Stadionwelt hat geschrieben:FCK sagt Test gegen Red Bull nicht ab
Fans des 1. FC Kaiserslautern fordern den Verein auf das Testspiel gegen Red Bull Salzburg abzusagen und starteten eine Petition. Die Hoffnungen der FCK-Fans durften sich zerstreuen. Laut FCK-Pressesprecher Stefan Roßkopf benötigt der FCK das Geld, da man den Stadionnamen nicht verkauft.
Gestern sagte der VfB Stuttgart ein geplantes Testspiel gegen RB Leipzig ab. Zahlreiche FCK-Fans forderten ihren Verein auf, dass dieser es genauso wie der VfB machen solle. Auf Twitter sagte FCK-Pressesprecher dazu:
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Daraus kann man schließen, dass Red Bull eine hohe Antrittsprämie zahlt und das Testspiel stattfinden wird. Für viele Fans aus der Pfalz ist es sicherlich kein Trost, dass der Stadionnamen nicht an einen Sponsor verkauft wird.
Quelle: Stadionwelt
Weitere Links zum Thema:
- Petition der Kaiserslautern-Fans: Testspiel absagen! (Change.org)
- FCK-Fans mit Petition gegen Red Bull Testspiel (Der Betze brennt)
Update, 19:00 Uhr:
Stadionwelt hat geschrieben:Roßkopf: „Es wurden Äpfel mit Birnen verglichen“
Der 1. FC Kaiserslautern spielt am 5. Juli in Lustenau ein Testspiel gegen Red Bull Salzburg. Faszination Fankurve sprach mit Stefan Roßkopf, dem Pressesprecher des 1. FC Kaiserslautern, über das Testspiel. Viele FCK-Fans forderten den Verein auf das Testspiel abzusagen.
Faszination Fankurve: Zahlreiche FCK-Fans haben den 1. FC Kaiserslautern in den vergangenen Tagen aufgefordert das Testspiel gegen Red Bull Salzburg abzusagen und damit dem Beispiel des VfB Stuttgart zu folgen, die kürzlich ein Testspiel gegen RB Leipzig absagten. Du hast auf diese Aufforderungen mit einem privaten Tweet bei Twitter geantwortet. Stimmen die Informationen aus dem Tweet?
Stefan Roßkopf: Der Tweet war privater Natur und das Medium war Twitter. Dementsprechend provokant war der Tweet. Der 1. FC Kaiserslautern wurde aufgefordert dem Beispiel VfB Stuttgart zu folgen. Mit meinem Tweet wollte ich die Leute darauf aufmerksam machen, dass man Äpfel nicht mit Birnen vergleichen kann. Fans suchen sich bei anderen Vereinen gerne die Sachen raus, die ihnen gefallen, übersehen aber auch gerne die Dinge, die ihnen dort nicht gefallen würden. Ich persönlich mag dieses „nehmt Euch doch ein Beispiel an…“-Argument gar nicht. Man muss jeden Verein individuell betrachten. Das habe ich sicherlich etwas provokant in den Raum gestellt. Zudem unterscheiden sich die Situationen der beiden Vereine auch im Hinblick auf das betreffende Testspiel.
Faszination Fankurve: Worin unterscheiden sich die Situationen in Stuttgart und Kaiserslautern?
Roßkopf: Ohne die Situation in Stuttgart zu kennen ist unsere Situation folgende: Der 1. FC Kaiserslautern wurde zum 100. Vereinsjubiläum von Austria Lustenau eingeladen. Diese Einladung haben wir angenommen, bevor 1860 München und eben Red Bull Salzburg zugesagt haben. Für die Planung des Turniers war der Ausrichter zuständig. Dementsprechend hat der 1. FC Kaiserslautern auch nur mit Austria Lustenau einen Vertrag abgeschlossen. Austria Lustenau zahlt die Antrittsgage. Wir erhalten keinen einzigen Cent von Red Bull. Somit können wir Red Bull auch nicht absagen, da wir keinen Vertrag mit Red Bull haben.
Faszination Fankurve: Wie empfindest du die Diskussion rund um das Testspiel gegen Red Bull Salzburg?
Roßkopf: Wie gesagt, es wurden Äpfel mit Birnen verglichen. Der FCK ist ein Verein, dem die Interessen seiner Fans am Herzen liegen. Der Stadionname ist an keinen Sponsor verkauft, vor der Kurve gibt es zahlreiche Plätze für Zaunfahnen. Auch wenn das aus Fansicht selbstverständlich ist, so sollte man diese Dinge auch nicht vergessen, wenn es dann mal zu Problemen zwischen Fans und Verein kommt. Kritik wird bei uns gerne angenommen, allerdings kommt diese heute oftmals als reflexartiger Rundumschlag gegen alles und jeden. Das bringt keinen weiter. Man wird sich auch diesbezüglich mit den Fans zusammensetzen und darüber sprechen und gemeinsam Lösungen finden. Der FCK wird diesen Sommer übrigens zwei Trainingslager absolvieren. Beide werden in der Pfalz stattfinden, damit zahlreiche Fans das Team beobachten können. Bei Trainingslagern im benachbarten Ausland erhalten Vereine häufig hohe Summen. Wir finanzieren die Trainingslager in der Pfalz auch durch das Turnier in Lustenau.
Quelle Stadionwelt
Der Betze brennt hat geschrieben:Ergänzend zu dem Interview von "Stadionwelt" haben auch wir von "Der Betze brennt" noch ein paar Fragen an den FCK bzw. Stefan Roßkopf gestellt, die uns in diesem Zusammenhang für einen sachlichen Austausch der Argumente wichtig erschienen. Hier die Antworten darauf:
Fragen:
Wie hoch ist die erwähnte Antrittsgage für den FCK in Lustenau?
Wie viel kostet das Trainingslager in der Pfalz, welches damit teilfinanziert wird?
Rossi: Zu vertraglichen Inhalten und Zahlen kann ich nichts sagen.
Frage:
Wird es ein öffentliches Fan-Treffen geben oder worauf beziehst Du das erwähnte "zusammensetzen" zu diesem Thema?
Rossi: Wie bei allen Fanthemen nehmen wir auch dieses Thema ernst und es wird mit den verschiedenen Fangremien besprochen und behandelt. Ein öffentliches Treffen halte ich nicht für sinnvoll, dafür gibt es ja die gewählten Gremien. In diesen kann man das Thema sicher zunächst besser bearbeiten. Ich glaube durch Fanbeirat und Fanvertretung haben wir hier entsprechende Strukturen. Dennoch wird das Thema sicherlich auch beim nächsten öffentlichen Fantreffen zur Sprache kommen und entsprechend behandelt. Dafür sind diese Treffen ja auch da.
Frage:
Und wie könnten die angekündigten Lösungen für die Problematik aussehen?
Rossi: Was die angesprochenen Lösungen betrifft, so müssen Verein und Fans klare Regelungen und Absprachen treffen. Was ist von welcher Seite gewünscht, was ist notwendig und was kann wie umgesetzt werden. Das kann sicherlich in Richtung Fancharta gehen, also gemeinsamen Richtlinien, die zusammen erarbeitet werden. Derzeit kommen von Seiten der Fans viele Forderungen, bei denen der Verein auf Einnahmen verzichten soll, gleichzeitig stellen wir beim Thema Pyrotechnik und den folgenden Strafen für den Verein bei den Fans eine große Gleichgültigkeit fest. Hier macht man es sich oftmals zu einfach. Hier müssen wir mehr zusammenrücken, die Probleme müssen gegenseitiger bewusster werden, denn wir können sie nur gemeinsam lösen.
Quelle: Der Betze brennt