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"Hätten den Sieg verdient": Teufel trauern Chancen nach


Wieder die Null gehalten und nun schon die Hälfte der Punkte zum Klassenerhalt eingetütet. Trotzdem trauert man beim 1. FC Kaiserslautern nach dem 0:0 gegen den 1. FC Nürnberg dem verpassten Sieg hinterher.

Es war ein zunächst zähes, ein hart umkämpftes Spiel. Doch in der zweiten Halbzeit waren die Roten Teufel die dominante Mannschaft, erspielten sich Chance um Chance und schnupperten am dritten Heimsieg der Saison. Nürnberg dagegen konzentrierte sich fast ausschließlich aufs Verteidigen. Doch das benötigte FCK-Tor wollte einfach nicht fallen. Einen Handelfmeter zehn Minuten vor dem Ende nahm Schiedsrichter Michael Bacher nach Ansicht der Videobilder - richtigerweise - auch noch zurück. FCK-Trainer Dirk Schuster stellte nach der Partie dennoch das Positive heraus: "Es war ein intensives und interessantes Spiel. Wir haben exakt so defensiv begonnen wie in Rostock, hatten aber auch selbst den einen oder anderen Hochkaräter. Wir haben aber die falschen Entscheidungen getroffen. Dementsprechend müssen wir mit dem Punkt leben, den wir aber auch gerne mitnehmen." Positiv hob der Trainer auch die Art und Weise hervor, wie seine Roten Teufel auftraten, und richtete zugleich den Blick schon auf die Partie in einer Woche bei Schlusslicht Bielefeld: "Wichtig war für mich, wie wir agiert haben, dass wir die Basics wie Lauf- und Kampfbereitschaft an den Tag gelegt haben. Da kann man den Jungs keinen Vorwurf machen. Dass wir den Sieg unbedingt wollten, das hat die Mannschaft gezeigt. Wir haben auch sehr offensiv gewechselt. Es sollte am Ende aber nicht sein. Wir haben jetzt 20 Punkte, auf denen wir uns aber nicht ausruhen dürfen. Unser Ziel ist, in Bielefeld erfolgreich zu bestehen."

Zimmer "übersehen": "Wir meckern aktuell auf hohem Niveau"

Die vielleicht größte Möglichkeit, ein Tor zu erzielen, vergab kurz nach der Pause Kenny Redondo, der aus relativ spitzem Winkel selbst den Abschluss suchte, statt den in der Mitte völlig freistehenden Jean Zimmer anzuspielen. Der Kapitän war auf dem Platz sichtlich verärgert, fand nach Spielende aber schon wieder versöhnliche Worte: "Ich glaube, wenn er mich sieht, spielt er den Ball zu mir quer. Mehr als schreien kann ich aber nicht. Wenn er abspielt, ist die Wahrscheinlichkeit auf ein Tor sehr, sehr hoch. So sieht es natürlich sehr dämlich aus. Das habe ich ihm dann in einem angenehmen Ton mitgeteilt. Aber wir meckern auf hohem Niveau, haben jetzt 20 Punkte. Aber es zeigt, was wir für einen Anspruch an uns selbst haben." Etwas ärgerlich ist für Zimmer auch, dass er nach einem Scharmützel die fünfte Gelbe Karte sah. Somit verpasst er den Auftritt auf der Bielefelder Alm, ist aber pünktlich zum Derby drei Tage später gegen Karlsruhe wieder spielberechtigt. "Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich mir auf dem Platz nichts sagen, mich erst recht nicht beschimpfen lasse. Natürlich hätte ich gerne abends auf der Alm gespielt. So geht es eben gegen den KSC weiter", richtet der 28-Jährige den Blick nach vorne.

Ritter staunt: "War über die Nürnberger Leistung erschrocken"

Auch Marlon Ritter trauerte in der Mixedzone noch den verpassten Chancen und dem ersehnten Heimsieg etwas hinterher: "Wir hatten die besseren Torchancen. Nürnberg hat wenig für das Spiel getan. Wir wollten unbedingt gewinnen, daher sind wir natürlich etwas enttäuscht. Nichtsdestotrotz haben wir nun 20 Punkte, die Hälfte von dem, was wir uns vorgenommen haben. 22 wären aber natürlich schöner." Mit Blick auf den Gegner zeigte sich der 28-Jährige etwas überrascht über dessen defensive Spielweise: "Ich war etwas erschrocken, wie wenig der FCN für die Partie getan hat. Sie haben reihenweise Spieler, die eigentlich richtig geil Fußball spielen können. Aber sie wollten das heute gar nicht. Die sind hierher gekommen und haben gesagt: 'Wenn wir einen Punkt holen, sind wir zufrieden.' Sie haben ihr Ziel erreicht, wir leider nicht."

Klement "etwas genervt": "Wiederholt sich ein bisschen"

In die Liste der Torchancen trug sich auch ein Abschluss von Philipp Klement ein, der sich in der 71. Minute ein Herz fasste, aus rund 20 Metern einfach mal abzog, aber seinen Meister in FCN-Keeper Christian Mathenia fand. "Als der Ball vom Fuß gegangen ist, dachte ich eigentlich, dass er einschlägt. Aber da muss man dem Nürnberger Keeper Respekt zollen." Im Hinblick auf den Spielverlauf und das Ergebnis schloss sich der 30-Jährige seinen Mannschaftskollegen an: "Wir sind heute etwas genervt. Es wiederholt sich leider ein bisschen, dass wir gut spielen, aber uns nicht belohnen und gewinnen. Wenn es heute einen verdienten Sieger gegeben hätte, dann wären es sicher wir gewesen. Es war zwar kein Leckerbissen, aber wir hatten genug Chancen, um ein Tor zu schießen. Heute wäre ein ähnlicher Spielverlauf wie in Rostock möglich gewesen, deswegen ist es etwas ärgerlich."

» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg

Quelle: Der Betze brennt

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