fw1900 hat geschrieben:@WernerL: Nur mal so eine Frage: Wenn wir in Aue nur 1 Ding gemacht hätten und 1:0 gewonnen hätten. Wir wären aufgestiegen. Wie wäre dann die Meinung zu SK?
Mein Hauptproblem, das ich mit SK im letzten Jahr hatte war eben die Argumentation, die in dieser Saison von allen Beteiligten gefahren wurde:
Es wurde angegeben, dass es keinen Druck zum Aufstieg gibt. Dass man in Ruhe eine Mannschaft aufbauen will. Dass Schupp ein toller Sportdirektor und CK ein toller Trainer ist.
Jeder Fan mit ein bißchen Verstand konnte erkennen, dass wir bei einem Nicht-Austieg Probleme bekommen würde. Weil ein ruhiger Aufbau aufgrund der Vertrags- und Finanzsituationen nicht möglich sein würde.
Leispieler: Stöger, Demirbay, Younes, Thommy, Zoller
auslaufende Verträge: Matmour, Sippel
Austiegsklauseln und 1-Jahres-Verträge: Heintz, Orban
Der Kaderumbruch bei Nicht-Aufstieg war absehbar und trotzdem wurde dieses Szenaria die ganze Zeit verneint.
Ebenso wie von einer positiven Finanzentwicklung berichtet wurde: Jeder konnte sehen (auch ohne Bilanzen), dass wir trotz 3. und 4. Ligaplatzierung (besser gehts ja ohne Aufstieg nicht), DFB Viertel/Halbfinale und Transferüberschuss dank Verkäufe von Zoller und Torejon trotzdem nur ein knapp positives Ergebnis hatte. Daraus konnte man recht einfach die Schkussfolgerung ziehen: Wenn es so nicht weitergeht haben wir ein Problem. Nun spielen wir gerade eine Saison bei der wir auf Platz 7 stehen (ist nicht gut, aber es ist auch kein Komplett-Absturz auf Platz 18) und sind in der zweiten Runde im DFB-Pokal ausgeschieden (ist nicht, aber der HSV ist z.B. auch in Runde 1 rausgeflogen). Und prompt landen wir in den roten Zahlen. Und dann sagt uns SK: Ist doch alles nicht so schlimm, wir können ja noch Müller und Zimmer verkaufen.
Kuntz sagt: "Ich habe von Anfang an gesagt, wir müssen immer wieder Spieler verkaufen, um den Laden am Laufen zu halten."
Was machen wir denn, wenn wir nächstes Jahr evtl. keinen sportlichen Erfolg haben und vor allem niemanden mehr zum Verkaufen?
Jetzt kann sich jeder überlegen in was für ein Situation wir nächste Saison stecken könnte: Unsere Transfererlöse brauchen wir zum Löcherstopfen. Falls Löwe, Jenssen und Karl nicht verlängern sollten dann haben wir nächste Saison einen absoluten Rumpfkader nur noch zur Verfügung und kein Geld (weil keine Transfererlöse bei den oben genannten Spielern) um groß Einkaufen gehen zu können.
Und SK sagt dazu: "Vielen Leuten kann man es einfach nicht recht machen."
Der FCK steht mometan wieder an einem Scheideweg. Wenn man es schafft mit den oben genannten Spielern zu verlängern und den Kader punktuell gut verstärkt bekommt, könnte man nächste Saison evtl. mit einem eingespielten Kader um den Aufstieg mitspielen.
Schafft man das aber nicht, dann stehen wir vor einer wirklich nicht einfachen Situation. Kein Geld für Transfers, strukturelles Finanzdefizit, Kaderumbruch.
Was macht Kuntz in dieser Situation? Er schweigt die offenkundigem Probleme tot und stattdessen macht er wieder einmal das Umfeld schlechter als es ist!
Alleine deswegen vertraue ich Riresenkampff momentan einfach mehr als Kuntz: Wenn man auf die Jugend setzen muss und knapp bei Kasse ist dann sollte man davon absehen Alt-Spieler weit jenseits ihres Zenits zu kaufen.
Und wenn man in so einer Umbruchphase steckt, dann braucht man vor allem eines: Ein positives langfristiges Bild. Im Sinne von: Wir haben Potential, das wir ausnutzen können und werden.
Das würde aber nicht in Kuntz Bild ala "Alle sind böse und gemein zu mir und eigentlich bin ich ganz toll" passen. Und alleine deswegen bin ich wirklich froh, dass er geht und froh über den Neuanfang. Denn mit dem Weg, den Kuntz gerade gehen wollte, seh ich langfristig einfach nur einen schmerzhaften Niedergang.