Neues vom Betzenberg

Klatt:

Klatt: "Wir waren vielleicht zu optimistisch"


Das Ringen um die Lizenz, die Suche nach einem Investor und nicht zuletzt die Kaderplanung für die nächste Saison: Es gibt aktuell viele spannende Fragen beim 1. FC Kaiserslautern. Die beiden Geschäftsführer haben im "SWR" ein paar Antworten gegeben.

Die wichtigsten Aussagen von Michael Klatt (Geschäftsführer Finanzen) und Martin Bader (Geschäftsführer Sport) aus der Sendung "Flutlicht" haben wir im Folgenden zusammengefasst.

Michael Klatt über ...

... die Lizenz für die neue Saison: "Wir sind gut vorbereitet und haben eine vernünftigen Plan. Wir wollen mehrere Möglichkeiten haben, wie wir an Geld kommen. Nicht nur durch Verbindlichkeiten, sondern auch durch Eigenkapital. Wir sprechen sowohl mit Investoren, aber wir bereiten auch eine Zwischenfinanzierung vor, damit wir dem DFB bis Ende Mai nachweisen können, dass die neue Saison finanziert ist. Ich bin guter Dinge, dass wir die Lizenz erhalten werden."

... die Zwischenfinanzierung: "Unsere Grundidee ist, dass wir Eigenkapital aufnehmen wollen. Jetzt haben wir jedoch eine zeitliche Komponente, dass wir bis Mai Geld brauchen, und da ist es legitim, dass die Geschäftsführung auf eine Mischung aus Eigenkapital und Fremdkapital setzt. Die Zwischenfinanzierung wollen wir so gestalten, dass wir sie möglichst flexibel kündigen können. Wir haben Konsens, dass wir uns mittel- und langfristig nur über Eigenkapital etablieren können."

... die Suche nach einem Investor: "Das ist ein komplexer Prozess, der braucht Zeit und natürlich auch Vertrauen. Andere Vereine haben auch lange gebraucht, um einen Investor zu finden. Wir waren vielleicht zu optimistisch."

... die Einsparungen von zwei Millionen Euro und den Gehaltsverzicht in der FCK-Führungsebene: "Zwei Millionen Euro sind natürlich nicht durch Gehaltsverzicht zustande gekommen. So üppig sind die Gehälter nicht. Die zwei Millionen Einsparungen erklären sich dadurch, dass wir viele verschiedene Maßnahmen haben realisieren können, etwa die Einforderung alter Transferrückstände."

... seine persönliche Verantwortung: "Natürlich ist man zuerst als Vorstand und jetzt als Geschäftsführer für den gesamten Verein verantwortlich. Ich nehme den Sportbereich aber nicht in mein Ressort. Wir hatten vernünftige Etats. Sport ist nicht planbar. Ohne die Betze-Anleihe hätten wir das operative Minus für die kommende Saison bereits finanziert."

Martin Bader über ...

... die Suche nach einem Investor: "Solche Prozesse dauern, wenn man das seriös angeht. Nachhaltigkeit ist effektiver und deutlich seriöser. Unsere Aufgabe ist es, den Verein jetzt neu zu bauen. Das Fundament ist gelegt, um es für Investoren plausibel zu machen, dass es sich lohnt, in den Verein zu investieren."

... die Attraktivität des FCK für einen Investor: "Wir haben sensationelle Rahmenbedingungen. Wir haben ein fertiges Stadion, eine unglaublich treue Fangemeinde. Wir haben eine Historie. Wir haben eine junge Mannschaft, eine interessante Mannschaft, die zusammenbleibt."

... die Zwischenfinanzierung: "Die Zwischenfinanzierung sichert uns die Lizenz. Und das ist das Allerwichtigste. Es geht darum, eine nachhaltige Transferpolitik zu machen, gute sportliche Entscheidungen zu treffen. Wir können nicht davon ausgehen, dass in den nächsten sechs bis acht Wochen Investoren Schlange stehen. Es gibt viele Vereine, die auch ohne große Investoren sportlichen Erfolg haben."

... eine neue Fan-Anleihe: "Es ist überhaupt nichts Schändliches, gemeinsam mit seinen Fans an der Zukunft zu arbeiten. Andere Vereine haben das auch gemacht. Warum sollten wir nicht glaubhaft versichern, dass wir mit dem Geld der Fans, einer vernünftigen Verzinsung und einer kurzen Laufzeit Zeit gewinnen, um den richtigen Investor zu finden."

... Transfers für die kommende Saison: "Wir werden im Sommer nachsteuern, wenn die wirtschaftlichen Möglichkeiten da sind. Einen entsprechenden Etat haben wir in den Lizenzunterlagen beim DFB angegeben. Es sind viele Vereine einen steinigen, aber nachhaltigen Weg gegangen. Und ich bin ein Verfechter davon, die Leute auf diesen Weg mitzunehmen, statt den Verein mit irgendwelchen Stars aufzupumpen, die dir den Aufstieg auch nicht garantieren können."

» Die komplette Sendung in der SWR-Mediathek: Flutlicht vom 10.03.2019

Quelle: Der Betze brennt

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