
Spielbericht 1. FC Magdeburg - 1. FC Kaiserslautern 0:1
Das erste Geisterspiel der FCK-Geschichte
Da war es also - das erste Geisterspiel für den 1. FC Kaiserslautern. DBB-Autor Thomas hat die Partie beim 1. FC Magdeburg begleitet und berichtet von einem wichtigen Sieg in unschöner Atmosphäre.
- Fotogalerie | Geisterspiel: 1. FC Magdeburg - 1. FC Kaiserslautern
90 Minuten vor dem Anpfiff wird am Magdeburger Stadion ein einzelner Eingang geöffnet. Wer heute hier rein will, der muss nicht nur einen guten Grund haben, sondern auch mehr als ein dutzend Seiten Formulare lesen, ausfüllen, gesundheitliche Angaben machen: "Leiden Sie unter Erkältungssymptomen?" "Hatten Sie in den letzten 14 Tagen Kontakt zu einer Person, die sich in einem Risikogebiet aufgehalten hat?" Inklusive der Spieler werden nur rund 200 Personen ins schmucke Heinz-Krügel-Stadion gelassen, das sonst mit mehr als 20.000 Zuschauern gefüllt wäre. Ich darf als mitgereister Journalist aus Kaiserslautern dabei sein, meine Freunde aus der Fankurve müssen draußen bleiben - das ist schon von vornherein ein komisches Gefühl. Zeitgleich mit mir kommen die Fußballer an: Die Magdeburger einzeln in Privatautos, die Roten Teufel mit dem Mannschaftsbus und zusätzlichen Neunsitzern. Am Stadioneingang wird Fieber gemessen. Alles okay - ich bin drin.
Man hört jeden Ruf, sogar jeden Ballkontakt
Schon beim Aufwärmen wird klar, dass hier heute eine ganz spezielle Atmosphäre wartet. Man hört jeden Ruf, sogar jeden Ballkontakt, von den leeren Rängen schallen alle Geräusch zurück. Wegen der Corona-Pandemie setzt die 3. Liga nach elf spielfreien Wochenenden ihre Saison fort, Zuschauer sind dabei nicht zugelassen. Das Fußball-Wort des Jahres heißt "Geisterspiele". Eine Maßnahme, die von den Fans und vor allem von den regelmäßigen Stadionbesuchern mehrheitlich abgelehnt wird - und zwar mit recht, wie man hier schon vor dem ersten Anpfiff merkt. Profifußball ohne Zuschauer ist nichts!
Dabei geht es rein sportlich um viel: Beide Teams waren als Aufstiegskandidaten in die Saison gestartet, beide Teams stehen nach 27 Spieltagen nur hauchdünn vor den Abstiegsplätzen. FCK-Trainer Boris Schommers setzt nach fast dreimonatiger Zwangspause wieder auf ein 4-3-3-System, diesmal mit drei Sechsern.
Pick auf Hainault: Ex-Magdeburger sorgen für die FCK-Führung
Und das Spiel beginnt gut und mit erstaunlich wenigen Fehlpässen. Noch besser sogar: Nach gerade mal fünf Minuten bringt eine Kombination von zwei Ex-Magdeburgern die Führung für den FCK. Ecke von Florian Pick, Kopfball von André Hainault - Tor für Lautern! Kein frenetischer Jubel im Stadion, aber trotzdem spürbare Freude. Schon gegen Meppen, im letzten Spiel vor der Corona-Pause, hatten die Roten Teufel ein Eckball-Tor erzielt und hier sind sie wieder erfolgreich in ihrer vorherigen Problemdisziplin.
An der Seitenlinie hört man immer wieder die Anweisungen der Trainer, was in einem vollbesetzten Stadion sonst nie der Fall ist. Vor allem Kevin McKenna ist lautstark. "Aggressiver, aggressiver", peitscht der Lautrer Co-Trainer seine Hintermannschaft an. Aber auch Boris Schommers' Worte sind immer wieder deutlich zu hören ("Spielt ruhig und mit Überzeugung nach vorne"). Magdeburgs Claus-Dieter Wollitz ist derweil schon Mitte der ersten Halbzeit der Verzweiflung nahe: "Was für eine Scheiße, Mann!" Die Spieler auf dem Platz kommunizieren hingegen verhältnismäßig wenig, abgesehen von gegenseitigen Anweisungen wie "schieben" oder "raus".
Szenen des Spiels: Hainault trifft, Schad rettet, Grill pariert
Nach dem Führungstreffer kommt Magdeburg besser ins Spiel und zwingt Lennart Grill im FCK-Tor zu mehreren Paraden. Der FCM ist jetzt klar die bestimmende Mannschaft, während bei den Roten Teufeln nicht allzu viel gelingt.
Und spätestens in der 2. Halbzeit kann man von einer schwimmenden FCK-Mannschaft sprechen: Kurz nach Wiederanpfiff rettet der starke Dominik Schad millimetergenau auf der Linie, kurz danach geht ein Kopfball der Magdeburger knapp vorbei. Und in der 69. Minute scheint es dann endgültig ins Auge zu gehen, als Kevin Kraus einen Gegenspieler im Strafraum berührt und Schiedsrichter Manuel Gräfe auf den Elfmeterpunkt zeigt. Aber - Grill hält gegen Jurgen Gjasula! Lautstarker Jubel von den Ersatzspielern auf der Tribüne! Das bekannte Fußball-Gefühl "Die könnten noch so lange spielen..." trifft heute voll auf die Magdeburger zu. Zwar vergeben die Roten Teufel durch die eingewechselten Lucas Röser und Hendrick Zuck die Vorentscheidung, können in der Schlussphase - in der es dank der veränderten Regeln zusammengerechnet neun Auswechslungen gibt - aber den ersten Sieg der Rückrunde nachhause schaukeln. Große Erleichterung!
Profifußball ohne Zuschauer braucht kein Mensch
So wie sonst ist an diesem Tag aber nichts, das merkt man auch am verhaltenen Schlussjubel im Abstandsmodus. Es gibt keine Siegesfeier am Gästeblock. Dass der FCK sich ein Stück weit von der Abstiegsgefahr distanzieren konnte - geht in der Stille unter. Der Stadionsprecher sagt noch ein paar Werbeansagen durch, die handgezählten zehn lokalen Journalisten auf der Tribüne ärgern sich, wir zwei mitgefahrenen Berichterstatter aus Kaiserslautern dürfen über einen Sieg schreiben. Eine Pressekonferenz findet mangels Nachfrage nicht statt, was den zwischendurch clinchenden Trainern Wollitz und Schommers auch nicht ganz unrecht zu sein scheint. Der sich lange gegen den Re-Start sträubende FCM hat das Geisterspiel perfekt organisiert, das muss man noch festhalten. Aber Profifußball ohne Zuschauer und ohne Fans - das braucht trotzdem kein Mensch.
Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung, 31.05.2020:

Die Spieler von 1860 München bejubeln ihren Sieg gegen Tabellenführer MSV Duisburg; Foto: Imago Images
Die Lage der Liga
Sonntagsspiele: Big Points für 1860 und Münster
Der 1. FC Kaiserslautern hat durch den 1:0-Sieg beim 1. FC Magdeburg etwas Abstand zu den Abstiegsplätzen gewonnen. In den Sonntagsspielen setzte Preußen Münster seine Aufholjagd fort und 1860 München drehte ein schon verloren geglaubtes Spiel.
Auch wenn Dominik Schad in der 49. Minute den Ball entgegen der Sichtweise des Schiedsrichters wohl doch erst hinter der Linie klärte, haben die Roten Teufel am Samstag einen erfolgreichen Re-Start in die restliche Saison der 3. Liga hingelegt. Der FCK hat sich durch den Dreier mit nun 37 Punkten auf den 13. Tabellenplatz verbessert. Der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, auf den der Hallesche FC abgerutscht ist, wurde von zuvor nur zwei auf jetzt vier Punkte ausgebaut.
Hildmann macht mit Münster Boden gut
Die seit dem 18. Spieltag sieglosen Hallenser (33 Punkte) verloren am Sonntag bei den vom Ex-Lautrer Sascha Hildmann trainierten Preußen Münster mit 2:4. Die Münsteraner setzen damit ihre gute Rückrunde fort und haben mit jetzt 30 Zählern nur noch drei Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Der Chemnitzer FC gewann das Abendspiel bei Carl Zeiss Jena mit 1:0 und zog damit aufgrund des besseren Torverhältnisses wieder an den Roten Teufeln vorbei. Aufgrund der politischen Verfügungen in Thüringen wurde das Heimspiel des übernächsten FCK-Gegners in Würzburg ausgetragen.
1860 ringt Duisburg nieder und zieht am Waldhof vorbei
In der Spitzengruppe konnte 1860 München, das am Mittwoch im Fritz-Walter-Stadion gastiert, einen echten Big Point landen. Die Löwen drehten ein schon verloren geglaubtes Heimspiel gegen Tabellenführer MSV Duisburg und gewannen nach einem 0:2-Rückstand noch mit 3:2. Die nun seit 15 Spielen unbesiegten Münchner zogen dadurch an Waldhof Mannheim vorbei und verbesserten sich auf Relegationsrang 3. Bemerkenswert: In der Tabelle liegen zwischen Platz 1, den weiter die Duisburger innehaben, und Platz 11, auf dem der KFC Uerdingen steht, jetzt nur noch mickrige fünf Punkte. Der FCK hat den Rückstand auf Platz 3 durch den Auswärtssieg von zehn auf immer noch immense acht Zähler reduziert.
Die Ergebnisse des 28. Spieltages in der Übersicht:
1. FC Magdeburg - 1. FC Kaiserslautern 0:1 (Samstag)
Sonnenhof Großaspach - SpVgg Unterhaching 0:2
SV Meppen - Würzburger Kickers 1:3
FSV Zwickau - Hansa Rostock 2:2
FC Ingolstadt - Bayern München II 1:2
Eintracht Braunschweig - Viktoria Köln 4:2
Waldhof Mannheim - KFC Uerdingen 1:2
1860 München - MSV Duisburg 3:2 (Sonntag)
Preußen Münster - Hallescher FC 4:2
Carl Zeiss Jena - Chemnitzer FC 0:1
Quelle: Der Betze brennt
Weitere Links zum Thema:
- Auf einen Blick: Die komplette Tabelle der 3. Liga

Torjubel nach dem goldenen Treffer von André Hainault (Mitte); Foto: Imago Images
Stimmen zum Spiel
Torschütze Hainault: "Ein emotionaler Moment"
Der Re-Start ist gelungen: Der 1. FC Kaiserslautern hat beim 1. FC Magdeburg einen ganz wichtigen Sieg eingefahren. FCK-Trainer Schommers war am Ende froh, dass sein Team die 1:0-Führung über die Zeit rettete.
Boris Schommers sah ein über weite Strecken zerfahrenes Spiel, in dem die Magdeburger die bessere Mannschaft waren: "Auch die Führung nach fünf Minuten hat uns keine Sicherheit gegeben. In der ersten Halbzeit ging viel über Standards, auch nach der Pause war Magdeburg besser. Sie waren näher am Ausgleich dran als wir am 2:0. Ich bin froh, dass wir es über die Zeit gebracht haben."
Der Coach ärgerte sich, dass die eingewechselten Hendrick Zuck und Lucas Röser in der Schlussphase die Entscheidung vergaben: "Da müssen wir einfach das Tor machen und dann ist hier Ruhe." Er machte aber keinen Hehl daraus, wie groß die Freude über den ersten Sieg in der Rückrunde ist: "Wir hatten in der Vergangenheit so oft den Gegner an die Wand gespielt und sind am Ende trotz vieler Chancen mit einem Unentschieden nach Hause gegangen. Heute war es dann mal so, dass wir den Gegner nicht an die Wand spielen, aber 1:0 gewinnen."
Elfmeterheld Grill: "Ich wusste grob, wo Gjasula hinschießt"
In der 69. Minute avancierte FCK-Keeper Lennart Grill zum Matchwinner für seine Elf. Kevin Kraus hatte Christian Beck im Strafraum gelegt, Grill konnte den fälligen Strafstoß des Ex-Lautrers Jurgen Gjasula aber parieren und hatte so großen Anteil am Sieg: "Wir hatten Gjasula extrem im Fokus, was Elfmeter betrifft, zumal er mir letzte Saison mit Cottbus schon einen reingeschossen hatte. Ich wusste grob, wo er hinschießt. Da gibt es für den Torwart ja immer so kleine Tricks, und so konnte ich jetzt auch im regulären Spiel endlich meinen ersten Elfer halten", beschrieb der FCK-Torhüter eine der zwei spielentscheidenden Szenen.
Hainaults emotionale Rückkehr gegen seinen Ex-Verein
Die andere war der Siegtreffer André Hainaults in der Anfangsphase. Der Kanadier spielte bis 2018 für die Magdeburger und beschrieb seine Gefühlslage nach dem Treffer so: "Es tut gut, ein Tor zu schießen. Das war ein emotionaler Moment für mich, gegen den alten Verein zu treffen. Ich habe hier drei Jahre gespielt, das war meine längste Station bisher in Deutschland."
Durch die Corona-Pandemie mussten die Lautrer in Magdeburg erstmals vor leeren Rängen antreten. "Geisterspiele sind schon komisch. Für die Defensivspieler ist es vielleicht ein kleiner Vorteil, weil wir eh viel kommunizieren müssen und uns so besser hören können", sagte Grill. Zudem durfte vor dem Spiel nur die erste Elf in die Kabine zum Umziehen, um die Abstände einzuhalten. "Das ist ungewohnt und eine schwierige Situation. Aber das sind halt die Vorgaben, um überhaupt spielen zu dürfen. Daher kann man es verkraften."
Fünfte Gelbe: Grill fehlt am Mittwoch gesperrt
Durch Zeitspiel handelte sich Grill seine fünfte Gelbe Karte ein und fehlt am Mittwoch gegen 1860 München. Für ihn wird dann Avdo Spahic spielen. Grill: "Das ärgert mich natürlich. Es ist ja nicht normal, dass man als Torwart fünf Gelbe Karten bekommt. Ich wollte Zeit von der Uhr nehmen. Aber wir haben zu Null gespielt und ich habe einen Elfmeter gehalten, also kann ich das verschmerzen. Jetzt muss ich mal schauen, ob ich am Mittwoch überhaupt ins Stadion darf..."
Nach der einwöchigen Mannschafts-Quarantäne im Lautrer Hotel Barbarossahof dürfen die Akteure nun erstmals wieder zu ihren Familien. "Uns ist nahegelegt worden, überwiegend zuhause zu bleiben. Meine Freundin wird sich sicherlich freuen, mich wieder zu sehen", grinste Grill.
Quelle: Der Betze brennt
Geschafft! Dem 1. FC Kaiserslautern ist mit dem 1:0 beim 1. FC Magdeburg nach langer Zeit endlich wieder ein Sieg gelungen. Ein Blick auf die Spielernoten zeigt: Der Dank gilt vor allem der Defensive.
Torschütze André Hainault, Auf-der-Linie-Retter Dominik Schad und Elfmeterkiller Lennart Grill, das sind die drei Matchwinner der Roten Teufel. Hainault und Grill erreichen in der Fan-Benotung auf Der Betze brennt je einen Notenschnitt von 2,2, Schad kommt auf 2,5. Sogar noch einen Tick besser sind die Bewertungen der Reporter von der "Rheinpfalz".
Eindeutig noch ausbaufähig ist hingegen die Offensive: Christian Kühlwetter (DBB-Notenschnitt 5,1) und Florian Pick (3,9) kamen nicht ins Spiel, und auch Timmy Thiele (3,6) war zwar aktiv, aber nicht durchschlagskräftig. Da ist noch Luft nach oben für das Heimspiel am Mittwoch gegen 1860 München!
» Zur kompletten Notenübersicht: 1. FC Magdeburg - 1. FC Kaiserslautern

Die DBB-Noten zum Auswärtsspiel in Magdeburg können noch bis heute, 15:45 Uhr abgegeben werden: Zur Notenabgabe FCM-FCK. Die Bewertungen des "Kicker" folgen am Dienstag.
Quelle: Der Betze brennt / Rheinpfalz
Weitere Links zum Thema:
- Spielbericht FCM-FCK 0:1 | Das erste Geisterspiel der FCK-Geschichte (Der Betze brennt)
Bis auf den schmeichelhaften und frühen Treffer zum 0:1 war Magdeburg für meine Begriffe die bessere, da aktivere Mannschaft. Auch verstehe ich deshalb nicht zwingend wieso unsere Abwehr hervorgehoben wird, es gab vermehrte Situationen in denen wir nur haarscharf am Ausgleichstreffer vorbeigeschrammt sind. Am Ende können wir uns bei Grill bedanken der uns die drei Punkte festhalten konnte.
Ansehnlich wird unser Fußball wohl in der Restsaison nicht mehr werden, da laufen zu viele auf dem Platz nach wie vor ihrer Form hinterher. Man könnte jetzt natürlich argumentieren dass dies der langen Spielpause geschuldet ist und man sich jetzt erst wieder an den Spielbetrieb bzw. Wettkampfmodus gewöhnen muss aber das wäre mir zu einfach gedacht, andere Clubs in der dritten Liga zeigen auch nach dem heutigen Neustart dass man keinen biederen Stiefel herunterspielen muss.
Sei’s drum, das wichtigste heute waren die drei Punkte und die haben wir im Sack. Gegen 1860 am Mittwoch Abend sehe ich (bei einer ähnlichen Vorstellung) gerade trotzdem nicht wie wir dort weitere Punkte mitnehmen wollen, dafür war der heutige Auftritt einfach zu schwach.
Gut das Schommers nix schöngeredet hat, er hat auch gesehen dass da noch vieles hapert. Mit einer funktionierenden Grundstruktur, die wir mMn. haben, kann man aber weiter wachsen, ich hoffe das tut die Mannschaft nun. Mehr Galligkeit, wir brauchen viel mehr Galligkeit!
Wie auch immer. Ich glaube fast, dass ich nie einen Spielbericht interessierter gelesen hab...

Kümmert Euch um Eure Freunde!
Meine Hoffnung, der Sieg gibt Selbstvertrauen und die Pässe kommen so langsam besser, dann fahren wir nämlich noch 2,3 erfolgreiche Konter mehr , dann sieht das Spiel viel viel besser aus und gewinnen das 2, 3 Null. So lief es nämlich vor der Winterpause.
Gruß stefan
Unsere beste Spieler waren Grill und "Gjasula".
Das mit den Geisterspielen sehe ich gar nicht dramatisch:
Bei einem Hühnerhaufen wie unserem, in dem lediglich Querpässe, Rückpässe und Fehlpässe klappen, sind Geisterspiele sogar das beste, was passieren kann. Ohne ständiges Gemurre oder Gelächter von den Tribünen kann die FCK-Truppe 19/20 viel befreiter aufspielen.
Als Ausrede für schlechte Leistungen können Geisterspiele eh so wenig gelten wie "schlechter Rasen", "schlechtes Wetter" oder "die Anstoßzeit".
Ziemlich genau das schien mir der „Matchplan“ gewesen zu sein. Das muss man nicht gut finden, denn anzusehen ist das grausam, aber so spielt man halt Abstiegskampf in Liga 3. Wenn da 3 derart wichtige Punkte rauskommen, ist mir das WIE grad ziemlich egal.
Um mal was Optimismus zu verbreiten: Ein bisschen hab ich gestern kurz an unsere erfolgreichen Jahre in den 90ern gedacht. Grausamster Zerstörungsfußball, vorne treffen die langen Kerls aus der Abwehr bei Standards, und nach 95 Minuten hat man sich zum glücklichen Sieg gezittert. So liefen früher doch alle Auswärtsspiele. Nur haben sich danach die Gegner über uns aufgeregt, nicht wir selbst.

1:0 hat geschrieben:Das mit den Geisterspielen sehe ich gar nicht dramatisch:
Bei einem Hühnerhaufen wie unserem, in dem lediglich Querpässe, Rückpässe und Fehlpässe klappen, sind Geisterspiele sogar das beste, was passieren kann. Ohne ständiges Gemurre oder Gelächter von den Tribünen kann die FCK-Truppe 19/20 viel befreiter aufspielen.
Sehe das ganz genau so und es ist für mich auch mit ein Grund warum der FCK so unerfolgreich ist in den letzten Jahren. Die Zuschauer sind kein Vorteil in dieser Phase, sondern ein Klotz am Bein. Das gilt für alle Traditionsvereine.
Die üblichen Verdächtigen hatten hier im Forum Grill schon 3 Mal verbal ausgewechselt, bis er dann den 11m hielt. Nur ein Beispiel welcher unnötige Druck bei uns und anderen Traditionsvereinen aufgebaut wird. Das ist bei den Retortenclubs viel harmloser für die Spieler. Die bekommen das ALLES mit.
Fand das Spiel ok, defensiv 1A, offensiv mau.
Aber genau so ist Osnabrück letztes Jahr aufgestiegen.
Auch mein Eindruck das ohne Zuschauer die Theatralik der Spieler viel weniger wird.
Wenn dadurch aber auch die genannte Galligkeit verloren geht, bekommen wir in Zukunft ein recht körperloses Spiel vorgezeigt.
1:0 hat geschrieben:Hab das Spiel im SWR gesehen.
Unsere beste Spieler waren Grill und "Gjasula".
Das mit den Geisterspielen sehe ich gar nicht dramatisch:
Bei einem Hühnerhaufen wie unserem, in dem lediglich Querpässe, Rückpässe und Fehlpässe klappen, sind Geisterspiele sogar das beste, was passieren kann. Ohne ständiges Gemurre oder Gelächter von den Tribünen kann die FCK-Truppe 19/20 viel befreiter aufspielen.
Als Ausrede für schlechte Leistungen können Geisterspiele eh so wenig gelten wie "schlechter Rasen", "schlechtes Wetter" oder "die Anstoßzeit".
Interessante Hypothese.
Ist sicher nicht von der Hand zu weisen, dass die Verunsicherung in dem einen oder anderen Fall geringer sein kann.
Vielleicht läuft es ja in den Heimspielen tendenziell etwas besser.
Die fußballerische Limitation wird -leider- bleiben.
Ich hoffe einfach, dass unsere Mannschaft sich steigert und die nötigen Punkte sammelt, um sportlich die Klasse zu halten.
Wie es finanziell weitergeht, ist ungewiss. Aber ich spiele weiter Lotto und hoffe auf den Jackpot...
Das Mittelfeld hat es mal wieder nicht geschafft, Impulse nach vorne zu setzen, das ist unsere große Schwäche und das weiß auch jeder Gegner: Einfach schnell hitner den Ball kommen (Und dazu muß man gar nicht weit rennen), dann passiert bei FCK offensiv nix mehr.
(Ich fürchte, daß wir zumindest Schad in der nächsten Saison höherklassig spielen sehen werden.)
Die dritte Zeile dieser Signatur ist dem Forumssignaturwart gewidmet.
krassimier hat geschrieben:Beim Namen Jurgen Gjasula schepperts bei mir... Hat er nicht mal vor Jahren bei uns gespielt??
@krassimier:
Googlen hilft.

eine Chance für Magdeburg?
Ich zähl mal die Situationen auf die locker zu Toren hätten führen können:
-zweimal Kopfball Beck, relativ zeitig nach unserem Tor
-einmal Schuss von Bertram am 5Meter Raum, wird dann noch von Kraus geblockt
-einmal Kopfball von Chahed an die Latte
-einam Parade von Grill nach langem Freistoß
-einmal klärt Schad auf der Linie
-Elfer gehalten
-MMn. beim Nachschussversuch von Gjasula wieder Foul, Grill haut Gjasula voll um, muss wieder Elfer geben...
Also insgesamt hatten die 8 große Chancen...hinzu noch einige kleinere....
Wir hatten mit Tor 3, mit gutem Willen 4....
Wollitz hat das schon richtig gesagt: "Das Ergebnis ist ein Witz"....Ist aber irgendwie auch gut so, denn nach dem Spiel haben die Magdeburger keinerlei Argumnte für einen Einspruch wegen Wettbewerbsnachteil...
Egal, nehmen wir gern

Es muss aber eine klare Steigerung her....
krassimier hat geschrieben:Beim Namen Jurgen Gjasula schepperts bei mir... Hat er nicht mal vor Jahren bei uns gespielt??
Ja, er kam vor 17 oder 18 Jahren als großes Talent und zukünftiger Spielgestalter aus der Freiburger Jugend zu uns. Hat sich aber nie durchsetzen können und der große Spielgestalter wurde er genauso wenig wie sein heutiger Trainer, der sich ein paar Jahre früher auch schon mal bei uns versucht hatte.
Trotzdem wäre ich froh, wenn er heute bei uns spielen würde. Denn er kann das, was bei uns fast keiner zu können scheint: Pässe spielen, die nicht beim Gegner oder im Nirgendwo landen.
Grausame Leistung gestern und das, obwohl man laut Trainer in den letzten Wochen hervorragend trainiert hatte.
Hoffentlich geht das gut.
- Voltaire -
Diejenigen die Bergmann fordern. Er hat sich beim jetzt 3. Trainer nicht durchsetzen können, vielleicht liegt es am Spieler? Meiner Meinung nach werden hier viele Spieler eh falsch bewertet. Correira und Biada werden vom Hof gejagt. Jetzt Stammspieler in Liga 2. andere Spieler werden hier hochgejubelt, gerade die aus der eigenen Jugend, die meiner Meining nach total überschätzt sind. Sikinger z.B. Aber so ist das in Traditionsvereinen.
Schönen Sonntag
kadlec hat geschrieben:Trotzdem wäre ich froh, wenn er heute bei uns spielen würde. Denn er kann das, was bei uns fast keiner zu können scheint: Pässe spielen, die nicht beim Gegner oder im Nirgendwo landen.
Ich hätte ihn gerne nach dem Aufstieg 2009 / 2010 nochmal bei uns gesehen, wo er beim FSV Frankfurt richtig stark gespielt hat, mehrere gute Chancen im legendären "Cidimar" Spiel gg Augsburg aufgelegt hat, immer anspielbar, immer das Auge für die Leute, sicher vom Punkt und auch alle anderen Standards immer mit viel Schnitt und gefährlich.
Aber letztendlich sind wir damals ja aufgestiegen und vermutlich wäre er in der BL dann doch wieder nur Mitläufer geworden. Der hat seinen Weg gemacht. Freiburg, FCK, St. Gallen, Frankfurt, Duisburg, Fürth, Cottbus, Magdeburg. Immer mind. 2. und jetzt zum Ende hin 3. Liga, wo man auch nicht gerade Peanuts verdient.
Und wo er war, hat er meist schon auch gespielt, weshalb man ihn ja auch immer wieder bemerkt hat:
https://www.transfermarkt.de/jurgen-gja ... ieler/5197
Hellboy hat geschrieben:Ich seh das was anders. Nicht jeder Ball, der aufs Tor kommt, ist eine Großchance. Grill lenkt das Ding zwei-/dreimal (spektakulärer als es sein muss) über die Latte - das muss er da aber auch. Das sind Bälle, die hoch mittig auf‘s Tor kommen. Dafür haben wir schließlich einen Torhüter. Und wenn Kraus einen Schuss blockt, oder Schad das Ding von der Linie kratzt (das ist für mich die klarste Chance für Magdeburg... ich weiß auch nicht, wieviel Linie da überhaupt noch bei war), dann ist das das, was ich mit „guter Abwehr“ meine. Wenn wir im Spiel 8 ernsthafte Schüsse zulassen, davon hält unser Torwart ein paar und unsere Abwehrspieler kriegen immer noch ein Bein dazwischen, dann ist das eben nicht mehr nur Glück, sondern eine gute Abwehrleistung. Ich bleib dabei: Wir haben wenig zugelassen und die wenigen brenzligen Situationen gut gelöst. Defensiv war das für mich eine Top-Leistung. Und objektiv gesehen war das auch wenig Zitterei am Schluss. Fühlte sich zwar nicht so an, denn man wartet ja immer auf den einen entscheidenden Fauxpas, aber eigentlich muss man sagen, dass wir das auch über die Nachspielzeit hinweg relativ ungefährdet runtergespielt haben.
Es stimmt natürlich dass nicht jeder Ball der aufs Tor kommt eine Großchance ist. Mir geht es aber auch um die Ausgangsposition der Magdeburger. Beck hätte beide Kopfbälle auch anders platzieren können, er kam sau nah vorm Tor zum Kopfball. Bertram kam sau nah vorm Tor zum Schuss...
Bei dem langen Freistoß haben wir auch Glück dass den Beck nicht mehr entscheidend touchiert (wobei solche Situationen immer mal vorkommen, da kann man keinem einen Vorwurf machen)...
Diese Taktik ist für mich einfach ein unnötiger Tanz auf der Rasierklinge, bei solch einer Taktik brauchst du Spieler die jederzeit hellwach sind und die auch noch entsprechende Qualitäten im Zweikampf,Kopfball, Raumdeckung usw. haben. Mit Drittligaspielern sehe ich das aber nicht! Zumindest nicht konstant! Die Jungs wären nicht in der dritten Liga wenn sie all das genannte hätten. Deshalb müssen sie mMn. wesentlich proaktiver verteidigen, damit gewisse Situationen gar nicht erst entstehen können....
Schau mer mal wie das weitergeht...
Alle Mannschaften, wirklich alle, die Meister geworden sind haben im Laufe einer Saison eine Reihe solcher sog. dreckigen Siege eingefahren, speziell auch die Bayern.
Heute redet keiner mehr davon. Also, Mund abputzen und den nächsten Sieg einfahren, vielleicht auch einen mit besserer Spielgestaltung.
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