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WM 2014 Brasilien Vorberichte (Sammelthread)

Fußballthemen, welche den FCK nicht oder nicht direkt betreffen.
daachdieb
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Eine digitale Schublade für alles, was uns in den nächsten Monaten mit dem Thema "WM 2014 in Brasilien" vor die Lesebrille flattert - auch um den Sammelthread "Internationaler Fußball" zu entlasten.
Was bei den letzten Sport-Großereignissen schon anklang wird in den nächsten Monaten wohl noch lauter: Die Kritik an korrupten Funktionären, Politikern und Firmen. Kritik an übersteigerten Sicherheitsmaßnahmen und an der Aussetzung von Bürgerrechten rund um die Events .
Momentan ist Confed-Cup und auf den brasilianischen Straßen demonstrieren Tausende.

Für den Anfang: Die Fifa ist ein Drecksverein (danke an @Kerosin, der gestern hier darauf hingewiesen hat).
Hallo! Ist da irgendjemand auf dieser Welt, der die Fifa nicht für eine Mafiaorganisation hält? Gibt es jemanden, der Sepp Blatter für eine ehrliche Haut hält? Ist da jemand, der sich wundert, wenn im Zusammenhang mit dem Internationalen Fußballverband von Korruption die Rede ist?

Nein? Hallo, liebe Fifa-Freunde in der weiten Fußballwelt, wo seid ihr? Es gibt wohl niemanden, der hier die Hand heben würde. Die Fifa ist ein Drecksverein. Jeder weiß das – auch der verrückteste Fußballjunkie.

Und doch ist die Organisation noch immer in der Lage, ganze Staaten zu erpressen. Sie hat den Fußball so groß gemacht, dass die Länder, die sich darum bewerben, die Ausrichtung einer Weltmeisterschaft als Auszeichnung verstehen. Und so ist auch Brasilien auf die Knie gegangen. Es wurden Milliarden in irrwitzige Stadionprojekte gesteckt, es wurden Gesetzte verabschiedet, die der Fifa steuerfreie Gewinne zusichern, die den Sponsoren besonderen Schutz zuteil werden lassen, die jedes Risiko dem Staat zumuten.
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PS: Updates unter dem Datum ihrer Veröffentlichung!
Zuletzt geändert von daachdieb am 27.06.2013, 16:30, insgesamt 2-mal geändert.
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daachdieb
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19.06.2013

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„Lasst uns zusammen marschieren, Brasilien“
Fußballspieler denken nicht immer nur an Fußball und Geld. Die Seleção solidarisiert sich mit der Protestbewegung in Brasilien. Nur WM-Botschafter Ronaldo versteht nichts.

Weiter bei der FAZ

Mündige und Marionetten
Bildung, das Gesundheitswesen, die soziale Schieflage der Gesellschaft. Es sind richtig interessante Dinge, die – wie man hört – verhandelt werden, wenn die Spieler der brasilianischen Nationalmannschaft in diesen Tagen des Confederations Cup vor die Presse treten. Keiner der kickenden Gutverdiener versucht zu mauern, wenn er auf die machtvollen Demonstrationen angesprochen wird, die derzeit das ganze Land in Atem halten.

Weiter bei der taz

Confed Cup: Verletzte bei Protesten vor Fußballstadion
Die Proteste in Brasilien werden immer heftiger: Vor der Confed-Cup-Partie Brasilien gegen Mexiko demonstrierten Zehntausende rund um das Stadion in Fortaleza. Am Donnerstag werden in Rio de Janeiro sogar eine Million Demonstranten erwartet.

Weiter bei SpOn

Regierung entsendet Spezialkräfte in Confed-Cup-Städte
In Brasilien sollen jetzt Spezialkräfte der Bundesbehörden für Ruhe während des Confed-Cups sorgen. Doch inzwischen solidarisiert sich auch die Fußball-Nationalmannschaft mit den Demonstranten. Trainer Scolari zeigt Verständnis für die Proteste und gibt seinen Spielern alle Freiheit, sich zu äußern - die tun das auch.

Weiter bei der SZ

Blatters Worte als Brandbeschleuniger
Brasiliens Sportfunktionäre sind korrupt und verhasst. Doch auch der Fußball-Weltverband zeigt sich beim Confed-Cup wieder mal als Kommerz-Maschine - und zieht Proteste der Brasilianer auf sich.

Weiter bei der SZ

20.06.2013

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Rio and São Paulo Lower Bus Fares: Daily
However, what began as protests over bus fare increases in many Brazilian cities has now grown into a wider expression of public discontent over a range of issues, including inflation, corruption, public safety and World Cup expenditures. It remains to be seen whether lower bus fares will appease the hundreds of thousands who have taken to the streets in the last two weeks.

Weiter bei der Rio Times

Elefantes brancos oder: Was erlauben das Volk? Die FIFA und die Proteste in Brasilien

Weiter bei Jens Weinreich

Sepp Blatter und die Krawalle in Brasilien: Augenverschließer auf Welttournee
Die Brasilianer protestieren - doch Sepp Blatter findet nicht die richtigen Worte. Nun verlässt der Fifa-Boss Südamerika und jettet in die Türkei zur U20-WM. Wie wenig die Funktionäre die Lage verstehen, demonstriert aber auch ein deutscher Fußball-Botschafter.

Weiter bei der ZEIT

Proteste in Brasilien: Frohsinn und Fußball reichen nicht mehr
Brasiliens Fußballer jubeln über ihren Halbfinal-Einzug beim Confed Cup. Doch die Demonstranten vor dem Stadion in Fortaleza lassen sich davon nicht beeindrucken. Die Proteste überschatten längst das Sportfest - und stellen die Spieler vor ein Problem.

Weiter bei SpOn

Rio de Janeiro erwartet Millionen-Demonstration
Es soll die größte Demonstration gegen die Misswirtschaft in Brasilien werden. Wenn heute Abend Spanien im Maracanã-Stadion auf Tahiti trifft, erwartet die Fifa eine Million Demonstranten in Rio de Janeiro. Eine "unangenehme Situation", meint der Fußballverband.

Weiter bei der SZ

Brasilianischer Zorn
Die Fahrpreiserhöhung wird schon zurückgenommen, doch die Unzufriedenheit bleibt: Wie in der Türkei richtet sich der Volkszorn in Brasilien gegen eine Politikerriege, die das Land praktisch ohne Kontakt zur Bevölkerung regiert.

Weiter bei der FAZ

Die Wütenden von Rio
Lange galt Brasilien als Vorzeigeland, die Wirtschaft wuchs, die Arbeitslosigkeit sank. Doch die Proteste zeigen: Der Aufschwung hat viele Verlierer.

Weiter bei der ZEIT

Abschied vom rosafarbenen Brasilien
Rebellion war früher mal das Metier von Präsidentin Dilma Rousseff. Dass sie jetzt selbst mit einer Rebellion konfrontiert ist, muss sie im Innersten treffen. Noch lobt sie die Demonstranten, die Schattenseiten des Wirtschaftsbooms anprangern - und verspricht Wandel.

Weiter bei der SZ

WM-Stadien in Brasilien: Zwischen Prunk und Ruinen
Brasilien ist Fußballzauber, Leidenschaft und Spektakel. Doch nun gehen Hunderttausende auf die Straße, sie demonstrieren gegen Korruption und Verschwendung. Tatsächlich sind die WM-Arenen teilweise viel teurer geworden als geplant.

Weiter bei SpOn

Essig mit den Bürgerrechten
Brasilien Die Proteste richten sich zwar gegen eine grassierende Korruption, deuten aber vor allem auf eine schwer gestörte Kommunikation zwischen Regierung und Regierten hin.

Weiter beim Freitag

Tränengas, Rauchbomben und Pfefferspray
Es dürfte Sepp Blatters Alptraum sein. Aufgewühlte Menschen, die bei einem Turnier der Fifa gewaltsam in ein Stadion gelangen – vor den Augen der ganzen Welt.

Weiter bei der ZEIT

The real legacy of a World Cup
“We want the FIFA Guidelines for hospitals and education”. That’s one of the ironic messages that were showed on demonstrators’ signs in cities across Brazil. Over the last week, Brazil has completely changed its mood. From a warm country and an “always happy” people, we have become an unstable country with angry people.

Weiter bei playthegame.org

Die Buhrufe auf der feinen Fifa-Party
Der Confed-Cup ist die Bühne für den brasilianischen Protest. Wenn sich Grundsätzliches ändert, wäre das auch ein Erfolg für den Fußball.

Weiter bei der ZEIT

Pele legt sich mit Demonstranten an
Die Fußball-Legende empört ihre Landsleute mit dem Aufruf, "all diese Proteste zu vergessen" und sich auf den Fußball zu konzentrieren.

Weiter bei diepresse.com

Weg mit der Corrupção!
Während des zweiten Confed-Cup-Spiels der Seleção wird vor dem Stadion geknüppelt. Das Team sympathisiert mit dem Protest, die Fronten verhärten sich.

Weiter bei der taz

In Brasilien formieren sich Tausende zu Protestzügen
Landesweit gehen die Menschen in Brasilien auf die Straße. In zahlreichen Städten kamen Tausende zu Protesten zusammen. Präsidentin Rousseff sagte daher eine Japan-Reise ab.

Weiter bei der SZ

»Fifa go home!«
Heftige Proteste begleiten den Confed Cup in Brasilien. Milliardeninvestitionen für sportliche Großereignisse stoßen auf zunehmendes Unverständnis in der Bevölkerung. Auch bei der Selecao, die sich löblich meinungsstark zeigt.

Ein Lagebericht aus Fortaleza bei den 11freunden

Brazilians Should Protest FIFA Not Dilma
FIFA, the sport's global governing body, will tell you it has nothing to do with the civil unrest sweeping Brazil; nobody forced the country to mount its over-the-top bid to host the World Cup. “This is something for the Brazilian government and regional governments to deal with,” FIFA’s president, Sepp Blatter, said this week. “The only thing that FIFA, can do is offer wonderful football in beautiful stadiums so people can enjoy themselves.”
Don’t believe him. FIFA has plenty of money to help build those beautiful stadiums. It just chooses not to. It prefers to divvy up its resources among its member federations — the same federations responsible for selecting FIFA’s 24-person executive committee.

Weiter bei Bloomberg

A Lecture FIFA Didn't Need to Make
So, yes, bring it on. Take it to Brazil and see if the land of nearly 200 million soccer lovers can rise to the challenge.
But, Mr. Blatter, do not dare to tell Brazilians, as he did this week, that the protests should stop because FIFA is giving the country “improved airports hotels, highways, telecommunications, sustainability programs.” Blatter knows — and the people know — that his former boss at FIFA, João Havelange, was responsible for the corruption that should have shamed the world governing soccer body. Havelange is Brazilian, and Havelange and his cronies were finally exposed last year as helping themselves to profits from a FIFA marketing partner that went bankrupt.
Blatter, the head of a discredited organization, chose to lecture Brazilians this week.

Kommentiert die New York Times
Zuletzt geändert von daachdieb am 28.06.2013, 19:40, insgesamt 7-mal geändert.
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21.06.2013

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Gewalt bei Massenprotesten in Brasilien
Seit fast zwei Wochen gehen in Brasilien zahlreiche Menschen auf die Straße, um gegen hohe Ausgaben für die Fußballweltmeisterschaft 2014 und die Olympischen Sommerspiele 2016 zu protestieren und mehr Investitionen ins Gesundheits- und Bildungsssystem zu fordern.

Weiter bei tagesschau.de

Tote und Verletzte bei Protesten in Brasilien
Eine Million Menschen haben landesweit demonstriert. Vielerorts gab es gewaltsame Zusammenstöße mit der Polizei. Präsidentin Rousseff hat eine Krisensitzung einberufen.

Weiter bei der ZEIT

Proteste vor Fußball-WM 2014: Brasilien erlebt Nacht der Gewalt
Die Proteste erreichen in Brasilien eine neue Dimension: Eine Million Menschen gehen landesweit auf die Straßen, friedliche Demonstrationen eskalieren zu Straßenschlachten. Hunderte werden verletzt, ein Mann stirbt. In Salvador brennen Autos des Fußballverbandes Fifa. Präsidentin Rousseff beruft eine Krisensitzung ein.

Weiter beider SZ

Landesweite Demonstrationen: Hunderte Verletzte bei Protesten in Brasilien
Es sind die größten Proteste seit Jahrzehnten: Mehr als eine Million Menschen haben in Brasilien gegen Korruption und hohe Lebenshaltungskosten demonstriert. Nicht überall blieb es friedlich - am Rande der Kundgebungen kam ein Mensch ums Leben.

Weiter bei SpOn

Volksfest gegen den Staat
In Brasilien protestieren mehr als eine Million Menschen gegen Korruption. Bei Kämpfen mit der Polizei werden Hunderte verletzt.

Weiter bei der taz

Proteststurm in Brasilien
In Salvador im Bundesstaat Bahia, wo am Donnerstag eine Partie des Confederations Cups ausgetragen wurde, setzten Randalierer einen Bus in Brand und beschädigten zwei Mini-Busse des Fußball-Weltverbandes FIFA. Die Protestaktionen in über 100 Städten des Landes waren vor allem über das Internet koordiniert worden. Insgesamt wurden gewaltsame Zusammenstöße aus zehn Städten des Landes gemeldet.

Weiter bei der FAZ

Samba-Rhythmen gegen Tränengas und Knüppel
Die Polizei reagierte wieder mit Gewalt, dabei wollten die Demonstranten friedlich bleiben: "Solche Bilder haben uns auf die Straße gebracht".

Weiter bei der ZEIT

Brazil erupts in protest: more than a million on the streets
A vast crowd – estimated by the authorities at 300,000 and more than a million by participants – filled Rio's streets, one of a wave of huge nationwide marches against corruption, police brutality, poor public services and excess spending on the World Cup.

Weiter beim Guardian

ARD-Video: Proteste in Brasilien eskalieren (nur 7 Tage haltbar)

Danke, Brasilien!
Was Südafrikaner 2010 und Deutsche 2006 nicht wagten, übernehmen nun die Brasilianer. Ein Volk erhebt sich gegen die Fifa. Das wird Folgen haben.

Weiter bei der ZEIT

"Pelé, halt den Mund"
Brasiliens Fußballhelden leiden mit bei den Demonstrationen in ihrer Heimat, einige mischen sich sogar ein. Viele kennen die Alltagsnöte des Volkes, sie entstammen oft selbst einfachen Verhältnissen. Doch ausgerechnet Überidol Pelé macht sich unbeliebt.

Weiter bei SpOn

„The Games must go on“
Im Land, das 2014 die Fußball-WM ausrichten will, herrscht auf vielen Straßen blankes Chaos. Noch wil die FIFA keine Konsequenzen ziehen.

Weiter bei der taz

Chega de Bullying
I ended up on Rio Branco heading towards Praça Mauá. The vandalism was out of control, universally undertaken by young men with their faces covered. Then again in front of the Museu da Amanha, another attack from the police that sent us running yet again.
It was a long walk to the metro. PM roamed the streets like rabid dogs, guns pointed in everyone`s faces. Worse, they threw tear gas into restaurants. These are the same tactics employed in Turkey. Solidarity!

Augenzeugenbericht, Rio - 20.Juni von Christopher Gaffney
(Blog: HUNTING WHITE ELEPHANTS)
Zuletzt geändert von daachdieb am 22.06.2013, 18:05, insgesamt 5-mal geändert.
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MatzeW
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Beitrag von MatzeW »

Danke für die Zusammenfassung !

Alleine die Aussagen von Blatter haben mich gestern schon wieder dermassen in Wallung gebracht ...

"Die Fifa aber verbreitet weiter ihr übliches Festpathos. Fußball sei "stärker als die Unzufriedenheit der Menschen", erzählte Blatter der Zeitung Estado de São Paulo, "wenn der Ball rollt, wird das aufhören". Nur rollt der Ball längst. Aber Blatter findet sowieso, dass die Fußballparty, aus der seine Fifa Milliardengewinne zapft, nur missbraucht werde: "Diese Personen nutzen die Plattform des Fußballs für bestimmte Proteste." "

Der alte Diktator und seinen Vasallen kapieren nix ...
Karlsruh, Karlsruh, wir scheissen euch zu ...
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Beitrag von daachdieb »

+++HINTERGRUND+++HINTERGRUND+++HINTERGRUND+++

The blood-stained hands of José Maria Marin

For 23 years Ricardo Teixeira embezzled millions of dollars from FIFA and the Brazilian national football association, the CBF. The BBC discovered documents proving his corruption, he was finally forced out of football nine months ago and the fans put away their 'Fora Teixeira' banners.

How can the new guy heading the CBF, 81-year-old José Maria Marin, possibly be worse? Sure he's deep in the looting of Brazilian football but Marin couldn't match Tricky Ricky's decades of thieving.

It's something off the pitch, something vile, something from the past, from the era of the military dictatorship. The rage is boiling up in São Paulo, demonstrators are on the streets outside José Maria Marin's home, there's anger in the papers, he's accused in the State Senate of having 'bloodstained hands.' What's he done?

6-seitiger Bericht von Andrew Jennings (05.Februar 2013)
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Beitrag von daachdieb »

22.06.2013

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Präsidentin kündigt "großen Pakt" an
Angesichts der anhaltenden Massenproteste in Brasilien ist Staatschefin Dilma Rousseff auf die Demonstranten zugegangen. Sie wolle Geld aus Öleinnahmen in Bildung investieren, Ärzte aus dem Ausland holen und die Korruption bekämpfen. Über die Fußball-WM 2014 lässt Rousseff jedoch nicht mit sich verhandeln.

Weiter bei der SZ

"Wir werden ein neues Brasilien erleben"
Die Proteste sind noch lange nicht zu Ende, sagt der ehemalige Bayern-Profi Giovane Elber. Ein Grund: Die Fifa interessiere sich nicht für die normalen Leute.

Interview mit Giovane Elber bei der ZEIT

Wir sind das Fußball-Volk!
Gib den Menschen ein Sportereignis, und sie werden dich lieben - seit der Antike gilt das Prinzip "Brot und Spiele" als Erfolgsformel. Doch wenn die Menschen im fußballverrücktesten Land der Erde plötzlich gegen den Fußball demonstrieren, ist klar: Nichts ist mehr wie früher.

Ein Debattenbeitrag von Jens Weinreich bei SpOn

Wenn Brot und Spiele nicht mehr ablenken
Sport als Vehikel, um den wirtschaftlichen Aufstieg zu demonstrieren und weiter voranzutreiben? Die Beispiele Brasilien und Türkei zeigen, dass es künftig ganz anders laufen könnte. Doch die Fifa und das IOC sind unfähig, die Zeichen der Zeit zu erkennen.

Weiter bei der SZ
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23.06.2013

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Zehntausende Brasilianer demonstrieren bei Confed-Spielen
Trotz Reformversprechen der Präsidentin haben Zehntausende in Brasilien gegen Korruption protestiert. Sie nutzten die internationale Aufmerksamkeit der Confed-Spiele.

Weiter bei der ZEIT

Auf der Achse des Zorns
... Die jungen Leute sind nicht gegen Fußball und Sport. Aber sie haben mit wachsendem Misstrauen bemerkt, wie die Vorbereitungsarbeiten für die Weltmeisterschaft zu einer riesigen Geldmaschine geworden sind, die große Summen freisetzt und das Geld nicht zuletzt in Politikertaschen fließen lässt.

Weiter bei der FAZ

"Wenn bloß diese dumme Gewalt nicht wäre"
... "Die WM für wen?", skandierten Zehntausende Menschen in Belo Horizonte. Sie brachten damit ihre Wut über die Milliardenausgaben für die Ausrichtung der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 zum Ausdruck.

Weiter bei SpOn

Rousseffs Reformversprechen lassen Brasilianer kalt
"Wir sind gegen die WM, weil sie die Probleme unseres Landes maskiert", sagte einer der Demonstranten. Die Fernsehansprache Rousseffs tat er als Rhetorik ab, weil keine konkreten Zusagen gemacht worden seien.

Weiter bei der SZ

Krawalle und friedliche Proteste
An einem Protestzug in der 2,5-Millionen-Stadt Belo Horizonte nahmen mehr als 60.000 Menschen teil. Ihre Demonstrationen gegen Korruption und soziale Missstände in Brasilien blieben friedlich. Die Menschen kritisieren auch die hohen Kosten für die Ausrichtung der Fußball-WM in einem Jahr.

Weiter bei der Tagesschau

Gewehre, Gefuchtel, Geschrei
Das Stadion "Castelão" in Brasilien steht am Rande einer Favela, in einer abtrünnigen Gegend. Heil hinein zu finden ist ein Kraftakt. Ein Erlebnisbericht vom Confed Cup in Brasilien.

Weiter bei der SZ

Protest-Bewegung veröffentlicht fünf Ziele
1. Nein zu PEC-37
2. Sofortiger Rücktritt des Senatspräsidenten Renan Calheiros
3. Sofortige Untersuchung der finanziellen Unregelmäßigkeiten bei Ausgaben für die WM 2014
4. Ein Gesetz, das Korruption im Kongress kriminalisiert
5. Auflösung des "Forum der Privilegierten"

Weiter bei der ZEIT

“Wir sind das Volk!” Brasilien, die FIFA, das IOC und steuerfinanzierte Mega-Events
Sport-Monopole drohen zu platzen. Dabei sind FIFA und IOC mit ihren kurzwöchigen Sportshows, die Steuerzahler pro Ausgabe meist mehr als zehn Milliarden Euro kosten (oft 50 Milliarden), schon zunehmend in Schwellenländer ausgewichen. Nach Russland, Brasilien oder China. Gern nach Katar, die neue Top-Destination. Doch selbst in arabischen Gefilden regen sich erste demokratische Pflänzchen.
Wie schrecklich für Blatter & Co. Hat man denn nirgends mehr seine Ruhe?
In der Tat gibt es kaum noch Zufluchtsorte. Eine WM oder Olympia in Nordkorea wäre konsequent.
Aber wie lange noch? Sepp Blatter muss sich beeilen.
„Wir sind das Volk“, sagt Scolari.
„Wir sind das Volk“, haben einst in Leipzig hunderttausende Demonstranten gerufen.
Ein paar Tage später war die Mauer gefallen und ein Diktator gestürzt, der den Sport stets als Propagandamittel eingesetzt hatte.

Den ganzen Text bei Jens Weinreich im Blog.

"Wir brauchen keine Partys"
Das brasilianische Volk erhebt sich gegen die Milliardenausgaben für die Fußballweltmeisterschaft 2014 und geht auf die Straße. Eine junge Brasilianerin protestiert via YouTube gegen die Zustände in ihrem Heimatland und erklärt: "Ich gehe da nicht hin." Das Video ist längst ein Hit.

Weiter bei der SZ


A Calm Between Storms
It has become clear that the protests were infiltrated from the very beginning by police, right wing loonies and paid vandals. In all the looting and vandalism that happened on Thursday night in Rio, the police only managed 6 arrests. If they had any interest at all in stopping it, they could have done so quite easily.
...
The World Cup will happen in Brazil. It is surprising that there have not been many calls for FIFA and their partners to pay taxes on profits made in Brazil. In London, so many people boycotted the Olympic sponsors once they discovered that they were tax exempt, that McDonald’s and Cocaine-Cola agreed to pay up. This hit the sponsors in the only place it hurts.

Schreibt Christopher Gaffney in seinem Blog

Rechte okkupieren Linken-Protest
Auch Ultrarechte mischen bei den Protesten in Brasilien mit – und profitieren von Streitereien bei den Linken. Die Präsidentin macht einen halbgaren Vorschlag.

Weiter bei der taz

Militärpolizei erwirbt Wasserkanonen (schönes Gefährt aus Germanistan)
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Nach Kritik von Amnesty International und dem negativen Einfluss durch die Verbreitung von Bildern von Journalisten und Demonstranten hat der Gouverneur von São Paulo die Verwendung der Wasserkanonen bei öffentlichen Protesten zunächst untersagt.
Wie die Dinger funktionieren bekamen Demonstranten in Istanbul zu spüren

Hier der Artikel im Original (portug.)
Zuletzt geändert von daachdieb am 24.06.2013, 11:12, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von Lonly Devil »

Das passt zwar nicht so ganz zu den bisherigen Beiträgen/Berichten hier, aber das könnte eventuell auch bei der WM angedacht werden.
Falls es nicht schon ein Probelauf diesbezüglich sein soll.

Aber noch ist es nur eine Meldung in der "Blöd".

"Irre Planung in Italien
Stürmt Klose bald mit einer Trikot-Kamera?


Die spinnen, die Italiener!

In der italienischen Profi-Liga Serie A macht aktuell eine kuriose Idee des TV-Senders „Sky“ die Runde. Laut der Schweizer Tageszeitung „Blick“ will der Pay-TV-Kanal dafür sorgen, dass italienische Fernsehzuschauer zukünftig auch auf dem Rasen die Fußballstars auf Schritt und Tritt begleiten können. Am besten schon ab der kommenden Saison.

Stürmt unser Italien-Legionär Miroslav Klose (35) bald mit einer Trikot-Kamera?

Es ist angedacht, eine Mini-Kamera auf den Trikots der Spieler im Brustbereich zu montieren. So könnte der Zuschauer während der Spiele in den „Profi-Modus“ switchen und das Spiel aus nächster Nähe betrachten.

Nur Zukunftsmusik oder ist die Idee in Zeiten von „GoalControl“-Kameras beim Confed Cup und der „Hawk-Eye“-Technologie im Tennis umsetzbar?

.....
........."

Wer alles lesen will:
http://www.bild.de/sport/fussball/serie ... .bild.html
https://www.youtube.com/watch?v=48grx-7 ... H-y_g9MkxO
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
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Beitrag von daachdieb »

24.06.2013

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Brasilianer erwägen Generalstreik
In Rio de Janeiro nahmen nach Polizeiangaben etwa 4000 Menschen an einer Demonstration teil, bei der es um Hindernisse im Kampf gegen die Korruption ging. In den sozialen Netzwerken im Internet wurde die Idee für einen Generalstreik am 1. Juli verbreitet, einen Tag nach dem Finale des Confederations Cup.

Weiter bei der SZ

Funktioniert das Prinzip Brot und Spiele nicht mehr?
Man kann den Fluchtweg der Fifa – 2018 Russland, 2022 Katar – so lesen: Je totalitärer, desto besser passt ein Regime zu Entmündigungsmaschine Fifa. Im relativ wehrlosen Südafrika vermodern die steuerfinanzierten Balltempel von 2010 längst. Deutschland ging es 2006 einfach zu gut, um mehr als ein paar Witze über die Fifakratur zu machen. Organisatoren und neoliberale Ökonomen argumentieren mit der segensrechen Aufwertung eines Turniergastgebers. Waren wir schön blöd, mit der DDR zu fusionieren, statt eine Fifa-WM gegen sie zu verhängen.

Friedrich Küppersbusch bei der taz

"Liebe Freunde des Fußballs: Wo ist der Respekt und das Fairplay, bitte?"
Geschätzte 30 Milliarden Dollar werden in die Fußball-WM investiert. Das ist mehr als die drei letzten Fußballweltmeisterschaften zusammen kosteten (25 Milliarden), rechnet Dauden vor. Der astronomischen Summe, die für das Unterhaltungsevent klargemacht werden, stellt sie andere Zahlen gegenüber: 13 Millionen unterernährte Brasilianer, dass jeder fünfte ein Analphabet ist und das Land Platz 85 des Weltentwicklungsindex belegt, dazu die unzureichende medizinische Versorgung. "Ist das ein Land, das mehr Fußballstadien benötigt", fragt sie ...

Zu lesen bei heise/telepolis

Zorn auf die Zyniker
Um eine Fußball-WM oder Olympia den Menschen nahezubringen, ist mehr nötig, als sich von Ölscheichs, Despoten und Neureichen aushalten zu lassen. Die Fifa und das IOC benötigen ein neues Konzept mit Bodenhaftung.

Weiter bei der FAZ

Rousseff kündigt Volksabstimmung an
Die Massenproteste in Brasilien gehen weiter. Nun hat Präsidentin Rousseff Vertreter der Protestbewegung getroffen - und kündigt eine Volksabstimmung über politische Reformen an.

Meldet die SZ


I supported Brazil's World Cup bid, but the expense is now crippling us

This mega event can only deepen Brazil's problems. The only beneficiary will be Fifa.

Romario im Guardian
Zuletzt geändert von daachdieb am 28.06.2013, 19:30, insgesamt 4-mal geändert.
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Lonly Devil hat geschrieben:Stürmt Klose bald mit einer Trikot-Kamera?l
Warum auf Amateur-Niveau?
Die Spieler + Trainerstab bekommen die neuen Google-Brillen, deren Datenströme direkt über NSA-Soccer-Prism ausgewertet werden.
So kennt der Zuschauer frühzeitig Lauf- und Passwege, weiß über die Auswechslungen schon vor der Trainerentscheidung - und den Mafia-Wettbüros hätte man blitzartig den Garaus gemacht.

BTW: Man könnte ja auch die Analysesoftware verschiedener Staaten gegeneinander antreten lassen und FIFA-Software-Competitions ausrufen ;)
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Beitrag von daachdieb »

+++HINTERGRUND+++HINTERGRUND+++HINTERGRUND+++

Die Cartolas im FIFA-Reich oder wie die WM 2014 nach Brasilien kam
Man nennt sie die Cartolas. Eine Kaste korrupter brasilianischer Sport- und Fußballfunktionäre, die seit Jahrzehnten ihr Unwesen treiben – und die bis heute aufs engste mit den Bossen des Fußball-Weltverbandes FIFA verbandelt sind. Die Cartolas, die in den Jahren Milliarden abgezweigt haben dürften, und FIFA-Präsident Joseph Blatter sowie sein Generalsekretär Jérôme Valcke gehören derselben Familie an.
Eine kleine Einführung in die FIFA-Unterwelt, mehr nicht.

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Beitrag von Lonly Devil »

Auszüge eines Artikels in der FA, zum Verhalten von FIFA und IOC.

"Zorn auf die Zyniker

24.06.2013 · Um eine Fußball-WM oder Olympia den Menschen nahezubringen, ist mehr nötig, als sich von Ölscheichs, Despoten und Neureichen aushalten zu lassen. Die Fifa und das IOC benötigen ein neues Konzept mit Bodenhaftung.

Qatar und Sotschi hielt man bisher für die jüngsten Symbole der fragwürdigen Praxis, mit der die größten Verbände der Welt ihre bedeutendsten Sportereignisse vergeben: vom Geld motiviert, uninteressiert an den Interessen der Bevölkerung und der Athleten. Warum sonst würde der Internationale Fußballverband (Fifa) seinen Besten zumuten, die WM im Hochsommer 2022 am Persischen Golf auszutragen, wenn die Temperaturen dort den Aufenthalt im Freien zur Qual machen?
...
.....
Unter brasilianischen Flaggen und in Nationaltrikots protestieren sie dagegen, ihr Recht auf ein funktionierendes Gesundheitswesen, auf Schulen für ihre Kinder und auf verlässliche Bus- und Bahnverbindungen dafür zu opfern, dass halbseidene Bauunternehmer mit Abermillionen aus der Staatskasse sieben Fußballstadien neu und weitere fünf umbauen, darunter das Maracanã in Rio de Janeiro. Sie machen kein Hehl daraus, dass sie ihre Politiker für inkompetent und korrupt halten - und Joseph Blatter, den Präsidenten der Fifa, nicht nur für deren Geschäftspartner, sondern für einen Komplizen.
...
.....
Um Fußball und Olympische Spiele den Menschen nahezubringen, um alle vier Jahre einen sportlichen Höhepunkt zu ermöglichen, ist mehr nötig, als sich von Ölscheichs, Despoten und Neureichen aushalten zu lassen. Die Verantwortung von Fifa und olympischer Bewegung für gute - das heißt auch: verantwortbare - Spiele endet nicht mit Endspiel und Schlussfeier. Die beiden Riesenverbände benötigen ein Konzept für finanzierbare und nachhaltige Großereignisse. Sie dürfen sich nicht verwechselbar machen mit denen, die das Image des Sports in teuren Sponsoringpaketen erwerben: Unternehmen, die weltweit um ihren Profit kämpfen. Fifa und IOC brauchen für die Zukunft ihrer Veranstaltungen das, was jeder Athlet in Bewegung benötigt: Bodenhaftung."

Wer alles lesen will:
http://www.faz.net/aktuell/sport/fussba ... 41494.html

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Ein kleiner Nachtrag:

" Für eine faire WM in Brasilien

Keine Vertreibung von Favela-Bewohnerinnen und Strassenhändlern
Keine Ausbeutung auf den WM-Baustellen
Keine Steuerbefreiung und Sondergesetze für die Fifa

....
.......
Das Debakel der WM 2010 in Südafrika – 2,8 Milliarden Schulden für den südafrikanische Staat, Rekordgewinn von 3 Milliarden für die Fifa – darf sich nicht wiederholen. Die Fifa muss für eine faire WM sorgen!"

Da gibt es den Rest.
http://www.solidar.ch/wm2014-a.html
https://www.youtube.com/watch?v=48grx-7 ... H-y_g9MkxO
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
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25.06.2013

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Rousseff kündigt Reform-Referendum an
Mehr Geld für Bildung, besserer Nahverkehr: Brasiliens Präsidentin versucht den Protesten die Spitze zu nehmen. Eine Volksabstimmung soll Politikreformen in Gang setzen.
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Die Proteste waren durch die inzwischen zurückgenommene Erhöhung der Ticketpreise im Nahverkehr ausgelöst worden. Längst richtet sich der Protest aber auch gegen Korruption, Ineffizienz und hohe Ausgaben für Sport-Großereignisse, denen geringe Investitionen bei Gesundheit und Bildung gegenüberstehen.

Weiter bei der ZEIT

Beginning to Explain the Ferment of Brazil’s Vinegar Revolt
The ignition for the protests is a direct result of the financial burden placed on average Brazilians — increasing bus fares, hugely wasteful spending on mega-events such as the 2014 World Cup and the 2016 Olympics, inflation’s corrosive effect on purchasing power… pick your grievance.

Weiter im observingbrazil Blog

Präsidentin Rousseff will Referendum
In den vergangenen Tagen waren immer wieder Zehntausende Menschen in ganz Brasilien auf die Straßen gegangen, um gegen Mängel im Bildungs- und Gesundheitswesen und die hohen Ausgaben für die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 zu demonstrieren.
Brasiliens Wirtschaft war 2010 noch um 7,5 Prozent gewachsen, doch der Boom hat seither kräftig an Schwung verloren. 2012 schaffte das Land nur noch ein mageres Plus von 0,9 Prozent. Dies dürfte es Rousseff erschweren, ihre neue Agenda durch höhere Steuereinnahmen zu finanzieren.

Weiter bei der Tagesschau

Incitement
The boosters for the 2014 World Cup in Brazil want people to imagine joyful, dancing, pretty, green and yellow clad fans: not lines of riot police firing tear gas. But FIFA and the World Cup are, and have always been, inherently political. What’s happening in Brazil is that protestors are attempting to re-shape the political meaning of the event, turning it into an opportunity to change Brazil according to their vision.

Mehr bei Soccer Politics / The Politics of Football

Police Expect 100,000 Protesters at Brazil Soccer Match Tomorrow
Authorities in Brazil’s third-largest metropolitan area, Belo Horizonte, expect 100,000 people to protest as the country’s national soccer team meets Uruguay tomorrow in the semifinals of the Confederations Cup.
The city will deploy 5,000 security personnel, including almost 2,000 to supervise the game, said Major Gilmar Luciano, head of the press office for the military police in Minas Gerais state, of which Belo Horizonte is the capital. The officers will be supported by 10 aircraft, with seven helicopters among them, he said.
“We have a special plan to guarantee law and order, and we will arrest anyone who engages in criminal activity,” Luciano said.

Meldet Bloomberg

"Wir sind dabei, ein seriöses Land zu werden"
Präsidentin Rousseff will Brasilien reformieren. Jetzt hat das Land die Chance, eine echte Demokratie zu werden, sagt Schwellenlandexperte Oliver Stuenkel im Interview.

Bei der ZEIT

The Olympic Curse
Both Turkey and Brazil are maturing democracies and emerging markets that have made great strides toward political and financial stability over the past decade, after years of lurching from crisis to crisis. It was largely to ratify this progress that Brazil bid to host the sporting events. Now Turkey wants to do the same. Seeing the Istanbul 2020 ads, I wondered idly if Turks understood the costs — financial, social and political — of hosting major sporting events.

Weiter bei der International Herald Tribune
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daachdieb
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Beitrag von daachdieb »

26.06.2013

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"Wir kämpfen für ein besseres Land"
"Vem pra rua" – Kommt auf die Straßen!, so schallt es durch Brasilien. Was aber wollen die Demonstranten erreichen? Wir haben vier von ihnen in Rio de Janeiro befragt.

Zu lesen bei der ZEIT

Dilma Rousseff stößt an ihre Grenzen
Die aktuellen Proteste in Brasilien drängen auf strukturelle Reformen - dafür ist die Führung der regierenden PT aber nicht bereit

Weiter bei heise/telepolis

FIFA sieht Mängel beim Confed Cup
Der Weltfußball-Verband FIFA drückt ein Auge zu und betrachtet die WM-Generalprobe in Brasilien als "bestanden". Beim brasilianischen Kabelsender "SporTV" gestand Generalsekretär Jerome Valcke: "Natürlich liegt noch viel Arbeit vor uns. 20 Prozent der Dinge funktionieren beim Confed Cup noch nicht so, wie wir es uns vorgestellt haben."

News bei sport1

Brasiliens Präsidentin droht empfindliche Schlappe
„Ich höre Euch!“ hat Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff den Demonstranten gesagt – und eine Volksabstimmung vorgeschlagen. Doch das Abgeordnetenhaus entgegnete: „Mit uns nicht.“ Das bringt Rousseff in eine Zwickmühle.

Weiter beim Handelsblatt

How delicious: Sepp Blatter has kicked off Fifa's Arab Spring in Brazil
The Fifa president's masterplan to return the World Cup tournament to the continent of its inauguration is backfiring.

Weiter beim Guardian

Belo Horizonte to have "war operation" for #Brazil-Uruguay game
One of the largest military operations in the history of Belo Horizonte is being prepared for this Wednesday, the day of the match between Brazil and Uruguay for the semifinal of the Confederations Cup; city expects about 50,000 people to protest in the streets; effective military and police Army officers will be 55% higher than the demonstration last Saturday, with 5,467 agents of PM, and 1,500 troops; protest must occur in Pampulha region, near the Mineirao Stadium, where a 2km perimeter must be respected; Police warrants protest, but promises that there will be no respite for vandalism.

brasil24/7 (via google-translate)

Brazil legend Romario slams World Cup costs
The former Selecao striker believes that his compatriots are being "excluded from the party" due to the high costs involved in attending fixtures
"The Brazilian is excluded from the party," Romario star told Radio Band News. "To have an idea a cup of beer inside the stadium is costing €4.20, which once stood at around €1.40.

Weiter bei goal.com

FIFA’s Valcke Says Being Loved Isn’t Among Soccer Body’s Goals
In Brazil, protesters are angered at FIFA’s demand for tax exemptions for corporate partners such as Coca-Cola Co. (KO) and Adidas AG (ADS), and hosting requirements that needed the Brazilian parliament to pass special legislation.
FIFA is “a state within a state” that “is going to come, install a circus without paying anything and take everything with it,” Romario, who played on Brazil’s 1994 World Cup-winning team and is now a member of the Brazilian Chamber of Deputies, said in a YouTube video last weekend.
While FIFA and Brazil’s government have done a poor job in articulating the benefits of the World Cup, the accusations are misplaced, Valcke said.
“Most of the claims when it’s about FIFA I would say are wrong,” he said.

Bloomberg News

Cancellations in hotels in downtown Rio reach 27.5% with protests
The Brazilian Association of Hotels in Rio de Janeiro (RJ-ABIH) announced on Wednesday (26) data from a survey of the hotel projects to evaluate the impact of events in the occupation.
According to the survey, which included the reserves between 17 and 24 June, the center was the region most affected; 27.57% of reservations were canceled. The index at Flamengo and Botafogo was 12% in Copacabana and Leme were recorded 7.14% of dropouts and Ipanema and Leblon 4.96%. Barra da Tijuca in the West Zone, the rates of cancellations did not reach 1%.

Berichtet http://g1.globo.com (via google-translate)

Das ZDF Auslandsjournal berichtete XXL über Brasilien (wird wohl in 7 Tagen depubliziert)

Ausschreitungen vor Halbfinale
Der Präsident des Fußball-Weltverbandes (FIFA), Joseph Blatter, sagte dem Internetportal UOL kurz vor dem Spiel mit Blick auf die Proteste: "Das sind soziale Probleme Brasiliens und nicht des Fußballs. Der Fußball bringt nur Freude, nicht nur für Brasilien, sondern für die ganze Welt." Auf die Frage, ob er sich sicher in Brasilien fühle, erwiderte Blatter: "Natürlich".

Kann man bei der Frankfurter Rundschau lesen
Zuletzt geändert von daachdieb am 27.06.2013, 18:20, insgesamt 3-mal geändert.
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Beitrag von Hans-Peter Brehme »

Marina Hyde | The Guardian hat geschrieben:... there's a nagging sense that Sepp Blatter is somewhat miscast as a Brazilian counter-revolutionary...

... In any normal circs, of course, Blatter would simply sue the placard-waver for unauthorised use of the Fifa imprimatur, but even his army of Zurich lawyers might struggle to persuade a court that demands for a functional transport system count as "ambush marketing"...
Großartig!


PS: Danke Dir, Daachdieb, für Deine tägliche internationale Presseschau.
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Beitrag von el ninho »

Hans-Peter Brehme hat geschrieben: PS: Danke Dir, Daachdieb, für Deine tägliche internationale Presseschau.
Ich schließ mich dem mal an! :danke:
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Beitrag von daachdieb »

Gerne, so kann ich euch, dem Forum - ja dem Internet auch mal was zurück geben ;)
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Beitrag von daachdieb »

27.06.2013

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Der brasilianische Frühling
Nicht einmal im Vorfeld der Fußball-WM 2014 konnten sich Konzepte für einen beherzten Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs durchsetzen. Zahlreiche Projekte blieben in der wuchernden Bürokratie stecken. Im Confederations Cup und in der WM verdichtet sich das Modell einer globalen Apartheid: Milliarden Steuergelder, die anderswo fehlen, fließen in die Fifa-Spektakel, brasilianische und ausländische Multis profitieren. Es bestimmen die Blatters und Valckes, auf den Rängen sind schwarze Fans nicht mehr zu sehen.

Gerhard Dilger bei der taz

Proteste und Randale in Brasilien: Fünf Tote in einer Woche
Traurige Bilanz einer Protestwoche in Brasilien: Fünf Menschen starben seit vergangenem Donnerstag bei den landesweiten Demonstrationen gegen Korruption und soziale Missstände.

Weiter bei der Neuen Presse Coburg

Regensburger verklagt brasilianischen Staat
Der Unternehmer Alexander Ruscheinsky kaufte sich einen Platz im legendären Maracanã-Stadion. Ausgerechnet bei der Weltmeisterschaft darf er diesen aber nicht nutzen, da die brasilianische Regierung einen Vertrag mit der Fifa hat.

Berichtet die Mittelbayerische Zeitung

Großbaustelle Brasilien
Zwischen Massenprotest, Mega-Events und Boom sucht Brasilien seine Identität: Die Fußball-WM und die Olympischen Spiele sollen die wirtschaftliche Potenz des Landes demonstrieren – und die Einwohner disziplinieren.

Schreibt das Handelsblatt

Explaining the Vinegar Revolt
The Brazilians were told that the World Cup spending would bring long term benefits for cities. In 2007, the Minister of Sport said that no public money would be invested in stadium construction. New transportation lines would increase economic activity and foreign investment would flood into the country. Mega-events would benefit everyone, raising self-esteem and consolidating Brazil’s place as a global player.
However, once private investors realized that the state would have to finance everything, the old game continued: huge contracts for stadiums, transportation lines, airports, ports and roads were signed with little due process and even less public participation.
As ever, these costs have inflated in the lead up to the events. The public burden for World Cup stadia in 2009 stood at 4,411bn Reales (USD $1.96bn). A year before the World Cup it is 8,110bn (USD $3.6bn) and rising. Then comes the spending for the 2016 Olympics - this budget has not yet been released but will be at least 33bn (USD $14.7bn) and rising.

Weiter im Blog von Chris Gaffney

Tränengas: Vorräte aufgebraucht
The Security Bureau Rio had to commit (reserve in the budget for subsequent payment) £ 1.6 million to restore an emergency stock of tear gas from the Shock Battalion Military Police, which was practically zero after the wave of protests that began on June 6 in Rio.

Meldet msn News (via google-translate)

Die ARD Sportschau im Vorbericht zum Halbfinale über die Lage in Brasilien. (Haltbarkeit des Links: 7 Tage)

Public Rage Catching Up With Brazil’s Congress
One politician was elected to Brazil’s Congress while under investigation for murder after having an adversary killed with a chain saw. Another is wanted by Interpol after being found guilty of diverting more than $10 million from a public road project to offshore bank accounts.
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Almost 200 legislators, or a third of Brazil’s Congress, are facing charges in trials overseen by the Supreme Federal Tribunal, according to documents compiled by Congresso em Foco, a prominent watchdog group.

Weiter bei der New York Times

“Koste es, was es wolle”: die Selbstüberschätzung der FIFA
Die obersten Funktionäre des Weltfussballverbandes haben generell freie Fahrt. Und diese haben sie auch bitter nötig, bläst ihnen doch der Wind unter der tropischer Sonne des fussballbegeisterten Landes eiskalt ins Gesicht. Auch wenn sie sich selbst keinerlei Schuld bewusst sind, Blatter & Co. haben ein gutes Stück dazu beigetragen, den Zorn des Volkes auf sich zu ziehen. Exorbitant hohe Ticketpreise, nur mit Investitionen in Milliardenhöhe umsetzbare FIFA-Normen und unbedachte Äusserungen haben dies direkt oder indirekt verursacht. Nicht umsonst halten Demonstranten derzeit quer durchs Land entsprechende Transparente hoch. “Wenn mein Kind krank ist, bringe ich es ins Stadion” oder “Ich will ein Bildungssystem nach FIFA-Standard” ist darauf zu lesen. Schon vor dem Konföderationenpokal schwelte der Zorn der Menschen aufgrund der überteuren WM-Stadien, doch nach seinem ersten großen Auftritt im Land des fünffachen Weltmeisters hat Blatter auf fatale Weise zusätzliches Öl ins Feuer gegossen. Als Grund dafür kann nur eine massive Selbstüberschätzung angenommen werden. Oder er war einfach nur beleidigt.

Weiter bei brasil2014.fm
Zuletzt geändert von daachdieb am 30.06.2013, 13:06, insgesamt 4-mal geändert.
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Beitrag von daachdieb »

+++HINTERGRUND+++HINTERGRUND+++HINTERGRUND+++

Maracanã: Die Entweihung eines Fußball-Tempels
Am Sonntag bestreitet die Seleção das Confed-Cup-Finale, ihr erstes Pflichtspiel im neuen Maracanã-Stadion. Doch für viele Brasilianer ist der mythenumrankte Fußball-Tempel längst entweiht.
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Der bis vor Kurzem noch reichste Mann Brasiliens ist beteiligt an einer Aktion, die für viele Brasilianer noch schlimmer ist als die "größte Tragödie der brasilianischen Neuzeit", wie der Anthropologe Roberto da Matta die Niederlage gegen Uruguay im Maracanã nannte. Wie fast immer bei einer Privatisierung in Rio de Janeiro hatte der Sohn einer Deutschen bei der des Maracanã die Finger im Spiel. 5,5 Millionen Reais im Jahr (1,9 Mio. Euro) lässt sich ein Konsortium um den Baukonzern Odebrecht, AEG und Batista die Betreiberrechte bis 2048 kosten. Viel Geld, doch wenig verglichen mit den 1,2 Milliarden Reais Steuergeldern (420 Mio. Euro), die der Tempel-Umbau kostete.

Weiter beim Hamburger Abendblatt

PS: Die New York Times über das Imperium des Eike Batista
Zuletzt geändert von daachdieb am 28.06.2013, 17:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von daachdieb »

28.06.2013

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A quick scratch for a big itch
The ongoing protests in Brazil may appear to have come out of nowhere, but the grievances have been building for some time. Despite the co-optation Brazil`s historically strong labor and social movements into the framework of the ruling Worker`s Party, issues such as public transportation, health, education, police violence and public transportation have been kept in the public consciousness by smaller groups of activists and a growing alternative media.

Christopher Gaffney weiterhin auf der Jagd nach den Weißen Elefanten

Scheinfriede in Rios Armenvierteln

Für die Fußball-WM 2014 räumt Rio de Janeiro in seinen Favelas auf. Mit Panzern und Kampfhubschraubern dringen Spezialeinheiten in die Slums ein, um Drogengangs zu verjagen. Dabei zeigt die Besetzung der Elendsviertel vor allem eines: was schiefläuft im Land.

Weiter bei SpOn

Zum gestrigen Thema "Tränengas":
Die Tränenindustrie
Rio de Janeiro, Istanbul, Stuttgart: Wenn die Polizei gegen Demonstranten mit Tränengas vorgeht, verdienen Unternehmen mit. Wer sind sie?

Dieser Frage geht die ZEIT nach.

Fifa rechtfertigt Champagner-Deal
Nach internationaler Kritik hat sich die FIFA für ihre Exklusivverträge mit einem Wein- sowie einem Champagner-Lieferanten für die WM 2014 öffentlich gerechtfertigt. „Bitte beachten Sie, dass alle Einnahmen der Vereinbarung mit Lidio Carraro und Taittinger für einen karitativen Zweck in Brasilien gespendet werden“, teilte der Fußball-Weltverband am Donnerstag (Ortszeit) mit. Insgesamt sei mit Lizenzgebühren von etwa 300.000 Dollar (ca. 230.000 Euro) zu rechnen. Am Donnerstag war bekanntgeworden, dass die Fifa mit dem brasilianischen Weinhändler Lidio Carraro sowie der Edelmarke Taittinger Getränkeverträge für den Confederations Cup und die WM 2014 geschlossen hat. Angesichts der anhaltenden Proteste für einen sozialen Wandel und gegen Misswirtschaft im Gastgeberland hatte dies Kritik in internationalen Medien hervorgerufen. Die Fifa wies darauf hin, dass Lizenzverträge für verschiedene Produkte für die großen Fußball-Turniere üblich seien. Die betreffenden Verträge seien schon im Februar beziehungsweise Mai 2013 abgeschlossen worden.

FAZ Meldung

‘FIFAland‘ is crushing the soul of the game
From out of the tear gas billowing around football’s Confederations Cup in Brazil emerges another bitter reminder about why England were swindled out of staging the 2018 World Cup.

Weiter beim Daily Express
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Beitrag von daachdieb »

29.06.2013

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Rousseff soll Confed-Cup-Finale fernbleiben
Spektakel ohne Präsidentin: Beim Finale des Confed Cups treffen Gastgeber Brasilien und Weltmeister Spanien am Sonntag aufeinander. Medienberichten zufolge wird die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff nicht im Stadion sein. Sie reagiert damit auf die Massenproteste.

Weiter bei der SZ

FIFA President Pledges $100 Million to Brazil
Sepp Blatter, the president of FIFA, soccer’s governing body, has responded to protesters criticizing the high cost of staging the World Cup in Brazil by pledging to give at least $100 million in profits back to the country.

[urtl=http://www.nytimes.com/2013/06/29/sports/soccer/fifa-president-pledges-100-million-to-brazil.html]New York Times[/url] (News-Ticker)

Fifa's reputation enhanced
Fifa president Sepp Blatter believes football's governing body's reputation has been enhanced by the Confederations Cup, despite the demonstrations that have swept across Brazil.
Speaking for the first time since the protests began, Blatter said he had sympathy with people who took to the streets in 100 cities across Brazil.
A further protest is expected before Sunday's final between Brazil and Spain at the Maracana in Rio, while there are doubts about whether President Dilma Rousseff will attend the match.
"Fifa has come out of this stronger, with our image enhanced. Football has played a positive part here and given emotion," Blatter said.
"When we say football connects people, it connected people in the stadium, perhaps unfortunately it also connected people in the street."
Blatter said he had sympathy with the issues being raised by the peaceful protests and he went on to say that he hoped the government would clear up the social unrest before next summer's World Cup.
He said: "I can understand this social unrest, absolutely, I can understand it. But on the other hand, football brings at this time to the whole continent, because Brazil is a continent, these emotions and hope that the cabinet can change something.
"This is not our problem, it is a political problem, but we hope something will be changed so that by the time the World Cup begins next summer we can have a platform to deliver it.
"We have patience, trust and confidence in the government."
Fifa has been criticised in Brazil for making a tax-free profit out of the World Cup and leaving the hosts to make all the investments, something which Blatter challenged.
"The aim of Fifa is not to take profit out of the country but to put into the country the necessary help and means to make sure this World Cup is a success," he said.
"The World Cup provides practically 90% of the income of Fifa to ensure we can develop the game around the world. Hope is in football. We play football in all perturbed countries, not just where there are belligerent situations like Syria and Afghanistan.
"Look at European countries, there is social unrest, in Portugal, France, Italy, Spain, in Turkey, in Greece and football is still played.
"I'm sure the World Cup next year will be a success and I trust the organisation and the organisation of the security."
Blatter, who left the tournament last week as the protests reached their peak, also hit back at reports which suggested he had fled the country without warning.
He insisted he had only been fulfilling a previous commitment to attend the Under-20 World Cup in Turkey.
"In no way can it be said I escaped my responsibilities, on the contrary I assumed two responsibilities at the same time," he said.

Fullquote von der bbc - ähnlich bei Reuters (via yahoo)

Schule im Schatten der Macht
Der Protest in Brasilien geht weiter - und der Unterricht auch: Gleich neben dem Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro steht die zehntbeste Volksschule des Landes. Wegen der Fußball-WM 2014 soll sie Parkplätzen und Einkaufszentren weichen. Der Widerstand der Eltern und Lehrer ist zum Symbol des Aufstands geworden, der sich gegen Habgier und Willkür der Herrschenden richtet.

Berichtet die SZ
Zuletzt geändert von daachdieb am 29.06.2013, 18:16, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von Lonly Devil »

daachdieb hat geschrieben:
Rousseff soll Confed-Cup-Finale fernbleiben
...... Medienberichten zufolge wird die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff nicht im Stadion sein. Sie reagiert damit auf die Massenproteste.
Da dürfte wohl eher die Angst vor noch heftigeren Ausschreitungen im Stadion der Hauptgrund sein, wenn Frau Präsidentin nicht anwesend ist.
https://www.youtube.com/watch?v=48grx-7 ... H-y_g9MkxO
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
Gott mag gewisse Machenschaften eventuell vergeben, ICH NICHT!
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Beitrag von daachdieb »

Lonly Devil hat geschrieben:Da dürfte wohl eher die Angst vor noch heftigeren Ausschreitungen im Stadion der Hauptgrund sein, ...
Nach Blatters PK (s.o. - bbc etc.) hätte ich als Politiker(in) auch keine Lust neben diesem Realitätsverweigerer im Stadion zu sitzen ;)
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Beitrag von daachdieb »

30.06.2013

Heute geht der Confed-Cup zu Ende - die Debatten um die WM 2014 und Olympia 2016 sicher nicht!

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Informelle rassistische Todestrafe
Nach den Demonstrationen um den Confed-Cup wehrt sich der Kommunikationschef der Fifa, Walter de Gregorio, gegen Kritik. Gleichzeitig kündigt er Reformen an.

Interview von Christian Spiller von der ZEIT

Klasse Video über die Protestbewegung in Brasilien (17 min - eng. Subs)

Und noch ein Video :A Few Questions About The FIFA World Cup 2014 In Brazil (2:22 min)

Tränengas zum Champagner
Trotz der Proteste in Brasilien machen die Fifa und ihr Boss Sepp Blatter weiter wie bislang. Die Ausgaben werden sozialisiert, die Einnahmen privatisiert innerhalb der Schampus schlürfenden Fifa-Familie. Doch der Confed Cup bringt der Fußball-Clique eine ganz neue Erfahrung: Es wird einsam um sie.

Weiter bei der SZ

Informelle rassistische Todestrafe
Die sozialen Proteste in Brasilien nehmen sich noch zu wenig der schwarzen BewohnerInnen der Favelas an. Die handeln nun selbst und demonstrieren auch.
„Am Sonntag werde ich nicht auf die Demo gehen. Ich bin schwarz, und ich bin eine Frau,“ sagt Fabíola mit fester Stimme. „Leute wie ich sind bevorzugtes Ziel der Polizeiübergriffe.“ Und die Staatsmacht habe schon angekündigt, dass das Maracanã-Stadion mit allen Mitteln verteidigt wird.
...
„Es geht nicht um Angst, meine Entscheidung ist politisch.“ Fabíola spricht etwas lauter. „Mein Platz ist in der Favela Maré, dort wird zum Protest gegen das letzte Massaker mobilisiert“. Montagnacht hatte die Polizei das Armenviertel unweit des Zentrums nach einer Demonstration gestürmt und neun Bewohner getötet. Angeblich war sie auf der Jagd nach Drogenhändlern.

Weiter bei der taz

FIFA ungehalten über Final-Absage von Staatspräsidentin Rousseff
“Wenn die Dinge gut laufen, will Brasilien die Fußball-Weltmeisterschaft für sich nutzen. Wenn es nicht funktioniert oder eine Krise auftritt, dann wollen alle mit dem Fußball nichts mehr zu tun haben.” Mit diesen Äußerungen drückte am Vortag des Endspiels beim Konföderationenpokal ein namentlich nicht genanntes Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees seinen Unmut über die Absage von Brasiliens Staatspräsidentin Dilma Rousseff aus.

Weiter bei brasil2014.fm

Confed Cup: Pelé verzichtet auf Finale
Der FIFA-Konföderationen-Pokal findet anscheinend keinen großen Anklang bei Brasiliens Fußballlegende Pelé. Nach seiner Absage für das Eröffnungsspiel der “Mini-WM“ vor zwei Wochen verzichtet Brasiliens Fußball-Idol nun auch auf das Endspiel zwischen der gastgebenden Seleção und Welt- und Europameister Spanien am Sonntag in Rio de Janeiro.
So besuchte der WM-Ehrenbotschafter der brasilianischen Regierung keines der 16 Turnierspiele in seiner Heimat.

Weiter bei brasil2014.fm

"Sie haben das alte Maracanã getötet"
..., ich habe ohnehin große Angst, dass jetzt eine ganze Generation von Fußballfans heranwächst, die den Fußball als einen Sport mit Sitzplätzen begreift, die für wenige Leute reserviert sind, auf denen man sich gut benimmt, sich passiv verhält, in einem kommerzialisierten Umfeld.

Interview mit Gustavo Mehl vom Comitê Popular in der ZEIT
Zuletzt geändert von daachdieb am 30.06.2013, 17:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von daachdieb »

+++HINTERGRUND+++HINTERGRUND+++HINTERGRUND+++

FIFA World Cup - Everybody Wants To Rule The World
The article below covers the financial impact of the 2010 World Cup in South Africa and was first published a couple of years ago in Issue One of The Blizzard, the thinking fan’s football magazine of choice.

The Swiss Ramble erinnert noch einmal an die finanziellen Seiten einer WM am Beispiel Südafrika 2010. Lesen!!!
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