petrak (Adduktorenprobleme)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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