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Frontzeck über Druck:

Frontzeck über Druck: "Gewissen Abstand geben"


Im Vorfeld des FCK-Heimspiels gegen Regensburg sprach Trainer Michael Frontzeck über Leistungsdruck im Fußball. Der 54-jährige Ex-Profi hat für sich einen guten Weg gefunden, um mit der öffentlichen Erwartung umzugehen - und brachte viel Lob für Per Mertesacker auf.

Mit einem bemerkenswert offenen Interview hat Ex-Nationalspieler Per Mertesacker vor kurzer Zeit eine Debatte über Leistungsdruck im Profisport angeregt. Zahlreiche und namhafte Profis, Trainer und Ex-Spieler, wie etwa Andreas Buck, äußerten sich ebenfalls und berichteten von ihren eigenen Erfahrungen. Am Freitag sprach auch Michael Frontzeck auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel des 1. FC Kaiserslautern gegen Jahn Regensburg über Druck und Erwartungen im Sport.

Mertesackers Interview bezeichnete er zunächst als "herausragend". Der Weltmeister von 2014, den Frontzeck zwischen 2004 und 2005 als Co-Trainer bei Hannover 96 trainiert hat, sei "ein ganz toller Mensch". "Trotz des Drucks hat er ja herausragende Leistung gebracht", betonte Frontzeck. Dass Mertesacker im Laufe seiner Karriere aber immer wieder unter den hohen Erwartungen gelitten habe, kann Kaiserslauterns Cheftrainer nachvollziehen.

Leistung in der Öffentlichkeit? Frontzeck: "Das kann nicht jeder"

Gute Leistungen unter ständiger Beobachtung und Beurteilung durch die Öffentlichkeit abzurufen, sei etwas Besonderes. "Das kann nicht jeder", so Frontzeck. "All die Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, sind Menschen wie Sie und ich, die auch Ängste haben." Die Gesellschaft müsse langsam akzeptieren, dass sich diese Personen auch "zu ihren Ängsten bekennen".

Frontzeck selbst kann mit dem Leistungsdruck, dem sich momentan auch er und seine Mannschaft im Abstiegskampf des 2. Bundesliga ausgesetzt sehen, nach 35 Jahren im Profifußball inzwischen gut umgehen. "Ich denke, es ist wichtig, dass du dir einen gewissen Abstand gibst und eine gewisse Auszeit nimmst", sagte der ehemalige Bundesliga-Profi (436 Spiele). "Wenn du alles gibst, brauchst du dir auch keinen Vorwurf zu machen. Für mich war es immer wichtig, dass ich den Spiegel schauen konnte. Dann war mir auch egal, was man über mich erzählt hat."

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Buck bestätigt Mertesacker: "Du musst abliefern" (Der Betze brennt, 25.03.2018)
- Amedick: "Probleme hat man mir nie angesehen" (Kicker, 03.04.2018)

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