devil86 hat geschrieben:McZeppo hat geschrieben:
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Klare Argumente für ihn kannst auch du nicht liefern. Er hat einige Spieler weiterentwickelt ok, aber was ist mit den ganzen Fehlern, die er gemacht hat? Ich muss echt sagen ich kann es mir auch nicht mehr lange ansehen... Ballbesitz Ballbesitz... Nach vorne bringen wir einfach nichts zustande. Dann ist es auch die Frage ob das nur am trainer liegt, oder ob die Qualität der Mannschaft dann doch nciht ausreicht. Ich weiß es nicht. Was ich weiß ist, dass auch ich so langsam unsicher werde was den Trainer angeht...
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Meiner Meinung nach ist unser Coach aber derzeit der richtige Mann für diese Position, weil wir - denke ich - auf der Position des Trainers und des Sportdirektors Kontinuität brauchen. Wir haben nicht die finanziellen Möglichkeiten den Aufstieg binnen eines Jahres zu erzwingen (nicht, dass wir das nicht der Vergangenheit nicht schon erfolglos versucht hätten), sodass wir auf Wachstum innerhalb der Mannschaft bauen müssen.
Wichtigstes Argument für den Trainer ist daher die Tatsache, dass er ein gutes Händchen für die Integration junger Spieler hat. Das habe ich bereits gesagt und das mache ich gerne nochmals, weil es eben einer der entscheidenden Punkte sein muss. Einige Spieler haben unter Kosta Runjaic einen entscheidenden Sprung nach vorne gemacht (einen davon werden wir schon bald mit Ertrag verkaufen), andere Spieler hat er bereits an die erste Mannschaft rangeführt. Wenn unsere neue Philosophie die Entwicklung eigener Talente in den Vordergrund stellt, dann brauchen wir auch einen Trainer, der diese Philosophie mittragen kann. Es gibt bessere Motivatoren auf dem Markt, die in kurzer Zeit die größtmögliche Leistung aus den Spielern quetschen. Da wir aber einen langfristigen Weg einschlagen möchten und nicht nur den kurzen Erfolg suchen, entscheiden wir uns eben für Kosta Runjaic und nicht für Peter Neururer und sein Glückssakko.
Trotz der Tristesse der vergangenen Spiele lässt sich freilich auch die fußballerische Entwicklung unter Kosta Runjaic nicht leugnen. Diese Entwicklung nur auf Ballbesitz zu reduzuieren, ist meiner Meinung nach zu einfach. Gerade was taktische Flexibilität, Bewegungsmuster, Pressing etc. angeht, hat der Trainer hervorragende Arbeit geleistet.
Dass wir gegen tief stehende Gegner mit unserer Art Probleme habe, ist richtig. Die hat auch unser Coach erkannt, bisher aber noch kein adäquates Gegenmittel dazu gefunden. Angesichts seiner bisherigen Arbeit und der enormen fußballerischen Weiterentwicklung sollte man dem Trainer aber zumindest die Chance geben, dem Team den nötigen Feinschliff zu verpassen. Mit seiner bisherigen Arbeit hat er doch bewiesen, dass sich durch die nötigen Anpassung die Mannschaft positiv entwickeln kann.
Weiterentwicklung junger Spieler, fußballerische und taktische Verbesserung sowie eine klare Linie (im Vergleich zu seinen Vorgängern) sind drei entscheidende Argumente, die für den Trainer sprechen. Nochmals: ich will nicht sagen, dass unser Coach fehlerlos ist oder das er der beste Trainer der Liga ist, ABER er passt mit seinen Fähigkeiten genau ins Anforderungsprofil. Wir bekommen das, was wir in der derzeitigen Situation brauchen, weil wir im Umbruch und auf der Suche nach unserer fußballerischen Identität sind. Wenn hier im Forum dann Namen wie Benno Möhlmann (der Benno Möhlmann, der glaub ich seine letzten drei oder vier Jahre in Fürth den FÜNFTEN Rang belegte?) fallen, kann ich nur mit dem Kopf schütteln.
Ich kann mich übrigends nur wiederholen: ich würde mich nicht als manipulierbaren "Vereins-bot" sehen, der alle Entscheidungen der Führung oder des Trainers unreflektiert übernimmt. Wenn etwas falsch läuft, dann kritisiere auch ich dies nur zu gerne. Wenn diese Kritik aber ungerechtfertigt ist oder sogar unsere langfristigen Ziele konterkariert (in Aktionismus verfallen und den Trainer, am besten noch einen Spieltag vor Ende, zu entlassen wäre nichts anders als eine fatale Enstcheidung für unsere zukünftige Planung), dann werde ich das hier schreiben. Das macht mich nicht zu einem unkritischen Unterstützer der Vereinsoberen, sondern einfach zu einem Fan, der sich nicht nur emotional mit der Mannschaft auseinandersetzt, sondern auch rational.
DAS würde manchem hier auch ziemlich gut tun. Tradition ist ja gut und schön, wir dürfen uns bei unserer Zielsetzung doch nicht an den Erfolgen längst vergangener Zeiten orientieren (alleine, dass die Worte Meisterschaft und Champions League vereinzelt in Beiträgen auftauchen, zeigt doch, wie verblendet manch ein Zuschauer noch ist). Letztlich müssen sich doch eben jene, die einem wie mir vorwerfen, ich würde nur unüberlegt unserem ach so schlimmen Vorstand folgen, den Vorwurf gefallen lassen, dass es gerade sie selbst sind, die an einer realsitischen kritischen Reflexion scheitern. Denn eigentlich sind es eben solche Leute, die wie die Lemminge einem Pöbel hinterherlaufen, der durch seine Traditionsblindheit gar nicht in der Lage ist, die Situation angemessen zu bewerten. Wenn ich in unserer ruhmreichen Vergangenheit lebe und noch immer der Meinung bin, dass der FCK zu den Größen des deutschen Fußballs gehört, dann setze ich Maßstäbe an, die mich immer zu einem negativen Urteil führen müssen. Eine wirklich kritische Auseinandersetzung ist das allerdings nicht!