Rheinteufel2222 hat geschrieben:
Da du dich in dieser Angelegenheit doch insgesamt recht deutlich auf die Seite des Vorstandes stellst, jedoch offenbar erst seit 2014 hier registriert bist...
Ich habe das alles live miterlebt und ich fand das war in Summe sehr gut gemacht. Hier sollte und wurde in meinen Augen auch keiner über den Tisch gezogen, sondern es wurde im Kontext der Gesamtstrategie des Vereins - sofortiger / möglichst schneller Wiederaufstieg eine Finanzierung für ein Teilprojekt, den Fröhnerhof aufgenommen. Nun ist es alles anders gekommen als wir gehofft und gedacht haben, nämlich, dass wir nach 5 Jahren immer noch zweite Liga kicken. Stefan Kuntz hat bei vielen Gelegenheiten mehr als deutlich darauf hingewiesen, dass es nach zwei Jahren zweite Liga extrem schwer wird. Exakt diese Warnung ist im Prospekt mehr als deutlich hinterlegt. Das ich als Vorstand nicht im Rahmen der Vermarktung / Verkauf einer Anleihe sage: Aber bitte denkt daran, wenn wir 4 Jahre lang nicht aufsteigen, ist die Kacke am dampfen und die Kohle aus der Anleihe vielleicht weg, ist in meinen Augen klar und richtig.
Bzgl. der Mittelverwendung reden wir darüber, dass EUR 4 Mio. investiert wurden und man durch den Zuschauereinbruch letzte Saison aufeinmal eine deutliche Abweichung in der Liquiditätsplanung hatte, die dazu geführt hat, das wir eben nichts mehr auf dem Konto hatten. Das Herr Klatt dies auf einer Pressekonferenz in die Welt posaunt, halte ich persönlich für vereinsschädigend und wesentlich dümmer, als die Kommunikation bzgl. der Betze-Anleihe. Es hat dazu geführt, das jeder wusste: die sind knapp bei Kasse, die können wir bei Transferverhandlungen mal so richtig drücken. Transparenz ist nicht immer nur ein Segen und so gut ich verstehen kann, wie gerne einige Mitglieder mehr wissen wollen würden. In manchen Situationen ist es einfach kontraproduktiv. Wie schon mehrmals geschrieben, ist Geld nicht angemalt. Die Mittel sind ja nun verfügbar. Sie nicht in den Fröhnerhof zu stecken, sondern sie vor dem Hintergrund unser Gesamtsituation für den Spieleretat zu nutzen, halte ich für absolut richtig - und diese Entscheidung, ob ich das gut finde oder nicht, wurde vom neuem Vorstand und nicht von SK und FG getroffen.
Mich ärgert einfach die Doppelmoral / die wasch mich aber mach mich nicht naß Mentalität vieler Mitglieder und Fans. Die schimpfen auf der einen Seite über die Verpflichtungen die wir tätigen, akzeptieren 3. und 4. Plätze nur schwer als Erfolg und beschweren sich auf der anderen Seite, dass wir nicht noch EUR 3 Mio. Gewinn machen. Diese Diskussion entlädt sich jetzt an der Anleihe und führt aus meiner Sicht bei vielen zu irrationalen Entscheidungen.
Das SK und FG abgesetzt wurden war richtig. Sie haben mit zwei sehr ordentlichen Etats in den ersten beiden Jahren nach dem Abstieg keinen Aufstieg hinbekommen - im dritten Jahr hat es dann trotz bescheidener Mittel auch nicht geklappt. Sie haben somit ihr Ziele verfehlt und dafür müssen sie gehen. Das kann man völlig normal besprechen und muss dafür keine Schlammschlacht anzetteln, die ihres Gleichen sucht. Ich frage mich warum es immer in unserem Verein nur mit lautem Getöse, Selbstzerfleischung und unhaltbaren Vorwürfen funktioniert. Markus Merk hätte genau für diesen etwas ruhigeren Übergang gestanden. Aber einige Mitglieder / Akteure wollen eben einen Reichsparteitag und SK und FG nachträglich nochmals teeren und federn. dafür wird jetzt händeringend nach Argumenten gesucht.
So ein Thema im Sinne des Vereins zu steuern, wäre eigentlich die Aufgabe eines starken Aufsichtratsvorsitzenden mit natürlicher Autorität. Den haben wir in meinen Augen nicht. Die Wahrheit, nämlich das unser Verein faktisch seit Jahren überschuldet ist, von der Hand in den Mund lebt und ohne einen Schuldenschnitt nicht zu sanieren ist, die will doch keiner hören. Jeder der etwas von Bilanzen und Zahlen versteht kann das aber ganz einfach erkennen. In einem solchen Umfeld, ist eine nachhaltige Sanierung wie Du und andere sie sich vorstellen schlicht nicht möglich. Wir zocken seit Jahren auf den Lucky Punch aus Transfererlösen / Aufstieg in die erste Liga. Wir haben aufgrund des Stadions die Kostenbasis eines Europapokalteilnehmers und spielen zweite Liga. Mit 20.000 Zuschauern ist der Betzenberg gerade mal Break Even zu bertreiben. Das heißt keine Ergebnisse aus den Zuschauereinnahmen. das ist ein durchlaufender Posten. Nichts anderes versteckt sich hinter der Aussage von Klatt und Gries, dass unser Verein nur 30% des Gesamtetats in Spieler stecken kann, während andere Vereine rd. 38-40% in den Spieleretat stecken können.
Thomas Gries betreibt insofern einen Kampf gegen Windmühlen: wenn er die Werbeinnahmen um EUR 1Mio steigert, was ein rießen Erfolg wäre, dann ist das nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Planen wir nächstes Jahr mit 20.000 Zuschauern im Schnitt und ohne Quersubventionierung aus Spielerverkäufen oder Krediten oder... oder...oder..., liegt unser Spieleretat wohl bummelig bei EUR 5 Mio. Ohne das ein Wunder geschieht in Form von Wiederaufstieg oder dem nächsten Marco Reus, der bei uns einen lang laufenden Vertrag ohne Ausstiegsklausel unterschreibt, ist unsere aktuelle Strategie betreutes Sterben. SK wollte diese nicht und ist sehr viel Risiko gegangen (zocken würde ich das nicht nennen, weil dann wären wir pleite). Damit konnte ich leben, in der Hoffnung das es klappt. Der neue Vorstand macht in meinen Augen zur Zeit nichts anderes - vielleicht mit etwas angezogener Handbremse. Von daher laß uns schauen wie sie ihre Strategie auf der JHV erläutern.